Autor Thema: Harz in der Presse  (Gelesen 808476 mal)

Nordharzer

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2565 am: März 12, 2024, 06:41:51 Vormittag »
Ferien in HH beginnen erst nächste Woche, in diesem Jahr gleich mit NDS.

Oh, dann hab ich mich tatsächlich um eine Woche vertan… Sorry!

manitou

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2566 am: März 15, 2024, 04:28:31 Nachmittag »
@manitou:  die Frage ist halt warum nun so viele Betriebe Probleme bekommen. Einfach ist natürlich alles mit dem Klimawandel zu begründen. Nur es liegt mit Sicherheit auch an den stark gestiegenen Energiepreisen, Lohnkosten, etc. Außerdem halten sich viele Deutsche mit Freizeitausgaben gefühlt eher zurück. In Winterberg waren letztes Wochenende meiner Einschätzung nach ca. 70-80% Niederländer, 10% Belgier und der Rest war aus Deutschland.
Die Bilanzen der Winterberger sind auf jeden Fall solider (hohe Cashpositionen) als bei den Thüringer Kollegen. Das Problem waren die zwei Jahre Corona, die bei allen Skigebieten große Umsatzverluste bescherten. Außerdem sind die Corona-Hilfen wie Einnahmen anzusehen und damit auch zu versteuern.

Corona, Energiekrise, Ukraine, Inflation... all das trägt natürlich zur angespannten Wirtschaftslage und zur Zurückhaltung der Touristen bei. Seit 2019 haben viele keine guten Gewinne mehr erzielt - die Rücklagen sind vielfach aufgebraucht. Davon können auch wir ein Lied singen. Wir mussten auch alle Corona-Zuschüsse zurückzahlen, da man uns einen formalen Strick gedreht hat - von wegen unbürokratische Hilfe.
Das Jahr 2023 lief in Willingen allgemein wieder sehr gut (lt. Tourist-Info 2.bestes Ergebnis seit Datenerhebung), doch eh man die Rücklagekassen wieder aufgefüllt hat, vergehen ein paar Jahre. Bei klassischen Winterbetrieben sieht es da noch schlechter aus. Sogar unsere Seilbahn hat noch Investitionsstopp. Usprünglich wollte man den Beschneiungsausbau in 2020 angehen.
 
Das in Winterberg aktuell so wenig Deutsche Ski fahren, ist eigentlich normal. Winterberg hat 45% Übernachtungsanteil aus NL. Hinzu kommt Belgisch-Flandern, die in Winterberg auch noch einmal ca. 5% generieren. Der Buchunganteil im Winter liegt noch einmal deutlich über dem Jahresschnitt und halten dort den Betrieb hoch. Aber letztes Wochenende war in Winterberg auch Snowboard-Weltcup. Die Deutschen wissen das für gewöhnlich und fahren dann sicherlich dort nicht (als Tagesgast) Ski, wenn der Poppenberg gesperrt bzw. eingeschränkt ist. Ü-Gäste aus NL sind sowieson da. 
X86 kann hier sicherlich genaueres vom Besucheranteil sagen, da er regelmäßig in Winterberg auf den Pisten ist. 

playjam

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Re: Harz in der Presse
« Antwort #2567 am: März 17, 2024, 09:18:35 Vormittag »
Corona, Energiekrise, Ukraine, Inflation... all das trägt natürlich zur angespannten Wirtschaftslage und zur Zurückhaltung der Touristen bei. Seit 2019 haben viele keine guten Gewinne mehr erzielt - die Rücklagen sind vielfach aufgebraucht. Davon können auch wir ein Lied singen. Wir mussten auch alle Corona-Zuschüsse zurückzahlen, da man uns einen formalen Strick gedreht hat - von wegen unbürokratische Hilfe.
Das Jahr 2023 lief in Willingen allgemein wieder sehr gut (lt. Tourist-Info 2.bestes Ergebnis seit Datenerhebung), doch eh man die Rücklagekassen wieder aufgefüllt hat, vergehen ein paar Jahre. Bei klassischen Winterbetrieben sieht es da noch schlechter aus. Sogar unsere Seilbahn hat noch Investitionsstopp. Usprünglich wollte man den Beschneiungsausbau in 2020 angehen.
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Aus den Gesprächen mit meinem Umfeld und Blick auf unser Ferienwohnungskonto kann ich die Zurückhaltung der Touristen und das Abschmelzen der Rücklagen bestätigen. In BRL kommt in den letzten beiden Jahren dann noch die Gäste verscheuchende öffentliche Auftritte vom Bürgermeister und Betriebsleiter hinzu. Die verkündeten Übernachtungsrekorde für Braunlage kann ich nicht nachvollziehen.

Die unbürokratische Coronahilfe hat man als Privatvermieter sowieso nicht gekriegt, von daher ist mir der Zusatzaufwand des Antrags und des Zurückzahlens erspart geblieben. Andere die in meinem Bereich selbsständig unterwegs sind, haben ihre Corona-Hilfen ebenfalls unter Androhung von Anklage wegen Subventionsmissbrauch holterdiepolter zurückzahlen müssen.

Ein Investitionsstop halte ich trotz abgeschmolzener Rücklagen für verkehrt. Gerade jetzt lohnt es zu investieren, um recht günstig den Abstand zu den Mitbewerbern zu vergrößern, die nicht investieren wollen oder können.