Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1383708 mal)

skifreund

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 267
Re: Schierke 2000
« Antwort #720 am: Juli 09, 2013, 03:26:07 Nachmittag »
Im nachfolgenden Artikel wird der aktuelle Sachstand zu den Baumaßnahmen in Schierke berichtet.
Sicherlich sind die Aktivitäten auf der anderen Seite des Wurmbergs zurzeit für uns weitaus spannender, aber es scheint, das aus dem Mauerblümchen
allmähmlich auch eine Pflanze entwickelt. Schaut selber mal rein:

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1105809_Sandbrinkstrasse-nimmt-Gestalt-an.html

Die Ausführungen sind recht ausführlich und es gibt einige Fotos. Auf dieser Seite des Berges bleibt es also auch spannend UND ich gebe die
Hoffnung nicht auf, dass hier irgendwann ein Hubschrauber mit Liftteilen rum fliegt.  8)

playjam

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5159
    • E-Mail
Re: Schierke 2000
« Antwort #721 am: Juli 14, 2013, 01:33:52 Nachmittag »
Winterberg-Pläne in Schierke nehmen konkrete Formen an (Volksstimme.de 13.07.2013):
Zitat
Wernigerode/Schierke l Seilbahnen, Skipisten, mystische Wanderwege - all das soll in den kommenden Jahren in Schierke entstehen. Das Ganzjahreserlebnisgebiet, von Planer Helmuth Müller aus Salzburg "Natürlich.Schierke" getauft, soll den Tourismus im Brockenort ankurbeln. Die Stadtverwaltung will in Vorleistung gehen und am Kleinen Winterberg mehrere Millionen Euro investieren. Der Wernigeröder Stadtrat hat dafür am Donnerstagabend grünes Licht gegeben.

[...]

Dem gesamten Projekt bescheinigte SPD-Stadtrat Siegfried Siegel "elementare Schwächen". Zum einen verwies er auf die beabsichtigte künstliche Beschneiung der Skipisten im Winter. "Das steht im Gegensatz zum von uns ursprünglich geplanten sanften Tourismus." Helmuth Müller hatte dieses Argument bereits bei der ersten Präsentation seiner Vision entkräftet. "Sanfter Tourismus hat nicht funktioniert", sagte der Salzburger und hatte damit auf missglückte Projekte in anderen Regionen hingewiesen. Seiner Meinung nach müsste Touristen heutzutage etwas geboten werden, um sie anzulocken. Dementsprechend vielfältig fällt sein "Natürlich.Schierke" aus, das Harzurlaubern sowohl im Winter als auch im Sommer ein umfangreiches Programm bieten soll. Dabei legt Müller auf den Wintersport nur geringen Wert, wie er zuletzt in einer Sitzung des Sonderausschusses für die Entwicklung Schierkes erklärt hatte: "Es muss sich ohne Schnee rechnen." Wintermonate, in denen die Witterung für Alpin-Ski ausreicht, dürften nur "der Kaviar auf dem Schinkenbrot sein".

[...]

Bei fünf Enthaltungen und keiner Nein-Stimme entschieden sich die anderen Stadträte, die Planungen voranzutreiben.

[...]


Max

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3283
    • Indiku
    • E-Mail
Re: Schierke 2000
« Antwort #722 am: Juli 14, 2013, 02:26:34 Nachmittag »
Ich kann mich auch täuschen, aber die Stellungnahmen hören sich für mich leider schon wieder eher danach an, als wenn man von Schierker Seite eigentlich am liebsten die Wintersportpläne so minimal wie möglich halten möchte, aber gerade groß genug, um deren Gästen eine Anbindung an das Skigebiet am Wurmberg zu ermöglichen bzw. eine Seilbahn rüber bauen zu können, kann das sein?

Auf der einen Seite verständlich, dass sie Geld sparen möchten und nach Möglichkeit nur wenige Bäume fällen möchte, aber auf diesem Wege könnte man mit der Braunlager Seite wieder Probleme bekommen, denn ohne echten Mehrwert für die Stadt und das Skigebiet an sich, wird man sich nachvollziehbarer Weise wohl nicht darauf einlassen den Schierkern direkten Zugang zum Skigebiet zu gewähren.

skifreund

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 267
Re: Schierke 2000
« Antwort #723 am: Juli 14, 2013, 07:54:33 Nachmittag »
Ich kann mich auch täuschen, aber die Stellungnahmen hören sich für mich leider schon wieder eher danach an, als wenn man von Schierker Seite eigentlich am liebsten die Wintersportpläne so minimal wie möglich halten möchte, aber gerade groß genug, um deren Gästen eine Anbindung an das Skigebiet am Wurmberg zu ermöglichen bzw. eine Seilbahn rüber bauen zu können, kann das sein?
.....
Ich glaube, dass ist damit nicht gemeint. Dieser ganze Artikel lässt aber nur Interpretationen und Spekulationen zu. Aufgrund von folgenden Zitaten stimmen mich aber die weiteren Entwicklungen erstmal positiv:
http://www.volksstimme.de/mobile_website/lokal_mobil/wernigerode_mobil/1108226_Winterberg-Plaene-in-Schierke-nehmen-konkrete-Formen-an.html
Zitat
nsgesamt sind im Schierke-Plan 40 Hektar Skipiste vorgesehen,
....
30 bis 40 Arbeitsplätze schaffen...
Die geplanten Waldrodungen mit einem Ausmaß von 35Hektar seien "massiv". Dennoch sei er optimistisch, dass die notwendigen Baugenehmigungen positiv beschieden werden. 

Anhand dieser Zitaten gehe ich davon aus, dass die Stadt Wernigerode Ihren Anteil zum Skigebiet Braunlage/Schierke einbringen wird.
Ich finde es bedauerlich, dass in diesem Artikel
- weder etwas konkretes über das Vorhaben steht (außer das Seilbahnen, Skipisten, mystische Wanderwege kommen sollen)
- das die kritischen Ausführungen des Stadtrates Schatz und Siegel nicht begründet dargestellt sind.
Weitere Fragen habe ich:
- Wie kann man dafür stimmen oder sich enthalten, wenn man grundsätzlich gegen die Beschneiung ist.
- Warum behauptet der Stadtrat Siegel, dass Skisport "out" ("elementare Schwächen") ist?
- Und wenn der Alpinskisport nicht mehr möglich sein soll, dann kann man den Langlauf auch vergessen. Dann ist das Thema Schierke und Winterurlaub erledigt.
- Was steckt hinter Aussage
Zitat
"Natürlich.Schierke" aus, das Harzurlaubern sowohl im Winter als auch im Sommer ein umfangreiches Programm bieten soll
Was ist denn das Programm?
Also, für mich wirft dieser Artikel mehr Fragen als Antworten auf. Vielleicht muss man aus Wernigerode sein, um die Hintergründe zu verstehen.
Aber eines ist klar: Sie machen weiter und die Planungen werden konkretisiert. ;D

Doppelmayr

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 865
    • E-Mail
Re: Schierke 2000
« Antwort #724 am: Juli 15, 2013, 12:13:02 Vormittag »
Winterberg-Pläne in Schierke nehmen konkrete Formen an (Volksstimme.de 13.07.2013):
Zitat
Wernigerode/Schierke l Seilbahnen, Skipisten, mystische Wanderwege - all das soll in den kommenden Jahren in Schierke entstehen. Das Ganzjahreserlebnisgebiet, von Planer Helmuth Müller aus Salzburg "Natürlich.Schierke" getauft, soll den Tourismus im Brockenort ankurbeln. Die Stadtverwaltung will in Vorleistung gehen und am Kleinen Winterberg mehrere Millionen Euro investieren. Der Wernigeröder Stadtrat hat dafür am Donnerstagabend grünes Licht gegeben.

[...]


Heist "...in Vorleistung gehen..." in diesem Falle, dass bei den Winterbergplänen die geplante Abfahrt kleiner Winterberg - Kaffeehorst (samt Sessellift) auf der Prioritätenliste ganz nach oben gesetzt wurde, also schon im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden könnte und die geplante Kombibahn Schierke-Winterbergsattel auf "Platz 2" gesetzt wird??
« Letzte Änderung: Juli 15, 2013, 12:15:00 Vormittag von Doppelmayr »

skifreund

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 267
Re: Schierke 2000
« Antwort #725 am: Juli 15, 2013, 09:26:07 Vormittag »
Interessante Überlegung!  ::) Leider sehe ich keine Anhaltspunkte in diesem Bericht.
Ich hatte mir gedacht, dass sich Stadt um die Bereitstellung der Lift- und Pistenflächen kümmert.
Das ist sicherlich der aufwendige und unangenehmere Teil, die Flächen zu Sport und Freizeitflächen umzuwidmen.
Die Durchführung der Verfahren mit ungewissen Ausgang sind sicherlich für Investoren ein kostenintensives und
unsicheres Vorhaben. Der Investor kümmert sich dann um diese ausgewiesenen Sportfläche hinsichtlich dem Aufbau
der Liftanlage, Beschneiung etc.

Ypsilon

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 272
Re: Schierke 2000
« Antwort #726 am: Juli 15, 2013, 09:40:39 Vormittag »
Leute das Glas ist halb voll!
WR zieht da einen Plan durch der mich ins staunen versetzt. Das ist doch absolut ungewöhnlich das ein solches Projekt mal tatsächlich so konsequent angegangen wird.
Denn bislang waren alles nur Studien, Ideen was man machen könnte.
Jetzt ist mit diesem Ratsbeschluss das erste Mal der Schalter für den Winterberg richtig umgelegt worden: Jetzt wird das 1. Mal konkret bis in alle Einzelheiten geplant und durchgerechnet! Soweit waren wir noch nie!
Am Ende steht hoffentlich ein Konzept das wasserdicht ist und so gut vorbereitet, dass es auch der grünen Propaganda standhält.

Dem Alpinskigebiet öffentlich nur eine untergeordnete Bedeutung zuzusprechen werte ich hingegen als wohlüberlegte Taktik.
Man sieht es jetzt bereits wieder an der Berichterstattung der Volksstimme.
Da wird jetzt schon wieder alles versucht mit gezielten Bildunterschriften die BUND Statements ins Spiel zu bringen und den Fokus der Diskussionen bereits jetzt auf den angeblich so unrentablen Alpinskitourismus zu lenken.
Daher ist es richtig wenn die Macher dieses Projektes versuchen mit dem Gesamtpaket die Argumentation dieser Medien auszuhebeln.

Ich bin überzeugt das die Bedeutung der Alpinskianlagen den Planern bekannt ist und auch bestmöglich berücksichtigt wird.

skifreund

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 267
Re: Schierke 2000
« Antwort #727 am: Juli 15, 2013, 10:06:45 Vormittag »
@ Ypsilon:
Ich sehe das zu 100% genauso. Bisher hat die WR-Verwaltung alles sehr konsequent geplant und durchgezogen. Für den Sommer- UND Wintertouristen kann es nur recht sein. Für mich als Tourist ist es jedenfalls so. Und das weitere konsequente Vorgehen ist auch OK.
Das man den alpinen Wintersport nicht als Alleinstellungsmerkmal ansieht ist sachlich und taktisch richtig. Das dieser nicht aus den Augen verloren geht, sieht mal an den nachfolgenden Zitat der Volksstimme:
Zitat
"Sanfter Tourismus hat nicht funktioniert", sagte der Salzburger und hatte damit auf missglückte Projekte in anderen Regionen hingewiesen. Seiner Meinung nach müsste Touristen heutzutage etwas geboten werden, um sie anzulocken. Dementsprechend vielfältig fällt sein "Natürlich.Schierke" aus, das Harzurlaubern sowohl im Winter als auch im Sommer ein umfangreiches Programm bieten soll. 
Dennoch ist ja klar, das Touristen nicht nur zwischen Dez. und März kommen sollen, sondern auch zwischen durch für die andere Zeit. Die Angeboten müssen auch gemacht werden. Für eine Vermarktung von Schierke im nord- und östlichen Raum Deutschlands sowie in Dänemark, Holland u.a. ist der Skisport unheimlich wichtig. Das müsste auch der Stadtrat Siegel wissen.

skifreund

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 267
Re: Schierke 2000
« Antwort #728 am: Juli 17, 2013, 01:01:20 Nachmittag »
Neuigkeiten zur Planung des Eisstadions in Schierke
http://www.volksstimme.de/mobile_website/lokal_mobil/wernigerode_mobil/1110156_Umbau-des-Schierker-Eisstadions-entfacht-hitzige-Debatte-im-Rat.html 
Zitat
Umbau des Schierker Eisstadions entfacht hitzige Debatte im Rat
Politiker blicken skeptisch auf Baukosten und ungeklärte Betreiberfrage / Verwaltung darf Planungen und Gutachten vorantreiben.....

Harzwinter

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1013
Re: Schierke 2000
« Antwort #729 am: Juli 17, 2013, 02:02:21 Nachmittag »
Lustig - es hat immer noch keiner gemerkt, dass man in schneelastiger Lage keine Großbedachung in dieser Ausgestaltung bauen kann ... bin gespannt, wann es jemand merkt.  :D

Die Dachkonstruktion des Braunlager Eisstadions mit 4000 m² Fläche auf nur 2 Pylonen (aber wenigstens mehreren Aufhängungspunkten!) ist im Harz in dieser Höhenlage bereits eine Fehlkonstruktion und muss bei Schneehöhen gegen 100 cm manuell vom Schnee geräumt werden, um zu gewährleisten, dass es unter der Schneelast nicht einstürzt (siehe auch Link hier). Die aktuell vorgesehene Schierker Dachkonstruktion hätte wahrscheinlich eine noch geringere Tragfähigkeit, weil sie ja nur zwei Aufhängungspunkte haben soll und filigran konstruiert wirkt.

Dächer von Eisstadien sind in Gebieten mit überdurchschnittlicher Schneehöhe immer Problemkinder bezüglich Einsturzgefahr durch Schneelast. In vielen Fällen wird das rechtzeitig erkannt, aber nicht in allen. In der Slowakei ist erst im Januar 2012 ein Eishallendach unter schwerer Schneelast eingestürzt. Im Januar 2006 stürzte das Dach der Eissporthalle von Bad Reichenhall nach starken Schneefällen ein. Es gab 15 Tote und 34 Verletzte. Ein Konstrukteur wurde in erster Instanz verurteilt; das Urteil wurde später wegen Rechtsfehlern (!) aufgehoben.

Warum also will man den Braunlager Konstruktionsfehler in Schierke angesichts gravierender Probleme ungeeigneter Großbedachungen durch Schneelast wiederholen? Ich verstehe es nicht ... ein weiterer Fall für die Harzer Hundehaufen-Hypothese? Bevor man beim Schierker Eisstadion weiter ins Blaue plant, sollten die Architekten dringend aufgefordert werden, eine geprüfte und freigegebene Traglastberechnung für ihre Dachkonstruktion zu liefern!

Ein schneelasttaugliches Großdach sieht beispielsweise so aus. Sicherheitsaspekte und Alltagstauglichkeit haben in solchen Fällen Vorrang vor Ästhetik, finde ich.
« Letzte Änderung: Juli 17, 2013, 05:16:40 Nachmittag von Harzwinter »

Max

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3283
    • Indiku
    • E-Mail
Re: Schierke 2000
« Antwort #730 am: Juli 17, 2013, 10:07:34 Nachmittag »
Jetzt, wo ich das Dach vom Eisstadion Davos gesehen habe und allein die Form (nicht einmal Material und Anzahl der Aufhängepunkte) mit den ersten Entwürfen für Schierke verglichen habe, ist mir erst aufgefallen, dass die nach innen gewölbte Konstruktion wahrscheinlich die Masse des Schnees in Richtung Zentrum des Daches rutschen lassen würde.

So schön es optisch auch wirkt, aber ich denke auch, dass wir so etwas dort nicht zu sehen bekommen werden, jedenfalls nicht ohne einen vernünftigen Plan, wie man es effektiv vom Schnee befreien kann.

Harzwinter

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1013
Re: Schierke 2000
« Antwort #731 am: Juli 17, 2013, 10:52:31 Nachmittag »
Genau das ist es, was ich meine. Und ab wieviel cm Schneehöhe man das Dach wieder und wieder von Schnee befreien muss. Und auf welche Weise (mechanisch, thermisch ...).

Darüber hinaus scheint mir bei dem Schierker Architektenentwurf nicht bedacht worden zu sein, dass ein Harzer Orkan eine solche Konstruktion nicht unbeschädigt lassen kann.

Auch mir gefällt die Idee des "schwebenden Blattes" eigentlich, und ich könnte es mir rein optisch als Eisstadiondach eines modernisierten Schierke sogar gut vorstellen. Tatsächlich umsetzbar ist diese Konstruktion m.E. aber nur in einer Gegend ohne nennenswerten Schneefall und ohne starke Stürme. Es würde mich interessieren, wo es eine ähnliche Großdachkonstruktion bereits gibt.

XXLRay

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1066
    • T³
Re: Schierke 2000
« Antwort #732 am: Juli 18, 2013, 07:18:28 Vormittag »
Die Leute, die in schneereichen Gebieten seit Jahrhunderten steile Dächer bauen sind bestimmt bekloppt ... :(

Harzwinter

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1013
Re: Schierke 2000
« Antwort #733 am: Juli 19, 2013, 04:05:16 Nachmittag »
Materialseitig soll das Schierker Eisstadion laut Entwurf ja ein transparentes Membrandach erhalten, so wie es aktuell bei vielen Sportstätten zum Einsatz kommt. Grundsätzlich ist das also eine attraktive Idee - wenn da die Sache mit dem Schnee nicht wäre.

Wie Max oben bestätigt hat, wird im Rahmen des aktuellen Gestaltungskonzepts der Schnee auf dem Dach an dessen inneren Seitenflanken herunterrutschen und sich in der Dachmitte sammeln. D.h. selbst wenn nur 10 cm Schnee fallen, werden sie sich in der Dachmitte schnell zu verdichteten 20-30 cm Schnee oder mehr sammeln und entsprechendes Gewicht aufbringen.

Für konzentrierte Schneelasten ist der Membranwerkstoff erst recht ungeeignet. Das Membrandach des Dresdner Hauptbahnhofs des britischen Stararchitekten Sir Norman Foster erlitt bereits mehrere Beschädigungen durch Schneeansammlungen. Deutsche Behörden haben öffentliche Einrichtungen mit Membrandach bei der Schneehöhen von nur 20-30 cm bereits sicherheitshalber gesperrt.

Darüber hinaus lassen sich Membrandächer wegen ihrer geringen Belastbarkeit in den meisten Fällen nicht betreten. Wie soll dann also der Schnee vom Dach kommen? Schaufeln? Geht nicht. Und so wie hier darstellt geht es dann auch nicht ...

Wie das Zerreißen eines Stadion-Membrandachs unter Schneelast aussieht, kann man sich übrigens bei Youtube anschauen.

Fazit: Ich gehe davon aus, dass der vom Berliner Architektenbüro im Rahmen des Gestaltungswettbewerbs eingereichte Entwurf ein reiner Teaser war, um ins Geschäft zu kommen. Je länger man sich mit der Umsetzbarkeit des Entwurfs beschäftigt, desto weiter rückt sie in die Ferne.

playjam

  • Administrator
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5159
    • E-Mail
Re: Schierke 2000
« Antwort #734 am: Juli 22, 2013, 11:02:43 Vormittag »
Investor: Stadt verschläft ihre Chancen (20.07.2013)
Zitat
[...]

"Wir sehen Schierke als einen Teil von Wernigerode, von dem auch die Kernstadt profitieren wird", sagt Wirtschaftsförderer Ralf Quednau. "Momentan schaffen wir die Rahmenbedingungen für Investoren."

Ein solcher Investor ist Matthias Braun.

[...]

Dass Matthias Braun bis dato kein geeignetes Grundstück gefunden habe, liege vor allem an der geringen Auswahl an verfügbaren Flächen. "Schierke ist aufgrund seiner Lage und Topografie flächenmäßig beschränkt", so Stadtplaner Dieter Nadler. "Punktuell und sehr überschaubar" verfüge die Stadt zwar über Baulücken, diese seien jedoch auch für Einfamilienhäuser vorgesehen. Matthias Braun müsse versuchen, selbst Flächen zu finden und den Besitzern abzukaufen. Doch, so Braun: "Die Grundstückspreise in Schierke sind seit Bekanntwerden der Entwicklungspläne in die Höhe geschossen und mir zu teuer."

[...]

Einen Hoffnungsschimmer gibt es übrigens noch für Matthias Braun. Die Stadtverwaltung will bei einer Zwangsversteigerung versuchen, das Hotel "Heinrich Heine" (in Privatbesitz) zu erwerben. "Auf dieser Fläche gäbe es die Möglichkeit für Herrn Brauns Ferienhäuser", so Nadler.

Das Hotel "Heinrich Heine" soll also abgerissen werden...  ich bin nicht begeistert.