Ich stimme Sternengucker da zu. Viele Aufschwungmöglichkeiten scheitern zusätzlich an der Ost-Westkleinkarriertheit.
Die Idee, die Genehmigungsplanungen für einen potentiellen zukünftigen Investor fix und fertig in der Schublade zu haben ist m.E. ein kluger aber auch ein verzweifelter Versuch, in Braunlage etwas zu bewegen. Es ist eine Art Risikoinvestment auf Kosten des Steuerzahlers. Sollte man einen investor angeln können, kommt das Planungsgeld über die Steuern mit Gewinn wieder rein.
Ein weiterer Grund, weswegen der damalige Investor abgesprungen ist, waren die nicht gegebenen Fördermittel im Westharz. Diesen Nachteil gegenüber dem Ostharz (da ist die Förderung aber auch bald vorbei) wollen die Braunlager mit den fertigen Planungen etwas auffangen.
Die Erfahrung zeigt, dass die Ferienpark-Investoren dort auftauchen, wo eine gute Infrastruktur besteht. Diese wird mit dem ausgebauten Skigebiet etwas besser, ist aber immer noch lange nicht gut, was die Investorensuche schwer macht.
Sollte ein solcher Ferienpark entstehen, so würde dieser jedoch einen erheblichen "Kolateralschaden" im Braunlager Fewo-Markt verursachen, da die meisten Fewos in Braunlage dermaßen antiquiert eingerichtet sind, dass sie im Wettbewerb mit dem Ferienpark keine Chance hätten. Auch hinsichtlich der Lage hat die Ferienparklage deutliche Vorzüge gegenüber den meisten Braunlager Siedlungsgebieten.
Entsprechend Diskussionen hat Winterberg in den letzten Jahren geführt, wo in 2011 ein Landal-Ferienpark direkt im Skigebiet mit 100 Häusern in der ersten Stufe gebaut wurde. Weitere 100 Häuser in Planung.
Für diesen Ferienpark wird das Winterberger Skigebiet zur kommenden Saison 2012/2013 um 2 beschneite Pisten + unterirdischem Schneiwasserspeicher und 2 Lifte erweitert (Kosten ca. 9 Mio.€). Einer dieser Lifte ist die erste 8KSB in Deutschland mit 2 Abfahrten. Weitere/r SL-Lift/Piste, die so angeordnet ist, dass die Skifahrer direkt zu Ihren Häusern abfahren können. Dies nur mal so in Relation zum Harz, was das Sauerland tut um, einen Investor zu ködern!!!
Das Bautagebuch findet ihr hier:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=100&t=43763&start=250Und ganz nebenbei hat man dieses Jahr in Winterberg für weitere 12 Mio. € zwei Skigebiete mit einer 6KSB + Pistenbrücke über eine Bundesstraße verbunden. (siehe Bautagebuch).
Was Sternengucker wahrscheinlich nicht glauben will, das Ganze wird sich rechnen...
und ein doppelt so großer Wurmbergausbau in Koop mit Schierke würde sich ebenfalls rechnen, wenn der NP nur den Nordhang und gr. Winterberg freigibt, wo die besten Pisten nördlich des Schwarzwaldes/Bayerwaldes entstehen könnten. Dann noch ne Seilbahn bis zum Schierker Bahnhof sowie ein Schierker Ortskonzept ohne Fehlplanungen - und es entsteht zwischen Wernigerode über die HSB eine so starke Achse bis Braunlage, dass die Herbergsinvestoren von ganz alleine kommen werden. Das geht aber nur mit einer optimierten Ost-Westkooperation.
Zurück zu Winterberg und den Lageverleich zum Fewopark Braunlage:
Um jedoch den bestehenden Fewo-Markt zu schützen, hat man in Winterberg einen Kompromiss gewählt, und den Ferienpark so platziert, dass dieser eine große Entferung zum Ortszentrum und zu den anderen Attraktionen hat. Da liegen die traditionellen Fewos günstiger, was einen Chancenausgleich gewährleistet.
Willingen hat dieses Jahr einen Vorvertrag mit Novasol geschlossen, dem größten Ferienhausanbieter Europas. Jetzt läuft die Diskussion um den Standort. Novasol will an den Ettelsberg zwischen Seilbahn und Lagunenbad, was die meisten Fewos künftig chancenlos aussehen lassen würde. Die Einheimischen wollen den Park an dem Hohen Eimberg (Südhangpanorama gegenüber dem Ettelsberg) platzieren. Da will Novasol nicht hin, weil die touristischen Einrichtungen "relativ" weit sind. Mal sehn, was dabei herauskommt... Meine Lage am Kurpark ist dem Wettbewerb jedenfalls gewachsen, obwohl ich ihn spüren werde.
Solche Bestandsschutzgedanken der traditionellen Fewos in Braunlage sollte die Stadt bei der Fewopark-Planung berücksichtigen. Andererseits belebt Konkurrenz das Geschäft und nötigt die vielfach trägen Braunlager endlich dazu mal die angestaubten Pensionen und Fewos zu modernisieren.