Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1384978 mal)

JonasWR

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1035 am: Oktober 08, 2014, 07:36:38 Vormittag »
Und täglich grüßt das Murmeltier.

Heute äußert sich der Naturschutzbund in der Harzer Volksstimme und bezeichnet das Konzept als "grün getarnten Etikettenschwindel"

Der ganze Artikel hier:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1353355_Schierke-Konzept-unter-Beschuss.html

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1036 am: Oktober 08, 2014, 08:57:18 Vormittag »
Und täglich grüßt das Murmeltier.

Heute äußert sich der Naturschutzbund in der Harzer Volksstimme und bezeichnet das Konzept als "grün getarnten Etikettenschwindel"

Der ganze Artikel hier:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1353355_Schierke-Konzept-unter-Beschuss.html

Manchmal muss man sich wirklich fragen, was im Sinne einiger Naturschützer unter "Kompromissfindung" verstanden wird.

Da wird einvernehmlich ein Teil aus dem Nationalpark ausgegliedert, der für den Wintersport vorgesehen wurde und für eben diesen Teil wird nun ein Skigebiet geplant, welches die Gegebenheiten so gut wie möglich nutzt.

Dass der kleine Winterberg und die dort möglichen Pisten sowohl was Gefälle als auch Ausrichtung angeht nicht optimal geeignet sind sollte auch damals schon klar gewesen sein und nun beschwert man sich, dass für ein Skigebiet Bäume weichen müssen und dass für einen wirtschaftlichen Betrieb eine Kunstschnee-Anlage unbedingt erforderlich ist.

Ein Kompromiss wäre es gewesen, Teile des großen Winterbergs bereitzustellen, um dort attraktive und weniger sonnenexponierte Pisten zu schaffen. Das würde das Skigebiet interessanter machen, mit Sicherheit zumindest eine kleiner dimensionierte Kunstschnee-Anlage erfordern und durch weniger Exposition auch eine längere Saison ermöglichen.

Stattdessen stellt man sich nun wieder beleidigt in die Ecke, versucht das Projekt auf allen erdenklichen Wegen bestenfalls zu verzögern und betreibt die übliche Propaganda statt die Chance zu nutzen und sich tatsächlich aktiv in die Planungen einzubringen.

Kompromisse sind keine Einbahnstraße, die der einen Seite alles zugestehen, was sie gerne hätte. Die Fläche ist für den Wintersport vorgesehen, man hat sich darauf geeinigt und einen entsprechenden Ausgleich geschaffen und nun sollte man es auch gut sein lassen und die Entwicklung akzeptieren.

Harzwinter

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1037 am: Oktober 08, 2014, 09:08:24 Vormittag »
Gähn. Seit wann schickt Herr Knolle denn Andere vom NABU vor?

Immerhin lese ich hier zum ersten mal, dass sich der NABU sinnvoll in Schierker Bauprojekte eingebracht hat, anstatt einfach alles zu blockieren - gemeint ist der genannte Erhalt von Altfichtenflächen zwischen Schierker Stern und Ortseingang. Sinnvolle Beiträge von Umweltschutzorganisationen zu solchen Projekten sind aus meiner Sicht durchaus willkommen - beispielweise auch, um den unsensiblen Landschaftsverprüglern von Klenkhart, GeoAlpin-Bau oder Input zu zeigen, dass es einfühlsamer geht als Berghänge in fußballfeldartige Flächen zu verwandeln.

Doch dem NABU schwebt offenbar immer noch vor, Schierke habe mit einer touristischen Infrastruktur von 1970 eine andere Zukunft als Verödung, Einwohnerrückgang und Verfall. Und dass Landschaftseingriffe immanenter Bestandteil einer jeden Erschließungsmaßnahme sind, ist beim NABU immer noch nicht nicht angekommen. Umweltschutzverbände haben bei den Schierker Bauprojekten jetzt die Chance, daran mitzuwirken, dass aus bloßem Landschaftsverbrauch eine verträgliche Landschaftsumwandlung wird, bei der möglichst viel Lebensraum erhalten bleibt.

Bei seiner Argumentation beruft sich der NABU auch auf den Namen des Ortsentwicklungskonzepts, "Natürlich. Schierke". Dass der in Anbetracht der noch notwendigen Infrastrukturmaßnahmen im Brockenort völlig falsch gewählt ist, habe ich weiter oben im Diskussionsthread schon erwähnt. Die Bezeichnung als "Etikettenschwindel" durch den NABU empfinde ich da noch als zurückhaltend ... Schierke sollte sich schleunigst von diesem Slogan trennen.

Dass sich der NABU von Herrn Gaffert abzusetzen beginnt, empfinde ich als begrüßenswert. Herr Gaffert braucht bei seiner Aufgabe, Wernigerode und Schierke ein Stück weit in die Zukunft zu führen, keine Blockierer. Er braucht Gestalter. Der NABU beweist mit seiner Haltung erneut, dass er keiner ist.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1038 am: Oktober 08, 2014, 10:10:17 Vormittag »
Gähn. Seit wann schickt Herr Knolle denn Andere vom NABU vor?

Herr Knolle ist BUND/NABU/etc. Goslar/West-Harz.

Zitat von: Harzwinter
[...]
Sinnvolle Beiträge von Umweltschutzorganisationen zu solchen Projekten sind aus meiner Sicht durchaus willkommen - beispielweise auch, um den unsensiblen Landschaftsverprüglern von Klenkhart, GeoAlpin-Bau oder Input zu zeigen, dass es einfühlsamer geht als Berghänge in fußballfeldartige Flächen zu verwandeln.
[...]

Es ist schon traurig, das solche sinnvollen Anregungen, wie z.B. die Parkplätze in unmittelbarer Pisten- und Liftnähe zu platzieren oder bei der überbreiten Piste 2 mehr Bäume als Raumteiler stehen zu lassen, eher von uns stammen als den Naturschützern, die direkt in den Anhörungsverfahren beteiligt sind und mehr Möglichkeiten der Einflussnahme haben. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass die Naturschutzverbände diesmal nicht blockieren, sondern ein Alternativkonzept vorstellen, welches sowohl die Belange des alpinen Wintersports als auch die des Naturschutzes miteinander vereinen.

Ich halte die derzeitige Planung aus Sicht eines Skifahrers auch noch nicht für optimal (es fehlt ein Lift von der Mittelstation zum kleinen Winterberg...). Natürlich würden Optimierungen für die Natur und den Wintersport Zusatzkosten bedeuten, aber wenn dadurch ein attraktiveres Wintersportgebiet entsteht, dann kompensieren die höheren Einnahmen die Kosten.

Zitat von: Harzwinter
[...]
Die Bezeichnung als "Etikettenschwindel" durch den NABU empfinde ich da noch als zurückhaltend ... Schierke sollte sich schleunigst von diesem Slogan trennen.
[...]

Stadt Oberharz am Brocken, Landkreis Harz, Hochschule Harz, Natürlich.Schierke ... passt doch.

Damit sich niemand wundert, wenn der NABU wieder vor Gericht geht:

Schierke-Konzept unter Beschuss (07.10.2014):
Zitat
[...]
Im Rahmen der rechtlich vorgeschrieben Verfahren werde sich der NABU, mit den ihm zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln, weiter bemühen, den Schaden am Naturraum um den Wernigeröder Ortsteil Schierke zu verhindern.
[...]

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1039 am: Oktober 08, 2014, 11:09:54 Vormittag »
...na ja der NABU tut so, als ob er der Fichtenerhalt am Ortseingang seine Leistung ist, dabei hängt der Erhalt eher damit zusammen, dass die Parkplätze von dort zum Parkhaus verlegt wurden.

Ansonsten schlieese ich mich den Vorrednern an... der NABU nervt mit unqualifizierten Statements!

Der Slogan "Natürlich Schierke" soll wohl künftig deren touristischer Leistspruch werden?! Den können die sich jetz nehmen, weil ihn Oberstdorf vor 3 Jahren aufgegeben hat, das war nämlich einige Jahre der Oberstdorfer Slogan.

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1040 am: Oktober 08, 2014, 12:18:21 Nachmittag »
Scheinbar hat man die Planungen geändert, da die Flächenangaben geringer geworden sind.

Im Artikel vom 18.09. waren 36,22ha Pistenfläche angeben, wovon 34,7ha beschneit werden sollten. Die Rodungsfläche inkl. Loipen sollte 42,7ha betragen.

Im gestrigen Artikel ist die Rede von 36ha gerodeter Fläche und 20ha beschneiter Fläche.

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1041 am: Oktober 08, 2014, 02:49:26 Nachmittag »
Schade Ich hatte gehofft das es in Schierke ohne Klagen über die Bühne geht, hat doch am Bocksberg auch ohne großes
TamTam geklappt. Kann man  den nicht mal in vernünftiger Form mit einander Kompromisse finden die für alle belange
Tourismus, Wirtschaft und Umwelt ok sind. Alle Seiten sollten einen Konsens finden oder haben da beim Nabu Leute einfach Spaß
am klagen vor Gericht

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1042 am: Oktober 08, 2014, 04:05:08 Nachmittag »
...oder haben da beim Nabu Leute einfach Spaß am klagen vor Gericht

...nicht selten verhält es sich so, dass man leicht profilträchtig verleitet ist zu klagen, wenn man nicht persönlich in der Kostenhaftung steht!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1043 am: Oktober 08, 2014, 05:57:50 Nachmittag »
Borkenkäferbefall im Harz (Die Welt, 28.08.08)
Zitat
Nach den Wäldern Sachsens ist nun der Harz dran: Auch dort macht sich der Borkenkäfer mit zerstörerischer Wucht breit. Im Areal des Nationalparks Harz sind 500 Hektar Fichtenwald befallen, schätzt Park-Chef Andreas Pusch. [...]

Mehr als 500ha Fichten vernichten für den Nationalpark ist OK,  36ha Fichten für alpinen Wintersport entfernen ist böse.


JonasWR

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1044 am: Oktober 09, 2014, 07:23:52 Vormittag »
Die Reaktion des Wernigeröder Stadtrates lässt nicht lange auf sich warten.

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1354166_Kritik-am-Ski-Zirkus-prallt-ab.html

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1045 am: Oktober 09, 2014, 12:03:10 Nachmittag »
 :) ein kleines Beispiel das Skigebiete von der Natur angenommen werden und nicht nur Umwelt zerstören können
sich die Damen und Herren Umweltschützer in Sankt Andreasberg anschauen dort kommen wenn der Freizeitsuchende
Mensch am Abend das Weite sucht die Rothirsche auf die Skipiste und äsen dort das Gras wer dabei schlimmes denkt.......

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1046 am: Oktober 09, 2014, 04:55:15 Nachmittag »
So könnte ich mir die zukünftigen Abfahrten am kleinen Winterberg vorstellen. Durch eine weitere Baumreihe in der Mitte der überbreiten Piste 2 könnte somit auf selbiger Fläche noch eine weitere (fünfte ) Abfahrt geschaffen werden und die zu rodende Fläche entsprechend reduziert werden.
Die von playjam gewünschte Aufstiegshilfe von der Mittelstation der Kabinenbahn hinauf zum kleinen Winterberg habe ich mit eingetragen.

http://www.volksstimme.de/aboservice/volksstimme.de_newsletter/1343405_Ein-Skizirkus-fuer-Schierke.html
« Letzte Änderung: Oktober 10, 2014, 07:14:17 Vormittag von playjam »

JonasWR

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1047 am: Oktober 10, 2014, 07:24:03 Vormittag »

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1048 am: Oktober 10, 2014, 08:12:03 Vormittag »


Zitat
Der VW Touareq fährt durch die Einfahrt des Parkhauses am Winterberg.

[...]

Mit den Autos städtischer Mitarbeiter hat die Wernigeröder Verwaltung am Mittwoch den Praxistest im Schierker Parkhaus gemacht. Gemäß des Mottos "ein Bild sagt mehr als tausend Worte" fotografierte Pressesprecher Andreas Meling verschiedene Fahrzeugmodelle in dem Gebäude an der Sandbrinkstraße. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf die Kritik an der 2-Meter-Einfahrt.

[...]

Das soll ein Ganzjahreserlebnis-Parkhaus sein. Da passen keine Autos mit Fahrrädern auf dem Dach ins Parkhaus. So, und nun bitte ein Bild mit dem Lamborghini eines Mitarbeiters...



playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1049 am: Oktober 10, 2014, 08:51:01 Vormittag »
Die Reaktion des Wernigeröder Stadtrates lässt nicht lange auf sich warten.

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1354166_Kritik-am-Ski-Zirkus-prallt-ab.html

Aus dem genannten Artikel:

Zitat
[...]
Gunter Karste - Nationalpark-Mitarbeiter und Vorsitzender des Harzer Kreisverbandes des NABU Deutschland - hatte am Dienstag den "massiven Eingriff in den Naturhaushalt" angeprangert, der in Schierke für den künstlich beschneiten Winterberg-Hang in Kauf genommen werde. Das Ortsentwicklungskonzept mit dem Titel "Natürlich. Schierke" sei für ihn schlicht "Etikettenschwindel".
[...]

Noch ein Lobbyist in der Nationalparkverwaltung...

Zitat
[...]
Der Linke-Fraktionsvorsitzende [Anm.: Thomas Schatz] geht davon aus, dass der Plan, das größte Skigebiet nördlich der Alpen zu errichten, nicht nur positive Impulse für die Wirtschaft hat - "sondern auch einen öffentlichen Effekt in Hinblick auf die Umweltzerstörung."

So habe er in den vergangenen Monaten E-Mails erhalten, in denen er als Wernigeröder Stadtratsmitglied "mit durchaus kritischem Tenor" auf das Schierke-Konzept angesprochen wurde. "Das Konzept wird weit über die Grenzen von Wernigerode hinaus zur Kenntnis genommen und hinterfragt - auch, inwieweit die Investition in ein Skigebiet in Zeiten von Klimawandel und Erderwärmung nachhaltig ist."
[...]

Für das "größte Skigebiet nördlich der Alpen" bräuchten wir Pisten auf dem Brocken, dem großen Winter und dem kleinen Winterberg. Das was Wernigerode plant, ist das absolute Minimum was nötig ist, damit Schierke der Zugang zum Wurmberg Skigebiet gestattet wird.

Herr Schatz sollte wie die Mehrheit der Klimaforscher nicht mehr von "Klimawandel und Erderwärmung" sondern nur noch von "Klimawandel" sprechen, falls er glaubhaft bleiben möchte:

NASA Study Finds Earth’s Ocean Abyss Has Not Warmed (October 6, 2014)
Zitat
[...]
In the 21st century, greenhouse gases have continued to accumulate in the atmosphere, just as they did in the 20th century, but global average surface air temperatures have stopped rising in tandem with the gases. The temperature of the top half of the world's oceans -- above the 1.24-mile mark -- is still climbing, but not fast enough to account for the stalled air temperatures.
[...]