Autor Thema: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?  (Gelesen 946259 mal)

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #345 am: Juli 24, 2012, 08:47:28 Nachmittag »
Wurmberg-Projekt: Kommunalpolitik unter Zeitdruck (Goslarsche.de 24.07.2012):

Zitat
Um diesen Zeitaufschub hat in diesem Fall aber der Investor gebeten. Fast 10 Millionen Euro will die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft in diese Modernisierung des Skigebietes investieren, bei der die vorhandenen Pisten verbreitert werden, eine neue Piste entsteht sowie ein neuer Vierer-Sessel-Lift errichtet wird, der die Wintersportler vom Kaffeehorst aus zum Gipfel transportiert.

Marcus Gross, der Geschäftsführer der Gesellschaft will erst von seinen Fachleuten den städtebaulichen Vertrag prüfen, den die Stadt Braunlage ebenfalls unterzeichnen soll. „Ohne Vertrag können wir aber weder die Bauleitplanung verabschieden, noch selbst über diesen Vertrag entscheiden“, erklärte Bauamtsleiter Bogdan Neu.

Harzwinter

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #346 am: Juli 25, 2012, 10:51:12 Vormittag »
Der oben aus der GZ zitierte Text schließt an folgenden Fotokommentar an:

Zitat
Eigentlich sollte am 3. September mit der Erweiterung des Parkplatzes am Kaffeehorst begonnen werden. Ob dieser Termin gehalten werden kann, ist derzeit fraglich. Allerdings sollte bis Ende September gestartet werden, ansonsten könnten die Fördergelder au [sfallen? - Text ist unvollständig].

D.h. die Terminierung der Arbeiten wird überdacht.

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #347 am: Juli 31, 2012, 10:52:43 Vormittag »
Neues aus Braunlage: Die Bauarbeiten am Parkplatz an der Talstation der Wurmberg-Seilbahn sind im Gange. Bis zum Saisonstart soll die hintere Hälfte fertiggestellt sein.



Diesmal habe ich auch kurz das Versuchsfeld für technische Beschneiung am Wurmberg besucht. Leider war es noch zu warm um Schnee zu produzieren.





manitou

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #348 am: Juli 31, 2012, 05:32:33 Nachmittag »
Diesmal habe ich auch kurz das Versuchsfeld für technische Beschneiung am Wurmberg besucht. Leider war es noch zu warm um Schnee zu produzieren.


...und das im Juli! Versteh ich nicht - muss mit dem Klimwandel zu tun haben...
Im Ernst: in einigen Orten (Schwarzwald und Erzgebirge) lagen die Temp. gestern Nacht lt. Wetterfrösche knapp unter 0°. 

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #349 am: August 04, 2012, 07:38:43 Nachmittag »
Heute wieder neue Bilder aus Braunlage.

Das Service-Haus am Parkplatz der Wurmberg-Seilbahn Talstation sieht schon fast fertig aus:


Hinten am Parkplatz wird bereits die Unterlage für die neue Fahrbahndecke vorbereitet:

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #350 am: August 09, 2012, 08:45:18 Vormittag »
Ausschuss bringt Wurmberg-Projekt auf den Weg (Goslarsche.de 08.08.2012):
Zitat
BRAUNLAGE. Von einer „historischen Sitzung“ war am Dienstag im Bauausschuss die Rede. Nicht nur, dass die neue Stadt Braunlage das Wurmberg-Projekt auf den letzten verwaltungstechnischen Weg schickte. Auch die Ferienhaus-Siedlung Am Knöchel, für die der St. Andreasberger Rat noch verantwortlich zeichnete, passierte das Gremium einstimmig.

Und so hoffen die Politiker, dass ihnen um die Zukunft der gemeinsamen Stadt nicht bange sein muss. Bevor es zur Abstimmung kam, schienen die Ausschuss-Mitglieder noch einmal tief Luft zu holen. Am Dienstag schoben die Politiker der Stadt Braunlage nun wirklich das Wurmberg-Projekt in die Zielgerade. Einstimmig empfahlen sie dem Rat den städtebaulichen Vertrag mit der Wurmbergseilbahn GmbH abzuschließen und der Bauleitplanung für das „Wurmberg“-Projekt zuzustimmen.

Aufgrund der drängenden Zeit – bis Ende September müssen alle Voraussetzungen erfüllt sein, um die Fördermittel abschöpfen zu können – habe die Verwaltung noch am Montagnachmittag an den Unterlagen gearbeitet, so Bürgermeister Stefan Grote.

Die Verzögerungen hätten sich ergeben, da der Investor noch einmal die Kosten überprüfen musste und mit allen Beteiligten, der Stadt, der Forst und dem Landkreis, zusätzliche Gespräche geführt hätte. Eine neue Lastenverteilung sei bei den Gesprächen herausgekommen. Letztendlich sei ein befriedigendes Ergebnis erzielt worden, meinte der Bürgermeister. Die Kosten des Investors lägen weiterhin bei 8,8 Mio. Euro. Die Stadt müsse knapp unter 1,1 Mio. Euro schultern.

Für die Stadt sei das Interesse an dem Projekt „riesengroß“, so Grote. Eine Kostensteigerung habe es nicht nur bei den Ausgleichsmaßnahmen gegeben. Der Investor habe deswegen am Projekt „herumgekürzt“.

Und die Stadt habe entschieden, dass die Ausgleichsleistungen, die günstiger auch irgendwo bei Cuxhaven hätten angesiedelt werden können, stattdessen hier vorgenommen werden sollten. „Wenn wir im Harz fällen, wollen wir auch im Harz wieder aufforsten“, betonte Grote. Dafür könne der Investor nichts, das Gesetz hätte eine günstigere Lösung vorgegeben.

Harzwinter

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #351 am: August 09, 2012, 09:09:20 Vormittag »
Nun wären Details natürlich sehr nützlich gewesen, wo denn "am Projekt gekürzt" wurde bzw. Budgetpositionen verschoben wurden. Aktuell generiert der Artikel nur Mutmaßungen bzw. Gerüchte.

Zitat
Die Stadt müsse knapp unter 1,1 Mio. Euro schultern.

Wieviel waren es vorher? Und wofür? Sternengucker hat es ja direkt in der GZ schon kommentiert. Auch hier bleibt der GZ-Artikel zu ungenau. Handelt es sich hier um den Straßenbau zum Kaffeehorst? Oder Erschließungsmaßnahmen? Oder ... ?

Sternengucker

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #352 am: August 09, 2012, 09:32:23 Vormittag »
Eine neue Lastenverteilung sei bei den Gesprächen herausgekommen. Letztendlich sei ein befriedigendes Ergebnis erzielt worden, meinte der Bürgermeister. Die Kosten des Investors lägen weiterhin bei 8,8 Mio. Euro. Die Stadt müsse knapp unter 1,1 Mio. Euro schultern.

Ich sollte wirklich mal anfangen zu zählen, wie viele Projektbefürworter mich für meine Prognose, am Ende werde die Stadt bei den Investitionskosten doch noch in die Pflicht genommen werden, in den letzten Monaten der dreisten Lüge, der üblen "Umweltfundi-Propaganda" und Schlimmerem bezichtigt haben. Und nun ist es am Ende genau so gekommen: Die Stadt schultert nicht nur 1,1 Millionen Euro der Investitionskosten, sondern baut auch noch den Wurmberg-Parkplatz (1 Million Euro) aus und übernimmt die Zubringerstraße vom Landkreis (wobei letzteres ja schon länger bekannt war). In den neu hinzugekommenen 1,1 Millionen Euro sind übrigens die Ausgleichsleistungen enthalten - normalerweise müsste ein Investor, der 16 Hektar Wald roden lässt, diese ja irgendwo wieder aufforsten lassen. Dies übernimmt nun - unter anderem - die Stadt Braunlage, so dass der Investor ohne entsprechende Ausgleichskosten roden lassen kann. Ich bin mal gespannt, wie das beim Sternwartenbau - falls der nun noch kommt - laufen wird: Da wären ja nicht 16 Hektar Wald sondern lediglich fünf oder sechs Bäume zu fällen, hierfür sind uns aber natürlich bereits Ausgleichsflächen benannt worden, auf denen Wiederaufgeforstet werden müsste. Daran hat sich bislang auch niemand gestört - das gehört nun mal richtigerweise zu einem solchen Bauvorhaben dazu - aber wenn man nun dieses Schauspiel so beobachtet...

Harzwinter

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #353 am: August 09, 2012, 10:30:07 Vormittag »
Sollte der Wurmbergbahn-Parkplatz vorher auf Kosten der Wurmbergbahn selbst umgestaltet werden? Vorstellen kann ich es mir schlecht, denn es ist kein Privatparkplatz, sondern ein öffentlicher, der ja von der Stadt Braunlage "bewirtschaftet" wird.

Wenn die Stadt Braunlage die Kosten für die Ausgleichsleistungen (Aufforstungen) übernimmt, wäre das in der Tat ... äh ... ungewöhnlich.

Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #354 am: August 09, 2012, 10:37:23 Vormittag »
Unabhängig davon, ob es nun tatsächlich stimmt, dass Sie wegen Ihrer Meinung zu exakt diesem Punkt kritisiert wurden oder nicht, geht mir persönlich diese permanente und strikt ablehnende Haltung gegenüber dem Ausbau der Wintersportstrukturen im Harz gelinde gesagt mittlerweile ein wenig auf die Nerven.

Es ist offensichtlich, dass Sie in diversen Punkten anderer Meinung sind und ggf. auch aus persönlichem Anlass eine andere Position einnehmen und diese versuchen zu verteidigen bzw. mit in die Planungen einzubringen, was so weit auch in Ordnung und nicht verwerflich ist, denn das tun wir alle in gewisser Weise. Die Art, wie dies jedoch geschieht, scheint mir durchaus kontraproduktiv zu sein, denn mit der Androhung von rechtlichen Schritten, der prinzipiellen Ablehnung gegen so ziemlich jeden Teil dieses Projektes, sowie dem Hang dazu sich und die eigenen Interessen benachteiligt oder gar ungerecht behandelt zu sehen bzw. sich in einer Art Opferrolle darzustellen ist sicherlich nicht unbedingt der konstruktivste Weg sich in einer sachlichen Diskussion auf Augenhöhe mit den Verantwortlichen zu begegnen.

Der Punkt ist nach wie vor, dass dieses Projekt für die Stadt von enormer Bedeutung zu sein scheint, wie es Herr Grote bereits treffend formuliert hat. Dem kann ich nur zustimmen, denn wenn man sich tatsächlich in Braunlage das eine oder andere Mal umhört, wird einem recht schnell und deutlich bewusst, wie viele Hoffnungen damit verknüpft sind und wie sehr die Mehrheit der Einwohner hinter dem Ausbau des Wurmbergs steht.

Letztlich ist es genau das, worauf es ankommt, denn die Menschen, die im Ort leben, müssen die nun entstehenden Kosten mittels ihrer Steuern früher oder später auffangen — hierzu zähle im übrigen auch ich selber und ich bin gerne bereit für mehr Freizeitangebote meinen Teil dazu beizutragen, nicht zuletzt weil es sich auch positiv auf die lokale Wirtschaft und somit indirekt auch auf das Ortsbild auswirken wird.

Ein Vergleich zwischen dem Bau einer Sternwarte und der Modernisierung bietet sich hier aus dem einfachen Grund nicht an, da sich der Bau einer Sternwarte letztlich eher unwesentlich auf den Hauptwirtschaftszweig Braunlages auswirkt, welcher nunmal der Tourismus ist. Sofern Sie den Einwohnern und Geschäftsleuten im Oberharz glaubhaft versichern könnten, dass dies zu wesentlich mehr Besuchern im Ort führen würde, so bin ich mir sicher, dass auch in diesem Fall mit mehr Rückendeckung seitens der Stadt zu rechnen wäre — das öffentliche Interesse hält sich jedoch offensichtlich in Grenzen.

Aber auch hier macht die Art und Weise, wie man seine Meinung zu einem Thema äussert, einen deutlichen Unterschied, denn niemand ist daran interessiert sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen um einen geeigneten Kompromiss zu finden, sofern bereits vorab Vorwürfe und Anschuldigungen laut werden, was bedauerlicherweise nicht selten, vor allem aber im Hinblick auf das Wurmberg-Projekt häufig der Fall war und nach wie vor ist.

Ypsilon

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #355 am: August 09, 2012, 10:38:27 Vormittag »
@Sternengucker
Wo steht geschrieben das die Stadt Braunlage die Kosten für die Ausgleichsmaßnahmen übernimmt?
Das geht so für mich nicht aus dem Artikel hervor.
Im Gegenteil! In dem Zusammenhang wird erwähnt, dass der Investor aufgrund der höheren Kosten für eben diese Ausgleichsmaßnahmen "kürzen" musste.
Die 1,1 Millionen sind, wenn ich das bislang alles richtig verfolgt habe, der Invest der Stadt für die Infrastrukturmaßnahmen Straße zum Kaffeehorst und dessen Parkplatz der in der Höhe so zuletzt immer angesetzt war. (Ich lasse mich da gerne korrigieren...)
Das wäre dann so, als wenn die Stadt Wernigerode Straßen auf nem Acker baut und Erschließungsmaßnahmen durchführt in der Erwartung, dass sich dort Gewerbe ansiedelt.
In Braunlage ist das Gewerbe an der Stelle mal keine Fabrik, sondern ein Wintersportzentrum.
Für mich völlig legitim! Für euch nicht?!

Und höre endlich auf die Sternenwarte von der Wertigkeit her mit der des Wurmbergprojektes unmittelbar gleich zu setzen. Der Vergleich ist aus den von mir gestern beschrieben Gründen überhaupt nicht angebracht und nicht haltbar.





Sternengucker

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #356 am: August 09, 2012, 10:41:05 Vormittag »
Sollte der Wurmbergbahn-Parkplatz vorher auf Kosten der Wurmbergbahn selbst umgestaltet werden? Vorstellen kann ich es mir schlecht, denn es ist kein Privatparkplatz, sondern ein öffentlicher, der ja von der Stadt Braunlage "bewirtschaftet" wird.

Soweit ich weiß nicht, der Parkplatz wird ja aber nur aus einem einzigen Grund (Schaffung von neuen Parkmöglichkeiten für die Nutzer des geplanten Lifts) erweitert und ist somit mittelbar als ein Investment seitens der Stadt in das Projekt zu betrachten. Wäre kein Lift geplant, würde kein Parkplatz gebaut. Abgesehen davon hätte ja auch der Investor einen Parkplatz auf eigene Kosten schaffen und betreiben können, hier hatte sich die Stadt aber schon recht frühzeitig im Prozess angeboten, die Rolle des Betreibers zu übernehmen.

Wenn die Stadt Braunlage die Kosten für die Ausgleichsleistungen (Aufforstungen) übernimmt, wäre das in der Tat ... äh ... ungewöhnlich.

Um dazu mal aus der gedruckten GZ (in der Online-Version des Artikels fehlt der erste Passus leider) zu zitieren:

Zitat
Den Einwand von Grünen-Abgeordneten Sören Krebs, der Investor wälze die Ausgleichsleistungen auf die Stadt ab, obwohl er die Umweltschäden verursachen würde, entkräftete Grote. Der Investor habe deutlich gemacht, dass er nach der Generalüberholung der Wurmbergseilbahn an die Grenze der finanziellen Belastbarkeit gerückt sei. [...] Und die Stadt habe entschieden, dass die Ausgleichsleistungen, die günstiger auch irgendwo bei Cuxhaven hätten angesiedelt werden können, stattdessen hier vorgenommen werden sollten. „Wenn wir im Harz fällen, wollen wir auch im Harz wieder aufforsten“, betonte Grote.

Sternengucker

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #357 am: August 09, 2012, 11:09:08 Vormittag »
Unabhängig davon, ob es nun tatsächlich stimmt, dass Sie wegen Ihrer Meinung zu exakt diesem Punkt kritisiert wurden oder nicht, geht mir persönlich diese permanente und strikt ablehnende Haltung gegenüber dem Ausbau der Wintersportstrukturen im Harz gelinde gesagt mittlerweile ein wenig auf die Nerven.

Zum Glück zwingt Sie ja niemand, meine Beiträge in diesem Forum zu lesen oder gar noch zu kommentieren. Mit geht es gelinde gesagt auf die Nerven, mich immer wieder wegen einer Prognose beleidigen lassen zu müssen, die sich nun ganz offenkundig bewahrheitet hat. Dies wirft im übrigen auch ein schlechtes Licht auf andere das Projekt betreffende Aussagen.

Ein Vergleich zwischen dem Bau einer Sternwarte und der Modernisierung bietet sich hier aus dem einfachen Grund nicht an, da sich der Bau einer Sternwarte letztlich eher unwesentlich auf den Hauptwirtschaftszweig Braunlages auswirkt, welcher nunmal der Tourismus ist. Sofern Sie den Einwohnern und Geschäftsleuten im Oberharz glaubhaft versichern könnten, dass dies zu wesentlich mehr Besuchern im Ort führen würde, so bin ich mir sicher, dass auch in diesem Fall mit mehr Rückendeckung seitens der Stadt zu rechnen wäre — das öffentliche Interesse hält sich jedoch offensichtlich in Grenzen.

Und höre endlich auf die Sternenwarte von der Wertigkeit her mit der des Wurmbergprojektes unmittelbar gleich zu setzen. Der Vergleich ist aus den von mir gestern beschrieben Gründen überhaupt nicht angebracht und nicht haltbar.

Es liegt auf der Hand, dass es weder das primäre Ziel eines Sternwarten-Baus sein kann, Geld in die Kassen lokaler Hoteliers zu spülen (auch wenn entsprechende Umsätze als Nebeneffekt abfallen können), noch dass sich ein ehrenamtlich getragenes, naturwissenschaftlich orientiertes Projekt in seiner Bedeutung für den Tourismus je mit einem Millioneninvest in ein Skisportzentrum vergleichen lassen könnte. Einen derartigen Vergleich würde ich daher auch nie anstellen - ohne jeden Zweifel ist das Wurmberg-Projekt die für den Tourismus weitaus bedeutendere Investition. Mir ging es lediglich um die simple Feststellung, dass der Sternwarten-Verein - obgleich als gemeinnützig anerkannt und mit ausschließlich ehrenamtlich geleisteter Arbeit geführt - entsprechende Ausgleichsleistungen ganz selbstverständlich zu erbringen hat, während derartige Ausgaben in anderen Projekten offenkundig vom Steuerzahler übernommen werden. Dies ist allein schon aus ordnungspolitischer Sicht zu bemängeln, da jeder andere in Braunlage ansässige Unternehmer künftig bei fälligen Ausgleichsleistungen auf diese Präzedenz verweisen könnte.

Ypsilon

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #358 am: August 09, 2012, 12:57:08 Nachmittag »
Von Sternengucker...
Zitat
...entsprechende Ausgleichsleistungen ganz selbstverständlich zu erbringen hat, während derartige Ausgaben in anderen Projekten offenkundig vom Steuerzahler übernommen werden. Dies ist allein schon aus ordnungspolitischer Sicht zu bemängeln...
Für mich ebenso legitim dass bei Projekten unterschieden wird zwischen messbarem Mehrwert durch zu erwartende Steuermehreinnahmen, z.B. bei der Gewerbesteuer, und solchen, die diesen Mehrwert eben nicht bieten.
Es gibt etliche Beispiele auch im Oberharz wo die Städte und Gemeinden Privatinvestoren mit Vergünstigungen und Kostenübernahmen fördern.
Wäre das nicht in Ordnung würde die Kommunalaufsicht da schon zwischenhauen.
Mindestens "ordnungspolitisch" würde ich da jedenfalls erstmal keine Bedenken mehr haben.

Und jetzt habe ich noch eine Bitte:
Kann mir jemand mal bitte die Textpassage fett kenntlich machen aus der hervorgeht dass BRL die Ausgleichsmaßnahmen übernimmt!?
Zitat
Um dazu mal aus der gedruckten GZ (in der Online-Version des Artikels fehlt der erste Passus leider) zu zitieren:

Zitat

    Den Einwand von Grünen-Abgeordneten Sören Krebs, der Investor wälze die Ausgleichsleistungen auf die Stadt ab, obwohl er die Umweltschäden verursachen würde, entkräftete Grote. Der Investor habe deutlich gemacht, dass er nach der Generalüberholung der Wurmbergseilbahn an die Grenze der finanziellen Belastbarkeit gerückt sei. [...] Und die Stadt habe entschieden, dass die Ausgleichsleistungen, die günstiger auch irgendwo bei Cuxhaven hätten angesiedelt werden können, stattdessen hier vorgenommen werden sollten. „Wenn wir im Harz fällen, wollen wir auch im Harz wieder aufforsten“, betonte Grote.
Ja, sie beteiligen sich wohl und haben darauf einwirken können das die Ausgleichmaßnahmen auch im Harz durchgeführt werden. Darüber sollten wir uns doch freuen, da haben wir unmittelbar etwas davon!
Die Kosten für die Stadt sind gegenüber der letzten mir bekannten Angabe dann von 1Mio.  jetzt auf 1,1Mio. gestiegen.
Wo ist das Problem?
Wo ist die Verdoppelung des städtischen Anteiles Sternengucker?
Man möge es mir bitte erklären. Ich bin da wirklich offen, will es nur verstehen.

Sternengucker

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg?
« Antwort #359 am: August 10, 2012, 11:28:35 Vormittag »
Es gibt etliche Beispiele auch im Oberharz wo die Städte und Gemeinden Privatinvestoren mit Vergünstigungen und Kostenübernahmen fördern. Wäre das nicht in Ordnung würde die Kommunalaufsicht da schon zwischenhauen. Mindestens "ordnungspolitisch" würde ich da jedenfalls erstmal keine Bedenken mehr haben.

Die Kommunalaufsicht schreitet nur ein, wenn gegen geltendes Recht verstoßen wird oder Kommunen sich nicht an ihnen erteilte Auflagen zur Haushaltskonsolidierung halten. Ein derartig dramatischer Fall liegt hier natürlich nicht vor, dennoch kann die Übernahme ein ordnungspolitischer Fehler sein. "Ordnungspolitischer Fehler" bedeutet ja nicht gleich, dass eine Maßnahme gesetzwidrig ist - davon ist in diesem Fall sicher nicht auszugehen - sondern dass sie eine riskante Präzedenz setzt. Jeder Gewerbetreibende trägt auf seine Weise zu Wohlstand und Gewerbesteuern bei - und muss derartige Ausgleichszahlungen dennoch selbst übernehmen. Bevor wir das weiter vertiefen, sollten wir aber erst mal die Begründung abwarten (irgendwas Schriftliches wird da ja noch nachkommen)...

Kann mir jemand mal bitte die Textpassage fett kenntlich machen aus der hervorgeht dass BRL die Ausgleichsmaßnahmen übernimmt!?

Naja - Sören Krebs beschwert sich als Stadtrat beim OB darüber, dass der Investor die Ausgleichsmaßnahmen auf die Stadt abwälzen würde. Der OB antwortet auf diese Kritik mit der Feststellung, der Investor habe eben leider die Grenzen seiner finanziellen Leistungsfähigkeit erreicht. Daüber hinaus erläutert Grote, dass die Stadt nun frei über den Ort der Ausgleichsmaßnahmen entscheiden könne und spricht wörtlich von wir: "Wir forsten wieder auf." Wenn das nicht bedeutet, dass die Stadt die Maßnahmen übernimmt (vollständig? teilweise?), dann wüsste ich nicht, was die Aussagen sonst bedeuten könnten. Darüber hinaus spricht Grote ja davon, dass "nach neuen Verhandlungen mit dem Investor" entschieden wurde, dass die Stadt 1,1 Millionen Euro schultert - hier kann es sich also kaum um das Investment in ziemlich genau der gleichen Höhe in den Parkplatz handeln, welches ja bereits vor über zwei Monaten beschlossen und öffentlich verkündet wurde. Davon abgesehen war und ist der Parkplatz immer schon ein städtisches Investment gewesen, von daher kann das ja nicht die "neue Lastenverteilung" sein, von der der OB spricht.

Und nur um das mal klarzustellen: Mich stört überhaupt nicht, dass sich eine Stadtverwaltung und ein demokratisch legitimiertes Kommunalparlament dafür entscheiden, öffentliche Mittel in ein Projekt zu investieren, dass sich aus ihrer Sicht als erheblich wirtschaftsfördernd darstellt. Dies zu tun ist nicht nur das Recht, sondern geradezu die Pflicht von Verwaltung und Stadtrat - auch wenn ich bezüglich der Projektrentabilität ja gewisse Zweifel habe... Was mich stört, ist dass über Monate hinweg während des gesamten Widerspruchsverfahrens jeder Einspruch und jede Anfrage zu möglichen finanziellen Risiken seitens Verwaltung und Investor immer wieder mit dem Argument zurückgewiesen wurde, die Stadt sei finanziell in keinster Weise beteiligt. Erst jetzt, wo sämtliche Fristen für die Bearbeitung "gütlicher" Anfragen und Widersprüche (d.h. außergerichtlich und am runden Tisch bzw. in den Ausschüssen) endgültig verstrichen sind und der Baubeginn unmittelbar bevorsteht, kippt diese Aussage plötzlich und die Stadt ist doch wieder mit im Boot. Das wäre - wenn es denn so wäre, ich warte da mal noch auf mehr als diesen einen GZ-Artikel - zumindest ein eher unglückliches Timing.