Ich war gestern im Harz unterwegs (allerdings nicht Ski-fahren) und bin alle großen Skigebiet abgefahren:
11.10 Uhr: MSB: quasi kein Mensch auf den Pisten - geöffnet war nur noch die blaue Abfahrt 1SL und 1 DSB. Schnee sowei ich sehen konnte noch eingermaßen gut.
11.30 Uhr WSB-Talstation: Wartezeit Seilbahn ca. 3-5 Min., allerdings endlose Wartezeit mit 2x ca. 50m Schlangen vor beiden Kassen.
Es standen überwiegend Rodler und Fußgänger in der Schlange, Skifahrer waren wohl zum hexenritt ausgewichen. Ich hab mir den Kassenablauf 5 Min. angeschaut. Es wurde seelenruhig nach Beamtenmanier abgefertigt, Erklärungen und Auskünfte erteilt und jedes gewünschte Ticket in den PC eingegeben. Keine Vorfertigung der meistgefragten Tickets, kein Tempobemühen...etc..
Mehr als Kopfschütteln hab ich dafür nicht übrig...
Dann bin ich zum Hexenritt. Dort war um 12 Uhr an den Kassen war relativ wenig los. An der ersten Kasse ca. knapp 10m Schlange. Eine weitere Kasse an der Rückseite war geöffnet, wo die Kassiererin Däumchen gedreht hat, denn die Kunden haben das nicht gesehen.
An dem Kassenareal gehören große Schilder aufs Dach (Kasse 1-4 mit Hinweis geöffnet/geschlossen) und vor den Kassen Gitter die klar ersichtlich machen, wo man sich für welche Kasse anstellt. Mich wundern die unzumutbaren Schlangen am Wurmberg nicht bei einem solch dilettantischem Kassenmanagement.
Am Hexenritt waren quasi alle Parkplätze belegt. Welcher Vollpfosten hat sich eigentlich dieses Schrankensystem ausgedacht?! Folgendes Schauspiel war zu beobachten:
Die PKW warteten auf der Straße auf die nächsten grüne Ampel, wenn jemand ausfährt. Der jeweils erste PKW wartete direkt vor der Ticketausgabe. Allerdings sind die Ein/Ausfahrten mit Schranken nicht breit genug, damit ein/ausfahrende PKW problemlos aneinander vorbeikommen. Wenn man sich mit dieser Situation auskennt, dann kann man durch enges Manövrieren da vorbeikommen, doch das wissen die Leute nicht. So muss der einfahrende meist zurücksetzen auf die Straße (um den ausfahrenden durchzulassen), was nicht geht, weil dort die nächsten PKW warten.
An diesen Parkplatz gehört oben eine zentrale Einfahrt und unten eine zentrale Ausfahrt. Alles andere ist Murks!!! An die Kaffeehorststaßeneinmündung an der B27 gehört ein elektronisches Parkleitsystem hin, welches anzeigt, wieviele Parkplätze oben frei sind. Dabei sollte die zu messende Induktionsschleife schon unten in die Einfahrt zur Hexenrittstraße gelegt werden, sonst sehen die Leute auf der Anzeige noch noch freie Plätze und fahren hoch. Bei der langen Straße können jedoch noch sehr viele hoch fahren und in der Zwischenzeit sind oben die Parkplätze voll.
Dieses Wochenende war eigentlich nicht viel los. Was für ein Chaos ist da eigentlich bei strahlendem Winterwetter oder in den Zeugnisferien...?!
Mir sind zudem viele Fußgänger auf der Kaffeehorststraße aufgefallen, was vor dem Ausbau so nicht da gewesen ist. Ich halte das für teilweise gefährlich. Man wird wohl nicht umhinkommen, dort einen separaten Fußweg anzulegen. Zudem mutmaße ich, dass viele von dort nach Braunlage wandern. Vielleicht sollte man am Kaffeehorst die Winterwanderwege besser beschildern, die nach Braunlage führen - das ist nämlich nicht der Fall.
Die Schneeverhältnisse waren Hexenritt zwar etwas weich aber eigentlich recht passabel, obwohl es gelegentlich einen Regenschauer gab. Die 0° Grenze lag bei knapp 800m, so dass oben sehr guter Schnee gewesen sein muss.
An der 4SB betrug die Wartezeit während meiner Verweildauer ca. 5 Min., am SL schwankend 3-10 Min.
An der 4SB waren zwei Leute Personal, einer saß im Häuschen und einer stand direkt an den Toren und war bemüht sich um einen geordneten Einstieg zu bemühen. Da hat man offensichtlich schon dazugelernt.
Insgesamt hätte ich vom Andrang her eigentlich Ski fahren können. Ich hatte Ski+Schuh+Helm zwar im Auto, aber keine Klamotten dabei.
Anschließend bin ich wieder nach Braunlage.
Um 12.30 Uhr waren an der Wsb-Talstation immer noch 50m Schlange vor den Kassen, und die Wartezeit an der Seilbahn betrug jetzt ca.15-20 Min.Skiverleih/Skiservice in Brl:Ich hab das Gefühl, dass in Brl seit dem Skigebietsausbau eine Art Goldgräberstimmung in Sachen Skiverleih ausgebrochen ist. Gefühlt sind mind. 5 neue Skiverleiher in leerstehende Geschäfte eingezogen. Das Angebot ist m.E. überdimensioniert. Allerdings wirkt sich das nicht auf ein günstiges Preisniveau aus - im Gegenteil. Die Preise für Skiservice sind in Braunlage völlig überteuert. Ich war zuerst beim wurmberger.de gegenüber vom Hapimag-Resort. Die wollten fürs wachsen 12€ haben. Das zahle ich in Oberstdorf für Infrarotwachsen. Ich sagte, dass sei sehr teuer, worauf er antwortete, er sei günstig, andere nehmen 15€ fürs wachsen. Ich fragte ihn, ob er wenigstens ne Infrarotmaschine hätte, worauf er mich frangend anschaute, was das sei...
Ich bin dann zu einem Verleiher in unmittelbarer Wsb-Nähe, und bin zufällig an den Chef persönlich geraten mit dem ich mich sehr nett unterhalten hatte. Dort kostete das wachsen 10€! (schon merkwürdig - überall woanders nehmen die Preise mit zunehmender Entfernung zum Skigebiet ab, in Brl. scheint es andersrum zu sein)
Wir sprachen über die Entwicklung seit dem Ausbau und ich erwähnte die Schlangen an der Kasse, worauf er sagte, dass
heute die Seilbahn erst ab ca. 10.30 lief wg. starken Wind. Man hätte es dort jedoch nicht für nötig empfunden die Kassen dennoch zu besetzen um die Leute zu informieren und so kamen die Leute haufenweise in seinen Laden um zu fragen.
Was ist das für eine Servicewüste an der Wsb?!Als ich die sehr hohen Preise für den Skiservice/Verleih erwähnte gab er dies offen zu und sagte, stimmt - Braunlage sei im Verhältnis zu anderen Regionen teuer und vielleicht sollte man die Preise mal überdenken. Er sagte auch, dass sich Braunlage jetzt für das Ultimo der Mittelgebirge hält, die die meisten seiner Kollegen jedoch kein Ahnung hätten, weil sie noch nie im Sauerland oder anderen Mittelgebirgen geschaut hätten, welcher Standard dort vorherrsche. Er bestätigte mir auch, dass mehrere Leute in Brl sich jetzt als Skiverleiher neu versuchen.
Ich hab meinen Wachs dann für 5€ bekommen
. Wegen der Offenheit möchte ich nicht konkret erwähnen, um welches Geschäft es sich letztlich gehandelt hat.
Anschließend bin ich zum
Bocksberg-Hahnenklee. Da war um ca. 13.30 Uhr kaum ein Mensch auf der Piste. Nur jeder 5. Sessel war besetzt, auch die Gondeln fuhren nur sporadisch aus der Talstation heraus. Der Schnee auf der Hauptabfahrt war eigentlich gut, die anderen Pisten waren jedoch nicht mehr geöffnet.
Den Nachmittag hab ich dann mit einem Stadtbummel in Wernigerode verbracht...
Fazit: Das Skiwetter war eigentlich ok (die Schauer hielten sich absolut in Grenzen), ganz im Gegensatz zu den Ankündigungen der Meteorlogen.
Was die Wintersporthandhabung der Geschäftsleute angeht, so ticken im Harz Uhren irgendwie merkwürdig anders...