Aufgrund der allseits bekannten Situation gibt es ja hier im Forum in diesem Winter nun einige, die ihre ersten Schritte auf Langlauf-Ski unternommen haben. Wie sind denn Eure ersten Erfahrungen & Eindrücke bisher? Gibt es bestimmte Touren, die Ihr empfehlen würdet? Habt Ihr allgemein Tipps, die vielleicht hilfreich sein könnten?
Ich habe nun meine ersten 8 Touren auf Langlauf-Ski bei ganz unterschiedlichen Bedingungen, jedoch immer ohne gespurte Loipen, hinter mir und muss sagen, dass mir der Sport überraschend gut gefällt trotz der häufig doch recht unwegsamen Waldwege derzeit (und der Tatsache, dass zwei statt nur einem Brett unter den Füßen sind).
Hier einige positive sowie negative Eindrücke, die ich bisher sammeln konnte:
+ Wenn man Wald, Berge und Schnee mag und sich ansonsten durch regelmäßiges Laufen fit hält stehen die Chancen gut, dass man auch Langlauf mögen wird. Ich selber ärgere mich tatsächlich ein wenig, dass ich das Thema lange Zeit mehr oder weniger ignoriert habe.
+ Die Ruhe im Wald, vor allen Dingen Morgens oder am späten Nachmittag, verbunden mit etwas Ausdauersport ist unheimlich entspannend. Keine Wartezeiten, kein Gedränge, kein Stress, kein möglichst frühes Aufstehen. 👍
+ Ähnlich wie bei MTB-Touren im Sommer entdeckt man immer wieder neue und teils wirklich schöne Orte.
+ Optimal ist es zwar nicht, insbesondere dann, wenn es bergab geht und man bremsen muss, aber Langlauf (ohne gespurte Loipen, die es ja ohnehin derzeit nicht gibt) scheint schon bei recht wenig Schnee möglich zu sein und durchaus Spaß zu machen. Ob es am Ende tatsächlich so kommt bleibt abzuwarten, aber einige hier haben ja bereits davon berichtet, dass die Saison meist schon recht früh beginnt und erst spät im Frühling endet.
- Meine Meinung über den NP wird sich in diesem Leben vermutlich nicht mehr verbessern. Es ist mir ein Rätsel, warum einige Wege im Wald zwar komplett geräumt werden, damit auch wirklich jeder dort wandern gehen kann, die Loipen jedoch sich selbst überlassen oder teilweise sogar durch tiefe Reifenspuren komplett unpassierbar hinterlassen werden. Gerade dieser Winter würde doch die Chance bieten vielleicht einige ansonsten eher alpin orientierte Wintersportler von "sanften" Alternativen zu überzeugen. Mit Wegen in dem Zustand (und der damit teilweise durchaus vorhandenen Verletzungsgefahr — bei 30cm tiefen Stolperfallen nicht nur für Langläufer) wird das aber eher nichts.
- Die schmalen 62mm Backcountry Ski werden wohl eher nicht meine letzten Langlauf-Ski bleiben.
Bei wenig Neuschnee und wenn es Spuren gibt in die man ab und an einsteigen möchte sind sie eine gute Wahl, sobald mehr als 5cm Neuschnee hinzukommen wie Heute bspw. geht man jedoch komplett unter (im wahrsten Sinne des Wortes).
Mein Zwischenfazit bis hierher ist überaus positiv, wobei ich es schade finde, dass man sich derzeit dagegen entschieden hat die Loipen zumindest zu walzen.
Das Snowboarden wird es sicherlich nicht verdrängen, dazu sind die beiden Ansätze auch einfach zu verschieden. Eine Bereicherung ist es allemal und wird es — da bin ich mir inzwischen ziemlich sicher — auch nach der Corona-Zeit bleiben.