Autor Thema: Harz in der Presse  (Gelesen 919991 mal)

snowcat

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #330 am: Dezember 03, 2015, 09:54:26 Vormittag »
Nach meinem Empfinden deutlich kritiklastiger Artikel zum geplanten Ausbau in Schierke im Weser-Kurier von heute, 03.12.2015:

http://www.weser-kurier.de/region_artikel,-Skigebiete-im-Harz-ruesten-auf-_arid,1265213.html

und dazu noch ein in Einseitigkeit und Oberflächlichkeit auch kaum noch zu überbietender Kommentar des gleichen Autors:

http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Falscher-Weg-_arid,1265637.html


XXLRay

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #331 am: Dezember 03, 2015, 10:40:28 Vormittag »
"100 Schneekanonen errichtet" - das waren überwiegend Lanzen
"Wirtschaftlich rechnet sich der Betrieb nur, wenn die Skikanonen mindestens 100 Tage pro Saison laufen." - Es braucht nicht mindestens 100 Tage Skibetrieb (insbesondere dann nicht wenn die Ferien abgedeckt werden) und erst recht nicht müssen Schneekanonen durchlaufen und ich hoffe doch, dass keine Kanonen aufgestellt werden, die mit Skiern schießen ...
"Vernichtung weiterer fünf Hektar gesunden Waldes" - Für die einen ist es gesunder Wald, für die anderen eine Fichtenmonokultur.
"Die baulichen Maßnahmen seien auf Kosten der Natur durchgezogen worden." - Der Nationalpark ist 247,03 km² groß und man beschwert sich über eine Rodungsfläche von 0,05 km² also 0,02% dieser Fläche für einen Parkplatz außerhalb(!) des Nationalparks. Mit der Argumentation müsste man bei jedem neuen Supermarkt auf die Barrikaden gehen.
"Natur und Landschaft seien die Grundlagen des Harztourismus" - Ein Tourismus, der es seit Jahrzenten nicht schafft, den Bewohnern ein solides Einkommen zu bieten
"obwohl der Winter von Jahr zu Jahr immer öfter ausfällt" - Mir ist kein Winter bekannt, der im Harz ausgefallen wäre

Max

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #332 am: Dezember 03, 2015, 10:46:56 Vormittag »
Nach meinem Empfinden deutlich kritiklastiger Artikel zum geplanten Ausbau in Schierke im Weser-Kurier von heute, 03.12.2015:

http://www.weser-kurier.de/region_artikel,-Skigebiete-im-Harz-ruesten-auf-_arid,1265213.html

und dazu noch ein in Einseitigkeit und Oberflächlichkeit auch kaum noch zu überbietender Kommentar des gleichen Autors:

http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Falscher-Weg-_arid,1265637.html

Sowohl der Kommentar als auch der Artikel sind ziemlich einseitig, wie ich finde und teilweise — sofern ich mich nicht irre — auch falsch.

Soweit ich mich erinnern kann ist Dirk Nüsse nicht der private Betreiber der Wurmberg Seilbahn, der beim Ausbau des Skigebiets den größten Teil der Investition selber getätigt hat und auch dass sich der Betrieb wirtschaftlich nur lohnt, wenn die 'Skikanonen' mindestens 100 Tage pro Saison laufen, halte ich für ein Gerücht.

Insgesamt ist alles ziemlich schlampig und ungenau formuliert — scheint fast so, als wenn die Naturschutzverbände mal wieder dabei sind ihre Pressearbeit zu intensivieren.

Die kristallklaren Badeseen im Oberharz von denen er spricht sind übrigens nicht selten auch schlicht nicht für das Baden freigegeben, wofür — nicht ausschließlich, aber in gewissem Maße — auch der Nationalpark verantwortlich ist, der das nicht gestattet.

Exilharzer

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #333 am: Dezember 03, 2015, 11:22:09 Vormittag »
Ist doch eigentlich ganz einfach und irgendwie auch logisch, all diese Artikel zur Zeit. In Paris wird versucht das Weltklima zu retten, draußen ist es frühlingshaft statt tief winterlich und Skifahren im Harz können wir uns wenn es so weitergeht zumindest für das Jahr 2015 abschminken.
Da muss ja einfach so ein Artikel geschrieben werden, wenn man sonst keine Themen hat. War sicher ein Gesprächsansatz des BUND zum Weltklimagipfel, der irgendwo in einer Pressemappe gesteckt hat. Das wir das inhaltlich alle anders sehen ist klar und verständlich. Und dass in den Alpen, im Sauerland oder im Schwarzwald längst solche Investitionen getätigt worden wird nie mit einem Wort erwähnt. Und dass vielerorts dauerhafter Wintersport nur mit dieser Hilfe betrieben werden kann steht auch fest und haben wir häufig genug besprochen. Ändert aber nix am schlampigen Artikel und der wiederum hält keinen Bremer/Nienburger davon ab in den Harz zu fahren...

Und die tollen Badeseen gibt es natürlich wirklich en Masse, die wenigsten davon liegen übrigens im Nationalpark und sind daher frei zugänglich. Allein rund um CLZ gibt es fast 60 davon. Dafür fährt allerdings keiner in den Harz und schon gar nicht im Dezember...

Grüße aus dem Exil

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #334 am: Dezember 03, 2015, 11:44:49 Vormittag »
[...] Umweltschützer [...] im Thema effektive Beschneiung scheinen sie Recht zu haben. [...]

Natürlich basiert die Pressearbeit von Bund/Nabu/Freunde des Nationalparks etc. auf von allen Seiten akzeptierten Aussagen, sonst wäre es ja keine effektive Propaganda. Die Kunst ist es stets glaubhaft zu bleiben und die Grenze zur Lüge nicht zu überschreiten. Dennoch handelt es sich nicht um wissenschaftliche Aufklärung mit Fakten sondern um politische Arbeit, bei der mit Aspektbetonung, Auslassung und Emotionen argumentiert wird. Mit Herrn Knolle als Pressesprecher haben die Tourismus-Gegner auch einen erfahrenen Profi, der die Rolle auch vor laufender Kamera hervorragend erfüllt.

snowie

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #335 am: Dezember 03, 2015, 12:55:17 Nachmittag »
Ich als Diepholzer/Niemburger fahre weiterhin in den Harz und das schon morgen! Gucke mir ein kleines Häuschen Am Fichtenhang an  ;D

Harzwinter

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #336 am: Dezember 03, 2015, 01:15:19 Nachmittag »
Wieder mal so ein bezahlter Artikel eines Autors, der noch nie in einem Harzer Skigebiet gewesen zu sein scheint und sich die "Hintergründe" mutmaßlich nur im Internet angelesen hat. Sicherlich wird sich sein nächster Artikel dagegen richten, dass für Harzer Weihnachtsmärkte Fichten geschlagen werden und dass Harzer Glühweinstände wegen energetischer Mängel für die globale Erwärmung mitverantwortlich sind.

Den Autor des Weserkurier-Artikels möchte ich nur zu gern in einem "normalen" Harzer Sommer mit 18°C Luft- und 12°C Wassertemperatur in einem der "kristallklaren Oberharzer Badeseen" schwimmen sehen ... nachdem er den Uferschlamm durchquert hat.

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #337 am: Dezember 03, 2015, 02:03:59 Nachmittag »
So, ich habe jetzt einen Kommentar hinterlassen. Es würde mich freuen, wenn auch andere bei den Online-Medien zur Aufklärung mit Fakten beitragen könnten.
« Letzte Änderung: Dezember 03, 2015, 03:31:10 Nachmittag von playjam »

koacx

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #338 am: Dezember 04, 2015, 07:23:08 Vormittag »
Auch in Bayern diskutiert man über das Thema "Schneesicherheit / Umweltschutz / Zukunftsausrichtung in Wintersportdestinationen".

Ich denke, das Thema ist komplexer als die Formel "Knolle böse - Nüsse gut" ...

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/151203-quer-skizirkus-102.html

skifreund

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #339 am: Dezember 04, 2015, 08:30:56 Vormittag »
Nach meinem Empfinden deutlich kritiklastiger Artikel zum geplanten Ausbau in Schierke im Weser-Kurier von heute, 03.12.2015:

http://www.weser-kurier.de/region_artikel,-Skigebiete-im-Harz-ruesten-auf-_arid,1265213.html


Zitat: "Gaffert, selbst begeisterter Skiläufer und lange Zeit Funktionär im Deutschen Skiverband, nannte"

Ist das so? Ich dachte, (wenn überhaupt) würde er Skilanglauf machen?
Und Funktionär?  ???

Max

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #340 am: Dezember 04, 2015, 08:39:11 Vormittag »
Ich denke, das Thema ist komplexer als die Formel "Knolle böse - Nüsse gut" ...

Ich denke nicht, dass jemand von uns hier ernsthaft annimmt, dass Friedhart Knolle böse ist — ganz im Gegenteil, er kommt ja im Fernsehen sogar recht sympathisch rüber und das, für dass er beruflich verantwortlich ist, macht er eigentlich auch ziemlich gut, muss man ihm ehrlicherweise schon zugestehen bzw. er kommuniziert die Interessen und Ansichten seines Arbeitgebers recht effektiv.

Würde er auf diverse Halbwahrheiten und Übertreibungen verzichten, konstruktive Vorschläge bringen, statt alles pauschal abzulehnen und auf den 'sanften' Tourismus zu verweisen und ggf. noch versuchen den Harz nicht in gefühlt jedem Fernsehbeitrag als graue und veraltete Region darzustellen, würde man ihm ggf. auch nicht mehr gar so kritisch gegenüberstehen.

Auf einen derartigen Sinneswandel können wir aber lange warten, fürchte ich! ::)

Max

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #341 am: Dezember 04, 2015, 08:44:36 Vormittag »
Nach meinem Empfinden deutlich kritiklastiger Artikel zum geplanten Ausbau in Schierke im Weser-Kurier von heute, 03.12.2015:

http://www.weser-kurier.de/region_artikel,-Skigebiete-im-Harz-ruesten-auf-_arid,1265213.html


Zitat: "Gaffert, selbst begeisterter Skiläufer und lange Zeit Funktionär im Deutschen Skiverband, nannte"

Ist das so? Ich dachte, (wenn überhaupt) würde er Skilanglauf machen?
Und Funktionär?  ???

Keine Ahnung, vielleicht verwechselt er Peter Gaffert auch mit Stefan Grote, der sich ja seinerseits schon häufiger zum Skifahren bekannt hat. Ob dieser wiederum im Skiverband als Funktionär tätig war, kann ich aber auch nicht sagen.

Vielleicht bringt der Autor des Artikels da auch einfach etwas durcheinander — kann schon mal passieren, wenn einen die 'Skikanonen' zu häufig erfassen.. ;)

manitou

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #342 am: Dezember 04, 2015, 09:10:19 Vormittag »
Auch in Bayern diskutiert man über das Thema "Schneesicherheit / Umweltschutz / Zukunftsausrichtung in Wintersportdestinationen".

Ich denke, das Thema ist komplexer als die Formel "Knolle böse - Nüsse gut" ...

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/151203-quer-skizirkus-102.html

Auch im BR werden wichtige Fakten verdreht. Der Taubenstein gehört zum Skigebiet Spitzingsee und man hat sch dor entschieden, deb Teilbereich Taubenstein nur noch im Sommerbetroeb zu bedienen. Am gegenüberliegenden Seeufer soll ja weiter ausgebaut werden. Das wird nicht erwähnt.

Ebenso war es in GAP. Man hat auf den Wank verzichtet zugunsten des Classik-Skigebietes.
Vernünftige Skigebietskalkulation wägt ab, wo sich Investitionen noch lohnen, doch das lässt der Artikel außen vor. Er besagt vielmehr, dass überall Ausbauwahn herrsche. Auch der BR malt S/W, dass nur Gemeinden gut sind, die total zurückbauen. Das dies am Spitzing nicht der Fall ist, wird nicht erwähnt, damit man im nächsten Schritt das Sudelfeld und Balderschang angreifen kann. Damit wird die differenzierte Abwägung am Spitzingsee vom BR missbraucht.

In Bayern sind mehr Skigebiete aufgegeben worden worden als anderso... Wank, Taubenstein, Immenstadt, Wallberg, Predigtstuhl, Ruhpolding. Weitere werden demnächst aus Vernunft folgen...

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #343 am: Dezember 04, 2015, 09:23:44 Vormittag »
Auch in Bayern diskutiert man über das Thema "Schneesicherheit / Umweltschutz / Zukunftsausrichtung in Wintersportdestinationen".

Ich denke, das Thema ist komplexer als die Formel "Knolle böse - Nüsse gut" ...

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/151203-quer-skizirkus-102.html

Eben weil das Thema so komplex ist, sind die einfachen Formeln von Knolle so böse  ;)

Nein, im Ernst, Herr Knolle ist nicht böse, sondern macht seinen Job, wie es im aufgetragen wurde. Verantwortlich für seine - für touristische Betriebe recht geschäftsschädigende Aussagen - sind seine Arbeitgeber, zu denen auch die Nationalparkverwaltung zählt. Die Nationalparkverwaltung hat neben dem Naturschutz aber auch die Aufgabe der touristischen Entwicklung des Harzes.

Wie mani auch geschrieben hat, der BR Beitrag ist etwas zu vereinfachend ausgefallen: Taubenstein hat den Winterbetrieb nicht aufgegeben, weil man voll auf sanften Tourismus setzen möchte, sondern weil sämtliche Anlagen völlig veraltet waren und das Geld für eine Modernisierung fehlte.

Siehe z.B. hier: http://www.tz.de/bayern/ski-aus-taubenstein-bahn-stellt-betrieb-gondeln-fahren-noch-sommer-tz-4935270.html

skifreund

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #344 am: Dezember 04, 2015, 10:58:59 Vormittag »
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Keine Ahnung, vielleicht verwechselt er Peter Gaffert auch mit Stefan Grote, der sich ja seinerseits schon häufiger zum Skifahren bekannt hat. Ob dieser wiederum im Skiverband als Funktionär tätig war, kann ich aber auch nicht sagen.

Vielleicht bringt der Autor des Artikels da auch einfach etwas durcheinander — kann schon mal passieren, wenn einen die 'Skikanonen' zu häufig erfassen.. ;)

Danke für Deine Bestätigung! Es hätte vermutlich nicht in die Absicht des Artikels gepasst, wenn sie dort die Leitung des NP, die Hr. Gaffert gehabt hatte, erwähnt hätten. Das hätte der werte Leser garnicht verstanden, dass sich ein Ex-NP-Leiter nun auch für den touristischen Ausbau von Winterangeboten einsetzt.