So geht es also nicht. Die Lösung des Problems ist aber einfach. Zunächst sollte man schnellstmöglich ... Plus 95% (da auch ich nicht kostenlos arbeite )
Sehr schön!
Aber ich muss Dir da auch recht geben: Es reicht nicht die Leser der Webseite zu beschimpfen und sich auf die Kunden zu beschränken, die es schätzen, jeden Morgen ihre Zeitung im Briefkasten vorzufinden. Das ist exakt das Problem der Printmedien: Sie sind häufig schlicht festgefahren in ihrem Denken und Handeln und können sich offenbar keine kreative Lösung des Problems vorstellen bzw. gehen davon aus, dass das, was bisher immer funktioniert hat, auch in Zukunft weiterhin gut laufen wird, wenn man nur die Inhalte aus dem Netz nimmt und nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellt.
Genau das wird aber nicht funktionieren, denn unabhängig von der Präsenz in den Suchergebnissen (wodurch die Zeitung mit Sicherheit an Relevanz verlieren wird), ist die Fokussierung auf zahlende Abonnenten, die unbedingt ein gedrucktes Exemplar haben möchten, nicht zwangsläufig richtig. Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen auch, stirbt ein Großteil dieser Kunden in den nächsten 10 bis 20 Jahren schlicht weg und je eher man sich ernsthaft mit diesem Problem auseinander setzt, desto besser sind oder wären auch die Chancen sich auf einem veränderten Markt zu etablieren.
Natürlich wird es normale Zeitungen immer geben, aber das Internet mit seinen schnellen und jederzeit (frei) verfügbaren Informationen und andere Formen diese Nachrichten zu konsumieren — Computer, Smartphones, Tablets / Kindle, Autos, die während der Fahrt RSS Feeds vorlesen, etc. — werden immer bedeutender. Sich jetzt einzuschließen, redaktionell genau so weiterzumachen, wie bisher und die Schuld für eventuelle Probleme einer ganzen Branche bei geizigen Internet-Piraten-Usern zu suchen, die nicht bereit sind für gute Artikel zu zahlen, ist m.M.n. zu einfach.
Das hat auch nichts mit einem "Shitstorm" zu tun, sondern schlicht damit, dass man das Gefühl nicht los wird, dass die Branche es einfach nicht wahrhaben möchte, dass sich die Zeiten ändern. Letztlich wird es darauf hinauslaufen, dass nur die Verlage überleben werden, die auf diese Fragen eine vernünftige Antwort finden — was die Goslarsche zur Zeit allerdings versucht geht in die völlig falsche Richtung, wie Playjam bereits ansatzweise erläutert hat.
PS: Ich würde auch gerne für Inhalte der Goslarschen zahlen, allerdings ist mir deren Online Angebot schlicht zu teuer, dafür, dass mich nur vereinzelte Nachrichten aus dem Oberharz interessieren — auch beim Preismodell wirkt alles viel zu starr und nicht so, als wenn man sich vorab mal mit den Lesern und deren Wünschen auseinandergesetzt hätte. Ähnlich wird es allein aufgrund der hohen Anzahl von Ferienwohnungen im Harz wahrscheinlich vielen gehen, die anderswo ihren Wohnsitz haben und sich nur ab und zu ein Bild über die aktuellen Geschehnisse in und um den Ort, wo ihr Objekt steht, machen wollen — aber um beispielsweise mal darauf zu kommen sich direkt mit einem passenden Angebot an diese potentielle Leserschaft zu wenden kommt natürlich niemand.