...es fragt sich wovon die Stadt langfristig mehr hat?!
Bei dem hohen Wohnungsleerstand und vielfach immer noch rückständigen Niveau (obwohl eine Aufbruchstimmung glücklicherweise unverkennbar ist) bringen Investitionen m.E. deutlich mehr.
In Braunlage ist die Aufbruchsstimmung unverkennbar. Ich sehe auch ein Zuwachs an Privatvermietern in Braunlage aus Hamburg, Berlin und Bremen, die liebevoll und stilvoll ihre Wohnungen oder Häuser hoch-renoviert haben. Ich sehe aber auch, dass diese Ferienwohnungen und Ferienhäuser trotz guter Werbung im Sommer und Herbst leer stehen. Nur vom Winter kann man als Vermieter nicht leben. Die paar hundert Euro Nachlass auf die Zweitwohnungssteuer dürften die geringste Sorge sein. Eher stellt sich die Frage, wie man in der schneefreien Zeit mehr Gäste bekommt.
Ab und zu schicke ich unseren Gäste nach ihrem Urlaub einen Fragebogen, mit denen wir versuchen herauszufinden, was an unseren Ferienwohnungen gut gelungen ist und wo noch Raum für Verbesserung ist. Eine Frage lautet auch "Wie beurteilen Sie Braunlage/Harz als Ferienregion?". Während wir zur Ferienwohnung sehr positives Feedback kriegen, wird diese Frage leider oft mit ein paar Abzugspunkten beantwortet.
Im Verhältnis zu anderen Ferienorten hat Braunlage eine phantastische touristische Infrastruktur (Seilbahn, Eisstadium, Schwimmbad, Freibad, Kurpark, Erlebnisgolf-Anlage, Swingolf, gute Restaurants, Kneipen, Shopping, etc.). Leider blättert aber an manchen Stellen der Lack ab, und das darf bei einem Urlaubsort nicht sein. Ein
Stadtsanierungskonzept wird bereits seit einigen Jahren umgesetzt (Abriss Brauner Hirsch, Verschönerung des Parkplatzes an der Seilbahn, etc). Das Tempo der Stadtsanierung wird sicherlich aber auch durch das zur Verfügung stehende Geld bestimmt. Daher habe ich Verständnis für die Zweitwohnungssteuer, weil ich sehe, dass man in Braunlage das Geld für die touristische Attraktivität des Ortes einsetzt.
Um zum Thema "Aussichten bei Kauf von Ferienwohnung" zurückzukehren: Durch die Wurmberg Modernisierung hoffe ich auf ca. 75 Vermiettage im Winter (Weihnachten bis Ende März ca. 100 Tage). Um auf die
nötigen 150 Vermiettage zu kommen, müssen weitere 75 Tage während der Sommerferien und der Herbstferien (insgesamt ca. 100 Tage) vermietet werden. Auch wenn ich prinzipiell die Entwicklung in Braunlage sehr optimistisch betrachte, gehe ich davon aus, dass noch mindestens 3 bis 5 Jahre vergehen, bevor der Ort wieder soviel Gäste anzieht, dass die Vermietung im Sommer auch nur halb so gut läuft wie im Winter.