Laut Zeitungsbericht der HNA ist Wodrag ein „Verschwörungstheoretiker“.
Ich würde das nicht überbewerten. Die Plattform, die ihn interviewt hat, ist natürlich mehr als fragwürdig, aber Wodarg hat sich nicht dazu hinreissen lassen, den Suggestionsversuch der Blondine zu bestätigen, dass das alles quatsch ist.
Ich sehe ihn nicht als Verschwörungsfreak - in der gegenwärtigen Situation, wird jedoch jemand, der eine solche Position vertritt sofort mit mit einem "non grata" Etikett versehen, weil es als "unmenschlich" gilt, wenn jemand eher sachlich nüchtern statistisch sagt, die Menschen sterben halt, das sei normal. Er sagte ja auch, dass keine zeitung seine Position z.Z. veröffentlichen will, da kannich verstehen, dass er notgedrungen zu Medien greifen muss, die nicht unbedingt die beste Reputation haben. Völlig aus der Luft gegriffen kann seine Position nicht sein, wenn ich zur kenntnis nehme, mit welcher bemühten Genauigkeit Dorsten im NDR darauf erwiedert hat. Es geht hier wohl eher um einen Konflikt von graduellen Differnzierungen.
Wodarg vertritt m.E. eine kritische Position hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit und die hat er ja auch zu Vogel/Schweinegrippe vertreten. Da kam es bekanntlich nicht so Dicke wie seinerzeit ebenfalls hochgehyped. Heute ist das alles vergessen, aber was war damals los bei Vogel-Schwein und Rinderwahn...etc. Panik ohne Ende -
"
kein Schwein hat mehr Rindfleisch gegessen"
Nun haben wir bei Corona eine Situation, wo sich das deutlich potenziert, weil wir tatsächlich eine höhere Sterberate haben, als bei ner Influenza. Jedes Jahr sterben jedoch lt. RKI bis zu 20.000 Leute in D an Krankenhausinfektionen. Da kräht kein Mensch nach. In China sind bislang 3500 Leute an C gestorben. Hätte es dort tatsächlich ein Massensterben gegeben? Ich kann es nicht beurteilen.
Ich stelle mir jedoch die Frage, wieviele Tote sind bei einer Epedemie hinnehmbar, wenn uns bis zu 20.000 Tote p.A. von Krankenhausinfektionen nicht interessieren? Aber ein Busunglück in Indien oder Südamerika mit 50 Toten schafft es regelmäßig mit psychologisch-subtiler Angstwirkung in die Nachrichten unserer Prolsender wie RTL...
Würden die Medien täglich von den Toten durch Krankenhauserreger berichten - sie wären der meistgemiedenen Orte im land. Unsere Hospitale würden eingezäunt und mit Kontaminierungsschleusen am Eingang versehen, weil alle selbst als Besucher in Panik wären sich dort anzustecken und zu sterben.
Die C-Krise ist unweigerlich auch gewaltig übertriebene (mediale) Panik - ich kann jedoch nicht abschätzen, wieviel Prozent wirklich sinnvoll notwendige Maßnahmen sind.
Mich täten mal eine realistische Hochrechnung interessieren, mit wieviel Toten wir realistisch rechnen müssen, wenn wir dem Virus freien Lauf lassen - und ob es kostentechnisch nicht viel günstiger wäre, wenn wir die Risikogruppen wirksam isolieren, als die ganze Bevölkerung. Hätte man ggf. nicht Notfallpläne mit Umrüstung von Hotels und Rehakliniken für Risikogruppen einrichten können? Wir hatten doch genug Vorlauf anhand des China-Anschauungsunterricht - um die Szenarien durchzu arbeiten. Wer jedoch zu früh eine solche Gefahr hochbeschworen hätte, wäre vor 2-3 Monaten zum Panikverbreiter gebrandmarkt worden. Weil bei uns sofort alles medial hochgekocht wird, kann man immer schlechter Dinge mal vernünftig laut durchdenken/durcharbeiten. Wenn ich jetzt sagen würde, es wäre ggf. sinnvoll, Smartphones erst ab 18J. zu erlauben, weil vorher keine psychologische Umgangsreife besteht, wie viele Psychiater, Soziologen und Hiornforscher ja behaupten - viele Bevölkerungsgruppen würden mich zerreißen.
Ich kann auch das ganze Fachchinesisch nicht beurteilen. Das anhören der Verteidigung von Dorsten im NDR klingt für mich so, als ob es ein formales Validierungsverfahren gibt, welches sich derzeit im Fortgeschrittenenstatus befindet, aber formal nicht abgeschlossen ist. Ich habe keine Ahnung wie das Prozedere abläuft.
Interessant war, dass vorhin auf der Pressekonferenz von Heil, Altmeier noch ein Typ war (hab nicht mitbekommen wer das war), wo ich nebenbei aufgeschnappt habe, dass er sagte, "
vielleicht hat er Corona schon längst gehabt und es gar nicht bemerkt". Auch das zielt ja in die Richtung von Wodarg, welcher behauptet, dass und C erst seit dem Moment bemerken, seit es gemessen wird.
Oder zeigt uns C vielleicht, wie knapp bemessen unser Gesundheitssstem ist, seit Kliniken auf Profit getrimmt werden mit möglichst wenig Pflegepersonal? Andererseits wird die Finanzierbarkeit diskutiert bei immer besserer und teurerer Technik. Wo ist die Grenze des finanzierbaren. In einer solchen Diskussion darf es jedoch keiner wagen, die Position zu beziehen, dass irgendwo eine Sterblichkeitsgrenze zu ziehen ist, ohne als Unmensch gebrandmarkt zu werden. Vor 50 Jahren war die Lebenserwartung noch niedriger, weil die Technik nicht soweit entwickelt gewesen ist. Für die Medizinindusrie ist es ein Bombengeschäft, weil zur Lebensrettung eine Bereitschaft besteht, sehr hohe Summen zu bezahlen, weil Mensch eine psychologische Angst vor dem Tod hat, obwohl jener ganz normal ist, weil fester Betandteil des Lebens. Hier unterliegen Menschen einer perfekten Neurotischen Verdrängung.
Sollte C uns womöglich dazu zwingen, diese Diskussion demnächst grundlegender und ehrlicher zu führen?
Keine Ahnung - mich überfordert der Corona-Kram derzeit, weshalb ich nur zur Kenntnis nehme, ohne mir eine Meinung zu bilden.
Was ich jetzt vetreten würde, ist 10 Min. später durch neue Entwicklungen sowieso wieder Makulatur.
Das merken wir auch in der Bearbeitung von über 100 Stornierungen nur bis zum 19.04. in Willingen, wo bis zu diesem Tag ein Beherbergungsverbot besteht. Das war auch in Oberstdorf so.
Vor zwei Stunden verfügt Bayern auf einmal ein Beherbergungsverbot nur noch bis zum 30.03 - mutmaßlich um vielleicht doch noch die Chance auf Rettung des Ostertourismus zu wahren. Zieht Hessen/Willingen vielleicht nach? Die begonnenen Stornoabwicklungen und Rückzahlungen haben wir nun erst einmal gestoppt und warten ab, was Angie nachher sagt.
Winterberg/NRW hat bis heute Mittag noch gar kein Beherbergungsverbot angegeben. Wie ist es eigentlich n NDS/Harz?
Heute morgen kam über den Newsticker, dass der Deutsche Tourismusveband kritisiert, das die Länder die Bundesrichtlinie hinsichtlich Übernachtungen nicht einheitlich umsetzen. (Um ca. 16 Uhr ist auch in Winterberg eine Verbotsinfo in die Homepage eingestellt worden)
Fazit: Mich beschäftigt die Verhältnismäßigkeit - und wie lange wir dieses Szenario mit welchen Folgen durchhalten - aber Erkenntsse darüber werden wir wohl erst in 6 Monaten gewinnen.
So sitze ich grad mit Ute im "Homeoffice", nehme Telefonate an, bearbeite Stornos, verfolge die neuesten touristischen Handhabungen, Denke nach und wenn zwischendrin Zeit ist, schreib ich ein paar Zeilen in dieser Post.
Ich wünsche Euch allen "guten Rutsch" durch das Chaos.