Nationalpark bedeutet halt die Natur sich selbst zu überlassen und nur punktuell einzugreifen, wenn Touristen z.B. durch instabile Bäume gefährdet sind. Das passiert im Harz und entspricht dem was man von einem Nationalpark erwartet. Die Erwartungen von Touristen an den Harz sehen wohl eher anders aus. Allerdings ist die Aufgabe des Nationalparks nicht den Erwartungen der Touristen an die Natur zu entsprechen.
Dass die Borkenkäfer tote Bäume hinterlassen und nichts daran verändert wird, sollte bei einem Nationalpark nicht überraschen. Sowas gab es auch schon im bayerischen Wald. Bis wieder große Bäume gewachsen sind, dauert es eine gewisse Zeit. Der aktuelle Umfang mag zwar überrascht haben, aber das Prinzip war klar. Dies ist für den Tourismus wohl nicht förderlich, jedoch hat niemand (politisch) relevantes sich rechtzeitig für eine Abkehr von diesem Vorgehen eingesetzt, was wohl auch eine Abkehr vom Nationalpark gewesen wäre. Das Ganze kann man somit als politisch gewollt, toleriert oder ignoriert betrachten. Jetzt muss man damit leben oder den Nationalpark abschaffen und den Wald künstlich aufforsten.
Dass der Wald sich selbst überlassen wird, ist gar nicht mein eigentliches Problem. Zumindest wenn es zur Aufgabe des NP gehört.
Mich stört die inhaltlich inkosistenten Handlungsweise der Öko Heinis und Entscheidungsträger.
An jeder Stelle wollen die Grünen etwas verbieten. Angeblich zum Schutz von Natur und Bevölkerung.
Der Schutz von Natur und Bevölkerung hört aber ziemlich schnell auf, wenn die Grünen ihre eigene Forderungen nicht befolgen wollen.
Die Grünen fühlen sich berufen, sich in jeden Winkel des menschlichen Lebens einmischen zu dürfen. Wenn es denn Natur und Bevölkerung vor angeblichem Schaden schützt.
Also: Wo ist hier der Aufschrei, dass der NP in diesem Fall nicht untätig sein darf. Ist den Schaden von der Natur an der Natur kein Schaden ?
Ist eine kahle Waldfläche durch den Borkenkäfer besser, als wenn es Kettensägen gewesen wären ?
Vielleicht ist der NP ja nur ein Spezialfall. Aber nein. An anderen Stellen handeln Ökos und Grüne ja ähnlich.
Bsp. off Topic. Ich habe gelesen, dass die Grünen sogar bereit waren, in einem NP Windkraftanlagen aufbauen zu lassen. Ich glaube irgendwo in Hessen.
Wo ist der Aufschrei gegen Windkraftanlagen, wenn die Bevölkerung Vorort aus gesundheitlichen Gründen reihenweise gegen diese Anlagen Sturm läuft.
Zählt hier der Mensch nicht mehr ?
Suchen die Grünen und Ökos mit gleicher Inbrünstigkeit nach irgendwelchen nie gesehenen und vom Aussterben betrohnten Vogelarten, wie es beim Straßenbau praktiziert wird ? Ist der Schaden durch Windkraftanlagen (Vögel -> Rotorblätter / Bautätigkeit) tollerabel aber beim Straßenbau nicht ?
Ich will nur darauf hinaus, das die Grünen sich auch in NP Belange sofort und lautstark einmsichen würden, wenn sie es denn wollten.
Aber hier spiegelt sich die Schizophrene Haltung der Grünen wieder.
In der Praxis zählt für mich nur, wie sieht das Ergebnis aus.
Und hier sollen große vom Borkenkäfer kahlgefressen Waldbereiche Ok sein aber eine kleine Schneise für eine Piste/Bahn gilt es mit aller Kraft zu bekämpfen ?
(Morrwälder und ähnliche Details mal ausgenommen)
Hier ist der Mensch plötzlich nicht mehr schützenswert, denn der Harz ist nicht irgendein unberührter Flecken Natur, sondern auch ein Nah-/Fernerholungsgebiet ?
VG