Nein, ist es nicht.
Das Gelände ist gesperrt und Du vergißt, dass bei einer solchen Großjagd durchaus mehrere dutzend Menschen in dem Gebiet sind. Die Jäger selbst. und genau deshalb gibt es präzise abgestimmte Schußlinien, so dass keiner in Kreuzfeuer geraten sollte.
Und die Jäger schießen nicht wild mit halbautomatischen Gewehren rum, sondern setzen einzelne, präzise Schüsse auf ein identifiziertes Ziel.
Wenn sich ein Jagd unbeteildigtiger trotz Sperrung im Gebiet aufhält, wenn sich dieser sich von den Wegen entfernt, wenn dieser zufälligerweise einem Wildschwein/Reh etc. zu nahe kommt, dieses den Menschen nicht bemerkt und flüchtet und gleichzeitig anvisiert wird und der Jäger daneben schießt... entweder müsste der Wanderer in direkter Schußlinie hinter dem Wild stehen (am Abhang unterhalb, denn es wird i.d.R. vom Hochstand aus geschossen. Die Patrone geht also ziemlich direkt in den Boden) oder der Jäger versucht das aufgescheuchte Wild noch zu erwischen und trifft einen Baum in genau dem Winkel, dass ein Abpraller entstehen kann und dieser müsste durch Zufall genau treffen und noch genug Energie haben. Sehr viele wenns.
Brechen wir es mal auf das wirkliche Geschehen runter.
Eine Frau hat im Nationalpark übernachtet oder eine Nachtwanderung gemacht. Auch wenn es nicht erlaubt ist, finde ich es nicht tragisch, zumal der Übergang im Harz zum Nationalpark auch nicht ausgeschildert ist.
Sie ist aus Versehen im abgesperrtem Jagdgebiet und kommt an Jägern vorbei. Einer reißt einen blöden Spruch und ein Schuß fällt "in der Nähe". Zu hören sind die kilometerweit und das bei einer Jagd geschossen wird... Die Dame echauffiert sich tierisch und trägt dies in ihrer Entrüstung in alle Medien.
Natürlich sagt Knolle zu Recht, dass die vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden und das auslösende Fehlverhalten bei der Wanderin/Campering etc. augelöst wurde. Ende der Geschichte. Mehr ist es nicht.