Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1384375 mal)

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1050 am: Oktober 10, 2014, 09:52:41 Vormittag »
....
Manchmal muss man sich wirklich fragen, was im Sinne einiger Naturschützer unter "Kompromissfindung" verstanden wird.

Da wird einvernehmlich ein Teil aus dem Nationalpark ausgegliedert, der für den Wintersport vorgesehen wurde und für eben diesen Teil wird nun ein Skigebiet geplant, welches die Gegebenheiten so gut wie möglich nutzt.

Dass der kleine Winterberg und die dort möglichen Pisten sowohl was Gefälle als auch Ausrichtung angeht nicht optimal geeignet sind sollte auch damals schon klar gewesen sein und nun beschwert man sich, dass für ein Skigebiet Bäume weichen müssen und dass für einen wirtschaftlichen Betrieb eine Kunstschnee-Anlage unbedingt erforderlich ist.
....
Stattdessen stellt man sich nun wieder beleidigt in die Ecke, versucht das Projekt auf allen erdenklichen Wegen bestenfalls zu verzögern und betreibt die übliche Propaganda statt die Chance zu nutzen und sich tatsächlich aktiv in die Planungen einzubringen.

Kompromisse sind keine Einbahnstraße, die der einen Seite alles zugestehen, was sie gerne hätte. Die Fläche ist für den Wintersport vorgesehen, man hat sich darauf geeinigt und einen entsprechenden Ausgleich geschaffen und nun sollte man es auch gut sein lassen und die Entwicklung akzeptieren.

Hallo Max,

deine Einschätzung sehe ich auch ganz genauso. Beim Lesen des Volksstimmeartikels habe ich erst nicht das Problem verstanden. Ich dachte mir: Ah, die habe sich vernünftig zusammen gesetzt und eine gemeinsam dem Plan ausgehandelt. Gut so!
Aber am Ende zeigt sich das wahre Wesen der Bemühung. Nur ein Nicht-Ausbau ist ein guter Kompromis. Offensichtlich gibt es in der Definition unter ein schiedliches Verständnis von diesem Wort. Schade!

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1051 am: Oktober 10, 2014, 10:03:12 Vormittag »
....
Mehr als 500ha Fichten vernichten für den Nationalpark ist OK,  36ha Fichten für alpinen Wintersport entfernen ist böse.

Sehr schön recherchiert! Warum hat die Zerstörung des Borkenkäfers keine katastrophale Auswírkung auf die Umwelt und es muss einhalt geboten werden?

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1052 am: Oktober 10, 2014, 12:03:56 Nachmittag »
...mensch Leute, Ihr habt kein inneres Verständnis für die wahre Natur! Wenn der Borkenkäfer es zerstört ist es NATUR und damit legitim, weil die armen schützenswerten Käferchen ja auch ihren Lebensraum brauchen und dafür ist halt der NP da. Aber einen menschengemachtes Abholzen außerhalb des NP, das ist ganz was anderes.

Vielleicht sollten wir Skifahrer mal einen Antrag auf Artenschutz stellen, denn unser Lebensraum wird zunehmend durch Klimaerwärmung und paradoxerweise auch vom Naturschutz beeinträchtigt - und irgendwann droht uns gar das Aussterben. Sicherlich  bekommen wir dann auch einen geschützten Lebensraum im NP zugewiesen. Den Nordhang am Brocken fänd ich dafür sehr geeignet. Zuvor lassen wir den dortigen Baumbestand von den Borkenkäfern befreien. Damit würde sich auch einmal mehr bestätigen, dass die Natur ein perfektes koopartives Natzwerk ist.


XXLRay

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1053 am: Oktober 10, 2014, 12:13:56 Nachmittag »
Für das "größte Skigebiet nördlich der Alpen" bräuchten wir Pisten auf dem Brocken, dem großen Winter und dem kleinen Winterberg.

Ich find wichtig, dass das mal erwähnt wird. Erst packt man alle Flächen, auf denen Wintersport sinnvoll möglich wäre in den Nationalpark und danach macht man ein riesiges Tamtam, dass Flächen, die jetzt verwendet werden nicht so gut geeignet sind. Dass man auf diese ausweicht ist in meinen Augen schon der Kompromiss.
Klar kann man meckern, dass die Beschneiungsanlage am kleinen Winterberg viel Energie benötigt. Stattdessen könnte man aber auch anbieten, den großen Winterberg aus dem Nationalpark herauszulösen und dafür andere Flächen (meinetwegen auch den kleinen Winterberg) als Ausgleich einzugliedern. Das wäre wirtschaftlicher und wegen des geringeren Energieverbrauchs auch für den Umweltschutz sinnvoller.
Am Wurmberg war es doch ähnlich. Da gab es nur Gemäkele, dass ein Hang ausgebaut wird, der stark von der Sonne beschienen wird. Stattdessen hätte man anbieten können, den Nordhang aus dem NP herauszulösen und dafür den Westhang zu schützen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1054 am: Oktober 10, 2014, 02:42:17 Nachmittag »
[...] Erst packt man alle Flächen, auf denen Wintersport sinnvoll möglich wäre in den Nationalpark [...]

Enteignung ohne Ausgleichsflächen wäre exakter formuliert. Auf dem Brocken und dem kleinen und großen Winterberg existierten ja eine Vielzahl von Abfahrten bis das Unrechtsregime der DDR die Wintersportler durch die Errichtung der Grenz-Sperrzone aus ihrem seit der Jahrhundertwende angestammten Gebiet vertrieb. Kurz vor der Wende wurde das Wintersportgebiet ohne demokratische Legitimation zum Naturschutzgebiet erklärt.

Im Westharz sind ein Vielzahl von Abfahrten ohne Ausgleich in Naturschutzgebiete einverleibt worden. Zuletzt wurde im Ostharz das Wintersportgebiet bei Drei Annen Hohne ohne Ausgleich vom Nationalpark geschluckt.

Das geplante Schierker Skigebiet ist lediglich der seit kurz nach der Wende versprochene Ausgleich für den Slalomhang am großen Winterberg. Als kurz nach der Wende die Schierker und Wernigeroder Wintersportler nämlich mit Kettensägen und Äxten angerückt sind, um den Slalomhang von den mittlerweile gewachsenen Fichten zu befreien, hat der damalige Bürgermeister ihnen versprochen, dass sie ihren Skihang wieder kriegen, nur müsse es in ordentliche Bahnen laufen. Was wäre das Geschrei bei dem NABU/BUND groß, wenn die Wurmberg-Seilbahn mehrere Jahrzehnte verzögert hätte, bevor sie die Naturschutz-Ausgleichsflächen geschaffen hätte.

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1055 am: Oktober 11, 2014, 12:09:19 Vormittag »
Klar kann man meckern, dass die Beschneiungsanlage am kleinen Winterberg viel Energie benötigt. Stattdessen könnte man aber auch anbieten, den großen Winterberg aus dem Nationalpark herauszulösen und dafür andere Flächen (meinetwegen auch den kleinen Winterberg) als Ausgleich einzugliedern. Das wäre wirtschaftlicher und wegen des geringeren Energieverbrauchs auch für den Umweltschutz sinnvoller.

Die Kuppe des gr. Winterbergs steht nicht nur Schutz, sie ist auch schützenswert. Für den Naturschutz hat eher einen Nachteil.
Eine Beschneiungsanlage wäre wohl auch gesetzt und die Fläche wäre auch nicht geringer. Man müsste zwar wahrscheinlich weniger beschneien, da man keinen Südhang hätte, aber damit dürfte man die Naturschützer nicht umstimmen können.


Das Gebiet um den kl. Winterberg ist fraglos nicht ideal, aber 4 nutzbare Hänge hat man dort:
1. kl. Winterberg süd       ~550m   ~100hm
2. kl. Winterberg ost        ~800m   ~140hm
3. kl. Winterberg nord      ~600m   ~120hm
4. Winterbergsattel nord   ~900m  ~150hm

Mit einem Vollausbau könnte man um die 8km (plus Talabfahrt) zusammenbekommen. Mit dem Wurmberg würde über die 20km-Marke kommen, aber Winterberg hat 27,5km. Somit wäre man noch lange nicht größtes Skigebiet nördlich der Alpen in Deutschland.
Ein Vollausbau würde nicht deutlich mehr Pistenfläche benötigen wie die mal genannten fast 35ha. Mit einer Breite von 50 Meter würden 35Hektar 7km Länge entsprechen. 50m sind nicht gerade wenig und viel mehr ist nicht unbedingt nötig. Der Sonnenhang am Wurmberg als Beispiel hat am Abzweig von der Talabfahrt ca. 60m und bei der Einmüdung Hexeritt noch ca. 40m Breite (nach navigator.geolife.de).

Ein Vollausbau könnte etwa so aussehen:

2162-0

Auf Braunlager Seite sind eine zusätzliche leichte Nordhangabfahrt, eine Schanzenroute und eine neu angelegte obere große Wurmbergabfahrt eingezeichnet. Letztere müsste bei einer Verbindung mit Schierke zu einer richtigen Abfahrt mit Beschneiung ausbauen, dabei könnte man die Trasse zusätzlich verkürzen, um etwas mehr Gefälle zu bekommen. Alle genannten "Ausbauten" wären jedoch auch ohne Schierke sinnvoll.

Die Verbindung nach Schierke wird über einen Ziehweg hergestellt. In die andere Richtung erfolgt über einen Verbindungslift (ohne Abfahrt), der direkt hinter der Grenze beginnt und an der neuen Abfahrt endet, über welche man zum Hexenritt-Sessel kommt. Dieser hätte von Anfang an schon leistungsfähiger gebaut werden sollen. Somit kann man von allen Schierker Liften (mit Ausnahme der Übungslifte an der Mittelsattion) die Verbindung zum Wurmberg erreichen, welche zudem ohne schieben funktionieren sollte. Das Problem hierbei ist, dass das Grenzgebiet um die Bremke FFH-Gebiet ist und dies wohl auch zurecht.

Auf Schierker Seite sind alle oben genannten Lifte eingezeichnet mit den Abfahrten, die das Gelände ohne größere Geländekorrekturen hergeben.
Der Übungslift bzw. die zwei Förderbänder sind bei der Mittelstation eingezeichnet, um ausreichend Platz ohne großflächige Rodungen zu bekommen.
Die Pisteneinteilung ist eher leichter gewählt. Man könnte bei den meisten Abfahrten in Teilen auch eine Schwierigkeit mehr vertreten.
Von Schierke aus sollte eine 8er Gondel hinaufführen. Als Liftanlagen am kl. Winterberg würde ich (vorerst) Schlepplifte nehmen. Das Motto hierbei lautet: Erschließung und Beschneiung vor teueren Liften. Wenn man das entsprechende Geld hätte, könnte man auch direkt 6KSB/B bauen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1056 am: Oktober 11, 2014, 10:44:22 Vormittag »
@sommerphobie Dein Vorschlag sieht für mich interessanter aus, als die fußballfeldartigen Flächen im bisherigen Natürlich.Schierke-Konzept. Höchstwahrscheinlich ist der Flächenverbrauch mit Deinem Konzept sogar geringer. Ein oder zwei Lifte könnte man noch weg-optimieren, um die Betriebskosten zu verringern.
Für die ersten Schwünge sollte man nicht gleich den Berg hoch, sonst ist die Gefahr zu groß zu schnell auf zu schwierigen Pisten unterwegs zu sein. Daher fehlt nach meinem Empfinden noch eine Dorf-nahe Übungswiese für Anfänger, wie es im ursprünglichen Schierker-Wintersport-Konzept mal vorgesehen war.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1057 am: Oktober 11, 2014, 10:57:14 Vormittag »
Bauamtsleiter Jörg Völkel zur Parkhaus-Debatte: Konstruktion mit zwei Meter Einfahrtshöhe wurde ganz bewusst gewählt (volksstimme.de, 11.10.2014):
Zitat
Wernigerode/Schierke l Dass das Schierker Parkhaus für Fahrzeuge bis zu zwei Meter Höhe konzipiert wurde, ist keine Panne, sondern ganz bewusst so geplant worden, sagt Wernigerodes Bauamtsleiter Jörg Völkel. "Wir haben Preis und Leistung abgewogen und uns ganz bewusst für diese Konstruktion entschieden. Eine Abweichung hätte einen Systembau verhindert und wesentlich höhere Kosten verursacht", sagt er im Volksstimme-Gespräch. Wie viele Autos aufgrund ihrer Karosseriehöhe oder einer Dachbox nicht in das Gebäude fahren dürfen, werde in einem Testjahr geprüft und so ein konkreter Bedarf ermittelt.
[...]
Jörg Völkel rechnet erst in zwei Jahren mit einem Ansturm der Wintersportler, da das Skigebiet nicht vor 2016/17 realisiert werde.
[...]
 "Wir werden anhand des Bedarfs prüfen, ob eine weitere Parkfläche neben dem Parkhaus ratsam ist", so Völkel. "Bei 46 Hektar, die wir für das Skigebiet benötigen, fallen weitere 1000 Quadratmeter für einen Parkplatz kaum ins Gewicht."

Fertiges Skigebiet 2016/17? Das wäre schnell...

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1058 am: Oktober 11, 2014, 01:17:31 Nachmittag »
Der Lift, der kurz unter der Mittelstation startet, und die daneben liegende Pistenfläche sind als Übungsaeal gedacht. Die Piste ist eigentlich auch nicht für den normalen Skifahrer gedacht, sondern als reine Anfängerfläche. Das Gefälle dort ist sehr moderat bzw. im unteren Teil vielleicht schon zu gering. Anstelle des einen Liftes könnte man auch zwei Förderbänder hintereinander oder ein Tellerlift und ein Förderband aufstellen.

Ein Übungsareal an der Talstation würde rund 100hm tiefer liegen. Außerdem wäre es, sofern man die Talabfahrt als unbeschneiten Skiweg baut, nicht wirklich in das eigentliche Skigebiet eingebunden.


playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1059 am: Oktober 11, 2014, 02:21:29 Nachmittag »
[...] Außerdem wäre es, sofern man die Talabfahrt als unbeschneiten Skiweg baut, nicht wirklich in das eigentliche Skigebiet eingebunden.

Ja, das halte ich für von den Naturschutzverbänden gestalteten Unsinn. Häufig führt Unkenntnis zu einem mangelnden Problembewusstsein bzw. ungünstigen Entscheidungen. Während die Naturschutzverbände fordern, dass man sich mehr Gedanken um die Natur macht, scheinen diese sich gar nicht zu informieren, wie ein Wintersportgebiet funktioniert.

Im DSV Skiatlas u.a. ist nicht ohne Grund unter der Rubrik Schneesicherheit stets die Anzahl der Tage, an denen die Talabfahrt im Vorjahr geöffnet war, an erster Stelle genannt. Wenn man morgens schon Schlange stehen muss, um auf den Berg zu kommen, dann will man nicht auch noch am Tagesende Schlange stehen, um vom Berg runter zu kommen. Ohne verlässliche Talabfahrt müssen die "Pipi, Hunger, Kalt"-Bedürfnisse (Zielpublikum von Schierke sind Familien) in entsprechend größer dimensionierten Einrichtungen an der Berg- oder Mittelstation in unmittelbarer Nähe des Nationalparks befriedigt werden, die viel sinnvoller am Parkhaus Platz gefunden hätten (wie im ursprünglichen Konzept). Man ersetzt also ein bisschen Schnei-Wasser mit Beton.

nif

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1060 am: Oktober 13, 2014, 10:48:12 Vormittag »
Schierke prüft den Bedarf an Extra Parkflächen für den Winterberg im Artikel findet sich ein schöner Hinweis das daß Skigebiet
nicht vor 2016/17 realisiert wird. Wenn die das bis dahin schaffen würden wir uns doch alle Freuen am besten so wie der Vorschlag von sommerphobie

Zitat:
 http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1355372_Verwaltung-prueft-Bedarf-fuer-extra-Parkflaeche-am-Winterberg.html

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1061 am: Oktober 13, 2014, 11:16:17 Vormittag »
re. Pisten-Erweiterungsskizze von Sommerphobie

Ich war gestern im Harz und bin das ganze Areal zwischen Schierke und Wurmberg abgewandert!
Eigentlich wollte ich mit meinem E-Bike ne Harz-Radtour machen, doch ich Depp hab meinen Akku zu Hause in der Ladedose vergessen. Daher nun die Wanderung.  Es war sehr interessant, sich abseits der Wege durch das Dickicht rund um den kl. Winterberg zu schlagen.
 
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die offiziellen Planungen auch rote Abfahrten vorsehen, was derzeit nicht gegeben ist. Aus rein ökonomischen Gründen kann ich die Planung jedoch als sehr sinnvoll nachvollziehen, denn sie berücksichtigst die effizienteste Lift/Pisttentrassierung unter dem Aspekt Beschneiungskosten und Liftbaukosten.
Das auf eine rote Abfahrt vom Kl. Winterberg zum Kaffeehorst verzichtet wurde, ist unter dem Aspekt Sonneneinstrahlung nachvollziehbar, denn es wäre eine Südsüdwestpiste. nach Süden ist es sinnvoll, möglichst wenig Pisten zu schlagen, denn die Beschneiungskosten sind sehr hoch und bereits am Wurmberg sind fast alle Pisten südlich ausgerichtet. Da müssen also nicht unbedingt noch mehr Südpisten her.
Wenn man allerdings eine Lifttrasse rodet, so könnte man diese Trasse ja etwas breiter roden, so dass zumindest eine unbeschneite rote Abfahrt unterhalb des Sesselliftes geschaffen werden kann. Die Mehrkosten für eine breitere Rodung wären unerheblich, zumal aus Sicherheitsgründen wohl eh breiter gerodet werden müsste, denn die dortigen Fichten sind sehr hoch und bei starker Schneelast besteht Gefahr, dass diese auf die Lifttrasse brechen könnten. 

Anders verhält es sich mit einer direkten roten beschneiten Abfahrt in die andere Richtung. Dies wäre eine nordnordost Piste und damit ziemlich schneesicher. Das Gefälle vom kl. Winterberg ri. Norden wäre auf einer Länge von knapp 300m recht ordentlich.
Hier wäre es ggf. sinnvoll, an Gaffert/Ganske/Müller heranzutreten und von Seiten des Forums eine Dreiteilung der sehr breiten Piste (derzeit ca. 200m breit) vorzuschlagen, so dass es insgesamt vier Abfahrtsvarianten ri. Mittelstation gibt, zwei blaue Varianten ab Loipenhaus, sowie eine blaue und rote Abfahrt ab kl. Winterberg.

Sollte es bei der EUB Kapazitätsprobleme auftreten, so bestünde die Option eines EntlastungsSchleppers von der Mittelstation zum kl. Winterberg. Anfangs würde ich diesen wie von Müller geplant jedoch weglassen und erst mal schauen, wie das Skigebiet sich entwickelt.

Die von Sommerphobie skizzierten 3 SL sowie die kurze rote Südostabfahrt sind unwirtschaftlich, insbesondere da Letztere ohne jegliche weitere Anbindung im Sinne eines Skizirkus wäre. So etwas baut man heutzutage nicht mehr - sorry!

Auch die von Sommerphobie skizierte Wurmbergabfahrt entlang der "Heidentreppe" ist nicht machbar, denn dort führt ein sehr schöner steiler Wanderweg lang, der unbedingt erhalten werden muss. Ferner sind auf dieser Strecke alte kultige Funde getätigt wurden. Nüsse sagte mir bereits vor 4 Jahren, dass der Bereich vom alten Hexenritt und Schanzenhang aus vorgenannten Gründen Tabuzone ist.  In der 2. Ausbaustufe des Wurmberges soll die Bratwurstabfahrt vom Gipfel bis zur Kaffeehorstpiste verbreitert und beschneit werden. Das würde ausreichen.

Uklar bleibt aus den bisherigen Planungen allerdings, wie man die vielen Loipenkreuzungen bewältigen will, die dort unweigerlich eintreten. Das ganze Areal zwischen Grenze/gr./kl. Winterberg ist sehr stark von Loipen durchzogen.

XXLRay

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1062 am: Oktober 13, 2014, 01:59:49 Nachmittag »
Über Loipen kann man ja Brücken bauen.

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1063 am: Oktober 13, 2014, 02:44:01 Nachmittag »
Zitat
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die offiziellen Planungen auch rote Abfahrten vorsehen, was derzeit nicht gegeben ist. Aus rein ökonomischen Gründen kann ich die Planung jedoch als sehr sinnvoll nachvollziehen, denn sie berücksichtigst die effizienteste Lift/Pisttentrassierung unter dem Aspekt Beschneiungskosten und Liftbaukosten.

Die massiv überbreite Piste ist so nicht sinnvoll. Ein Sessellift (bislang habe ich immer Sessellift gelesen) an einem Südhang für eine Piste, die größtenteils flacher ist als der Kaffeehorst, aber ein steileres Stück enthält, welches Anfängern (vorallem wenn es zerfahren ist) Probleme bereiten dürfte, ist auch diskutierbar.


Zitat
Das auf eine rote Abfahrt vom Kl. Winterberg zum Kaffeehorst verzichtet wurde, ist unter dem Aspekt Sonneneinstrahlung nachvollziehbar, denn es wäre eine Südsüdwestpiste. nach Süden ist es sinnvoll, möglichst wenig Pisten zu schlagen, denn die Beschneiungskosten sind sehr hoch und bereits am Wurmberg sind fast alle Pisten südlich ausgerichtet. Da müssen also nicht unbedingt noch mehr Südpisten her.
Wenn man allerdings eine Lifttrasse rodet, so könnte man diese Trasse ja etwas breiter roden, so dass zumindest eine unbeschneite rote Abfahrt unterhalb des Sesselliftes geschaffen werden kann. Die Mehrkosten für eine breitere Rodung wären unerheblich, zumal aus Sicherheitsgründen wohl eh breiter gerodet werden müsste, denn die dortigen Fichten sind sehr hoch und bei starker Schneelast besteht Gefahr, dass diese auf die Lifttrasse brechen könnten. 

Den Südhang habe ich nur eingezeichnet, weil ich einen Vollausbau="alles was möglich ist" (Maximalausbau wäre sinnvoller gewesen) skizziert habe und für den Verbindungslift der Hang sowieso benötigt wird. Prinzipiell ist der Südhang nicht nötig und der Verbindungslift ist eher unrealistisch.
Wenn man aber den Südhang erschließt, dann sind zwei Abfahrten eigentlich Pflicht. Die Beschneiung ist anderes Thema.


Zitat
Anders verhält es sich mit einer direkten roten beschneiten Abfahrt in die andere Richtung. Dies wäre eine nordnordost Piste und damit ziemlich schneesicher. Das Gefälle vom kl. Winterberg ri. Norden wäre auf einer Länge von knapp 300m recht ordentlich.
Hier wäre es ggf. sinnvoll, an Gaffert/Ganske/Müller heranzutreten und von Seiten des Forums eine Dreiteilung der sehr breiten Piste (derzeit ca. 200m breit) vorzuschlagen, so dass es insgesamt vier Abfahrtsvarianten ri. Mittelstation gibt, zwei blaue Varianten ab Loipenhaus, sowie eine blaue und rote Abfahrt ab kl. Winterberg.

Sollte es bei der EUB Kapazitätsprobleme auftreten, so bestünde die Option eines EntlastungsSchleppers von der Mittelstation zum kl. Winterberg. Anfangs würde ich diesen wie von Müller geplant jedoch weglassen und erst mal schauen, wie das Skigebiet sich entwickelt.

Dem ersten Teil stimme ich zu. Den zweiten Teil kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Die überbreite Piste besteht aus je einer Abfahrt vom Winterbergsattel und vom kl.Winterberg ohne Trennung. Hier ist zweiteilung definitiv sinnvoll. Eine rote Abfahrt zur Mittelstation müsste weiter östlich verlaufen, so dass man man ein Verhältnis von 50% Abfahrt zu 50% Ziehweg erhält. Um eine sinnvolle rote Abfahrt zu bekommen braucht man einen zweiten Lift östlich der Mittelstation.


Zitat
Die von Sommerphobie skizzierten 3 SL sowie die kurze rote Südostabfahrt sind unwirtschaftlich, insbesondere da Letztere ohne jegliche weitere Anbindung im Sinne eines Skizirkus wäre. So etwas baut man heutzutage nicht mehr - sorry!

Wie oben schon geschrieben handelt es sich um eine "alles was möglich ist"-Skizze. Die Ostabfahrt hat mit 700-800m schon eine ordentliche Länge und vom Gefälle her ist sie mindestens auf dem Niveau der Nordabfahrt.
Eigentlich würde man sowieso den gr. Winterberg erschließen. Der kl. Winterberg ist nur die Notlösung.
Eine Anbindung an den Skizirkus hat ohne den Verbindungslift hat nur die EUB.
Als Ergänzung zum Skigebiet Braunlage-Schierke würde ich Osthang dem Südhang vorziehen, weil Ostlage besser ist Südlage, dem Skigebiet schwerere Abfahrten fehlen, für welche der Osthang besser ist, und hellblaue Abfahrten schon genug vorhanden sind, wobei das Steilstück der Südabfahrt auf dem Grenzsteifen im Umweltgutachten als mittel klassiert ist, was in Kombination mit der Südausrichtung gerade nachmittags wenig anfängerfreundlich ist.


Zitat
Auch die von Sommerphobie skizierte Wurmbergabfahrt entlang der "Heidentreppe" ist nicht machbar, denn dort führt ein sehr schöner steiler Wanderweg lang, der unbedingt erhalten werden muss. Ferner sind auf dieser Strecke alte kultige Funde getätigt wurden. Nüsse sagte mir bereits vor 4 Jahren, dass der Bereich vom alten Hexenritt und Schanzenhang aus vorgenannten Gründen Tabuzone ist.  In der 2. Ausbaustufe des Wurmberges soll die Bratwurstabfahrt vom Gipfel bis zur Kaffeehorstpiste verbreitert und beschneit werden. Das würde ausreichen.

Dass eine Verbreiterung und Beschneiung der Bratwurst/oberen großen Wurmbergabfahrt sinnvoll ist bzw. bei einem Ausbau auf Schierker Seite notwending ist, habe ich auch so geschrieben. Wobei auf Grund des geringen Gefälles eine Verkürzung schön wäre und das Gelände würde es hergeben.
Die gelb eingezeichnete Skiroute läuft auf dem Schanzengelände. Hierbei sollte es keine Probleme geben. Die neu trassierte Abfahrt verläuft erst auf der alten Trasse und kreuzt den Schanzenauslauf. Danach verläuft sie (in der Skizze wohl etwas direkt) über die Windwurffläche und kreuzt dabei den neuen Weg. Im weiteren Verlauf wird der Häberlinsweg überquert und die Abfahrt mündet oberhalb des Tubinghangs auf den Kaffeehorst. Der Verlauf ist dabei natürlich variabel.
Wo dort ein steiler Wanderweg verlaufen soll ist mir nicht klar. Oberhalb der Abfahrt und der dortigen Bikepark-Abfahrt gibt es den Serpentienenweg und alten Baumbestand. Dieser Bereich wird von der Abfahrt nicht angetastet.


Zitat
Uklar bleibt aus den bisherigen Planungen allerdings, wie man die vielen Loipenkreuzungen bewältigen will, die dort unweigerlich eintreten. Das ganze Areal zwischen Grenze/gr./kl. Winterberg ist sehr stark von Loipen durchzogen.

Im Machbarkeitskonzept Schierke (01_Bericht_Stadtratvorlage_Zusammenfassung_Mai.pdf) sind auf den Winterplanungsskizzen die Loipen eingezeichnet. Danach werden alle Loipen im Bereich kl. Winterberg inkl. Anbindung zum Hexenritt-Parkplatz aufgegeben. Das Loipenhaus soll nur von Westen aus erreichbar sein und der Skiweg ins Tal wird als einzige "Abfahrt" von den Loipen gekreuzt.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1064 am: Oktober 13, 2014, 05:30:27 Nachmittag »
Die massiv überbreite Piste ist so nicht sinnvoll. Ein Sessellift (bislang habe ich immer Sessellift gelesen) an einem Südhang für eine Piste, die größtenteils flacher ist als der Kaffeehorst, aber ein steileres Stück enthält, welches Anfängern (vorallem wenn es zerfahren ist) Probleme bereiten dürfte, ist auch diskutierbar.

Die Grenzstrifenpiste ist m.E. völlig o.k. Ich bin das gestern abgegangen. Das etwas steilere Stück ist immer noch blau, wenn auch etwas dunkelblau. Der 4SB zum kl. Winterberg ist am Kaffeehorst dort sehr gut platziert und ca. 550m Länge genau richtig für eine fixe 4SB.

Zitat
Anders verhält es sich mit einer direkten roten beschneiten Abfahrt in die andere Richtung. Dies wäre eine nordnordost Piste und damit ziemlich schneesicher. Das Gefälle vom kl. Winterberg ri. Norden wäre auf einer Länge von knapp 300m recht ordentlich.
Hier wäre es ggf. sinnvoll, an Gaffert/Ganske/Müller heranzutreten und von Seiten des Forums eine Dreiteilung der sehr breiten Piste (derzeit ca. 200m breit) vorzuschlagen, so dass es insgesamt vier Abfahrtsvarianten ri. Mittelstation gibt, zwei blaue Varianten ab Loipenhaus, sowie eine blaue und rote Abfahrt ab kl. Winterberg.

Sollte es bei der EUB Kapazitätsprobleme auftreten, so bestünde die Option eines EntlastungsSchleppers von der Mittelstation zum kl. Winterberg. Anfangs würde ich diesen wie von Müller geplant jedoch weglassen und erst mal schauen, wie das Skigebiet sich entwickelt.

Dem ersten Teil stimme ich zu. Den zweiten Teil kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Die überbreite Piste besteht aus je einer Abfahrt vom Winterbergsattel und vom kl.Winterberg ohne Trennung. Hier ist zweiteilung definitiv sinnvoll.

...davon rede ich ja auch, der breite Teil sollte durch Bäume so unterbrochen sein, dass der talwärts linke Teil nur vom Loipenhaus/Winterbergsattel befahrbar ist und der rechte Teil vom kl. Winterberg.

Eine rote Abfahrt zur Mittelstation müsste weiter östlich verlaufen, so dass man man ein Verhältnis von 50% Abfahrt zu 50% Ziehweg erhält. Um eine sinnvolle rote Abfahrt zu bekommen braucht man einen zweiten Lift östlich der Mittelstation.

Die rote Piste würde ich nicht soweit östlich ziehen, wie von Dir skizziert, sondern in der Flucht, dass sie ungefähr an der Talstation des von Dir skizzierten blauen Verbindungslift endet. Wer die rote Piste runterkommt hat genug Schwung, um zur Mittelststion der EUB zu gelangen. Auf diese Weise entfallen beide von Dir skizzierte SL. Ein SL entlang der roten Piste bleibt somit eine reine Option je nach Entwicklung des Skigebietes und ein solcher SL wäre direkt von allen blauen Pisten erreichbar um auf den kl. Winterberg zu gelangen.

Die Ostabfahrt hat mit 700-800m schon eine ordentliche Länge
Eine solche/n Piste/Lift würde man nicht über den Forstweg hinab bauen (wird dann zudem zu flach) und bis zum Forstweg komme ich auf eine Länge von 600m. Dafür würde ich als Investor kein Geld ausgeben.


Dass eine Verbreiterung und Beschneiung der Bratwurst/oberen großen Wurmbergabfahrt sinnvoll ist bzw. bei einem Ausbau auf Schierker Seite notwending ist, habe ich auch so geschrieben. Wobei auf Grund des geringen Gefälles eine Verkürzung schön wäre und das Gelände würde es hergeben.
Die gelb eingezeichnete Skiroute läuft auf dem Schanzengelände. Hierbei sollte es keine Probleme geben. Die neu trassierte Abfahrt verläuft erst auf der alten Trasse und kreuzt den Schanzenauslauf. Danach verläuft sie (in der Skizze wohl etwas direkt) über die Windwurffläche und kreuzt dabei den neuen Weg. Im weiteren Verlauf wird der Häberlinsweg überquert und die Abfahrt mündet oberhalb des Tubinghangs auf den Kaffeehorst. Der Verlauf ist dabei natürlich variabel.
Wo dort ein steiler Wanderweg verlaufen soll ist mir nicht klar. Oberhalb der Abfahrt und der dortigen Bikepark-Abfahrt gibt es den Serpentienenweg und alten Baumbestand. Dieser Bereich wird von der Abfahrt nicht angetastet.

Sorry - da hab ich Deine Skizze falsch gelesen. Ich hab gedacht, Du  willst eine Abfahrt vom Gipfel zum Kaffeehorst ziehen, die genau auf dem Serpentinenweg laufen soll (den hab ich übrigens gemeint).

Deine verkürzte Bratwurstabfahrt vor dem Schanzenhang entlang geht m.E. nicht, es sei denn Du baust gleich ein Krankenhaus daneben. ;)
Der Schanzenhang ist dermaßen Steil (dunkelschwarz) und wer da runterkommt, kann nicht mal eben schnell abstoppen, wenn ein Anfänger darüber zieht. Wenn der Schanzenhang eine schwarze Piste wird, dann braucht es den Auslauf und die jetzige Bratwurstumfahrung der Schanze muss mit Barrieren klar vom Schanzenhang getrennt werden, damit Anfänger da nicht rüberziehen. Ich hab mir das gestern angeschaut. So gesehen braucht es weiterhin die Umfahrung in Richtung Loipenhaus.

Im Machbarkeitskonzept Schierke (01_Bericht_Stadtratvorlage_Zusammenfassung_Mai.pdf) sind auf den Winterplanungsskizzen die Loipen eingezeichnet. Danach werden alle Loipen im Bereich kl. Winterberg inkl. Anbindung zum Hexenritt-Parkplatz aufgegeben. Das Loipenhaus soll nur von Westen aus erreichbar sein und der Skiweg ins Tal wird als einzige "Abfahrt" von den Loipen gekreuzt.
Ah - interessant - das wusste ich nicht, so geht es natürlich. Die ganze Pisten/Loipen mit Brücken zu versehen, wie von XXLray genannt, wäre viel zu teuer.




« Letzte Änderung: Oktober 13, 2014, 06:06:24 Nachmittag von playjam »