Autor Thema: Schierke 2000  (Gelesen 1384096 mal)

Falkenstein

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1215 am: März 09, 2015, 01:49:34 Nachmittag »
@pistenbully: Die Idee mit der IGA- Seilbahn kann leider nicht umgesetzt werden. Nähere Infos könnte ich Dir per Boardmail zukommen lassen, wenn Du nähere Infos haben möchtest.
Die Wurmbergseilbahn kann man auch nicht (kostengünstig) versetzen, da Baujahr vor 2004.
- gesetzliche Anforderungen gem. Seilbahngesetz. Leider...
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Pistenbully

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1216 am: März 09, 2015, 02:51:10 Nachmittag »
@pistenbully: Die Idee mit der IGA- Seilbahn kann leider nicht umgesetzt werden. Nähere Infos könnte ich Dir per Boardmail zukommen lassen, wenn Du nähere Infos haben möchtest.
Die Wurmbergseilbahn kann man auch nicht (kostengünstig) versetzen, da Baujahr vor 2004.
- gesetzliche Anforderungen gem. Seilbahngesetz. Leider...
@Falkenstein: Gerne weitere Infos per Boardmail

Zum Thema Umsetzung WSB:  Es gibt durchaus Skigebiete, welche zumindest ältere Ankerlifte innerhalb des Skigebietes umgesetzt haben. Ich kenne mich mit den EU-Seilbahnrichtlinien bzw. den entsprechenden nationalen Gesetzgebungen nicht aus, aber möglicherweise gibt es für eine Umsetzung innerhalb des gleichen Skigebietes ein Hintertürchen im Vergleich zum Wiederaufbau einer gebrauchten Anlage an einem anderen Ort ? Schierke könnte das Thema vom Wirtschaftsminister von Sachsen Anhalt natürlich auch politisch lösen lassen, so wie man es inzwischen in Österreich nachgeholt hat:

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20006211&ShowPrintPreview=True

skifreund

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1217 am: März 17, 2015, 09:32:31 Vormittag »
Artikel aus der Volksstimme vom 16.03.2015
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1443769_Naechste-Schritte-in-Schierke.html

Ich kann leider nicht hinfahren!  :( Aber vielleicht gibt es einen hier im Forum, der in Wernigerode oder in der Umgebung wohnt und heute abend Zeit hat ....

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1218 am: März 17, 2015, 10:10:24 Vormittag »
Artikel aus der Volksstimme vom 16.03.2015
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1443769_Naechste-Schritte-in-Schierke.html

Ich kann leider nicht hinfahren!  :( Aber vielleicht gibt es einen hier im Forum, der in Wernigerode oder in der Umgebung wohnt und heute abend Zeit hat ....

Ich leider auch nicht — ist auch etwas weit von hier. Wäre aber schön, wenn jemand vor Ort sein würde und eine kurze Zusammenfassung vorbereitet. Die Presse ist mit den Details ja meistens immer etwas sparsam! :)

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1219 am: März 17, 2015, 11:31:55 Vormittag »
Artikel aus der Volksstimme vom 16.03.2015
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1443769_Naechste-Schritte-in-Schierke.html

Ich kann leider nicht hinfahren!  :( Aber vielleicht gibt es einen hier im Forum, der in Wernigerode oder in der Umgebung wohnt und heute abend Zeit hat ....

Ich leider auch nicht — ist auch etwas weit von hier. Wäre aber schön, wenn jemand vor Ort sein würde und eine kurze Zusammenfassung vorbereitet. Die Presse ist mit den Details ja meistens immer etwas sparsam! :)

Würde mich freuen, wenn es jemand dort hinschafft. Ich kann leider nicht.

manitou

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1220 am: März 18, 2015, 08:18:46 Vormittag »
...sorry - ich bin in Oberstdorf, sonst wäre ich da mal hingefahren.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1221 am: März 18, 2015, 08:37:17 Vormittag »
Sternengucker war da, vielleicht kann er ja mal berichten, falls er sich nicht gerade für die Sonnenfinsternis vorbereitet.

Sternengucker

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1222 am: März 18, 2015, 05:41:16 Nachmittag »
Sternengucker war da, vielleicht kann er ja mal berichten, falls er sich nicht gerade für die Sonnenfinsternis vorbereitet.

Ich war zwar dabei, habe aber leider nicht die Zeit, die überlange Veranstaltung (vier Stunden - ein neuer Ausschussrekord) ausführlich zusammenzufassen. Daher nur kurz: Herr Nüsse hat die aktuelle Saison in den leuchtendsten Farben dargestellt (viele Besucher, volle Restaurants), die letzte hingegen als "katastrophal" bezeichnet, aber versichert, dass das Skigebiet sich unterm Strich rechne und man auch mit weniger Schneetagen als in den Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ursprünglich veranschlagt (angekündigt waren ja mal 100 - 120 Tage im Schnitt - letztes Jahr waren es dann etwa 35, dieses Jahr werden es wohl 80 - 90 werden) auf einen Gewinn käme. Eine Kooperation mit Wernigerode im Hinblick auf eine gemeinsame Seilbahn wurde angedeutet, aber nicht konkretisiert. Im Anschluss wurde lange über die Schierker Wintersportpläne diskutiert, wobei ein derzeit im Raum stehender Sperrvermerk im Haushalt für alle weiteren Planungskosten nicht aufgehoben wurde. Die Mehrheit im Stadtrat ist weiterhin für eine Entwicklung des Skigebietes, eine nicht unwesentliche Zahl von Stadträten wünscht sich aber eine Priorisierung der Ausgaben und eine Konzentration der derzeit sehr breiten (und teuren) Planung auf weniger Kernprojekte. Die Streichung der Fußgängerzone in Schierke für 1,1 Millionen Euro wurde nochmals mehrheitlich bekräftigt. Diskutiert wurde auch über die finanzielle Situation der Stadt Braunlage, die offenkundig deutlich weniger als erhofft vom Wurmberg profitiert, siehe z.B.:

Zitat
Der Tourismus boomt und Braunlage hat nichts davon – zumindest nicht die Kommune. Wie jetzt bekannt wurde, kann die Stadt im Oberharz den Zukunftsvertrag nicht einhalten, den sie 2010 mit dem Land Niedersachsen geschlossen hat und der ihre Finanzen sanieren sollte. Es hat auch nicht geholfen, dass der Harz einen schneereichen Winter erlebte und das neue Skigebiet am Wurmberg Scharen von Sportlern angezogen hat. Denn so paradox es klingt: Braunlage braucht die Touristen, kann aber nicht von ihnen leben. [...] Das Gros der touristischen Betriebe sei zu klein, um viel Geld in die Kasse zu spülen. Und auch das neue Skigebiet am Wurmberg helfe dem städtischen Haushalt nicht auf die Beine. „Der Rückfluss ist für die kleinteilige Unternehmensstruktur gut“, sagt Grote, „aber für die Kommune bildet sich das nicht ab.“

http://www.taz.de/Nichts-als-Schulden/!156472/

Zitat
Der Tourismus in dem Harz-Städtchen ist im Aufschwung, vor allem der Wintersport hat sich mit der neuen Ski-Anlage am Wurmberg zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. Doch den Stadtfinanzen nützt das wenig. Wie jetzt bekannt wurde, ist das Defizit in der Stadtkasse deutlich höher als erlaubt. [...] „Wir haben nur einen produzierenden Betrieb“, meint Grote. Hauptarbeitgeber sei der Tourismus. Der sei aber so kleinteilig, dass er für die Stadtkasse keine große Rolle spiele.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Ist-die-GemeindeBraunlage-im-Harz-ruiniert

Obwohl ein gewisser Zweckoptimismus zu spüren war, dass das in Wernigerode anders läuft und der Skitourismus hier viel Geld in die Stadtkasse spülen würde, konnten etliche Fragen zum Haushalt auch wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht ausgeräumt werden. Der Stadtkämmerer bekräftigte noch einmal, dass die sich seit einer Weile im Umlauf befindliche Zusage einer Zinsgarantie von 7% für Investoren am Winterberg auf eine missverständliche Formulierung im Wirtschaftlichkeitsgutachten zurückzuführen sei und es für Investoren keine solchen Garantien seitens der Stadt geben werde. Die Sitzung endete mit dem Beschluss, den Schierke-Ausschuss zukünftig deutlich häufiger (die letzte Sitzung fand im September 2014) statt einberufen und informieren zu wollen.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1223 am: März 18, 2015, 08:10:42 Nachmittag »
Ich war zwar dabei, habe aber leider nicht die Zeit, die überlange Veranstaltung (vier Stunden - ein neuer Ausschussrekord) ausführlich zusammenzufassen. Daher nur kurz:

Vielen Dank, auch "nur kurz" ist sehr willkommen.

Zitat von: Sternengucker
[...] Im Anschluss wurde lange über die Schierker Wintersportpläne diskutiert, [...]

Das ist vermutlich der Punkt, der hier alle am meisten interessiert. Wie konkret wurden die Pläne besprochen? Gab es Hinweise, dass man auch in Schierke/Wernigerode zur Erkenntnis gekommen ist, dass die vom Planungsbüro Input vorgeschlagenen Pisten übermäßig breit ausgefallen sind (abgesehen von der Frage nach den 36h Wald, die gefällt werden sollen)?

Zitat von: Sternengucker
[...] Die Streichung der Fußgängerzone in Schierke für 1,1 Millionen Euro wurde nochmals mehrheitlich bekräftigt. [...]

Kummunalpolitiker sind doch oft wesentlich verantwortungsbewusster als die Bundespolitiker.

Zitat von: Sternengucker
[...] Diskutiert wurde auch über die finanzielle Situation der Stadt Braunlage, die offenkundig deutlich weniger als erhofft vom Wurmberg profitiert, [...]

Das wird auch sich auch nur langsam ändern. Zu allererst wird die BTG von den stark steigenden Kurbeiträgen profitieren, da immer mehr brachliegende Ferienwohnungen und Hotels reaktiviert werden (allein bei unseren Ferienwohnungen mehrere hundert % gegenüber 2013/14). Die meisten Gastwirtschaftsbetriebe, die jetzt neu in Braunlage gegründet wurden, werden in den nächsten 3 bis 5 Jahren erst einmal ihre Verluste aus der Initialinvestition geltend machen. Wir setzen unsere Einnahmen aus der Vermietung auch zu 100% + X in die Modernisierung der Wohnungen und des Hauses. Erst wenn unsere Qualitätsansprüche erfüllt sind, wird geerntet und nach 3 bis 5 Jahren kriegt auch das Finanzamt etwas ab. Andererseits merken wir jetzt schon, dass Arbeitskräfte in Braunlage knapp werden, d.h. der Abwanderungstrend dürfte gebremst werden.

Zitat von: Sternengucker
[...] Obwohl ein gewisser Zweckoptimismus zu spüren war, dass das in Wernigerode anders läuft und der Skitourismus hier viel Geld in die Stadtkasse spülen würde, [...]

Imho nicht kurzfristig. Die Situation von Schierke ist noch desolater als Braunlage. Nach meinem kurzen Kontakt mit den Schierkern/Wernigerodern wage ich das harte Urteil, dass einfach Einheimische fehlen, die bereit sind, das unternehmerische Risiko einzugehen. Daher werden die Investoren von außen kommen müssen, die aber ihre Steuern anderswo oder gar nicht zahlen. Die Schierker Bevölkerung wird die positiven Effekte schneller merken, aber das Finanzamt Wernigerode wird vermutlich länger auf signifikante Einnahmen warten müssen.

Zitat von: Sternengucker
[...] Zusage einer Zinsgarantie von 7% für Investoren am Winterberg auf eine missverständliche Formulierung im Wirtschaftlichkeitsgutachten zurückzuführen sei und es für Investoren keine solchen Garantien seitens der Stadt geben werde. [...]

Ungeschickt, eine Zusage "bis zu 7%" hätte nichts gekostet.
« Letzte Änderung: März 18, 2015, 08:49:47 Nachmittag von playjam »

Widex

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1224 am: März 18, 2015, 09:22:27 Nachmittag »
Die Realität ist: die Zeit der großen Würfe ist vorbei. Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, woher jemand kommen sollte der mal eben 15, 20 Millionen in Schierke in die Hand nehmen würde! Mal von Unwägbarkeiten namens Nabu oder FFH abgesehen: das funktioniert kaufmännisch einfach nicht. Auch in Sachsen-Anhalt sind die Fördersätze zurechtgestutzt worden. Die Situation der Ausschussmitglieder muss ziemlich ungemütlich sein; ich würde im Zweifelsfall auch keine ungedeckten Wechsel unterschreiben.
Aber wer weiß? In Tschechien hat ja auch ein Russe einen kompletten Berg gekauft und ein Skigebiet aus dem Boden gestampft ...
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1225 am: März 18, 2015, 09:41:48 Nachmittag »
[...] Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, woher jemand kommen sollte der mal eben 15, 20 Millionen in Schierke in die Hand nehmen würde! [...]

Da bin ich Pessimist und behaupte mal, dass werden wir bald alle können, wenn die EZB weiterhin die Druckmaschinen heißlaufen läßt. Nein, im Ernst, aus Mangel an Alternativen wird es sich auch für konservative Anleger lohnen in ein Mittelgebirgsskigebiet zu investieren.

Widex

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1226 am: März 19, 2015, 06:15:08 Vormittag »
Ob ein "Nur-Skigebiet"funktioniert?
Der Brocken zieht 1 Million Gäste im Jahr. Wann kommen die meisten? Da sollte versucht werden ranzukommen. Das Wintergeschäft alleine? Ich weiß nicht...

Klar dass hier im Forum das Hauptaugenmerk auf Alpin liegt. Aber wir 'flirten' sozusagen nur mit dem Markt, ein Investor wäre mit ihm verheiratet (um im Bild zu bleiben)
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum

Max

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1227 am: März 19, 2015, 07:38:06 Vormittag »
Ob ein "Nur-Skigebiet"funktioniert?
Der Brocken zieht 1 Million Gäste im Jahr. Wann kommen die meisten? Da sollte versucht werden ranzukommen. Das Wintergeschäft alleine? Ich weiß nicht...

Klar dass hier im Forum das Hauptaugenmerk auf Alpin liegt. Aber wir 'flirten' sozusagen nur mit dem Markt, ein Investor wäre mit ihm verheiratet (um im Bild zu bleiben)

Ich könnte mir vorstellen, dass der Brocken auch ein paar Vorteile hat, die andere Berge im Harz in der Form nicht haben und genau diese machen ihn für so viele Besucher interessant. Man denke hier nur an die geschichtliche Bedeutung des Berges, die Tatsache, dass es sich hierbei um die höchste Erhebung des gesamten Harzes handelt, dass eine nostalgische Bahn hochfährt und meinetwegen auch, dass man dort oben noch in richtiger 'Ostalgie' schwelgen kann, wobei man letztes schon mögen oder zumindest kennen muss (sonst kommt es einem eher unfreundlich und angestaubt vor).

All diese Dinge wird man weder am Wurmberg noch am Winterberg in die Waagschale werfen können und die Besucher, die das sehen wollen werden auch weiterhin eher zum Brocken wandern statt mit einer Seilbahn auf Wurm- oder Winterberg zu fahren.

Was man jedoch tun kann und was vielleicht auch gar nicht so dumm ist, wäre die etwas jüngere, aktive Zielgruppe und Familien zu bedienen, die teilweise noch nie oder zumindest schon lange keinen Grund mehr hatten den Harz zu besuchen. Alpinski- / Snowboardangebote gehörten da sicherlich dazu, aber auch Wellnessangebote oder Besonderheiten wie beispielsweise der geplante Schwebeballon auf dem Gipfel des Winterbergs oder ein Zipliner können hier Stück für Stück dazu beitragen.

Wie gesagt, den Nostalgiebonus haben weder Wurm- noch Winterberg zu bieten, aber insbesondere für Schierke, dessen Gäste ja nach wie vor auch zum Brocken wandern können, würde es sich anbieten durch den Winterberg noch Zielgruppen zu erschließen, welche so in den letzten Jahrzehnten schlicht ignoriert wurden.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1228 am: März 19, 2015, 07:54:16 Vormittag »
[...] Der Brocken zieht 1 Million Gäste im Jahr. [...]

Wie Max geschrieben hat, wer auf den Brocken will, wird weiterhin auf den Brocken gehen. Es wäre sehr optimistisch zu hoffen, dass der typische Brocken-Tagesausflügler sich nach einem Brockenbesuch zusätzlich den kleinen Winterberg bzw. Wurmberg anschaut. In der warmen Jahreszeit wird man daher die Schierker Seilbahn mit MTB- und Monsterroller-Fahrern zusätzlich auslasten müssen, da "Fußgänger" allein nicht reichen (es sei denn man haut da oben eine Siggis Saufhütte hin). Also nicht "nur" Skigebiet, eben sowenig wie "nur" Sommerbetrieb.

playjam

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Re: Schierke 2000
« Antwort #1229 am: März 19, 2015, 08:11:38 Vormittag »
Skipiste steht auf dem Prüfstand (Volksstimme.de 19.03.2015 02:20 Uhr):
Zitat
Wernigerode l Dreieinhalb Stunden haben sich Wernigerodes Stadtpolitiker am Dienstagabend mit der Entwicklung des Schierker Ortsteils beschäftigt. Immerhin stand am Ende der Sitzung des Schierke-Ausschusses eine Empfehlung für den Haushaltsplan 2015.

In diesem Jahr sind Ausgaben von 4,1 Millionen Euro für Schierke vorgesehen, darunter Kosten für die Planung der Skipiste am Winterberg, die Kindergarten-Sanierung, die Schierke-Arena, den Ausbau des Loipeneinstiegs und die Planung des Feuerwehrgerätehauses. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 1,05 Millionen Euro. Der Rest soll durch Fördergelder abgedeckt werden. Nicht enthalten sind die Ausgaben für die Fußgängerzone und weitere 100 000 Euro für Planungsleistungen. Im Bau- und im Finanzausschuss hatten sich die Stadträte zuvor verständigt, diese Posten aus dem Etat zu streichen. Auch die in der mittelfristigen Finanzplanung für 2017 und 2018 vorgesehenen fünf Millionen Euro Investitionskosten für das Winterberg-Projekt stehen auf dem Prüfstand. Insgesamt weist der Haushalt 2015 ein Defizit von einer Million Euro auf.

Der Abstimmung vorausgegangen war die Saisonbilanz von Dirk Nüsse aus Braunlage. Der Betriebsleiter der Wurmberg-Seilbahn sprach von Gästeansturm, enormen Gewinnsummen und Schnee, der als "weißes Gold" vom Himmel fiel. Nüsse riet den Wernigerödern, auf Alpin-Skitourismus und Kunstschnee zu setzen.

[...]

Um das Skigebiet am Winterberg zu entwickeln, seien in diesem Jahr vor allem Planungsleistungen zu erbringen, informierte Stadtplaner Hans-Dieter Nadler. Darunter Vermessungsleistungen, die Erstellung von Flächennutzungs-, Bebauungsplänen und die Vorbereitung von Umweltprüfverfahren. "Das ist eine Menge Papier, aber notwendiges Papier", so Nadler. Nur so habe ein Investor Planungssicherheit.

[...]

Dennoch sprach sich André Weber (CDU) dafür aus, die Planungskosten für den Winterberg vorerst einzufrieren. "38 Millionen Euro soll der Spaß kosten. Auch wenn 25 Millionen von Privatinvestoren kommen - wie wollen wir das Ganze finanzieren?"

"Wir haben angefangen und können jetzt nicht mittendrin aufhören, nur um 300 000 Euro Planungskosten einzusparen", sagte Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). "Wenn wir die Seilbahn nicht planen, werden wir sie nie bauen." Der Rathauschef verwies auf den Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2013. "Sie haben uns den Auftrag gegeben, das Winterbergprojekt weiter zu entwickeln. Entweder wir halten an dem Beschluss fest oder wir heben ihn auf. Das wäre die klare Konsequenz."

[...]

Die endgültige Entscheidung fällt der Stadtrat am Donnerstag, 26. März.


Weitere Informationen zur Haushaltssituation 2015 : Haushaltsberatungen 2015: Steuern gesenkt und Ausgaben auf den Prüfstand gestellt (André Weber, 17. MÄRZ 2015)