Die Beschreibung in der MZ, dass die Braunlager eine Erschließung ihrer Pisten von Schierker Seite gänzlich ablehnen ist völlig neu?! Das würde folglich bedeuten, dass man einen gemeinsamen Skipass ablehnt. Bisher wurde nur die Erschließung des Wurmbergipfels abgelehnt. Mir ist aus allen mir bekannten Info und meinem Gespräch mit der W-bahn nicht bekannt, dass die sich einem gemeinsamen Skipass bei einer Schierker Bahn zum Winterbergsattel verweigern würde.
Deshalb frage ich mich, ob die MZ den Sachverhalt richtig auffasst und wiedergibt?!
Da habe ich meine Zweifel insbesondere wenn ich den Kommentar des MZ-Redakteuers Kranert lese. Dieser rührt unsachlich und populistisch Floskeln zusammen, die fachlich so nicht zusammengehören. Und auch er verwendet die unhaltbaren Begriffe wie "Gigantomanie" und benennt die alpinen Pisten am Wurmberg als Anwärter für das kommende Schwarzbuch. Seine Schreibart lässt fachliche Kompetenz arg vermissen, weshalb ich mutmaße, dass er hinsichtlich der Braunlager Position den Zugang zu den Abfahrtspisten und den Zugang zum Gipfel durcheinanderbringt?!
Fakt ist: Ein Zugang zu den Abfahrtspisten lässt sich am Loipenhaus topografisch nicht verhindern, sondern lediglich über die Verweigerung des gemeinsamen Skipasses.
Richtig ist jedoch die Darstellung in der MZ von Grote, dass die Pisten und insbesondere die Lifte am Wurmberg einen zusätzlichen Andrang aus Schierke kapazitätsmäßig nicht verkraften würden. Um dem gerecht zu werden, würde es am Henenritt/Kaffeehorst eine 8KSB brauchen und die würden Naturschützer sicherlich mit allen Mitteln bekämpfen.
So sagte D. Nüsse von der W-bahn hinsichtlich des Wunsches der Gipfelbahn von Schierke mehrfach, dass Schierke als Gegenleistung eigene Attraktoren einbringen müsse, von denen auch der Wurmberg profitiert. Das ist bei der jetzigen Planung auf Schierker Seite nicht gegeben.
Schierke braucht u.a. eigene attraktive Pisten, die nur am Gr. Winterberg entstehen können. Solche Pisten würden die Überstrapazierung der neuen Wurmbergpisten verhindern. So ist Schierke als "Parasit" dringend auf den Wurmberg angewiesen, ohne selbt den Braunlagern ausgleichende Attraktionen anzubieten. Gaffert sitzt hier in seiner eigenen Falle, da er sich als ex-NP-Chef damals verweigert hat, den Gr. Winterberg aus dem NP herauszulösen. Eine Seilbahn Wurmberg-Schierker Bhf. ins Spiel könnte das Problem lösen. Braunlage sehnt sich nach einer Brockenanbindung und nach dem Aus des Braunlager HSB-Anschluss könnte die Seilbahn eine deutlich attraktivere Maßnahme darstellen.
Stattdesen behauptet der MZ-Artikel, dass es weiterhin einen Grabenkrieg zwischen Ost/West gibt und indirekt wird Braunlage auch von der MZ (Ostzeitung) die Verantwortung ungerechtigterweise zugeschoben.
Ich finde es sehr unsachlich, wenn Sternengucker in das gleiche Horn bläst und behauptet dass sich Braunlage weiterhin gegen eine Zusammenarbeit sperrt. Wie steht denn Sternegucker dazu, dass die Wirtschaftlichkeit der W-Bahn gefährdet ist, wenn in Folge einer Schierker Bahn event. 30% der Fußgänger am Wurmberg auf die Schierker Seite wechseln? Schau Dir mal die Bilanzen der Bahn an - sie ist kein Goldesel.
Sternengucker ignoriert auch die jahrelangen vergeblichen Bemühungen der Braunlager, Lifte und Pisten in Richtung Schierke zu bauen (allerdings anders als die Schierker sie haben wollen).
Hier finden die Vorstellungen beider Seiten einfach nicht zusammen und Schierke bewegt sich ja immer noch nicht. Stattdessen finden sie weiterhin keinen Investor, den sie mit den Wurmbergbetreibern längst hätten haben können.
Schierke hält am Konzept fest, obwohl alle Fachleute die hohen Risiken der gegenwärtigen Planung aufzeigen. Das Festhalten hängt widerum mit der Gaffert-Falle zusammen. Schierke kommt nicht umhin sich mit dem NP auseinanderzusetzen, der den Ort so umzingelt und einschnürt, dass eine sinnvolle touristische Entwicklung quasi unmöglich ist. Doch Schierke steht wegen des Auslaufs der Fördergelder so unter Zeitdruck, dass kein Raum für eine solche Jahre dauernde Auseinandersetzung ist.
Wird ein Parkhaus nicht jetzt gebaut, bekommt es später keine Fördergelder - daher ist die Gefahr des Phantomparkhauses groß. Was soll Gaffert also tun?
Ich würd wohl ähnlich handeln, ansonsten wird es nie ein Parkhaus geben. Auch wird Wernigerode die Seilbahn zum Loipenhaus wohl selbst betreiben müssen und auch die eventuell auftretenden Verluste, die dann ein Fall im Schwarzbuch werden. Doch ohne die Bahn wird Schierke sich touristisch nicht entwickeln können. Das tatsächliche Problem ist der NP, der so tut, als ob er damit nichts zu tun hätte. Man hat dem NP in der Gründungsphase politisch zu viel Raum gegeben - er hätte deutlich mehr Abstand zu den Orten und bestehenden touristischen Infrastrukturen halten müssen. Das wäre problemlos möglich, ohne seine Qualität zu beschränken oder zu gefährden. Die MZ lässt diese schweren und komplexen Gesamtzusammenhänge völlig außer acht. Deshalb disqualifiziere ich den Kommentar. Ich mag diese populistische Oberflächlichkeit nicht.
Auch die Beiträge von Sternengucker beinhalten eine gewisse schizoide Position. Einerseits versucht er das Wurmberg-Projekt mit allen Mitteln zu torpedieren, wenn es jedoch um den Konflikt Braunlage/Schierke geht, positioniert er sich geschickt auf die Seite von Schierke, was unausgesprochen eigentlich eine Befürwortung des Wurmbergprojektes unumgänglich macht. Andernfalls könnte/ müsste er sich genauso konsequent gegen das Schierker Projekt aussprechen, wie gegen den Wurmberg, denn Schierke kann überhaupt nur als "Wurmfortsatz" des Braunlager Projektes bestehen. Schierke offen zu torpedieren kann er jedoch nicht, da er als Mitglied des Wirtschaftsausschusses der Stadt Wernigerode sonst Gefahr läuft als "Nestbeschmutzer" intern politisch Probleme zu bekommen. Ich beobachte diese geschickte Taktierung in all seinen Statements.
Braunlage nun den Buhmann zuzuschieben ist ungerechtfertigt. Vielmehr ist Braunlage den alleinigen Weg gegangen, weil wegen des vorgenannten Problems keine realistische und win-win bringende Zusammenarbeit mit Schierke möglich war/ist.