Hier nun auch die Zusammenfassung von Harzwinter's Skisaison 2012/2013. Rückblickend lässt sich festhalten, dass die Skisaison durch wolken- und niederschlagsreiche Wetterlagen geprägt war. Eine stabile Hochdrucklage nach Neuschneefällen gab es einfach nicht. So erforderten Skiausflüge ständige Flexibilität, um kurzfristige, lokale Schönwetterlagen zu nutzen, und es wurden vermehrt Ersatz- statt Wunschzielen angesteuert.
Unser Winter begann so früh wie noch nie, nämlich nach überraschenden Schneefällen im Nordschwarzwald im nahen
Albtal am 28. Oktober 2012. Es war noch nicht einmal das Herbstlaub unten.
Der Start der Skisaison ließ noch einen guten Monat auf sich warten. Am
2. Dezember 2012 konnte ich zum ersten Mal an der Schwarzwaldhochstraße (Mehliskopf & Unterstmatt) Ski fahren. Hier der Mehliskopf bei trübem Frühwinterwetter.
Vier Tage später am Nikolausabend 2012 versuchte ich es
bei besseren Wetterverhältnissen am Mehliskopf und der Hundseck erneut.
Nach zwei Saisonskitagen ging es
am 8. und 9. Dezember 2012 auf Firmenskifahrt ins Pitztal. Inmitten trüber Tage hatten wir enormes Wetterglück. Hier das neue Café 3440 am Pitztaler Gletscher auf dem Hinteren Brunnenkogel.
Der zweite Tag der Firmenskifahrt am 9. Dezember fand am Hochzeiger in Jerzens über dem Eingang des Pitztals statt.
Zurück von der Firmenskifahrt wurden die skisportlichen Aktivitäten am 19. Dezember mit
Flutlichtski an der Schwarzwaldhochstraße fortgesetzt. Vom Skihang Hundseck habe ich mich für den Rest der Saison wegen zu schwacher Ausleuchtung verabschiedet.
Dann kamen zwei Wochen Weihnachtsferien, für die ich mir Urlaub genommen hatte. Ziel war eigentlich die Erkundung diverser regionaler Kleinskihänge zusammen mit Klein Harzwinter. Stattdessen legte sich fast durchgängig ein feuchtwarmer, grauer Schwamm mit Temperaturen um +10°C über Deutschland. Das Weihnachtsgeschäft fiel an allen nahegelegenen Skihängen vollständig aus. Um mit dem Nachwuchs wenigstens einmal auf die Ski zu kommen,
fuhren wir am 29. Dezember 2012 nach Muggenbrunn und Todtnauberg im Südschwarzwald. Oberhalb 1000 m waren die Schneeverhältnisse in Anbetracht von zwei Wochen Tauwetter erstaunlich gut. Hier die Piste des Winkellifts in Muggenbrunn mit Alpenblick.
Und wenn man schon im Dezember im Südschwarzwald ist, ist das Mitnehmen der "Goldenen Stunde" in Todtnauberg Oberpflicht.
Der Neujahrstag ist bei mir traditionell ein Skitag. Gern wäre ich ins Allgäu oder die Schweiz gefahren, aber das Wetter spielte nicht mit. Ersatzweise ging es am Neujahrstag 2013 ins Tiroler Zugspitzgebiet,
wo ich die Skischaukel Bichlbach-Berwang an der Fernpassstraße und das Skigebiet Marienbergjoch in Biberwier erkundete.Skigebiet Berwang, hier der klassische Thanellerkarlift.
Durchs gesamte Skigebiet von Biberwier zieht sich eine Hochspannungsleitung, sonst wäre es ein schönes Gebiet, wenn auch im Frühwinter an den Nordhängen arg schattig. Vom Marienbergjoch blickt man nach Süden auf die Ötztaler Alpen.
Wegen des schlechten Weihnachts- und Neujahrswetters konnte der
nächste Skitag erst am 12. Januar 2013 zusammen mit Klein Harzwinter stattfinden, dafür aber wieder vor der Haustür an der Schwarzwaldhochstraße am Seibelseckle.Am selben Wochenende
unternahm ich am 13. Januar eine Tagesskifahrt in die Nordwestschweiz ins Freiburgerland. Dort wird das Kleinskigebiet La Berra im Sommer 2013 modernisiert (Bau einer Kombibahn), und natürlich wollte ich es noch im alten Zustand mit Schweizer Schleppliften erleben. Im benachbarten Charmey mit seinem Skigebiet Vounetz war ich mit der Großelterngeneration in den 1980er Jahren zum Wandern, weshalb ich auch dort Ski fahren wollte. Fazit: Beide Skigebiete bieten skifahrerisch mehr als erwartet und sind einen Wiederholungsbesuch wert.
La Berra. Abfahrt am Bergrestaurant Allières mit Blick zum Moléson, besucht erst einen Winter zuvor.
Gondelbahn von Charmey auf den Vounetz über dem Nebelmeer des Schweizer Mittellandes.
Ein Wochenende später gab es im Nordschwarzwald Schnee bis in tiefe Lagen. Also
fuhren wir mit Klein Harzwinter am 19. Januar 2013 zu den Kleinskihängen im nahen Albtal, die selten in Betrieb sind.Der Leitner Skikuli auf der Talwiese im Bad Herrenalber Gaistal ist ein Unikum. Die Anlage erschließt den steilen Aufsprunghang der ehemaligen Skisprungschanze. Präpariert wird teilweise oder gar nicht. Wer hier als Kind Skifahren lernt, lernt es gleich richtig.
Der Skihang am Dobel, einer Siedlung auf der Passhöhe zwischen Alb- und Enztal. Der bei Kindern beliebte Skilift erschließt einen Südhang mit Blick über die flachen Nordschwarzwaldausläufer.
Am 24. Januar 2013 legte ich den
letzten Flutlichtabend der Saison an der Schwarzwaldhochstraße ein. Hier der Skihang Ruhestein.
Am Samstag, dem 26. Januar 2013 wurde der Nachwuchs wieder auf die Ski gestellt, wie schon im Dezember erneut im Südschwarzwald in Muggenbrunn und Todtnauberg, nur diesmal bei wesentlich besseren Schneeverhältnissen.
Muggenbrunn 26. Januar 2013, FIS-Abfahrt des Franzosenberglifts.
Todtnauberg 26. Januar 2013, Stübenwasenlift.
Frau Harzwinter nahm mir als Karnevalshasser die Teilnahme an einer Kinderfaschingsfeier ab.
Das ermöglichte mir
am Sonntag 27. Januar den Besuch des selten geöffneten Skizentrums Enzklösterle im Nordostschwarzwald mit seinem langen Leitner-Schlepplift und seiner schönen 1,2 km-Abfahrt.
Zum Üben für den Familienskiurlaub ging es
am 3. Februar bei Schneetreiben nochmals mit Klein Harzwinter kurz an die Schwarzwaldhochstraße zum Seibelseckle.Nachdem wir 2012 erstmals die Zillertalarena besucht hatten, führte uns der
Faschingskiurlaub 2013 vom 9. bis 16. Februar 2013 nur wenige Kilometer weiter nach Lanersbach im Tuxertal. Auch wenn es eine Skischaukel mit Mayrhofen gibt: Wer in Lanersbach Industrieski erwartet, liegt falsch. Für Tiroler Verhältnisse geht es dort eher beschaulich zu. Positiv: In nur 20 Skibus-Minuten ist der Hintertuxer Gletscher erreichbar. Negativ: Die Lanersbacher Talabfahrt aus dem Hauptskigebiet Rastkogel ist sehr unvorteilhaft konzipiert. Statt einer - sehr wohl machbaren - direkten Talabfahrt in den Ort muss man den Umweg durchs gesamte Nachbarskigebiet Eggalm in Kauf nehmen. Am Abreisetag besuchten wir noch das Mayrhofener Ahorn-Skigebiet.
Lanersbach, Skigebiet Rastkogel Mitte Februar 2013. Große Weite.
Hintertuxer Gletscher Mitte Februar 2013. Wetter- und schneebedingt großartig.
Mayrhofener Ahorn-Skigebiet 16. Februar 2013. Kleines Höhenskigebiet mit langer, anspruchsvoller Talabfahrt.
Ein Wochenende nach der Rückkehr aus dem Familienskiurlaub besuchten Frau Harzwinter und ich
am 24. Februar 2013 das Skigebiet Münstertal-Wieden im Südschwarzwald. Für Mittelgebirgsverhältnisse ist es recht weitläufig und bietet anspruchsvolle Pisten. Das Gebiet hat das selbe Skipotenzial wie der Feldberg, liegt aber niedriger und ist unprofessioneller organisiert. Die Verbindungsziehwege zwischen den Liften sind nicht jedermanns Geschmack.
Neuhoflift im Südschwarzwälder Skigebiet Münstertal-Wieden.
Ein weiteres Wochenende später ging es bei Bestbedingungen
am 3. März 2013 zusammen mit Klein Harzwinter an die Schwarzwaldhochstraße nach Unterstmatt. Bei Vollbetrieb gibt es hier vier verschiedene Skihänge unterhalb des höchsten Bergs des Nordschwarzwalds, der Hornisgrinde.
Unterstmatt, Skihang Hochkopf. Schöner Südhang mit Blick auf die Hornisgrinde.
Unterstmatt, Skilift Ochsenstall. Steile, abgelegene Anlage von 1960, nur zu Fuß oder per Pistenraupentaxi erreichbar.
Vom 7.-10. März 2013 unternahm ich meine jährliche Solo-Skifahrt. Auf dem Plan standen Skigebiete in Oberbayern. Deren größter Teil steht von Erlebnisfaktor und Anlagenvielfalt her Schweizer Kleinskigebieten in nichts nach, aber sie sind für Tagesskiausflüge zu weit entfernt, zumal die Autobahn 8 derzeit wegen Erweiterung auf drei Fahrspuren eine einzige Baustelle ist. Einmal mehr war vorher klar, dass das Wetter wacklig werden würde. Also nahm ich mir vor, so viele oberbayerische Gebiete wie möglich zu besuchen und bei Wetterverschlechterung auszuweichen. Ergebnis waren der Besuch von
Kampenwand,
Wendelstein,
Oberaudorf/Hocheck,
Spitzingsee und
Lenggries/Brauneck jeweils bei Frühlingstemperaturen. Anschließend wurde der deutsche Alpenrand vom großen Regen heimgesucht, und ich flüchtete in die Schweiz.
Skigebiet Aschau / Kampenwand. EUB von 1957, ESL, DSB, Schlepplift. Ein Lift- und Seilbahn-Freilichtmuseum in original oberbayerischer Atmosphäre - ich find's klasse.
Der Wendelstein ist ein oberbayerisches Kleinskigebiet, das mit Zahnradbahn, Pendelbahn und zwei Schleppliften bei guter Schneelage viel Abwechslung bieten kann. Die Talabfahrt nach Osterhofen misst 5 km, die inoffizielle nach Brannenburg im Inntal ist noch länger.
Das Oberaudorfer Skigebiet Hocheck befindet sich im Unterinntal auf nur 500-900 m Höhe und ist als Skihalle ohne Dach und Wände für Feierabendbesuche anzusehen. Ohne massive Vollbeschneiung läuft hier nichts. Dennoch wird ausgerechnet dieses Skigebiet von der Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness als vorbildlich hingestellt. Da wurde wohl Grundsätzliches nicht verstanden ...
Der Spitzingsee ist wegen seiner relativen Schneesicherheit (1000-1600 m), seiner vielen Liftanlagen und Hütten eines der Top Münchner Wochenend-Skigebiete. Die Besucherlast verteilt sich am Spitzingsee höchst unterschiedlich: Das Stümpfling-Skigebiet ist stets chronisch überfüllt, das Taubenstein-Skigebiet leer. Hier die Grünseeabfahrt zur Valeppalpe im Stümpfling-Skigebiet. Klasse.
Spitzingsee. Fahrt in der Taubensteinbahn von PHB, gleiches Modell wie in Hahnenklee. Das Taubenstein-Skigebiet ist topographisch abwechslungsreicher als das Stümpflinggebiet. Leider ist die Talabfahrt mit Schiebestück und Zwischenaufstieg suboptimal angelegt, was viele Gäste abschreckt.
Das Brauneck in Lenggries, ebenfalls eines der Top Münchner Wochenend-Skigebiete. Dazu tragen sicherlich die überdurchschnittlich vielen Hütten bei.
Hier die Weltcup-Abfahrt mit Blick ins Isartal.
Wetterbedingt musste ich nach der Hälfte der Skifahrt von Oberbayern in die Schweiz wechseln. Kurz vor der Kantonshauptstadt Glarus erschließt eine schmale Bergstraße
ab dem Talort Mollis das Kleinskigebiet Schilt mit zwei Schleppliften. Diese erschließen 500 Höhenmeter abwechslungsreiches Terrain gegenüber dem felsigen Glarner Hausberg Glärnisch.
Über dem benachbarten Nordostschweizer Walensee befindet sich der Ort
Amden mit zwei Kleinskigebieten. Hier die DSB des schönen Skigebiets Mattstock. Seeblick gefällig?
Das ist übrigens eine fixgeklemmte BMF-Bahn.
Um das Skifahrt-Finale voll auskosten zu können, wechselte ich durch den Lötschbergtunnel ins Oberwallis, meine immerwährende Lieblingsregion in den Alpen.
Der erste Besuch galt der Belalp über Brig. Von hier hat man wie von Bettmeralp und Riederalp einen herrlichen Blick auf die Viertausender der Walliser Alpen. Wer mit diesem Anblick "auf Skiern" aufgewachsen ist, kann mit Skigebieten wie dem österreichischen Ennstal nichts anfangen.
Letztes Skigebiet der Individualisten-Skifahrt:
Rothwald-Wasenalp im Oberwallis. Sehr abwechslungsreiches Kleinskigebiet am Simplonpass mit Blick aufs Aletschgebiet und die Berner Alpen.
Zurück aus den Alpen war im Nordschwarzwald am 22. März 2013 immer noch eine gute Schneelage vorzufinden,
hier am Kaltenbronn, einer Passhöhe zwischen Murg- und Enztal.
Über Ostern ging es noch einmal für vier Tage auf Familienskifahrt nach Grindelwald im Berner Oberland. Leider wurde dort am Anreisetag, dem 29. März 2013, das Wetter so schlecht, dass wir das Skifahren auf die Anreiseroute verlegen mussten.
Wir entschieden uns für den Belchen im Südschwarzwald. Am Belchen fährt der kürzere Streckenabschnitt der damaligen hannoverschen Expo 2000-Seilbahn. Der längere Streckenabschnitt fährt in Fieberbrunn in Österreich.
In
Grindelwald verbrachten wir somit nur die drei Tage vom 30. März bis 1. April 2013. Nach einem Rodeltag bei Sauwetter auf der wenig empfehlenswerten Rodelbahn am Männlichen konnten wir am Ostersonntag bei Wetterbesserung einen Skitag am First und am Ostermontag bei Kaiserwetter einen Supertag im Skigebiet Männlichen verbringen.
Skigebiet Grindelwald / First mit einer der für mich schönsten Talabfahrten der Alpen.
Skigebiet Grindelwald / Männlichen mir Berner Viertausendern.
Am Folgewochenende war
am 7. April letzter Skisaisontag an der Schwarzwaldhochstraße, so spät wie selten zuvor. Klein Harzwinter und ich waren dabei, hier am Mehliskopf mit schönem Blick ins frühlingsgrüne Rheintal.
Fürs Wochenende 20./21. April war eigentlich eine Skifahrt mit Frau Harzwinter in Schweizer Frühjahrsskigebiete vorgesehen. Doch das Wetter wurde dort so schlecht, dass keines der noch geöffneten vier Gebiete am Alpennordrand in Betrieb gehen konnte. Bei der übergreifend schlechten Wetterlage gab es
am 21. April überraschend eine lokale Föhnlage im Zugspitzgebiet, die wir für einen Entschädigungs-Skitag auf dem Zugspitzplatt nutzten. Wetterbedingt blieb es dort trotz schöner Frühjahrsskibedingungen geisterhaft leer.
Danach wäre ich gern noch für einen persönlichen Saisonabschlusstag nach Engelberg gefahren. Doch viele Aufgaben zuhause und die Wettersituation ließen das wechselweise nicht zu. So endete meine Skisaison 2012/13 mit 35 Schneetagen, davon 33 Ski- und 2 Rodeltagen. Insgesamt konnte ich 30 Skigebiete besuchen, davon 15 neue. Ich bin zufrieden.