Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1384736 mal)

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1860 am: Januar 13, 2017, 10:19:00 Vormittag »
Warum sollte BRL eine Wintersporttouristische Anbindung von Schierke unterstützen?!

Im Idealfall vermutlich ein größeres, attraktiveres Skigebiet, was u.a. auch in Braunlage mehr Übernachtungsgäste anzieht. Schierke war zwar auch etwas vom Kuchen abbekommen, aber der Ort ist soweit ich weiß recht gut vom Nationalpark eingekesselt, sodass dort kaum Möglichkeiten bestehen großartig etwas neues zu Bauen, es sei denn alte Gebäude müssen abgerissen werden.

Wernigerode wäre zwar theoretisch auch eine Option für Übernachtungsgäste, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass viele sich dort eine Unterkunft suchen und dann im Laufe des Aufenthalts jedes Mal hoch in den Harz fahren. Das könnte man ja prinzipiell auch jetzt schon so machen ohne den Anschluss Schierkes an das Skigebiet.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1861 am: Januar 13, 2017, 10:34:17 Vormittag »
Warum sollte BRL eine Wintersporttouristische Anbindung von Schierke unterstützen?!
Im Idealfall vermutlich ein größeres, attraktiveres Skigebiet, was u.a. auch in Braunlage mehr Übernachtungsgäste anzieht. Schierke war zwar auch etwas vom Kuchen abbekommen,
@Max: Das ist mir schon klar - aber ich mutmaße dort immer mehr ein Kirchturmdenken und ein Anhalten des Ost/West Destinationskonfliktes. Dieser Eindruck wurde auch bei meinen Gesprächen in BRL im vergangenen Winter genährt (will hier im Forum keine Namen nennen...).

Svenske

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1862 am: Januar 13, 2017, 11:08:44 Vormittag »
Fakt ist doch, die Wurmbergseilbahn betreibt erfolgreich eine Seilbahn mit zugehörigen Skigebiet und Beschneiungsanlage. Neben dem Wetter und dem finanziellen Risiko (ich meine noch 7 Millionen Verbindlichkeiten sind offen) käme ein weiteres Risiko hinzu, dass sich die Einnahmen unvorteilhaft verschieben könnten.
Als Skifahrer möchte ich gerne dieses Skigebiet vor der Tür.
Als Kaufmann möchte ich es eher nicht, und baue lieber in 3-4 Jahren wenn entsprechend Schulden getilgt wurden, einen zusätzlichen Lift, wo ich Ihn hin haben möchte.

Grüße aus Hannover

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1863 am: Januar 13, 2017, 12:23:32 Nachmittag »
[...]
Über die "richtige" Denkweise hinsichtlich der Statement grüble ich ja schon länger. Ich habe immer größere Zweifel daran, ob das die ehrliche Meinung der WSB ist.
Ich glaube vielmehr zunehmend, das die WSB und der Stadtrat die Schierker Bahn nicht wollen, um ein Alleinstellungsmerkmal von Braunlage zu halten! [...]

Natürlich kann ich genau sowenig in die Köpfe der WSB und des Stadtrates schauen wie alle anderen, daher kann ich mich nur an den Äußerungen und Taten orientieren:

1. Unmittelbar nach der Grenzöffnung kam von der WSB bzw von Herrn Nüsse der Vorschlag der Nordhangerweiterung. Damit hätte Schierke einen Anschluss ans Skigebiet gehabt.
2. Mit dem verbessertem Konzept mit einem weiteren Sessellift vom Hexenrittparkplatz und zusätzlichen Pisten war die WSB glücklich und man sprach von Kooperation.
3. Die jetzige Investmentgruppe um Herrn Bürger musste deswegen tätig werden, weil keine der anderen Harzer Seilbahnbetreiber im arg zusammengestrichenen Wintersportkonzept genügend Chancen gesehen haben, um dort zu investieren. Genauso gut hätte die WSB am Wurmbergsattel als Investor auftreten können.

Einerseits hoffe ich, dass die Skipiste und die Seilbahn gebaut wird, damit endlich der erste und längst überfällige Schritt gemacht wird. Andererseits ärgert mich die Tatsache, dass die jetzige Planung darauf ausgelegt ist, die Braunlager Wintersport-Infrastruktur stark zu belasten statt - wie dringend benötigt - zu entlasten. Vor Ort in Braunlage habe ich eine ähnlich ambivalente Haltung vernommen.

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1864 am: Januar 13, 2017, 02:14:29 Nachmittag »
Vielleicht hilft auf Schierker Seite nur die Salami Taktik erst etwas kleines bauen und dann Stück für Stück erweitern
das ist zwar oft Langwierig und jedes mal gibt es Stunk mit allen möglichen Blockierern aber das hat ja auch schon bei der WSB geklappt  siehe Wasserentnahme und wir können alle nur hoffen das eines Tages ein funktionierendes Skigebiet für alle
Seiten Schierke/Braunlage Harz existiert und zwar mit vielen Liften und ohne Schlangen ich hasse Schlangen die gehören ins Moor oder in die Wüste 

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1865 am: Januar 14, 2017, 12:01:20 Nachmittag »
Die Kommunalaufsicht kriegt kalte Füße (volksstimme.de 14.01.2017):
Zitat
14 Millionen Euro Kredit sind zu viel: Die Kommunalaufsicht sieht Wernigerodes geplante Neuverschuldung kritisch. Die Stadt muss sparen.
[...]
Das bedeutet, dass voraussichtlich einige der vorgesehenen Bauvorhaben gestrichen werden.
[...]
Auf dem Prüfstand stehen Investitionen im Wert von insgesamt rund 44 Millionen Euro. Dazu zählen unter anderem das neue Feuerwehrgerätehaus in Schierke, die energetische Sanierung der Grundschulen „Harzblick“ und „August Hermann Francke“, die Modernisierung mehrerer Kindertagesstätten, verschiedene Straßenbauprojekte und die Planungen für das Ganzjahresgebiet „Winterberg“ in Schierke.
[...]

David

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1866 am: Januar 20, 2017, 10:56:12 Vormittag »
Quote von GZ Live:

"Willingmann will Schierke ankurbeln
Die Landesregierung will nach einem Bericht der «Mitteldeutschen Zeitung» seit Jahren stockende Investitionsprojekte vorantreiben und so den Wirtschaftsmotor in Sachsen-Anhalt ankurbeln. Im Auftrag von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wolle Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Dienstag eine Liste der Vorhaben vorlegen. Es gehe um Großprojekte in der Warteschleife wie das Ski-Erlebnis-Gebiet in Schierke und den vom Aus bedrohten Industriepark Mitteldeutschland bei Sangerhausen (Mansfeld-Südharz). 
Der Vorstoß birgt Konfliktpotenzial im schwarz-rot-grünen Kabinett. Denn in vielen Fällen gehe es um ungeklärte Umwelt- und Naturschutzfragen. Willingmann wolle nun aber Druck machen. «Zweck dieses Vorstoßes ist es, Reibungspunkte zwischen Umwelt und Wirtschaft zu identifizieren und Lösungen zu finden», sagte der Minister."

Widex

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1867 am: Januar 20, 2017, 11:05:04 Vormittag »
Da wedelt der Schwanz mit dem Hund!
Merkts euch für die nächsten Wahlen: haben es die Grünen mit Ach und Krach auf 5.2% und in die Regierung geschafft wird von 'eindeutigem Wählerauftrag' getönt. Die Anwohner der betroffenen Gebiete sind bestimmt hocherfreut als folkloristische Bereicherung in einem athropologischen Freiluftmuseum zuzusehen wo sie bleiben.  >:(
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1868 am: Januar 20, 2017, 11:13:17 Vormittag »
Hier der Bericht von der Orginalquelle:

Viele Großprojekte im Land hängen in der Warteschleife (mz-web.de  20.1.2017)
Zitat
Der Wirtschaftsminister will nun Druck machen. „Zweck dieses Vorstoßes ist es, Reibungspunkte zwischen Umwelt und Wirtschaft zu identifizieren und Lösungen zu finden“, sagte Willingmann der MZ. Angesichts der Vorstellungen im grünen Umweltministerium unter Claudia Dalbert ist das auch nötig.
[...]
Zweites Problemkind auf der Liste und laut Dalbert „weit schwieriger“ ist das geplante Erlebnisgebiet mit Skipiste und Seilbahn in Schierke. Für das Großprojekt sollen 25 Millionen Euro fließen. Allerdings stehen dem Projekt große Umweltschutzbedenken im Weg. Dalbert bekräftigte, „die Pläne sind derzeit schlicht nicht kompatibel mit EU-Recht“. Von dem Bau wäre ein geschütztes Moorwaldgebiet betroffen, der Investor beabsichtigt die Rodung von neun Hektar Fichtenwald, heißt es im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr.
Stockende Investitionen bei Großprojekten: Haseloff hofft auf Lösungen im gegenseitigen Einverständnis
Derzeit läuft die Prüfung einer Ausnahmeregelung, Ergebnisse werden Ende Januar erwartet. Laut Dalbert ist jedoch klar, dass der Bau gegen EU-Recht verstoße. Sollte der Investor nicht zu Umplanungen bereit sein, werde sie sich weiter gegen das Projekt querstellen. „Das ist in dem Fall auch meine Verantwortung.“ Mit Blick auf stockende Investitionen hatte Haseloff zuletzt betont, „es ist der Anspruch von Kenia, dass Lösungen im gegenseitigen Einverständnis gefunden werden“.
[...]
« Letzte Änderung: Januar 20, 2017, 11:15:02 Vormittag von playjam »

Pistenbully

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1869 am: Januar 20, 2017, 02:21:15 Nachmittag »
Hier der Bericht von der Orginalquelle:
Zitat
Sollte der Investor nicht zu Umplanungen bereit sein, werde sie sich weiter gegen das Projekt querstellen.
... einfach die noch verbliebene geplante Skipiste ebenfalls weglassen ... dann wär's EU kompatibel  :P

Nordharzer

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1870 am: Januar 20, 2017, 07:04:05 Nachmittag »
Hier der Bericht von der Orginalquelle:

Viele Großprojekte im Land hängen in der Warteschleife (mz-web.de  20.1.2017)
Zitat
Der Wirtschaftsminister will nun Druck machen. „Zweck dieses Vorstoßes ist es, Reibungspunkte zwischen Umwelt und Wirtschaft zu identifizieren und Lösungen zu finden“, sagte Willingmann der MZ. Angesichts der Vorstellungen im grünen Umweltministerium unter Claudia Dalbert ist das auch nötig.
[...]
Zweites Problemkind auf der Liste und laut Dalbert „weit schwieriger“ ist das geplante Erlebnisgebiet mit Skipiste und Seilbahn in Schierke. Für das Großprojekt sollen 25 Millionen Euro fließen. Allerdings stehen dem Projekt große Umweltschutzbedenken im Weg. Dalbert bekräftigte, „die Pläne sind derzeit schlicht nicht kompatibel mit EU-Recht“. Von dem Bau wäre ein geschütztes Moorwaldgebiet betroffen, der Investor beabsichtigt die Rodung von neun Hektar Fichtenwald, heißt es im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr.
Stockende Investitionen bei Großprojekten: Haseloff hofft auf Lösungen im gegenseitigen Einverständnis
Derzeit läuft die Prüfung einer Ausnahmeregelung, Ergebnisse werden Ende Januar erwartet. Laut Dalbert ist jedoch klar, dass der Bau gegen EU-Recht verstoße. Sollte der Investor nicht zu Umplanungen bereit sein, werde sie sich weiter gegen das Projekt querstellen. „Das ist in dem Fall auch meine Verantwortung.“ Mit Blick auf stockende Investitionen hatte Haseloff zuletzt betont, „es ist der Anspruch von Kenia, dass Lösungen im gegenseitigen Einverständnis gefunden werden“.
[...]

Oha! Neun Hektar bester Fichtenwald! Ein absolut schützenswertes Biotop mit Millionen verschiedener Arten! Sollte man viel mehr im Harz von pflanzen! ... ach nee, da sind die Grünen ja auch wieder dagegen! 🙄

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1871 am: Januar 20, 2017, 07:20:03 Nachmittag »
Hier der Bericht von der Orginalquelle:
Zitat
Sollte der Investor nicht zu Umplanungen bereit sein, werde sie sich weiter gegen das Projekt querstellen.
... einfach die noch verbliebene geplante Skipiste ebenfalls weglassen ... dann wär's EU kompatibel  :P

Ich interpretiere das eher so, dass die grüne Umweltministerin Frau Dalbert auch für die Variante Seilbahn vom Schierker Parkplatz auf den kleinen Winterberg Gipfel plädiert. Erst wenn der restliche Bereich aus dem FFH-Gebiet herausgelöst ist, können die restlichen Ausbaustufen (Großer Winterberg ... ) EU-konform umgesetzt werden.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1872 am: Januar 21, 2017, 05:44:36 Nachmittag »
Skitechnisch ist die Variante über den kleinen Winterberg mit 2. Lift zum Kaffeehorst eh die Bessere!
Für den Sommerbetrieb hingegen nicht so gut...

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1873 am: Januar 21, 2017, 09:15:12 Nachmittag »
Was auch immer in Schierke passieren wird (oder auch nicht) — die Haltung von Braunlage bzw. der WSB hinsichtlich des Angebots erscheint inzwischen mehr als nachvollziehbar. Ein zusätzlicher 'Zubringer' in Form einer derartigen Seilbahn würde eine Schließung wegen Überfüllung vermutlich eher zur Regel als zur Ausnahme machen und das nicht nur aufgrund der Wartezeiten sondern auch wg. möglicher Gefahren bedingt durch überfüllte Pisten.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1874 am: Januar 21, 2017, 09:34:04 Nachmittag »
Nein, nein, die Braunlager haben nur Angst vor der Geschwindigkeit, die man in Schierke an den Tag legt. Innovationsdruck nennt man das...    ;)