Die Nationalpark Fachbereichsleiterin Sabine Bauling räumt ein, dass die toten Bäume überall im Oberharz viele Menschen erschrecken würden.
Das ist nicht wirklich eine Überraschung und wird sich kurz- bis mittelfristig sicherlich auch auf die Besucherzahlen auswirken — dass, obwohl sich der Harz in den letzten Jahren gerade begonnen hat etwas zu erholen und kontinuierlich mehr Übernachtungen verzeichnen kann. Die wirtschaftlichen Folgen sind m.M.n. kaum absehbar, wenn erst noch größere Flächen tot sind.
Zudem könne der Boden der angegriffenen Wälder den Gewitterregen nicht mehr aufnehmen. So läuft der Niederschlag "einfach weg" ... vom Oberharz in die Täler.
Um die Orte im Harzvorland einigermaßen schützen zu können damit Unwetter und deren Auswirkungen wie dieses Jahr nicht zur Gewohnheit werden, führt vermutlich kein Weg daran vorbei neue Talsperren bauen zu müssen. Aber auch das hätte die NP-Verwaltung bei ihrer Entscheidung ja nicht absehen können und kommt nun völlig überraschend.
Noch rätselt man: Um eine Erklärung für den starken Befall zu kriegen, sollen Luftbilder der betroffenen Gebiete gemacht und ausgewertet werden. Bis der Borkenkäfer witterungsbedingt aufgehalten wird, dauert es noch einige Monate, so dass man mit einer Verschlimmerung der derzeitigen Situation rechnet.
Warum rätselt man? Ist doch eigentlich egal ob der Borkenkäfer jetzt innerhalb von kurzer Zeit alles vernichtet oder sich das über mehrere Jahre hinzieht — das Ergebnis ist doch das Selbe und genau so gewollt. Auch hier sollte man nicht so tun, als wenn das den NP in irgendeiner Form überrascht. Sie haben die Entscheidung genau so getroffen und wollen, dass es so kommt. Ich bin allerdings gespannt was passiert, wenn es in Zukunft dann tatsächlich hier im Harzvorland häufiger Hochwasser gibt und die Touristen oben im Harz ausbleiben — die Reaktionen, die der NP dann ernten wird, werde ich mit allergrößter Freude verfolgen und hoffe, dass sich dann auch die handelnden Personen ihrer Verantwortung stellen müssen und es keine Ausflüchte gibt.