Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1384002 mal)

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1620 am: September 04, 2016, 08:44:39 Nachmittag »
Die Niederschrift der Sitzung vom 10.8.2016 des zeitw. Ausschuss "Ortsentwicklung Schierke" ist seit einigen Tagen online. U.a. hat Herr Meling über den aktuellen Planungsstand informiert und dazu gibt es eine kleine Präsentation mit Bildern und Daten, siehe hier: http://www.ratsinfo-online.de/wernigerode-bicms/to020.asp?TOLFDNR=24757 

Zu den Unzulänglichkeiten der Planung wurde ja schon genug geschrieben. Allerdings gibt es auch einige Neuigkeiten bzw Änderungen.

Vorher waren bei der Gondelbahn für die 1. Sektion 1400 Pers/h und für die 2. Sektion bis zu 2800 Pers/h geplant, wobei ein Durchfahrbetrieb bei ungleicher Förderleistung nicht vorgesehen war. Jetzt dürfte die Förderleistung bei beiden Sektionen gleich sein. Die Förderleistung ist zwar nicht direkt angegeben, aber sie sollte eher in der Region 2800 Pers/h liegen. Damit sollte auch bei maximaler Förderleistung eine umsteigefreie Bergfahrt möglich sein.

Zumindest auf einer Grafik ist neben dem Parkhaus ein zusätzlicher Pakplatz als geplant eingezeichnet.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1621 am: September 05, 2016, 08:01:58 Vormittag »
Mal etwas Anderes und zwar war ich vor zwei Wochen tatsächlich zum ersten Mal in Schierke und habe dort ein Wochenende verbracht (erstaunlich, aber wie ein Anwohner dort schon sagte, 'Schierke ist Dead-End — hier fährt niemand einfach mal durch').

Mein erster Eindruck vom Ort war, dass er mir wirklich gut gefallen hat ehrlich gesagt! Es ist zwar deutlich weniger los als in Braunlage und auch das gastronomische Angebot ist kleiner, aber dafür gibt es zahlreiche wirklich nett aussehende Restaurants und Cafés, alles wirkt etwas übersichtlicher und wie rausgeputzt und ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass bei einem Anschluss an das Skigebiet insbesondere die Übernachtungsgäste, die bereit sind etwas mehr zu zahlen, sich eher für Schierke entscheiden werden.

Als Nachteil bzw. Standortvorteil von Braunlage sehe ich die Nähe zu diversen Gewässern, in denen man auch baden kann sowie das vielfältigere Angebot in Sachen Nachtleben, was ich in Schierke entweder übersehen habe oder in der Form nicht existiert.

Was die Seilbahn-Anbindung des Orts an den Wurmberg angeht, so bin ich nun in jedem Fall etwas zweigespaltener als noch zuvor: Jeder neue Lift und jede neue Piste ist natürlich besser als nichts, aber eine leistungsfähige Gondelbahn ohne nennenswertes Pistenangebot wird das Skigebiet am Wurmberg, so wie es jetzt ist, voraussichtlich nur noch mehr (über-)füllen und mit Sicherheit dafür sorgen, dass einige Übernachtungsgäste sich doch eher für Schierke entscheiden, einfach da der Ort m.M.n. ursprünglicher, weniger verbaut und insgesamt gepflegter erscheint (was bei der Menge an Fördergeldern auch kein Kunststück ist).

Auch wenn Braunlage und Schierke letztlich nur wenige Kilometer trennen, aber die Fahrt mit dem Auto zieht sich doch ein wenig und mit dem Taxi ist man für eine Strecke auch mit ca. 40€ dabei, sodass Schierke z.Z. vermutlich nur für wenige alpine Wintersportler eine Option darstellt.

Auch wenn ich mich über das erweiterte Pisten- und Liftangebot freuen würde, so kann ich dennoch die Bedenken, die in Braunlage teilweise vorherrschen, durchaus nachvollziehen. Der Ausbau wäre sicherlich ein guter erster Schritt, aber mit der aktuellen Planung würde in erster Linie Schierke davon profitieren, während der Tourismus in Braunlage im schlimmsten Fall sogar darunter leiden könnte. Berücksichtigt man nun noch den Wettbewerbsvorteil aufgrund der höheren verfügbaren Fördergelder in Sachsen-Anhalt sowie die finanzielle Lage von Braunlage, so kann man durchaus verstehen, warum man gerne verschiedene Dinge vor einer Anbindung an den Wurmberg vertraglich festhalten möchte.

Eventuell sollte man sich hier tatsächlich noch einmal zusammensetzen und aushandeln, dass entweder das Pistenangebot auf Schierker Seite entsprechend der Liftkapazität aufgestockt wird oder man Braunlage auf andere Weise entgegenkommt, sodass auch der Ort vom weiteren Ausbau profitieren kann. Der aktuelle Stand der Planung wirkt auf mich — nach dem Besuch in Schierke mehr denn je — etwas zu einseitig!

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1622 am: September 05, 2016, 02:47:24 Nachmittag »
Schierke soll doch bitte sein Pistenangebot überdenken und deutlich erhöhen
sonst verstopft der Wurmberg vollkommen aber die Damen und Herren sprechen ja miteinander und da kann man nur hoffen
das es akzeptable Lösungen gibt die Hoffnung stirbt zuletzt.Im übrigen gebe ich dir recht Schierke ist ein netter Ort am ende der Harzer Welt

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1623 am: September 05, 2016, 06:44:33 Nachmittag »
Schierke soll doch bitte sein Pistenangebot überdenken und deutlich erhöhen
sonst verstopft der Wurmberg vollkommen aber die Damen und Herren sprechen ja miteinander und da kann man nur hoffen
das es akzeptable Lösungen gibt die Hoffnung stirbt zuletzt.

Eine ganz simple Lösung habe ich bereits zwei Seiten zuvor händisch auf der Übersichtskarte "Technische Planungen" eingezeichnet und ließe ohne zusätzlichen Aufwand problemlos umsetzen, ohne dass es gleich wieder Gegenwind seitens der Naturschutzverbände gäbe. Alternativ könnte man auch die Lifttrasse der oberen Sektion von der angegebenen Gesamtrodungsbreite von 18,88 Meter auf 30 Meter verbreitern. So hätte man, wie in der unteren Sektion, die Piste in die Lifttrasse (aber hier ohne Rodelbahn) integriert. Zumal wäre diese schmalere, zusätzliche Piste auch recht gut vor Sonneneinstrahlung geschützt und damit relativ schneesicher. Damit die WSB durch die hohen Schierker Fördergelder und die günstige Pistenanbindung nach Braunlage nicht vollkommen benachteiligt wird, wäre es meines Erachtens nur fair, wenn es durch die Niedersächsische Landesregierung auch eine Bezuschussung für eine neue 6er KSB Hexenexpress gäbe.
« Letzte Änderung: September 05, 2016, 07:02:08 Nachmittag von Doppelmayr »

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1624 am: September 06, 2016, 11:08:34 Vormittag »
Ich schlage Doppelmayr für die weiteren Planungen als Berater vor liebe Winterberg Schierke GmbH liebe Wurmbergseilbahn
damit macht ihr euch viele Freunde hahahahah .Scherz beiseite ich finde wirklich das du sehr gute Vorschläge
machst worüber die Damen und Herren nachdenken sollten umso mehr  Attraktivität das Gebiet von Anfang hat umso besser
für alle Seiten lieber jetzt mit allen Aspekten auch dem Umweltschutz arbeiten als bei Erweiterungen immer wieder von vorne Anzufangen.

Harzterix

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1625 am: September 06, 2016, 11:35:04 Vormittag »
Mit Klenkhardt und Partner als Planer/Berater hat man als Eigentümer nicht viel mitzureden, da muss man eben machen was die Schluchties planen!!
Aber vielleicht merken die Betreiber ja noch, dass sie mit einem, aus dem Betrieb und der Weiterentwicklung von Seilbahnen hervorgegeangenem, Ing.büro Schweiger besser bedient wären!!!

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1626 am: September 06, 2016, 02:30:45 Nachmittag »
Ing schweiger sind doch die auch den Bocksberg geplant haben oder ?

Harzterix

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1627 am: September 07, 2016, 10:30:11 Vormittag »
@nif: So isses

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1628 am: September 08, 2016, 11:39:49 Vormittag »
Gestern stand auf GZ Live ein Artikel über Schierke das die Umweltschützer gegen die Schierker Skipläne Sturm laufen
wegen unzureichender Unterlagen usw blablabla

Umweltschützer attackieren Ski-Pläne

http://live.goslarsche.de/

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1629 am: September 08, 2016, 01:09:45 Nachmittag »
Ja, ja ... der BUND äußert sich mal wieder und weist darauf hin, dass einige Flächen für das künftige Schierker Wintersportgebiet "in geschützten Gebieten" lägen. Ob diese Flächen tatsächlich schützenswerte Flora und/oder Fauna beinhalten oder - wie so oft im Harz üblich - irgendwann aus Prinzip unter Schutz gestellt wurden, wird nicht diskutiert. Wann immer ich unterhalb des Großen und Kleinen Winterbergs aus Interesse kurzfristig außerhalb der Wege unterwegs war, habe ich außer Fichtenmonokultur nichts vorgefunden. Bevor man hier wieder auf den ökologischen Leierkasten hereinfällt, möge sich jeder Interessierte lieber selbst ein Bild vor Ort machen und das entsprechend dokumentieren.
« Letzte Änderung: September 08, 2016, 02:37:45 Nachmittag von Harzwinter »

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1630 am: September 08, 2016, 02:33:13 Nachmittag »
Die Volksstimme vom 8. September liefert die Details zu den Einwänden des BUND:
http://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/schierke-bund-verwaltung-liefert-blamable-arbeit

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1631 am: September 08, 2016, 06:31:55 Nachmittag »
Die Volksstimme vom 8. September liefert die Details zu den Einwänden des BUND:
http://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/schierke-bund-verwaltung-liefert-blamable-arbeit

Mal unabhängig davon, dass ich es unmöglich finde, dass BUND & Co. immer kurz vor Fristende mit ihren Einwänden kommen — was vermutlich nur eines zum Ziel hat und zwar Projekte möglichst lange zu verzögern — frage ich mich, ob der Entwurf aus dem Volksstimme-Artikel noch aktuell ist, denn dort ist neben der geplanten Seilbahn auch ein Sessellift zum kleinen Winterberg eingezeichnet? Ich dachte, davon hätte man sich inzwischen verabschiedet?

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1632 am: September 08, 2016, 07:47:20 Nachmittag »
Pressetext des BUND Sachen-Anhalt im Original:
Zitat
Blamable Raumordnungsunterlagen der Stadt Wernigerode
Ausverkauf der Natur im Harz

(lifePR) (Magdeburg - Wernigerode, 07.09.2016) "Die Stadt Wernigerode will für eine Skialpinum bei Schierke 20 Hektar Wald roden und wertvolle Moorflächen zerstören, hat aber nur unvollständige und z.T. blamable Unterlagen im derzeit laufenden Raumordnungsverfahren vorlegt.". So fasst Oliver Wendenkampf, der Landesgeschäftsführer des BUND Sachsen-Anhalt, die Kritik seines Verbandes zusammen. "Wir hoffen, dass der morgen in Wernigerode-Schierke tagende Landes-Umweltausschuss dazu die Interessen der Umwelt und nicht nur die der Wirtschaft formuliert, zumal das Plangebiet mitten in einem FFH- und Vogelschutzgebiet liegt", so Wendenkampf weiter.

Besonders erstaunlich ist, dass der Oberbürgermeister von Wernigerode, der diesen Ausverkauf der Natur plant, Vorsitzender des Bündnisses "Kommunen für biologische Vielfalt e.V." ist. Dieses Bündnis ist ein "Zusammenschluss von im Naturschutz engagierten Kommunen" - so die Selbstbeschreibung im Internet. Wie kann es sein, dass eine solche Stadt 20 Hektar Wald und Moorgebiete in einem geschützten Gebiet des Naturparks Harz unmittelbar am Rande des Nationalparks Harz zerstören will und welches Signal setzt er damit für die anderen Kommunen, die sich ernsthaft für die Biologische Vielfalt einsetzen?

Die Kritik an den mangelhaften Unterlagen der Stadt Wernigerode im Raumordnungsverfahren "Natürlich Schierke - Wander- und Skigebiet Schierke" hat der BUND in Abstimmung mit anderen Naturschutzverbänden - in diesem länderübergreifenden Fall auch aus Niedersachsen - auf 6 Seiten zusammengefasst. Die Stellungnahme finden Sie in der Anlage.

Vielleicht findet jemand die 6 Seiten Stellungnahme im Netz...

ROV Unterlagen im Original:

Raumordnungsverfahren für das Vorhaben "Natürlich Schierke Wander- und Skigebiet Winterberg"; Stadt Wernigerode, OT Schierke; Landkreis Harz (24. Juli 2016):

Downloadübersicht der "mangelhaften, unvollständigen und z.T. blamablen Unterlagen":

Zitat
Verfahrensunterlagen

Karte0 Technische Planung
Karte1a Biotope Bestand
Karte1b Biotope Bewertung
Karte1c Schutzgebiete
Karte2 Tiere Bestand Bewertung
Karte3a Boden Bestand
Karte3b Boden Bewertung
Karte4a Wasser Bestand
Karte4b Wasser Bewertung
Karte5 Klima Bestand Bewertung
Karte6 Landschaftsbild
Karte7a Mensch Bestand
Karte7b Mensch Bewertung
Karte8a Biotope Wirkungen
Karte8b Tiere Wirkungen
Karte9 Boden Wirkungen
Karte10 Wasser Wirkungen
Karte11 Klima-Luft Wirkungen
Karte12 LaBild Wirkungen
Karte13 Mensch Wirkungen
Text UVU-AVZ ROV Juli-2016
Text UVU-ROV Juli-2016

RVU Winterberg 20.07.16
RVU Winterberg Anlage 1 Untersuchungsraum 05.04.+20.07.2016
RVU Winterberg Anlage 2 Standortkarte 05.04.+20.07.16
RVU Winterberg Anlage 3 Variantenvergleich 03.12.15+20.07.16

Karte FFH Bachtäler im Oberharz um Braunlage
Karte FFH Elendstal im Hochharz
Karte FFH Harzer Bachtäler
Karte FFH Hochharz
Karte FFH Nationalpark Harz Niedersachsen
Karte SPA Nationalpark Harz
Karte SPA Vogelschutzgebiet Hochharz
Text FFH-VP BachtalerOberhBraun Nds ROV
Text FFH-VP ElendstalHochharz ROV
Text FFH-VP Hochharz ROV
Text FFH-VvorP HarzerBachtaler ROV
Text FFH-VvorP NationalparkHarz Nds ROV
Text SPA-VP VSG Hochharz ROV
Text SPA-VvorP NationalparkHarz Nds ROV

Bericht BAH Wasserhaushalt-Schierke 20160623
Bodengutachten Natürlich Schierke
Ganzjahreserlebniskonzept Echt.Winterberg Juni.2016
Hydrogeologischer Bericht Schierke
Kurzfassung Regkulturlandschaftskonzept

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1633 am: September 08, 2016, 08:14:07 Nachmittag »
Sorry, aber zu diesen BUND-Personen fällt mir nur noch eins ein: Ganz doll liebhaben! Es reicht echt! Einfach gegen ALLES! Unglaublich! Man muss doch mal etwas gegen diese Verweigerer tun können?!

[Moderator Anm: Text freundicher gestaltet]
« Letzte Änderung: September 08, 2016, 09:51:14 Nachmittag von playjam »

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1634 am: September 09, 2016, 06:24:48 Vormittag »
Ich glaube es ist ziemlich egal was wann wo gebaut werden soll im Harz und ob man sich bei einem Skigebiet aus Rücksicht auf die Natur auf die kleinstmögliche Variante beschränkt oder nicht. Der BUND findet immer und überall schützenswertes Terrain und wird alle seine Mittel ausschöpfen um den Bau zumindest zu verzögern, wenn nicht sogar zu verhindern.

Ich denke es spielt daher keine Rolle, ob man sich bei den Planungen nun zurücknimmt und bspw. auf den kleinen Winterberg verzichtet oder nicht — geklagt wird so oder so und auch bei diesem Projekt ist an eine konstruktive Zusammenarbeit offenbar nicht zu denken!

Ich wüsste zu gerne, was in deren Köpfen vor sich geht, aber es bestätigt sich einmal mehr, dass sie erst einmal pauschal gegen alles sind und wenn der Rechtsweg nicht ausreicht um die eigenen Interessen durchzusetzen, dann kann man ja immer noch auf andere Mittel zurückgreifen!