Autor Thema: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?  (Gelesen 946144 mal)

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #225 am: Januar 09, 2012, 06:15:04 Nachmittag »
BUND und NABU drohen
Zitat
[...] Sollte das Wintersport-Projekt in der aktuellen Fassung vorangetrieben werden, kündigen sie [Anm.: BUND u. NABU] eine Normenkontrollklage an.

„Behörden, Betreiber, Investoren und beauftragte Gutachter“ sollten sich „erst einmal darauf einigen, was denn überhaupt gebaut werden“ solle, fahren die Naturschutzverbände schweres Geschütz auf und bemängeln „massive Ungereimtheiten“. So würden sich sehr unterschiedliche Angaben zur Größe des Speichersees oder zur Zahl der Schneelanzen finden lassen. Dabei müsse von „massiv fehlerhaften Planunterlagen“ gesprochen werden.

[...]

Leider sind aus dem Artikel die Details zur Größe des Speichersees oder die Zahl der Schneelanzen nicht ersichtlich.

Da ich mir den Bebauungsplan auch noch nicht angeschaut habe, kann ich nicht beurteilen wie angebracht eine Normkontrollklage ist.

Für Rückfragen stehen die Vorsitzenden der genannten Verbände als Unterzeichner der Pressemitteilungen gerne zur Verfügung:

BUND-Kreisgruppe Goslar, Knut Haverkamp, 1. Vorsitzender
Knut Haverkamp
Kreisstraße 14
38704 Liebenburg/OT Upen
Tel./Fax: 05341 - 33618
mobil: 0171 - 113 18 41
e-mail: KnutHaverkamp@web.de
(Quelle: haverkamp-immissionsschutz.de)

NABU-Kreisgruppe Goslar, Mathias Kumitz, 1. Vorsitzender,
Mathias Kumitz
Beuthener Weg 5
38642 Goslar
Fax: 05321 398791
mobil: 0177/8876 685
email: nabugoslar@online.de
(Quelle: nabu.de)

Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #226 am: Januar 09, 2012, 06:36:08 Nachmittag »
So sehr ich Naturschutz an sich auch begrüße und unterstütze, aber diese generelle "Dagegen-Mentalität", welche inzwischen bei uns vorherrscht, ist oftmals schlicht unangebracht und bisweilen zu idealistisch. Natürlich wäre es besser die Natur einfach machen zu lassen ohne überhaupt einzugreifen, aber von irgendetwas müssen die Menschen im Harz ja schließlich auch leben können und es hängen sicherlich nicht wenige Existenzen und Schicksale an diesem Projekt.

Wie gesagt, Umwelt- und Naturschutz mit Augenmaß ist absolut richtig und wichtig, aber die fehlende Kompromissbereitschaft sowie die prinzipielle Ablehnung diverser Bauprojekte geht schlicht zu weit und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die o.g. Organisationen nicht nur in diesem Fall damit keine Sympathien erwerben werden.

Harzwinter

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #227 am: Januar 09, 2012, 09:28:44 Nachmittag »
Bebauungsplan und Normenkontrollklage haben m.E. nichts miteinander zu tun. Eine Normenkontrollklage würde prüfen, ob höhergestellte Naturschutz- oder andere Vorschriften/Rechtsnormen zulassen, dass das Skigebiet Wurmberg mit Berufung auf den für diesen Zweck aufgehobenen Naturschutzstatus des Gebiets erweitert werden darf. So einer Normenkontrollklage räume ich im vorliegenden Fall keine Chance ein, denn sonst dürften in Niedersachsen nirgends Schneiteiche gebaut und Schneilanzen aufgestellt werden.

Verbindlich bleiben am Ende also die Inhalte der Ausbau-Anträge inkl. Änderungen und das davon Genehmigte. Wenn etwas anderes gebaut wird als das Genehmigte, kann natürlich dagegen geklagt werden. Die bis dahin geführte Diskussion (Anzahl der Schneilanzen, Größe des Speicherteichs usw.) fällt in den Bereich Planung und weder unter Anträge noch unter Genehmigtes.

Ich persönlich halte die Drohgebärden deshalb einmal mehr für aufgewirbelte Luft derer, die bezüglich des Wurmberg-Projekts zähneknirschend feststellen, keine Mehrheit hinter den eigenen Interessen zu haben. Man setzt also darauf, dass im Harz traditionell vor dem organisierten Naturschutz gekuscht wird, ohne dass der Inhalt solcher Statements auf den Prüfstein gestellt wird. Selbst schuld, wer sich davon immer noch einschüchtern lässt.


manitou

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #228 am: Januar 10, 2012, 07:24:29 Vormittag »
Das mit der aufgewirbelten Luft sehe ich ebenso...

Mich beschäftigt grad ein ganz anderes Thema am Wurmberg. Da ich seit Samstag in O-dorf bin hab ich hier noch die letzten zwei Hochbetriebstage der Weihnachtsferien mirtbekommen und damit einen Anschauungsunterricht in Sachen Liftkapazitäten.
Sa. war ich in Ofterschwang, ein nettes kleines nicht besonders stark frequentiertes Skigebiet mit 15km Pisten, einer 4KSB, einer 2SB und drei SL. Bereits um 9 Uhr gab es an der 4KSB 8 Min. Wartezeit, um 11.30h waren es 20 Min. An der 2SB sah es ähnlich aus und die Schlepper hatten ca. 10 Min. Auch wenn in den Weihnachtsferien überall Höchstbetrieb ist, Ofterschwang ist eine gern gewählte Alternative, wenns in den Oberstdorfer-Kleinwalsertaler Hauptskigeieten zu voll ist. Die Ofterschwanger ärgern sich mittlerweile darüber, dass man nur eine 4KSB gebaut hat.

In diesem Zusammenhang bekomme ich immer mehr Bedenken hinsichtlich der Planung eines 4SB Hexenritt. Die Wurmberg-Kap. muss wochenendtauglich werden!!! Nach dem Ausbau bekommt der Wurmberg für mich erstmals den Status "ernstzunehmendes Skigebiet" (klingt vielleicht n bisschen hart, ist aber in Bezug auf den bisherigen Status Realität). Im Gegensatz zu Ofterschwang, die ein Skigebiet unter vielen sind, ist der Wurmberg DAS! Skigebiet im Norden.

Nach dem Ausbau ist m.E. mit der mind. vierfachen Besucherzahl zu rechnen. Die Mehrzahl der interessanten Pisten laufen dann auf auf den Kaffeehorst zu. Die brauchen dort mind. einen 6SB mit Förderband (Kap. ca. 3000 P./Std.) + Option auf spätere KSB, um nicht die gleichen Schlangen zu produzieren, wie bisher an der Seilbahn. Auch brauchen die m.E. sofort den von Harzwinter angedachten Entlastungs-SL für die obere Sektion der Seilbahn. Selbst bei diesen Maßnahmen werden m.E. am Wochenende dann immer noch Wartezeiten von ca. 10-15 Min. an den Liften bleiben.

Ein 4SB wäre eine verheerende Fehlplanung, die später nur mit hohem Aufwand zu korrigieren wäre!

Wie seht Ihr das...?!

« Letzte Änderung: Januar 12, 2012, 09:28:42 Vormittag von manitou »

Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #229 am: Januar 10, 2012, 07:41:13 Vormittag »
Ich sehe das ziemlich ähnlich und hoffe, dass die Verantwortlichen das noch rechtzeitig erkennen werden. Ein neuer Sessellift ist sicherlich wünschenswert, aber es hilft ja nichts, wenn die Wartezeiten dort genauso lang sind wie zur Zeit an der Seilbahn. Meiner Meinung nach sollte beim Ausbau darauf geachtet werden die Kapazitäten im Rahmen der Möglichkeiten soweit zu erhöhen wie es möglich ist, denn wie bereits angesprochen wird der Wurmberg das Skigebiet des Nordens und nicht nur eines unter vielen.

Harzwinter

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #230 am: Januar 10, 2012, 10:18:04 Vormittag »
Das Verhältnis Liftkapazität einer Beschäftigungsanlage zu Aufnahmekapazität der erschlossenen Piste(n) wird von professionellen Skigebietsplanern vorab berechnet. Dazu gibt es Richtwerte. Ob diese Richtwerte in Vorschriften festgehalten sind, weiß ich nicht. Die Hexenritt-Sesselbahn wird ihre Benutzer nach meinem letzten Infostand auf genau eine Piste kippen, nämlich auf die noch zu verbreiternde Hexenrittabfahrt (die ursprünglich geplante Umfahrung wird nach meinem letzten Stand nicht umgesetzt, oder?), die weiter unten in die zusätzlich vom Schlepplift erschlossene Kaffeehorstabfahrt mündet. Auf Hexenritt- und Kaffeehorstabfahrt wird es mit dem Bau einer 4SB also deutlich voller. Wenn es zu voll wird (wie teilweise in den österreichischen Industrieskigebieten), steigen die Unfallzahlen durch Zusammenstöße, und schon vorher macht Skifahren keinen Spaß mehr. Das braucht am Wurmberg niemand. Legen wir die SB-Planung also in die Hand der Profis. Schlauerweise kann man die SB ja erweiterungsfähig bauen.

... Ofterschwang, ein nettes kleines nicht besonders stark frequentiertes Skigebiet ...

Ofterschwang-Gunzesried kenne ich nur voll und mit genau den beschriebenen Wartezeiten. Wenn Du ein stressfreies Allgäuer Skigebiet suchst, fahr mal am Immenstädter Mittag Ski, wenn dort genug Schnee für die Talabfahrt liegt. Bei meinem Besuch waren dort mehr Rodler als Skifahrer unterwegs. Klar gibt es dort nur die beiden Sektionen DSB und den Gipfellift, und der Schlepper neben der 2. DSB-Sektion läuft nur selten. Aber für einen entspannten Dreiviertelskitag reicht das. Nicht zu vergessen die abenteuerliche schwarze Talabfahrtsvariante, die es in sich hat.  ;D

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #231 am: Januar 10, 2012, 10:56:03 Vormittag »
Mein letzter Stand (vom 24.11.2011) sieht so aus:


Hexenritt soll, so wie er ist, erhalten werden und links daneben eine neue Piste ("Ostabfahrt") mit Verbindung zur Hauptabfahrt und endet im Snowboardhang.

Hat es jemand schon geschafft, sich die Planungsunterlagen im Rathaus Braunlage anzuschauen?

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #232 am: Januar 10, 2012, 12:55:24 Nachmittag »
Herr Kumitz war so nett und hat meine Frage bzgl wie des angestrebten Normenkontrollverfahrens funktionieren soll und wie groß die Erfolgschancen sind rasch und prompt beantwortet. Hier ein Auszug aus der Email:
Zitat
[...] Zu der genauen Definition eines Normenkontrollverfahrens möchte ich Sie auf das Internet verweisen, hier wird dieses Verfahren an verschiedenen Stellen definiert. Die Art und Weise der Finanzierung eines Bauvorhabens ist hierbei nicht so wichtig, es wird überprüft, ob eine Rechtsnorm, im Fall Wurmberg z. B. der Bebauungsplan oder die Entlassung der Flächen aus dem Landschaftsschutz, auf dem gesetzlich vogeschriebenen Weg zustande gekommen ist. Wie groß die Chancen sind läßt sich jetzt noch nicht beurteilen, da das Verfahren erst einmal durchlaufen sein muß, um es kontrollieren zu lassen. Bei einem völlig gesetzkonformen Verfahren können sie auch bei 0% liegen. [...]

Sehr viel schlauer bin ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Bleibt mir also nur abwarten was da noch kommt...

sommerphobie

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #233 am: Januar 10, 2012, 02:02:12 Nachmittag »
Ein Entalastung-SL für den oberen Teil der Seilbahn würde Entlastung bringen, aber er würde mindestens eine Piste kreuzen (sofern die "Ostabfahrt" realisiert wird) und somit ist es keine gute Lösung.
Alternativen:  - Die Förderkapazität der Gondelbahn zu erhöhen (zusätzliche neue Gondeln + höhere Fahrgeschwindigkeit) wäre theoretisch eine zweite Möglichkeit.
                   - Man könnte den Weg unterhalb der "Ostabfahrt" zu einer Skipiste ausbauen und somit hätte man neben der Ostabfahrt eine zweite Zubringerpiste von der kürzeren Talabfahrt zum Sessel und somit eine zusätzliche
                     Entlastung der Gondelbahn durch den Sessel.

Bei der Dimensionierung der neuen SB muss man beachten, dass die Bahn drei Pisten (Ostabfahrt, Hexenritt, Bratwurstabfahrt) erschließt. Bei einer 8er-KSB mit 4000 Pers./Std hätte man im Mittel 22 Personen pro Minute auf jeder Piste. Die Rechnung ist natürlich nicht besonders realitätsgetreu. Meiner Meinung nach sollte der Sessel so groß wie (finanziell) möglich dimensioniert werden. Dies wäre wohl ein 6SB (~50 Pers/min).
Ein 4SB wäre meiner Ansicht nach nur vertretbar, wenn man das Skigebiet direkt danach weiter ausbaut (z.B. 4SB Nordhang/Westhang/kl. Winterberg).
« Letzte Änderung: Januar 10, 2012, 02:24:50 Nachmittag von sommerphobie »

Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #234 am: Januar 10, 2012, 02:43:17 Nachmittag »
Ich nehme an, dass Du mit der gedachten Zubringer-Piste auf dem Weg unterhalb der Ostabfahrt den Forstweg unterhalb des "Kaffeehorst-Lift" Schriftzugs auf Playjams Skizze meinst, ist das richtig?

Ich bin auf diesem Weg im Winter mal langgewandert, er bietet jedoch nahezu kein Gefälle und wäre damit noch flacher zu befahren als Teile des Ziehwegs auf der blauen Piste Richtung Mittelstation. Sofern in naher Zukunft noch weitere Ausbaustufen des Skigebiets geplant sind würde eine 4er-KSB wahrscheinlich ausreichen, aber vor allem wenn man bedenkt, dass die Seilbahn doch sehr langsam unterwegs ist und dass der neue Lift dann tatsächlich für 3 Pisten ausreichen muss, so kann man davon ausgehen, dass die Wartezeiten gerade an Wochenenden mit gutem Wetter doch sehr lang werden.

Insgesamt könnte ich mir aber schon vorstellen, dass die Planer des Projektes dies auch bereits bedacht haben und die Kapazitäten so hoch wie möglich ansetzen werden — gibt es eigentlich bereits schriftliche Aussagen darüber, welche Art KSB bislang geplant ist?

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #235 am: Januar 10, 2012, 03:01:31 Nachmittag »
Der Bebauungsplan ist hier einsehbar:
Bebauungsplan Nr. 135 Wurmberg - Gebietsabgrenzung

Die eingezeichneten Grenzen sprechen für eine Realisierung der neuen Ostabfahrt wie in meiner Skizze eingezeichnet.



Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #236 am: Januar 10, 2012, 03:12:19 Nachmittag »
Angesichts dieses Bebauungsplans könnten Deine Vermutungen sogar ziemlich genau zutreffen. Hattest Du Deine Skizze anhand der veröffentlichten Informationen erstellt, bevor der Bebauungsplan verfügbar war oder erst danach?

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #237 am: Januar 10, 2012, 03:14:28 Nachmittag »
Ausschnitt aus dem Antrag zur Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet
„Harz (Landkreis Goslar)“ vom 06.11.11 (PDF Download)
Zitat
Erweiterung der Skipisten

Auf einer Fläche von maximal 100.000 m² wird im Umfeld der bereits vorhandenen Skipisten Wald in eine
andere Nutzungsart umgewandelt, um neue Skipisten zu errichten. Hierzu wird Wald auf einer Fläche von
maximal 100.000 m2 in eine andere Nutzungsart (Sport und Freizeitfläche) umgewandelt. Geplant ist die
Verbreiterung der bestehenden Kaffeehorstabfahrt in westliche Richtung, die auf einem Teilstück zudem auf
geradem Wege bis zum Gipfelbereich verlängert werden soll. Südwestlich des bestehenden Parkplatzes soll
eine Auslauffläche entstehen. Von der Bergstation der Wurmberg-Seilbahn soll eine weitere Abfahrt
geschaffen werden, die in einem weiten Bogen etwa auf Höhe des Haeberlinsweges mit der Piste, die auf
geradem Wege vom Gipfelbereich hinunterläuft, zusammentreffen soll. Zudem sollen die bereits
vorhandenen Abfahrten im Nordwesten (Richtung Schanzensprungfeld) und im Südwesten (Richtung
Mittelstation) des Gipfelbereichs verbreitert werden, um eine sichere Abfahrt für eine höhere Anzahl von
Skifahrern zu gewährleisten. Die künftige Pflege der geplanten Skipisten erfolgt eines im Zuge der Planung
von naturschutzfachlichen Kompensationsmaßnahmen zu entwickelnden Pflegekonzeptes (siehe Kap.
7.2.2).

Bau und Betrieb eines Sessellifts

Zur besseren Anbindung der niedriger gelegenen Bereiche an den Wurmberggipfel ist die Errichtung eines
Sessellifts vom Kaffeehorstparkplatz zum Gipfelbereich geplant. Die Länge der Fahrstrecke beträgt maximal
1.100 m, zur Abstützung der Seilbahn dienen bis zu 10 Masten mit Höhen von maximal 20,0 m. An beiden
Enden des Sessellifts werden Stationsgebäude errichtet. Als mit den Tragseilen überspannte Fläche für den
Sessellift werden maximal 20.000 m² veranschlagt. Von dieser Fläche wird jedoch nur ein geringer Teil (ma-
ximal 1.000 m² - Stationsgebäude mit Umfeld) versiegelt, die restliche Fläche unter den Tragseilen wird als
Skipiste genutzt und in Zukunft als Mähwiese gepflegt. Die zur Umsetzung des Vorhabens erforderliche
Waldumwandlung in eine andere Nutzungsart (Sport und Freizeit) auf maximal 20.000 m2 ist bereits Be-
standteil der Flächenherleitung zur Anlage neuer Skipisten.

Bau und Betrieb einer Snowtubing-Anlage mit Skiübungshang

Nordwestlich des Kaffeehorstparkplatzes ist die Errichtung einer Snowtubing-Anlage mit Skiübungshang
geplant. Der dazugehörige Schlepplift nimmt eine Länge von maximal 200 m ein, gestützt wird der Schlepp-
lift von zwei höhenverstellbaren Seilscheiben (bis maximal 3,0 m Höhe). Die Modellierung der Snowtubing-
Anlage erfolgt im Gelände durch Umlagerung von Boden auf einer Fläche von maximal 5.000 m² sowie
durch Anpassung der Schneedecke. Die zur Umsetzung des Vorhabens erforderliche Waldumwandlung in
eine andere Nutzungsart (Sport und Freizeit) auf maximal 12.000 m2 ist bereits Bestandteil der Flächenher-
leitung zur Anlage neuer Skipisten.

Bau und Betrieb einer Beschneiungsanlage mit Speichersee

Zur Gewährleistung einer höheren Schneesicherheit soll im Wurmberggebiet eine auf Schneelanzen basie-
rende Beschneiungsanlage mit maximal 75 Schneelanzen im Geltungsbereich des geplanten Bebauungs-
plans installiert werden. Die Verlegung der Beschneiungsleitungen erfolgt unterirdisch und folgt auf einem
Großteil der Strecke den vorhandenen Wegen. Die planmäßig beschneite Fläche umfasst im Geltungsbe-
reich des geplanten Bebauungsplans maximal 120.000 m².
Aus Gründen der Energieeffizienz und der Planungssicherheit soll das aus der Warmen Bode in Braunlage
entnommene Wasser (die Wasserentnahmestelle liegt außerhalb des Landschaftsschutzgebiets an der
Warmen Bode und ist somit nicht Bestandteil des geplanten Bebauungsplans) in einem Stausee, welcher
westlich der Wurmbergkuppe errichtet werden soll, zwischengespeichert werden, bevor es in den Beschnei-
ungskreislauf eingespeist wird. Der geplante Speichersee umfasst eine Wasserfläche von maximal 10.000
m², weitere (maximal) 7.000 m² werden für den Damm des Speichersees, die Pump- und Trafostation sowie
die Zuwegung zu den Technikgebäuden veranschlagt.
Für den nordwestlichen Bereich des geplanten Bebauungsplans, der den Speichersee samt aller dazugehö-
rigen Sondernutzungen (Gastronomie und Spielflächen) umfasst, müssen insgesamt maximal 22.000 m²
Wald in andere Nutzungsarten umgewandelt werden, die Wasserfläche beträgt maximal 10.000 m². Bei ei-
ner Wassertiefe von maximal 11 m beläuft sich das Fassungsvermögen des Speicherteichs auf maximal
45.000 m³.

Bau und Betrieb einer Flutlichtanlage

Um die Möglichkeiten zur Ausübung des Skisports zeitlich auszudehnen, ist die Errichtung einer Flutlichtan-
lage im Bereich der jetzigen Kaffeehorstabfahrt, der Snowtubing-Anlage, des Sessellifts sowie eines Teils
der auf dem Südosthang geplanten Skihänge vorgesehen. Die planmäßig beleuchtete Fläche umfasst ma-
ximal 120.000 m², hierzu werden maximal 40 Flutlichtmasten, die eine maximale Höhe von 17 m nicht über-
steigen, errichtet.

Bau und Betrieb sonstiger Betriebsgebäude

Zum Betrieb des Skigebietes sind folgende Betriebsgebäude im Bereich des geplanten Bebauungsplans
geplant:
- Pumpen- und Trafostationen am südlichen Fuß des Speichersees auf maximal 250 m2 mit befestigtem
Forstweg als Zuwegung
- Betriebsgebäude am nördlichen Rand des Kaffeehorstparkplatz zur Unterstellung und Betankung von
Pistenraupen auf maximal 750 m2
Der Umfang der Waldumwandlung in eine andere Nutzungsart (Sport und Freizeit) umfasst für diese Teilvor-
haben maximal 1.000 m2.

Bau und Betrieb sonstiger Einrichtungen

Im Bereich des Speichersees sind weitere touristische Einrichtungen geplant: Ein Bootsanleger, ein Boots-
haus (maximal 500 m²), eine Seeterrasse mit Gastronomie (maximal 500 m²) und eine Wassererlebniswelt
(maximal 4.000 m²).
Im Sondergebiet Sport und Freizeit 3 am Kaffeehorst ist zudem die Einrichtung von Gastronomiebetrieben
mit einer Maximalgröße von 750 m² geplant.
Erweiterung des bestehenden Parkplatzes am Kaffeehorst
Der bestehende Kaffeehorstparkplatz soll in südliche Richtung auf maximal 650 Parkplätze erweitert werden,
um bei dem erwarteten erhöhten Gästeaufkommen ein ausreichendes Angebot an Stellmöglichkeiten für
Pkw bieten zu können. Hierzu ist eine Waldfläche von maximal 30.000 m² in eine andere Nutzungsart (Sport
und Freizeit - Verkehrsfläche) umzuwandeln.
« Letzte Änderung: Januar 10, 2012, 06:48:13 Nachmittag von playjam »

Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #238 am: Januar 10, 2012, 03:50:21 Nachmittag »
Das erklärt eigentlich schon alles — vieles davon hat man auch schon einmal gelesen, aber was könnte denn eine max. 4000qm Wasser Erlebniswelt bedeuten? Unwahrscheinlich, aber genial wäre eine Wasserski-Anlage, aber dazu wird es wohl nicht kommen. :-)

Harzwinter

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #239 am: Januar 10, 2012, 04:50:55 Nachmittag »
Der Begriff deckt alles ab zwischen Badeteich mit Spielplatz, Wasserlehrpfad und Wakeboarding-Anlage.  ;)