Am 4.7.2018 war in der Goslarschen zu lesen, dass der Nationalparkleiter Herr Pusch sich gegen Kritikpunkte mit scharfen Worten verteidigt habe:
1. Den „Vorwurf“, Waldflächen im Nationalpark mit abgestorbenen Bäumen trügen zum
Klimawandel bei, bezeichnete er als „unsinnig“. Die Kohlendioxid-Bilanz wäre in Wirtschaftswäldern und Gebieten, die der
Naturdynamik überlassen bleiben, „auf lange Sicht im Wesentlichen gleich“.
2. Auf die Anfrage der Landesregierung, ob die gesetzlichen Regelungen zum Nationalpark Harz es ermöglichten, noch gesunde
Fichtenbestände zu entnehmen, um die daraus erzielbaren Erträge wieder in Naturschutzprojekte zu investieren, erwiderte Herr Pusch, dass die Abholzung der noch lebenden Fichten zum Geldverdienen dem Nationalparkziel diametral entgegen stehe.
3. Der Schutz der benachbarten Wirtschaftswälder vor dem Borkenkäfer aus dem Nationalpark wäre seit langer Zeit sichergestellt.
Mein Meinung:
zu 1: Wald ist eine CO2-Senke. Toter Wald ist keine CO2-Senke. Wie wir von Herrn Knolle schön in seinem Blog photographisch dokumentiert haben, dauert es - wohlwollend betrachtet - mehr als 20 Jahre bis eine annähernd "wirkungsgleiche" CO2-Senke herangewachsen ist. D.h. über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren pro Totholzfläche (ca. 80% der Nationalparkfläche) hat die Nationalparkverwaltung eine Verschlimmerung des Klimawandels zu verantworten. Betrachtet man den Zeitraum von 20 Jahren "auf lange Sicht", z.B. auf 1000 Jahren, dann ist der Zeitbereich hinreichend klein, dass man ohne rot zu werden behaupten kann, der Zustand wäre "im Wesentlichen gleich". Dieselbe Argumentation kann man für den Seilbahnbau in Waldmoorgebieten anwenden.
zu 2: Herr Pusch hat die Frage, für die ein Ja/Nein Klarheit geschaffen hätte, nicht beantwortet. Interessant wäre auf welcher gesetzlichen Grundlage Herr Pusch das "Nationalparkziel" formuliert hat.
zu 3: