Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1385187 mal)

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1125 am: November 13, 2014, 08:10:24 Vormittag »
Bei der Verbindung mit dem Wurmberg am Loipenhaus muss man in beide Richtungen die Loipe queren, da hier keine Loipenbrücke geplant ist. Wenn man einen (eigentlich notwendigen) gemeinsamen Skipass anbietet dürfte die Verbindung recht stark frequentiert sein und somit wäre eine Brücke sinnvoll.
Ich denke, dass manden Beeich der Loipenquerung für die Verbindung der Skigebiete recht gut begrenzen kann im Bereich des Loipenhauses. Dort ist eh ein zentraler Platz und Treff, so dass hiier sich Loipe und Piste zugunsten eines "Marktplatzes aufheben. Der Bereich in Richtung Loipenbrücke kann durch getrennte Korridore gut separiert werden, so dass es hier zu keinen Kollisionen kommen kann.

Eine zweite Abfahrt unterhalb der 4SB wäre schön, da sie das Skigebiet im anspruchsvolleren Bereich erweitert... Problematisch hierbei ist eine zusätzliche Loipenquerung.

Die Loipenbrücke kostet 1,5Mio €. Die Loipenkreuzungsproblematik ist hiermit nicht komplett behoben, da sowohl die Anbindung an den Wurmberg als auch eine potentielle zweite Südabfahrt vom kl. Winterberg Konflikte mit Langläufern bedeuten. Auf die Loipe in dem Bereich zu verzichten würde Geld sparen und Konflikten vorbeugen. Die zusätzliche Schleife und Einstieg vom Hexenrittparkplatz sind nicht zwingend nötig. Zudem bringen Langläufer keine direkten Einnahmen.
Diesen Aspekt der Loipenquerung habe ich bislang völlig übersehen, weshalb mir jetzt klar wird, warum INPUT auf eine rote Piste enthalng der 4SB verzichtet hat, bei den enormen Brückenkosten. Aus Sicht der alpinen Skifahrer ist allerdings die Frage berechtigt, warum wir verzichten (aber zahlen müssen) müssen - zugunsten einer kostenlos nutzbaren Loipe?!

Eine Kapazitätserhöhung der 10EUB ist schöner als eine weitere 4SB. Wenn man feststellt, dass man noch mehr Kapazität braucht, wäre eine 4SB mit Talstation weiter östlich kurz hinter der Schtorstrasse praktischer, da man so zusätzliche Pistenfläche schafft.
Wo ist die Tschorstr.?
Vielliecht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, aber ich meinte, dass es Anhand der Besucherkalkulationen von INPUT sowohl eine 10EUB mit max. 2800P. als auch eine 4SB braucht, um dem Andrang am Wochenende begegnen zu können.

Am Wurmberg wäre mehr Förderleistung (und Fördergeschwindigkeit) wünschenswert, aber die akuelle Abfahrtssituation ist für Kapazitätsmonster nicht geeignet. Die 6EUB hat im oberen Teil nur eine Abfahrt. Die 4SB hat ebenfalls nur eine richtige Abfahrt (die variante Sonnenhang betrifft ja nur den oberen Teil). Hier gibt es mit oberer Wurmbergabfahrt und Skiweg Hexenritt jedoch noch unbeschneite schmale Alternativwege. Für ~4000 Pers/h ist das zu wenig. Man kann das zwar beheben, allerdings kommt zu den Liften dann noch einiges hinzu.
Da stimme ich Dir zu, aber anhand der von INPUT kalkulierten Besucherkapazitäten werden die um solche Erweiterungsmaßnahmen nicht umhinkommen, wenn das Skigebiet zum Verdruss der Skifahrer logistisch nicht zusammenbrechen soll.

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1126 am: November 13, 2014, 08:37:44 Vormittag »
Aus Sicht der alpinen Skifahrer ist allerdings die Frage berechtigt, warum wir verzichten (aber zahlen müssen) müssen - zugunsten einer kostenlos nutzbaren Loipe?!

Nicht ganz kostenlos, immerhin zahlen Übernachtungsgäste Kurbeitrag aus dem das u.a. mitfinanziert wird, aber im Wesentlichen hast Du schon Recht!

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1127 am: November 13, 2014, 09:01:03 Vormittag »
Aus Sicht der alpinen Skifahrer ist allerdings die Frage berechtigt, warum wir verzichten (aber zahlen müssen) müssen - zugunsten einer kostenlos nutzbaren Loipe?!

Nicht ganz kostenlos, immerhin zahlen Übernachtungsgäste Kurbeitrag aus dem das u.a. mitfinanziert wird, aber im Wesentlichen hast Du schon Recht!

In Braunlage sind Langläufer die absolute Minderheit der Übernachtungsgäste. Langläufer sind nach meiner Beobachtung überwiegend Tagesgäste aus dem Umland oder Einheimische.

Die Loipe oben am Grenzweg hat für die überwiegende Mehrheit der Langläufer sowieso eine viel zu große Steigung, da sie als Wettkampfstrecke angelegt wurde. Sollte auf dieser Loipe tatsächlich jemals ein Wettkampf durchgeführt werden, müßte der Skibetrieb eingestellt werden. Die in Naturlich.Schierke genannte Zielgruppe "Familien" kann auf die Loipe also sehr gut verzichten und Wettkampf-Langläufer sind mit der beschneiten Wettkampfstrecke in St. Andreasberg besser bedient.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1128 am: November 13, 2014, 10:30:11 Vormittag »
...es ist jedoch müßig, gegenüber den Offiziellen in dieser Hinsicht zu argumentieren. Ganske und Gaffert sind Langläufer - und ferner geniesst der Langlauf ja ein naturschonendes Image gegenüber uns zerstörerischen Alpinisten!  ;)

Wir können uns also rote Pisten vom kl. Winterberg in beide Richtungen abschminken, obwohl die Loipe für eine rote Piste Richtung Schierke verlegbar wäre. Die Chance einer roten Abfahrt Ri. Kaffeehorst ist jedenfalls zu 500% vom Tisch!

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1129 am: November 13, 2014, 11:12:08 Vormittag »
Ganske und Gaffert sind Langläufer - und ferner geniesst der Langlauf ja ein naturschonendes Image gegenüber uns zerstörerischen Alpinisten!  ;)

Gut, dass Braunlage einen Bürgermeister hat, der selber Alpinski fährt! ;)

(Ich schätze den Einsatz von Peter Gaffert dennoch sehr!)

sommerphobie

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1130 am: November 13, 2014, 12:35:11 Nachmittag »
Wo ist die Tschorstr.?
Vielliecht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, aber ich meinte, dass es Anhand der Besucherkalkulationen von INPUT sowohl eine 10EUB mit max. 2800P. als auch eine 4SB braucht, um dem Andrang am Wochenende begegnen zu können.

Ich meinte die Schertorstraße, den Forstweg auf dem die Loipe in dem Bereich verlaufen soll. Die Diskussion ob ein weiterer Lift von Mittelstation starten sollte oder nicht hatten wir schon mal. Da man in Schierke nicht wirklich das Geld hat drei Bahnen gleichzeitig zu bauen, wäre es auch erst für eine zweite Ausbaustufe relevant.
Dass es an Spitzentagen zu Wartezeiten kommen wird, kann nicht gänzlich verhindert werden. Mit entsprechnder Förderleistung kann man sie nur in einem erträglichen Rahmen halten. Die Kapazitäten auf Schierker Seite sind mit einer leistungsstarken 10EUB eigentlich ganz passabel. Das Problem liegt primär auf Braunlager Seite, wo abgesehen vom Nordhang keine ausreichenden Kapzitäten vorhanden sind. Dort wäre zusätzliche Lifte (Westhang) oder neue Lifte (8KSB Hexenritt) angebrachter, als in Schierke.



Die drei Loipenkreuzungen auf dem Skiweg ins Tal, welcher nur für die finale Talabfahrt interessant ist, könnte man akzeptieren, sofern für beide Gruppen eine anständige Beschilderung vorhanden ist und man die Loipe bzw. Piste anständig einsehen kann. Bei der Kreuzung am Loipenhaus kann man das genauso sehen, aber wenn man den Loipenzweig schon mit einer teuren 50m Brücke (also Pistenbreite) erhält, dann kann man gleich noch eine zweite kleinere Brücke bauen.

Nötig ist eine solch große Brücke eigentlich auch nicht, da der Langlaufbereich (zumindest klassisch) im Harz ordentlich aufgestellt ist im Gegensatz zum Alpinbereich, welcher durch die Loipe behindert wird. Außerdem sollen im Rahmen des Ausbaus neue Loipen entstehen, sodass man nicht wirklich Loipenkilometer verliert, wenn man die Brücke nicht baut. Man kann lediglich kein Rundkurs mehr zum Loipenhaus und zurück fahren, sondern muss zum Teil auf dem selben Weg zurück, wobei die Abfahrt zur Mittelstation nicht so steil ist, dass man sie für Langläufer unfahrbar wäre. Man könnte vielleicht sogar neben der Piste einen (nicht anfängertauglichen) Loipenstrang anlegen.

Die Brücke ist ein unschönes/landschaftsbildstörendes Luxusbauwerk, welches man baut, wenn man ausreichend Geld hat. In Schierke ist das nicht der Fall. In Kombination mit der Tatsache, dass es eine weitere Kreuzung gibt, die ohne Kreuzung (vielleicht auch mit) von einige Personen aus beiden Gruppen mit deutlich mehr wie Schrittgeschwindigkeit passiert werden würde, kann man schon argumentieren eine zweite Brücke zu bauen oder den Loipenzweig aufzugeben und anstelle der unnützen Flächen am Sattel zwischen den Winterbergen eine rote Abfahrt zu roden und beschneien.

Die betreffende Loipe ist momentan eine normale rote Loipe. Eine Wettkampfloipe(n) gibt es in dem Bereich auch, aber die fällt komplett weg.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1131 am: November 13, 2014, 04:33:30 Nachmittag »
@sommerphobie: 100% Zustimmung.

Ich oute mich mal als Langlauf-Anfänger: Wenn die betreffende Loipe eine rote Loipe ist, wie sieht dann eine schwarze Loipe aus?  :o

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1132 am: November 13, 2014, 05:49:33 Nachmittag »
@playjam:

...auf einer schwarzen Loipe kommst Du als Anfänger genauso wenig den Berg rauf, wie ein alpiner Anfänger eine schwarze Piste (heil) runter! ;D
« Letzte Änderung: November 13, 2014, 05:51:52 Nachmittag von manitou »

Falkenstein

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1133 am: November 14, 2014, 06:23:16 Nachmittag »
Ich sehe es ähnlich wie manitou: Die Kapazität der Seilbahn sollte etwas höher angesetzt werden, um die Warteschlangen am Wochenende zu reduzieren.
Weitere Verbesserungsvorschläge von mir:
- Die Bergstation der Seilbahn direkt auf den Wurmberg verlegen (wenn möglich), somit weniger Kosten für die Bergstation, da keine Gastronomie nötig. Außerdem Möglichkeit der gewünschten Verbindung Braunlage-Brockenbahn.
- Angebot von Flutlicht, damit bessere Auslastung in der Hauptsaison.
- Weniger Pistenbreite, dafür Beschneiung bis ins Tal.
- Ein Förderband direkt an der Talstation aufstellen, dann könnte man wenigstens mit den Kindern unten im Tal Ski fahren, falls die Seilbahn aufgrund von Sturmböen nicht fahren kann. (+Snowmaker an dem Förderband, somit Schneegarantie 120 Tage)
- Mittelstation der Seilbahn weglassen und mit den ersparten Kosten einen zusätzlichen Sessellift im oberen Bereich umsetzen.
- Bikepark für eine bessere Auslastung im Sommer.
- unnötige Kosten für Rundwanderwege, Naturhäuser und Loipen erstmal vermeiden und später umsetzen.
- Personal und Ausrüstungspool mit der WSB vereinbaren, Pistenraupen zusammen beschaffen und nutzen.
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playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1134 am: November 27, 2014, 08:48:27 Vormittag »
Schierkes Vorbild im Sauerland (27.11.2014)
Zitat
Schierke/Willingen l Was kann Schierke vom Hochsauerland lernen? Dieser Frage sind Gewerbetreibende und Tourismusexperten aus dem Harz in Willingen auf den Grund gegangen (siehe Infokasten). Zwei Tage lang nahmen sie das Ganzjahreskonzept der hessischen Stadt unter die Lupe.

Besonders interessant sei ein Treffen mit dem Geschäftsführer der Göbel-Gruppe gewesen, sagt Teilnehmer Daniel Steinhoff im Volksstimme-Gespräch. "Gert Göbel hat einst eine kleine Pension von seinen Eltern übernommen. Mittlerweile betreibt er elf Hotels. Alles Vier-Sterne-Plus-Häuser. Das ist genau das, was Schierke noch fehlt", sagt der Schierker Gastronom und Hotelier. "Wir haben ihn zum nächsten Brockenstammtisch eingeladen. Ihn würden wir gerne als Investor in Schierke sehen."

[...]

Spannend finde er das Konzept, mit dem in Willingen die Ettelsberg-Seilbahn betrieben wird. "Mehr als 100 Unternehmer haben sich zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen, die diese Seilbahn betreibt." Das Modell könnte als Vorbild für die geplante Schierker Anlage am Kleinen Winterberg dienen. [...]

Die Zusammenarbeit der Unternehmer im Sauerland setze sich an den Pisten fort. "Drei Firmen bewirtschaften die Abfahrtshänge in dem Skigebiet", sagt Steinhoff. "Der Kunde merkt davon nichts. Es gilt ein Skipass für alle Hänge."

[...]

Nicht alles sollten die Harzer aus dem Sauerland übernehmen. "Willingen hat viele Bettenburgen und ein gewisses Ballermann-Image", sagt er. "Im Gespräch mit den dortigen Unternehmern wurde deutlich, dass sie dieses Bild ablegen wollen, um Familien nicht abzuschrecken."

[...]

In zwei Jahren werden die Partner aus dem Sauerland und aus dem norwegischen Lillehammer, wo die erste Unternehmerreise 2013 hinführte, zu einem Besuch nach Schierke eingeladen. "Wir hoffen, dass wir dann etwas vorzeigen können", sagt Ralf Grimpe.

In zwei Jahren, d.h. 2016 soll es dann noch mehr zu zeigen geben... schön!

Doppelmayr

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1135 am: November 28, 2014, 09:20:08 Nachmittag »
Das heist also, dass es im kommenden Jahr mit den Rodungsarbeiten los geht???

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1136 am: Dezember 01, 2014, 10:22:42 Vormittag »
Schierkes Vorbild im Sauerland (27.11.2014)
Zitat

Spannend finde er das Konzept, mit dem in Willingen die Ettelsberg-Seilbahn betrieben wird. "Mehr als 100 Unternehmer haben sich zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen, die diese Seilbahn betreibt." Das Modell könnte als Vorbild für die geplante Schierker Anlage am Kleinen Winterberg dienen. [...]

Bemerkenswert sei auch die Tourist-Info in Willingen. "Sie befindet sich zentral im Ort, über einem Kino, direkt neben der Eislaufbahn", sagt der Brockenwirt. "Das Eisstadion ist übrigens bis auf sieben Wochen das ganze Jahr über geöffnet."

Die 6000-Einwohner-Stadt Willingen habe ähnliche Voraussetzungen wie Schierke, sagt Ralf Grimpe von der Industrie- und Handelskammer (IHK). Er hat die Fahrt organisiert. "Ich sehe diesen Service als Kernaufgabe der IHK-Arbeit", so Grimpe. Willingen und Schierke verbinden einige Gemeinsamkeiten: Der nächstgelegene Wintersportort Winterberg liegt nur wenige Kilometer entfernt - in Nordrhein-Westfalen, einem anderen Bundesland. "Trotzdem gelingt die Kooperation mit Winterberg", so Grimpe.
[...]

Nicht alles sollten die Harzer aus dem Sauerland übernehmen. "Willingen hat viele Bettenburgen und ein gewisses Ballermann-Image", sagt er. "Im Gespräch mit den dortigen Unternehmern wurde deutlich, dass sie dieses Bild ablegen wollen, um Familien nicht abzuschrecken."


1. Das will ich sehen, dass sich im Harz 100 Unternehmer zusammenschließen für den Seilbahnbau... dafür braucht es eine grundlegende andere Einstellung. Die Seilbahngesellschaft in Willingen ist übrigens bereits über 40 Jahre alt. Die Gesellschaft hat sich 1970 gegründet zum Bau der DSB, dem Vorgänger der 8EUB.

2. Die Eishalle Willingen ist die einzige im Radius von 60km (und hat im Gegensatz zu Schierke nicht mit Braunlage und Bad Sachsa zwei weitere Hallen als unmittelbare Konkurrenz. Schierke wird zudem mit offener Konstruktion keinen Sommerbetrieb durchführen können.

3. Was Willingen und Schierke als Gemeinsamkeiten/Ähnlichkeiten haben - kann ich nicht erkennen. Was hier vorwiegend geografisch benannt wird, ist "wischschiwaschi" und spielt touristisch eher keine Relevanz. Richtig ist allerdings, dass die Sauerländer trotz härtester innerer Konkurrenz Willingen/Winterberg ( die Orte hassen sich gegenseitig) nach Außen überall dort kooperieren, wo es sinnvoll ist. Die Sauerland-Übermacht in NRW hätte den kleinen Willinger Sauerland-Anteil auch problemlos ausgrenzen können.

4. Was der IKH-Mann Grimme über den Ballerman-Tourismus sagt ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten völliger Blödsinn und für eine IHK vielmehr eher unverzichtbar!!!
Der Partytourismus generiert ein Drittel der Willinger Übernachtungen (ca. 400.000) und ca. 50% des Bruttosozialprodukten in Willingen!!!
Viele andere Destionationen neiden Willingen um dieses Segment trotz der Exzesse, denn wo viele Orte in den Mittelgebirgen außerhalb der Ferien und in der Nebensaison erhebliche Buchungslücken aufweisen, hat Willingen ganzjährig fast alle Wochenenden gute belegt. Ich war vergangenes WoE in Willingen und auch in Winterberg. Während Winterberg wie ausgestorben wirkte, waren in Willingen die Geschäfte auch So. geöffnet mit regem Treiben in der Einkaufsstraße. Wo gibt es das sonst im Nov.?!
Mit diesem Gästemix ist Willingen für den Klimawandel bestens gerüstet, da der Ort nur ca. 25% Winteranteil hat. Winterberg hat 50% Winteranteil und entsprechend nervös haben die dortigen Skilifte jetzt sogar in Snowmaker investiert.

In Sachen Infra/Ostsstruktur gibt es übrigens keinerlei Gemeinsamkeiten mit dem Oberharz. Während dort massiver Leerstand vorherscht oder wie in Schierke quasi gar keine Geschäfte vorhanden sind, gibt es in Willingen eine ca. 1,1km lange florierende Geschäftsstraße ohne Leerstand.

Ich habe in dem Harzer Bericht die realistische touristische Einschätzung vermisst, nämlich dass den Harz und das Sauerland hinsichtlich touristischer Infrastruktur Welten trennen!!!
Die zahlreichen 4*-Hotels werden vielmehr als "Bettenburgen" abgekanzellt. Spricht da nicht eher ein verdrängter Neid?!
Es gibt eigentlich nur eine echte Bausünde, nämlich der Betonklotz "Kurhotel Hochsauerland 2010", welches allerdings eine ehemalige Wickerklinik gewesen ist und nach der Kurreform der gesetzlichen Krankenkassen Ende der 90iger zu einem Hotel umgewandelt wurde.

Der ehemals berühmt-berüchtigte "Sauerlandstern" (1100 Betten) ist architektonisch sogar in Bezug zu seiner Größe gelungen und mittlerweile eines der größten und modernsten Kongresshotels in D mit einem eigenen Kongresszentrum für bis zu 1000 Personen. Zuletzt hatte "Ford Europa" dort 3 Wochen! getagt.

Videos über Willingens Touristische Infrastruktur siehe hier:
Imagefilm: https://www.youtube.com/watch?v=7xVPIYfhA0Y
Freizeitwelt: https://www.youtube.com/watch?v=28h7hAAPcsA

Die Ettelsbergseilbahn macht 75% Umsatz im Sommerbetrieb und erschliesst das wohl schönste Wandergebiet des Sauerlands mit 22.000 ha autofreiem Waldgebiet rund um die höchsten Sauerlandgipfel Hoppernkopf+Langenberg sowie Europas größter Hochheide. Der Sommerbetrieb ist eher das Schierker Sorgenkind, denn die Wanderwege rund um den Wurmberg sind nicht unbedingt der Brüller. Vielmehr hat der Wurmberg seit der Wende seine Sommerattraktivität weitgehend an die Brockenregion verloren.

Siggis Ettelsberg-Hütte hat jährlich 250.000 Besucher (welche Berghütte in den Alpen kann auch nur annähernde Zahlen vorzuweisen?!) und Siggi wurde kürzlich für den "Gastronomiepreis 2014" nominiert:
http://brilon-totallokal.de/?title=Mit+Feuerwasser+und+Hausmusik+zum+Erfolg&ind=news&id=18244

Fazit: Ich kann dem Bericht in der Volksstimme nicht entnehmen, was Schierke letztendlich von Willingen lernen will?!
« Letzte Änderung: Dezember 01, 2014, 10:51:37 Vormittag von manitou »

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1137 am: Dezember 01, 2014, 10:54:56 Vormittag »
.....
Fazit: Ich kann dem Bericht in der Volksstimme nicht entnehmen, was Schierke letztendlich von Willingen lernen will?!

Was man als Delegation für sich mitnimmt und was in einer Zeitung veröffentlicht wird, sind oftmals 2 verschiedene Schuhe. Wahrscheinlich haben sie das alles mitgebracht, was Du gerade aufgezählt hast. Der Zeitungsartikel soll nur die positiven Aussichten wieder geben.

Aber anhand Deiner Ausführungen ist vermuten, das Party-Touristmus mehr einbringt als der liebe sanfte Touristmus!  :o

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1138 am: Dezember 01, 2014, 11:04:49 Vormittag »
Aber anhand Deiner Ausführungen ist vermuten, das Party-Touristmus mehr einbringt als der liebe sanfte Touristmus!  :o

Yes - ab 1.2 Promille denken die Leute nicht mehr über Geld nach und hauen es grenzenlos raus. In vielen einschlägigen Lokalen werden am Wochenende sogar die Speisekarten ausgetauscht und die Preise um 10-15% gegenüber den Wochentagen angeboben. Da wird RICHTIG Kasse gemacht...

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1139 am: Dezember 01, 2014, 11:21:15 Vormittag »
Aber anhand Deiner Ausführungen ist vermuten, das Party-Touristmus mehr einbringt als der liebe sanfte Touristmus!  :o

Ehrlich gesagt hätte ich das auch kaum anders erwartet, von daher ist es durchaus sinnvoll und nachvollziehbar, dass Willingen sich nicht allzu sehr davon distanziert. Ich mein, sanfter Tourismus ist sicherlich schön und gut, aber Langläufer, die ihre Runden im Wald drehen, zahlen nicht einmal unmittelbar für die Nutzung der Loipen und Wanderer neigen verständlicherweise auch dazu sich ihre Getränke und Brotzeiten selber mit auf den Weg zu nehmen.

Ganz anders sieht es bei den im Harz so unerwünschten Ballermann-Touris aus, denn die geben schon eher viel Geld für Essen und insbesondere Getränke aus, was ja im Wesentlichen auch genau das ist, wovon die meisten Betriebe im Harz eigentlich leben bzw. was sie anbieten.

Sicherlich ist es nicht immer schön anzusehen und es hat auch seine Schattenseiten derartige Gäste zu haben, keine Frage, aber eine gesunde Mischung und Angebote für alle Alters- und Besuchergruppen wäre bestimmt nicht verkehrt oder jedenfalls besser als sich auf eine oder zwei Zielgruppen zu fokussieren.

Das soll nicht heißen, dass ich mich wieder auf die enorm laute Après-Ski Beschallung am Wurmberg freuen würde — die würde ich ganz klar den Schattenseiten zuordnen! ;D