Die touristische Entwicklung Braunlage beschädigen? Anmaßend von einem Privatinvestor zu erwarten, Geld zu investieren, ohne die Möglichkeiten zu schaffen, deutliche Mehreinnahmen zu realisieren.
Denn die Infrastruktur von Braunlage ist doch an den Grenzen. Das ist nicht die Sache der WSB.
Es ist Sache der Stadt, die Grundprobleme für eine weitere Entwicklung zu lösen (Wasser, Naturschutzgebiete, zusätzlich mögliche Eintrittspunkte etc. Ihr kennt das alles).
Usul - ich muss Dir hier vehement widersprechen. Ich bin auch erschrocken, welch kaufmännische Einstellungen offensichtlich tief in Dir drin stecken. Die Tugend "Eigentum verpflichtet" scheint für Dich wenig Relevanz zu besitzen, selbst dann, wenn es um ein Unternehmen geht, welches systemrelevante Bedeutung und Wertschöpfung besitzt.
Die WSB hat mit Unterstützung der Stadt die Flächen für die Westhangerweiterung vor 10 Jahren gesichert bekommen. Die können ausbauen. Die Stadt/Kreis/Land/EU haben sehr viel Suppport reingegeben, letztlich hat die WSB ca. 60% der Gesamtkosten gestemmt. (siehe hier:
https://www.wurmberg-seilbahn.de/ausbauvorhaben.html ).
Die WSB hat eine zweite Ausbaustufe fest geplant, setzt sie aber nicht um, nicht einmal das Flutlicht. Der einzige Knackpunkt sind die Widerstände der Naturschützer in Sachen Wasser. Das Problem lässt sich mit Engagement wohl lösen - doch jenes in bei der WSB nicht zu erkennen. Die Willinger haben für ihr Wasser ja auch eine Lösung gefunden und haben es sogar geschafft, eine 8KSB durch ein FFH-Gebiet zu bauen.
Die Besucherzahlen am Wurmberg nach dem Ausbau haben alle vorsichtig kalkulierten Erwartungen (auf denen man vorsichtig an den Ausbau herangegangen ist) weit übertroffen, das hat sogar die WSB zugegeben.
Der VDS - dem auch die WSB angehört hat mit einer Studie ja erreicht, dass die Seilbahnen/Skigebiete nur noch 7% Mwst. zahlen müssen, weil sie touristisch systemrelevante Verantwortung und Wertschöpfung für den regionalen Tourismus tragen. So gesehen hat die WSB 12% Umsatz geschenkt bekommen, ohne ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Mit diesen 12% kann man den Kapitaldienst für einen weiteren Ausbau kpmplett finanzieren.
Die WSB hat seinerzeit vielmehr die Stadt BRL unter Druck gesetzt. Wie mir aus dem Rathaus BRL mitgeteilt wurde, hatte die WSB seinerzeit zur Ausbaubedingung gemacht, dass die Stadt die Hexenritt-Parkplätze finanziert. Die Stadt wollte eigentlich für ihre Investitionsanteil höhere partnerschaftliche Anteile an der WSB, doch das hat Gross abgelehnt.
Selbst wenn die Stadt weitere Einstiegspunkte realisiert, dann müsste die WSB ihrerseits ihren Betrieb an diese Einstiegspunkt anschließen, das verweigert die WSB. (s. einige Absätze weiter unten)
Die WSB hat auch Bürgers Angebot abgelehnt, die Schierker Bahn zu betreiben und damit einen weiteren Einstiegspunkt zu bekommen plus ein steuerfinanziertes Parkhaus mit 800 Parkplätzen. Dieses Verweigerungsverhalten der WSB hat Kopfschütteln in der Seilbahnbranche ausgelöst. Unabhängig davon, dass Schierke nun aus anderen Gründen wohl ausfällt, so wird an dieser Politik der WSB deutlich, dass sich der Schwabe aus egozentischen Gründen systemrelaventen Infrastrukturprojekten im Harz verweigert.
Ich kann es kaum noch hören. Winterberg kann man nicht mit Wurmberg vergleichen. Der Wurmberg ist nur ein Berg, mit zwei möglichen EintritsPunkten. Winterberg hat 6 Berge, min 7 Eintrittspunkte und ein ca. 5mal größeres Einzugsgebiet. Wie soll die Wsb das rein geografisch mit den Naturschutzgebieten nachmachen können, selbst 100% politische Unterstützung und mehr Finanzen? Und das für eine 100 Tage Saison, denn das Sommerangebot der benachbarten Gebiete im Harz ist voll Konkurrenzfähig.
Usul - sorry aber was Du da erzählst ist quatsch.
Richtig ist lediglich - Winterberg kann man nicht mit dem Wurmberg vergleichen - aber Oberwiesenthal, Arber, Feldberg und Willingen sowie diverse kleinere Skigebiete in den Alpen bspw. Oberstaufen, Oberjoch, oder Ofterschwang sind mit dem Wurmberg und BRL vergleichbar. In vielen schmalen Alpentälern gibt es lediglich eine Zufahrtsstraße und einen Einstiegspunkt ins Skigebiet?! Der Feldberg hat eine ähnlich beschissene Anfahrsstituation wie der Wurmberg - auch Willingen ist nur von zwei Seiten erreichbar und die Willinger haben vor etlichen Jahren bereits extra eine Eisenbahnüberführung gebaut, um den Verkehr zur Seilbahn aus dem Neuen Weg rauszubekommmen. In Willingen zahlen die Geschäftsleute nun sogar die Fußgängerbrücke über die Bahn, weil die Gemeinde kein Geld hat. Der Feldberg ist zwar ein kommunal betriebenes Skigebiet, doch die haben als Skigebietsbetreiber lediglich für eine 100 Tage Wintersiason ein teures Parkhaus gebaut ohne Fördergelder. Die Sauerländer haben nur bis 2008 Fördergelder bekommen.
Für BRL gibt es eine ganz einfache P-Lösung, die ich seinerzeit skizziert habe (hinter dem Relaxa-Hotel). Wie mir Stadträte mitgeteilt haben, ist diese Lösung bautechnisch machbar, sie würde jedoch daran scheitern, weil die WSB nicht bereit wäre, einen solchen Parkplatz per zusätzlichem Lift zu erschliessen. Es gibt ja Stadträte, die hier interessiert mitlesen und meine Idee wurde hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Machbarkeit geprüft, wie man mir mitteilte.
Auch Deine Angaben des Einzugegebiets stimmen nicht. Lt. Studien von IFT/Montenius hat der Harz ein Einzugsgebiet von 14 Mio Menschen, das Sauerland 42 Mio (d.h. dreifach und nicht fünffach) und der Schwarzwald von 18 Mio. Der SW hat in seinem Einzugsgebiet bereits viel Konkurrenz in der Schweiz, in den Vogesen und im Allgäu/Vorarlberg. Winterberg hat zumindest 6 Skigebietsmitbewerber (Postwiese, Züschen, Bödefeld, Willingen, Altastenberg auf gleicher Höhenlage) Die WSB ist auch hinsichtlich der Höhenlage und Schneesicherheit innerhalb des Harz konkurrenzlos - aber auch gegenüber der Höhenlage im Sauerland (Höhenvorteil +150m). Die Alleinstellung im Ski-Wettbewerb ist für den Harz in Relation zum Einzugegebiet nach dem Sauerland das zweitbeste für alle deutschen Skigebiete.
Aber die WSB macht ja nicht mal alles innerhalb ihrer gegenwärtigen Möglichkeiten (Ausbaustufe 2), sondern tritt seine Gäste mit Füßen bei den Wartezeiten. Das würde sich kein anderes Skigebiet leisten. Die Winterberger könnten ja bei ihrem Superstatus auch sagen, prima, die Kasse klingelt, wir lassen die Leute am WoE 45 Min. an den 4SB anstehen, Aber nein, man baut 6 KSBs und es kommen nocht mehr Leute. Das wäre auch am Wurmberg der Fall und es würden vor allem auch noch mehr Gäste Wochentags kommen, weil es endlich ein ernstzunehmendes Skigebiet werden würde. Kundenservice ist für die WSB ein Fremdwort (s.u.a Kassensituation) - und das Preis-Leistungsverhältnis bei den Wartezeiten eine Katastrophe.
Die WSB hat in Sachen Ausbauinvestition lediglich die Mindestanforderung geleistet, das nachzuholen, was man dort eigentlich schon 20 Jahre zuvor hätte angehen müssen. Das war das geizige Versäumnis von Gross Senior, wie sogar die WSB eingeräumt hat, weil er den Zeitgeist nicht erkannte. Damit trägt er auch eine gewisse Mitverantwortung am Niedergang von BRL. Allerings hat es 8 Jahre gedauert, eh die WSB/Stadt den Wurmberg aus dem Naturschutz herauslösen konnte. Hier musste auch die Stadt die Ausgleichsflächen bezahlen - das hat auch nicht Gross übernehmen wollen. Hätte Gross Sen. jedoch bereits in den 80ern gehandelt als es BRL top ging, dann wäre am Wurmberg bereits viel früher Fakten für ein Skigebiet geschaffen wurden, wie es heute benötigt wird. Das hätte man trotz Zonengrenze realisieren können. Der Junior glaubt nun viellicht sogar progressiv zu handeln - doch eigentlich tritt er in die geizigen Fußstapfen seines Vaters, solange er bei dem gegenwärtigen Andrang nicht zumindest das realisiert, was er sich als Option gesichert hat.
IFT/Montenius als Berater der WSB und auch von Bürger hat festgestellt, dass der Harz vor dem WSB-Ausbau skitechnisch nur 1% seine Potentials nutzt. Nun sind es mit den zwei neuen Pisten und den beiden 4SB am Hexenritt und in Hahnenklee vielleicht 2-3%. Die Politik der WSB ist auf Fachtagungen mit Unverständnis sogar Gesprächsthema unter Seilbahnern, insbesondere was deren Verweigerung gegenüber Bürgers Kooperationsangebot angeht.
Würde Gross in BRL leben, könnte er sich an keinem Stammtisch mehr blicken lassen, weil er zunehmend als verantwortungslos gegenüber dem Gemeinsinn kritisiert werden würde - da die Leute in BRL so langsam begreifen, was für ein Spiel er da treibt. Die Politik von Gross könnte sich kein Winterberger oder Willinger Geschäftsmann leisten - und auch nicht T&T als Betreiber des Arbers. Im Gegenteil - die starken Geschäftsleute fördern andernorts überall die Destination nach Kräften (insbes. auch in den Alpentälern), das ist deren ethische Selbstverpflichtung als "Ortstycoon".
Es bräuchte in BRL eine lokale Betreibergesellschaft aus regionalen Geschäftsleuten. Bürger fühlt sich mit seinem Reichtum seiner Heimat Harz verpflichtet, ihr etwas zurückzugeben. Gross wohnt weit weg und scheint aber nur an sich zu denken - typsich für den neoliberalen Kapitalismus.
Ich war damals bis zu meiner Erkrankung u.a. auch Gründer und Betreiber des Ticketshop Thüringen/Thüringen-Ticket (landesweites Ticket-Vertriebsnetz in quasi Oligopolstellung). Eine Politik wie Gross hätte ich 1. nicht mit meinem Gewissen verantworten können und 2. mir auch systemisch gar nicht leisten können, denn ich trug Verantwortung für die Vernetzung der kulturellen Infrastruktur eines ganzen Bundeslandes.
Gemeinwirtschaftliche Verantwortung ist im gegenwärtigen Ego-Zeitgeist leider kaum noch anzutreffen.