Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1385059 mal)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1905 am: Februar 18, 2017, 10:02:27 Vormittag »
[...]
Ich denke aber schon das auch ohne gemeinsamen Skipass sich die Wintersportler erstmal verteilen und man vllt im Februar an den Wochenenden wieder in Braunlage (in Schierke auch) normal Skifahren kann.

Das halte ich für unwahrscheinlich. In Schierke werden gerade neue Übernachtungskapazitäten und jetzt wohl auch noch zusätzliche Parkplätze geschaffen.

Die Investoren geben recht konservativ 50.000 Wintersportgäste pro 90 Tage Saison an. Dann heißt es noch an Spitzentagen könnten 1800 Gäste erreicht werden. Im letzten Artikel werden an Spitzentagen von den Investoren 3000 Autos erwartet.

Das Braunlager Skigebiet hat zwei Parkplätze mit einer Gesamtkapazität von 1300 Autos (= ca. 2600 Gäste).  Zusammen mit den Übernachtungsgästen im näheren Umfeld der Seibahn-Talstation verteilen sich die Gäste auf 4 Pisten. Wenn die Nordseite des Wurmbergs gesperrt ist und damit eine Piste wegfällt, kommt bei mir bereits der Eindruck auf, die Pisten sind "voll".

Die Schierker haben jetzt 700 Parkplätze (= ca. 1400 Gäste) an der geplanten Seilbahn und nur eine einzige Piste. D.h. die Piste ist "voll". Da fahren die Gäste dann ein paar mal runter, langweilen sich und dann geht es auch ohne gemeinsamen Skipass ab zum Wurmberg. Das war das konservative Szenario.

Jetzt geh davon aus, dass man im Februar als Hochsaison täglich auf die genannten 3000 Autos kommt. D.h. auf der Schierker Piste versuchen 6000 Wintersportler sich nicht gegenseitig umzufahren.  Da flüchten die Gäste dann auch ohne gemeinsamen Skipass zum Wurmberg.










Schneefuchs

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1906 am: Februar 18, 2017, 08:33:15 Nachmittag »
Also wäre es so: Ich hole mir eine 3Stundenkarte für 20Euro in Schierke, fahre 3mal eine Piste in Schierke, danach fahre ich 3mal eine in Braunlage und dann ist angenommen die Zeit rum.Diese 20 Euro müssten sich dann Braunlage und Schierke zu 50/50 (jeder 10Euro) teilen?

Prinzipiell ja, Details sind natürlich Verhandlungssache und meist nicht öffentlich (unterschiedliche Gewichtung der Lifte, Bonus für den Ersteintritt,...)

D.h. auf der Schierker Piste versuchen 6000 Wintersportler sich nicht gegenseitig umzufahren.  Da flüchten die Gäste dann auch ohne gemeinsamen Skipass zum Wurmberg.

Das wird auf der recht breiten Piste schon gehen. Die zu-Fuss-Aufsteiger kann man wohl vernachlässigen, und dann fahren so viele runter wie die Seilbahn hochbringt. Aber wenn sich 6000 Leute an einer Gondel vergnügen liegt die Wartezeit irgendwo bei 3 Stunden.

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1907 am: Februar 18, 2017, 08:38:20 Nachmittag »
Wenn die auch alle so gescheit rechnen können wie ihr hier dann hoffe ich sie kommen drauf das sie mehr Pisten brauchen auch Herr Bürger braucht doch Platz zum Carven. Wenn der so dürfte wie er wollte wäre das alles größer und schon fertig cooler Investor leider gibt es so viele Bremser im System

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1908 am: Februar 18, 2017, 08:40:04 Nachmittag »
Meine Glaskugel deutet auf ein etwas anderes Szenarion hin:
Ohne gemeinsamen Skipass werden viele Schierke nicht frequentieren , dh. die Besucherzahlen der Schierker Seite werden nach anfänglicher Euphorie deutlich zurückgehen zugunsten des Wurmbergs - spätestens wenn das Skipassdilemma in den Medien breit getreten wird. Dann werden sich die Skigebietsbetreiber gegenseitig in den Medien Schuldvorwürfe machen. Es gibt bundesweit negative Schlagzeilen - die kann sich der Harz eigentlich nicht leisten.

Wohin das führt, wenn sich Skigebietesbetreiber nicht einig sind, ist sehr anschaulich am Grünten zu verfolgen (3 Liftbetreiber). Einer hat schon aufgegeben und die beiden anderen sind in ihrer Existenz gefährdet... 

Die Piste in Schierke ist sehr breit geplant. Da wird es keine Kapazitätsprobleme in Bezug zur Förderleistung der 10EUB geben.
« Letzte Änderung: Februar 18, 2017, 08:46:05 Nachmittag von manitou »

snowie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1909 am: Februar 20, 2017, 02:30:30 Vormittag »
Hier nochmal ein interessanter Artikel aus der mitteldeutschen Zeitung zum Ausbau des Ganzjahresprojektes in Schierke. Hört sich zumindest auf den ersten Blick sehr edel und gut an: Porsche Design Gondeln, Schierke Tower mit Panoramacafe, Edelboutiquen etc. Das is natürlich absolutes Wunschdenken und Erinnerungen an damalige Zeiten, aber warum diese nicht in etwa wieder aufleben lassen? Sieht zumindest sehr schick aus ist aber wirklich ein Höhenflug wenn Bürger von der Champions League der Wintersportorte spricht. Bis dahin vergehen noch Jahre, der Region würde ich es aber wünschen.


http://mobil.mz-web.de/landkreis-harz/seilbahn-und-skipiste-in-schierke-traum-vom-st--moritz-des-nordens-25752180?originalReferrer=https://www.google.de/
« Letzte Änderung: Februar 20, 2017, 02:37:40 Vormittag von snowie »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1910 am: Februar 20, 2017, 08:24:11 Vormittag »
[...] Schierke Tower mit Panoramacafe, Edelboutiquen etc. [...]

So ein Panorama-Kaffee wie im Maritim oder Hohenzollern?  Edelboutiquen wie der 4-Weiber-Laden? Wozu auf eine Seilbahn warten, das fehlt in Schierke seit Jahrzehnten.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1911 am: Februar 20, 2017, 06:01:13 Nachmittag »
Jetzt heben die offensichtlich völlig ab - Schierke Tower???!!!   ::)  ...ich glaub das alles erst, wenn ich die Bagger bei der Arbeit sehe. Bisschen mehr Bodenhaftung wäre angebracht.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1912 am: Februar 20, 2017, 07:34:49 Nachmittag »
@mani Wenn Du nicht die Phantasie hast, Dir solche Ziele zu setzen, dann wundert es mich überhaupt nicht, warum Willingen noch immer keine Willingen Tower hat...  ;)

Mal im Ernst, wir hatten schon einmal darüber diskutiert. Als ich damals den Rundgang gemacht habe, hat es mich schockiert, wie wenig in Schierke eine unternehmerische Mentalität vorhanden ist. Da ging es nur um Fördergelder in öffentliche Einrichtungen verbraten, die keine Einnahmen generieren. O-Ton: "Sie dürfen nicht so Geld-fixiert sein" auf meine Entgeisterung, dass man die einzige Seilbahnnahe Premiumlage mit einem "Haus des Gastes" blockieren möchte . Im Gespräch mit einem Offiziellen habe ich meine Befürchtung geäußert, dass im Ort nicht genug Menschen wohnen, die die finanziellen Mittel und Risikobereitschaft haben, damit eine Einkaufsstraße entstehen kann, wie sie in einem Urlaubsort üblich wäre. Damals hieß es, die Investoren würden dann von außen kommen müssen. Sollte Herr Berger die Begeisterung bei ein paar Einwohnern entzündet haben, auch selbst etwas zu schaffen, dann kann man ihm nicht genug dafür dankbar sein.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1913 am: Februar 22, 2017, 08:17:05 Vormittag »
Wernigeroder Grüne setzen auf Totalblokade (volksstimme.de 22.02.2017)
Zitat
Wernigerode l Auf diesen Termin hatte Winterberg-Investor Gerhard Bürger lange gewartet: Am Montag stellte er seine Pläne in der Sitzung der Wernigeröder Stadtratsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen und Piraten vor. Aus der anberaumten halben Stunde wurde eine mehr als einstündige Diskussion, eine Annäherung ist nicht in Sicht. Bislang stellen sich die Grünen gegen den Ausbau des Berges bei Schierke zum Skigebiet. Die Fraktionsvorsitzende Sabine Wetzel argumentierte, die Weiterentwicklung des Winterberg-Projektes vom reinen Skihang zur Ganzjahreserlebniswelt sei ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch bezweifele sie, dass das Gebiet schneesicher ist.

[...]

Der Winterberg-Investor und seine Planer haben indes einen Kompromiss ausgearbeitet, mit dem sie das Landesamt für Umweltschutz in Halle überzeugen wollen. Die Behörde ist für die Genehmigung des Raumordnungsverfahrens zuständig und kritisierte bislang, dass die geplante Seilbahntrasse ein Vogelschutz- und ein FFH-(Fauna-Flora-Habitat-)Gebiet verletze. „Wir versetzen die Mittelstation 40 Meter nach Osten und umgehen damit die Naturschutzgebiete“, erläutertete Bürger. Dadurch müsse die komplette Seilbahn neu geplant werden, erneute Mehrkosten zu bislang kalkulierten 18 Millionen Euro entstünden. „Der Winterberg ist ein ökologisch sensibles Gebiet, der Moorwald am Hang hat europäischen Schutzstatus“, entgegnete Wetzel. Die Investorengruppe könne sich nicht über geltendes EU-Recht hinwegsetzen.

Zweifel an Aufschwung für Schierke

[...] 

„Mit der Entwicklung des Winterbergs bekommen wir nicht mehr Touristen in den Ort“, sagte die Bündnisgrüne. Stattdessen solle man die Erreichbarkeit des Zentrums – etwa des Bahnhofs der Brockenbahn – verbessern. „Ohne attraktiven Ortskern gibt es keine Chance für Schierke“, argumentierte Wetzel. Sie befürchte, wenn – wie geplant – am Winterberg Gastronomie entsteht, wandern noch mehr Touristen aus der Ortsmitte in Richtung Berghang ab. Das habe sich an der Glühweinbude auf der Plaza am Winterbergtor-Parkhaus gezeigt.

[...]

Auf die Frage des Wernigeröders Werner Kropf, ob eine abgespeckte Version des Winterberg-Projektes – ohne alpine Piste, nur mit Langlaufloipen – denkbar sei, antwortete Bürger: „Das könnte finanziell nicht funktionieren.“ Der Investor sagte abschließend, es sei „nur eine Frage der Zeit, bis das Projekt realisiert wird“.

Das zeitintensive Einbeziehen der örtlichen Umweltschutzverbände und das voreilige Abspecken der Pläne hat also offensichtlich nicht funktioniert.

Eumel153

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1914 am: Februar 22, 2017, 11:39:21 Vormittag »
Wo ein Grüner/Öko hinblickt, sieht er ein hochsensibles Stückchen Erde und eine bedrohte Tierart.

Vielleicht sollten die Grünen erst einmal ihre eigenen Häuser abreißen. Die wurden wahrscheinlich auch auf hochsensiblen, ökologisch wertvollen Land gebaut und hat irgendeine bedrohte Tierart vertrieben.

Die Grünen wären glaubwürdiger, wenn sie nicht pauschal gegen alles wären. Angeblich keine Schneesicherheit, obwohl andere Mittelgebirge und auch der Wurmberg das Gegenteil bewiesen haben. Der Aufschwung in den Übernachtungszahlen wird angezweifelt, obwohl z.B. Braunlage und Torfhaus ein anderes Bild zeichnen.
Schierke wird zudem schlechter dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. Die Gegner scheinen sich einen Toten Ort Schierke wirklich herbeizuwünschen.
Wenn ich auf meinen Bike Touren durch Schierke durchkomme, finde ich den Ort schon ziemlic belebt. Schierke hat auf Jedenfall Potential. Vor allem, wenn es an den Wurmberg angeschlossen wird. Das gilt Sommer wie Winter.

VG

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1915 am: Februar 22, 2017, 12:02:50 Nachmittag »
[...] Schierke hat auf Jedenfall Potential. Vor allem, wenn es an den Wurmberg angeschlossen wird. Das gilt Sommer wie Winter.

Zumindest für den Winter macht mir das Angst. Das Hirngespinst eines Anschlusses an den Wurmberg ohne Eigenleistung schwebt in deren Köpfen herum:
Zitat
[...] Auf die Frage des Wernigeröders Werner Kropf, ob eine abgespeckte Version des Winterberg-Projektes – ohne alpine Piste, nur mit Langlaufloipen – denkbar sei, [...]

Aber der Herr Bürger wird es schon richten. "Besonders schützenswerte" feuchte Fichtenplantage? Seilbahn-Mittelstation 40m nach links versetzt... fertig. Angenehm pragmatisch der Mensch.

Mittelfristig müssen die Winterberge aber aus dem Vogelschutz-, FFH-Gebiet und Nationalpark entlassen werden. Nur so ist sichergestellt dass es keine Konflikte mehr mit "geltendes EU-Recht"(tm) gibt. Das wird ein sehr langer Prozess, daher sollte man ihn so früh wie möglich anfangen.

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1916 am: Februar 22, 2017, 02:12:12 Nachmittag »
Wie würde denn dann die neue Abfahrt verlaufen wenn die Mittelstation 40 Meter weiter nach rechts versetzt würde? Käme dann die Piste auf die andere Seite oder würde der jetzige Bogen  zur Mittelstation im unteren Teil dann eher fast parallel zum Sattel verlaufen?

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1917 am: Februar 22, 2017, 02:28:21 Nachmittag »
Die Mittelstation wäre am linken Rand der jetzigen Piste (vom Tal aus gesehen). Da die Seilbahntrasse dann keine besonders empfindliche Feuchtgebiete berührt, spräche aus meiner Sicht nichts gegen eine weitere Piste entlang der Trasse.

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1918 am: Februar 22, 2017, 02:36:45 Nachmittag »
Ja das fände ich auch besser dass man wenigstens zwischen zwei Abfahrten wechseln kann und diese zweite Abfahrt entlang der oberen Lift Trasse bräuchte man ja nur 15 Meter breiter machen. Das würde als zweite Piste schon vollkommen reichen.

Eumel153

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1919 am: Februar 22, 2017, 03:27:29 Nachmittag »
[...] Schierke hat auf Jedenfall Potential. Vor allem, wenn es an den Wurmberg angeschlossen wird. Das gilt Sommer wie Winter.

Zumindest für den Winter macht mir das Angst. Das Hirngespinst eines Anschlusses an den Wurmberg ohne Eigenleistung schwebt in deren Köpfen herum:
Ich bezog mich grundsätzlich auf die Aussichten von Schierke. Wieder bezogen auf den Zeitungsartikel.

Irgendwie lassen die Ökos nur schlechte Lösungen zu. Eine Anbindung von Schierke ohne weitere Pisten/Lifte würde die zeitweilige Überlastung vom Wurmberg nur verstärken. Aber neue Abfahrten/Lifte sind wohl weder in Schierke noch am Wurmberg vorerst möglich.
Lustig ist dabei. Erst wird Schierke das Potential abgesprochen und nachdem die Fakten das nicht stützen, soll das Projekt für die Nutzer wenigstens so unangenehm wie möglich sein.

VG