Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1384721 mal)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #855 am: April 05, 2014, 07:37:09 Nachmittag »
Hier noch ein interessanter Zeitungsartikel zum Thema Schierke

Spaßmaschine Schierke (15.03.2014):
Zitat
Bürgermeister Peter Gaffert (parteilos) macht Druck. Er will aufholen, was aus seiner Sicht von der vorigen Verwaltungsgemeinschaft aus Finanz- und Entschlussschwäche versäumt wurde.
[...]
Das Land unterstützt das 40 Millionen Euro teure Konzept mit 33 Millionen Euro.
[...]
 In der Tat liegt die Planung für eine Fläche, die das Braunlager Skigebiet offenbar bei weitem übertrifft, mittlerweile in den Händen von „Input-Projektentwicklung“, einer Gesellschaft mit Sitz in der Schweiz und Referenzobjekten in aller Welt.
[...]
Auf ersten Plänen zum „Erlebnisgebiet“ sind „Aktivitäten“ wie „Spielstationen“, „Kletterwald“ oder „Aussichtserlebnis“ skizziert, für den Winter Skihang und „Beschneiungsanlagen“ samt Wasserversorgung aus einem „Waldsee“, der im Sommer den Wasserspielplatz speist. Über den Abfahrtshang höhnen Alpin-Skienthusiasten in Internetforen, er sei zu kurz und zu flach, während Naturschützer Wasserverschwendung und Felssprengungen wie in Braunlage befürchten. „Das sehen wir überhaupt nicht problematisch“, beschwichtigt Rudo. Familien seien die Zielgruppe, und „nichts geschieht ohne naturschutzfachliche Begleitung“. So ein Waldsee könne doch „guten Einfluss auf die Landschaftsästhetik“ haben. Der Nationalpark Harz hält sich heraus, da das Freizeitprojekt nicht in seinen Grenzen liegt. „Wir wollen der Kommune keine Vorschriften machen“, sagt Sprecher Friedhart Knolle. „Aber als Naturschützer“, sagt er, „sehe ich die Möblierung der Natur kritisch.“
[...]
Doch gibt es dafür Bedarf, fragt sich manch Stadtrat. CDU-Mann Christian Reinboth rechnet vor, dass pro Stellplatz im Parkhaus 11 000 Euro, für Buchkäufe der Wernigeröder Stadtbibliothek dagegen nichts aufgewendet wird. Kaum beachtet wird, dass in Schierke auch in Ferienhäuser investiert wird oder stilvolle Ferienwohnungen im renovierten „Alten Postamt“ entstanden. Reinboth fragt, wie die Stammgäste auf die drohende Bespaßungsmaschinerie reagieren. Für viele könnte sie das Gegenteil von dem sein, was sie am Harz schätzen: die Waldesruhe, die murmelnden Bäche und die unverfälschte Natur.

Sehr erstaunlich wie handzahm Knolle & Co angesichts der 8-fachen Investitionsleistung (40 Millionen für Ortskonzept + ca. 40 für die Skigebietserschließung) sind. Kommt der richtige Protest später, wenn das Projekt konkreter wird?

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #856 am: April 05, 2014, 08:00:17 Nachmittag »
Das Wirtschaftlichkeitsgutachten für das geplante Eisstadium in Schierke wurde vorgestellt und die Volksstimme hat einen Artikel dazu veröffentlicht:
Schierke-Arena kostet jährlich 270.000 Euro (volksstimme.de 02.04.2014):

Zitat
[...]
Das Eisstadion werde aber ein Zuschussgeschäft bleiben, so Drobnik. "Auf die Frage, ob irgendwann eine schwarze Zahl dasteht, ist die Antwort: Nein."
[...]

Wäre es dann nicht vielleicht ratsamer,auf die weiteren Planungen für das Eisstadion in Schierke zu verzichten? Eine Eishalle in Braunlage für Touristen aus beiden Ortschaften würde doch eigentlich vollkommen
genügen. Das eingesparte Geld könnte man gut für den Bau der geplanten Seilbahnen nutzen.
« Letzte Änderung: April 05, 2014, 08:06:45 Nachmittag von Doppelmayr »

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #857 am: April 05, 2014, 08:20:54 Nachmittag »
Eine Eishalle in Braunlage für Touristen aus beiden Ortschaften würde doch eigentlich vollkommen
genügen. Das eingesparte Geld könnte man gut für den Bau der geplanten Seilbahnen nutzen.

Da das Schierker Eisstadion unter Denkmalschutz steht, gibt es über 4Mio Landeszuschüsse für die Arena. Dieses Geld kann man nicht zu einer Seilbahn umtopfen...
Ich sehe es auch so, dass eine Eishalle für Schierke/Braunlage mehr als ausreicht - doch was will man alternativ mit dem historischen Eisstadion anstellen, welches ich einfach toll finde... wo gibt es so etwas noch? Es braucht m.E. ein sinnvolles Konzept für eine Sommernutzung des Eisstadions... aber was?!

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #858 am: April 05, 2014, 08:27:49 Nachmittag »
Vielleicht könnte man das Stadion im Sommer für Theater- und Konzertauftritte aller Art nutzen???

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #859 am: April 05, 2014, 09:24:33 Nachmittag »
...das wird nicht funktionieren - in diesem Genre kenne ich mich aus -Großveranstaltungen/Events sind 16 Jahre lang mein Broterwerb gewesen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #860 am: April 06, 2014, 08:43:55 Vormittag »
Wäre es dann nicht vielleicht ratsamer,auf die weiteren Planungen für das Eisstadion in Schierke zu verzichten? Eine Eishalle in Braunlage für Touristen aus beiden Ortschaften würde doch eigentlich vollkommen
genügen. [...]

In Braunlage sind das Eisstadion und das Hallenbad gern angenommene Alternativangebote falls witterungsbedingt (Sturm, kein Schnee) kein Wintersport möglich ist. Die Eishalle in Braunlage war über Weihnachten/Silvester und im Januar mit Gästen aus Braunlage vollständig ausgelastet. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Urlauber aus Schierke nach einem Schneearmen Winter sagt: "Toller Urlaub, es war zwar kein Schnee in Schierke, aber ich musste nur 15 Minuten nach Braunlage Auto fahren, 5 Euro Parkgebühr bezahlen, dann konnte ich mit der Familie für 11 Euro schwimmen gehen oder für 12 Euro ins Eisstadion. Ich komme wieder nach Schierke!" Da macht es für den Gast mehr Sinn im nächsten Jahr in Braunlage zu buchen, zumal dann die Schwimmhalle mit der Kurkarte kostenlos wäre und das Eisstadion billiger, abgesehen von den hervorragenden gastronomischen Angeboten, die ich in Schierke noch nicht gefunden habe.

Natürlich würde es mich glücklicher machen, wenn jetzt schon die Lifte im Skigebiet gebaut werden würde, aber ohne dem Drumherum wird Schierke nicht erfolgreich Gäste halten können.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #861 am: April 06, 2014, 02:29:11 Nachmittag »
@playjam: ...Dein Szenario Schierke ist wohl richtig, aber solche Extremtage sind selten und die meiste Zeit wird die Eisbahn in Schierke gähnend leer sein. In Willingen hatte in diesem schneelosen Weihnachtsferien jeder Gast ebenfalls nur 0,5qm Platz in Lagunenbad und Eishalle.
 
Winterberg z.B. hat die Eishalle vor zwei Jahren abgerissen (weil sie sich nicht rentiert hat) zugunsten eines neuen Hallenbades.
Die Willinger Eishalle rechnet sich ebenfalls nicht, doch die Willinger haben ein großes Plus. Man hat es über die Jahre geschafft, in den Sommerferien und auch zu anderen Zeiten die Eislaufvereine für das Sommertraining zu gewinnen. Die Willinger Eishalle ist eine der wenigen in D, welche 10 Monate im Jahr geöffnet ist. Davon profitiere ich auch hinsichtlich der Fewo, weil wir nur 400m von de Eishalle entfernt sind. Wir haben viele Eisläufer in dieser Zeit. 

Nun vergleich mal die Betten/Belegungskap. in Schierke mit den beiden Sauerländer Destinationen, die mit je 1,2 Mio Ü die stärksten Tourismusorte der Mittelgebirge sind. Wenn die schon Probleme haben, ist es eigentlich Wahnsinn, eine solche Halle in Schierke hinzusetzen... Das machen die auch nur deshalb, weil die w. des Denkmalschutzes 4Mio Bauzuschuss bekommen. Aber jedes Jahr 270Teuro Unterhaltsdefizit ist schon heftig. In Wernigerode wurde die Eishalle 2010 aus Kostengründen geschlossen.
Die Halle in BRL reicht völlig aus...

XXLRay

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Re: Schierke 2000
« Antwort #862 am: April 06, 2014, 03:58:41 Nachmittag »
Ne Kopplung der Abwärme einer Kälteanlage mit einem Hallenbad würde ja Sinn ergeben ...

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #863 am: April 06, 2014, 08:22:58 Nachmittag »
[...]
Die Willinger Eishalle ist eine der wenigen in D, welche 10 Monate im Jahr geöffnet ist. Davon profitiere ich auch hinsichtlich der Fewo, weil wir nur 400m von de Eishalle entfernt sind. Wir haben viele Eisläufer in dieser Zeit. 
[...]

Genau so wird die Überlegung auch im Wernigeroder Rathaus sein: Die Eishalle braucht kein Profit machen, sondern nur helfen die Bettenbelegung zu verbessern. Solange der Ort Schierke positive Einkünfte (Kurtaxe, Zweitwohnungssteuer etc.) für Wernigerode erwirtschaftet, hat sich die Investition in das Eisstadion gelohnt. In Braunlage vehält es sich mit der Schwimmhalle und dem Eisstadion auch nicht anders. Im Artikel wird auch deutlich angesprochen, dass es sich lohnt 4 Millionen Fördergelder anzuwerben, die der örtlichen Wirtschaft zu gute kommen und von Wernigerode direkt und indirekt besteuert werden können. Den Schierkern, die wirklich sehr lange unter totalitären Systemen (3. Reich, DDR, NPV) leiden mussten, gönne ich die Investitionen aus ganzem Herzen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #864 am: April 10, 2014, 07:22:32 Nachmittag »
Parkhaus an der Winterberg-Seilbahn - Stahlgerippe wird montiert (volksstimme.de 09.04.2014)

Zitat
Dank des milden Winters liegen die Bauarbeiten am Parkhaus in Schierke im Plan. Derzeit wird das Stahlgerüst montiert. Das Bauteil für die Fußgängerbrücke wird im Juni geliefert. Die Ortsumgehungsstraße soll im August eingeweiht werden.
[...]
am Dorfrand von Schierke, wird für fast 13 Millionen Euro ein Parkhaus mit 715 Stellplätzen samt Plaza und Fußgängerbrücke gebaut. Ab Ende November sollen Touristenscharen von hier aus zum Wandern, Radfahren oder Skilaufen in die Schierker Umgebung starten können.
[...]
Der Umfang des 80 mal 80 Meter großen Bauwerks ist inzwischen mehr als deutlich zu erahnen. "Das Fundament ist fertiggestellt, Zisternen und Luftschächte sind betoniert, die Treppenhäuser stehen", informiert Beimel. Derzeit werde das Stahlgerippe des Gebäudes montiert. "Bis Ende Mai wollen wir damit fertig sein." Was darauf folge, werde "spektakulär". Anfang Juni soll das 40 Meter lange Bauteil für die Fußgängerbrücke geliefert werden. Ein Kran wird das tonnenschwere Element auf die Pfeiler setzen.
[...]

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #865 am: April 11, 2014, 08:15:00 Vormittag »
Es ist doch schön, wenn der milde Winter (zwar nicht die Skifahrenr aber) wenigstens die Bauarbeiten zügig voran bringt....  ;)
Im November ist dann wieder ein Meilenstein in der Ortsentwicklung von Schierke geschafft. Neben der wirtschaftlichen Belebung
im Ort mit Hotels, Geschäften oder Restaurants müsste dann das touristische Freizeitsangebot (allen voran dem Skifahrangebot)
aufgebaut werden. Darauf bin ich sehr gespannt!

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #866 am: April 13, 2014, 02:01:52 Vormittag »
Neben der wirtschaftlichen Belebungim Ort mit Hotels, Geschäften oder Restaurants müsste dann das touristische Freizeitsangebot (allen voran dem Skifahrangebot) aufgebaut werden. Darauf bin ich sehr gespannt!

Bis es überhaupt soweit ist, dass der erste Spatenstich bzw. Harvesterschnitt für den Pistenbau erfolgt (sofern wir diesen erleben dürfen), werden noch mindestens zwei Winter ins Land gehen. Als nächster Schritt wird wohl erst einmal das geplante Eiskunststadion in Angriff genommen...

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #867 am: April 13, 2014, 04:34:32 Nachmittag »
[...] der erste Spatenstich bzw. Harvesterschnitt für den Pistenbau erfolgt (sofern wir diesen erleben dürfen), werden noch mindestens zwei Winter ins Land gehen. [...]

Mit der Straße und dem Parkhaus sind jetzt schon 20 Millionen Euro investiert worden. Mit dem Bau des Eisstadions kommen rund 10 Millionen Euro dazu. Das wären Investmentruinen für insgesamt 30 Millionen Euro mit rund 500.000 Euro laufenden Kosten (ohne Kreditzins) pro Jahr, falls die Einnahmekomponente Winterberg nicht realisiert wird. Oberbürgermeister Gaffert wird es schaffen, das Skigebiet am Winterberg zu bauen, weil er - unabhängig von der Parteienzugehörigkeit - eine breite Unterstützung für das Projekt im Rat und in der Landesregierung hat. Die Nationalparkverwaltung wird sich nicht gegen den Bau des Skigebietes stellen, da diese das betreffende Gebiet (in unmittelbarer Nähe zur Naturoase "Grünes Band" und den wertvollen Fichten am Wurmberg  ;) ) zu dem Zweck Rodung für Pisten aus dem Nationalpark heraus gelöst hat.

Ypsilon

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Re: Schierke 2000
« Antwort #868 am: April 15, 2014, 12:26:01 Nachmittag »
Ich habe durch Zufall noch etwas in der Volksstimme gefunden:
Zitat
"Harzland"-Grundstück: Ferienpark belebt Schierker Brache
http://www.volksstimme.de/aboservice/volksstimme.de_newsletter/1250232_Ferienpark-belebt-Schierker-Brache.html

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #869 am: April 21, 2014, 06:09:44 Nachmittag »
...sehe ich auch so! Irgendiwe werden die es schaffen...