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Ausbau des Skigebietes Wurmberg?

Begonnen von playjam, 31 Jul 2009, 20:16

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playjam

Zitat von: elanmatz in 29 Feb 2012, 18:35
http://www.ndr.de/mediathek/index.html?media=dienordreportage195
Der Betreiber des Rodelhauses spricht sich deutlich für eine Beschneiung und Erweiterung des Skibetriebes aus.

Absolut sehenswert, Danke!

kybernaut

Yep....schöner Beitrag......am zweiten Drehtag war ich auch auf dem Wurmberg....arschkalt aber diesen Winter der beste Tag. Hab auch die Dreharbeiten beobachten können.

playjam

Kreistag nimmt Wurmberg für Ski-Zentrum aus dem Landschaftsschutz (goslarsche.de 13.03.2012):
Zitat
GOSLAR/BRAUNLAGE. Nach kontroverser Diskussion und gegen die Stimmen von Grünen, Bürgerliste und Linken hat der Kreistag den Wurmberg aus dem Landschaftsschutz genommen. [...]

playjam

Politik stellt Weichen für Wurmberg-Skizentrum (goslarsche.de 13.03.2012):
Zitat
[...]
Gegen die Stimmen von Grünen, Linken und Bürgerliste hat der Kreistag am Montagabend den Wurmberg aus dem Landschaftsschutzgebiet Harz entlassen. Damit sollen die Weichen für eine Millioneninvestition gestellt werden.
[...]

skifreund

#289
Kann denn jemand die gedruckte Gz-Ausgabe "Politik stellt Weichen für Wurmberg-Skizentrum" vom Mittwoch hier veröffentlichen?

Es gibt eine weitere Pressemitteilung zum Thema "Wintersportentwicklung rund um den Wurmberg":

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/halberstadt/766291_Tourismus-teilt-Sorgen-der-Naturschuetzer-nicht.html

Ich hoffe, dass diese Aussagen von den verantwortlichen Herren nicht nur ein Lippenbekenntnis sind, sondern dass sie diese Ansichten auch aktiv umsetzen. Als Tourist und Wintersportler kann ich die Einschätzung des Herrn Gaffert bzgl. der Touristenerwartung nur bestätigen. Leider sagt er nicht, wie er die Ziele finanziell und baulich in Schierke umsetzen will.

Max

Mehr oder weniger zufällig bin ich gestern auf folgenden Artikel bzw. einige Interviews mit Gastronomen, Besuchern und dem Bürgermeister in Braunlage gestoßen — an sich scheint es eher eine Art Stimmungsbild zu sein, aber insgesamt finde ich, dass insbesondere Herr Grote einen sehr entschlossenen und optimistischen Eindruck hinterlässt:

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harztourismus101.html

Das letzte Interview bzw. das Ende davon ist besonders hervorzuheben, denn dort beantwortet er die Frage, wie er sich Braunlage in 10 Jahren vorstellt oder was man dann dort vorfinden wird.

playjam

Danke für den Hinweis! Es ist in der Tat ein interessantes Stimmungsbild.

Die Äußerungen des Nationalpark-Vertreters der sanfte Tourismus auf dem Brocken mit 1.3 Millionen Besuchern jährlich wäre das Modell für den gesammten Harz, haben mich bedenklich gestimmt. Die Besuchermassen und betonierte Wanderwege auf dem Brocken entsprechen nicht meiner Vorstellung von einem naturnahen Wandererlebnis.

Als Argumente gegen die Modernisierung des Skigebiets am Wurmberg nannte der "Besucher aus Goslar mit Hund" die bekannten Kritikpunkte der NABU- und BUND-Kreisgruppe-Goslar, daß bisherige Investitionen in den Wintersport (genannt wurde die technisch beschneite Biathlonanlage Sonnenberg, die Sprungschanze Wurmberg und andere Winter-Leistungssportarten) keine nennenswerte Steigerung der Übernachtungszahlen gebracht hätten. Daraus hätte ich hingegen eine Verlagerung der Förderung auf die Winter-Breitensportarten wie Alpin-Ski/Snowboarden und Langlauf abgeleitet.

Erfrischend die vielen Pro-Modernisierungs-Äußerungen: Das Wurmberg-Skigebiet ist für den Winter Tourismus extrem wichtig, da kommen eher wenig Wanderer. Die Arbeiten am Wurmberg müsse man in Relation zu den Waldschäden durch Borkenkäfer und Baumfällungen der Forstwirtschaft sehen. Damit im Harz nicht in Zukunft die Lichter ausgehen müsse man auch junge Familien aus der Stadt anlocken, die den Harz wieder cool finden. Etc.

Max

Stimmt, auch ich war etwas verwundert, als ich gehört habe, dass Naturschützer den Massentourismus auf den Brocken offensichtlich eher in Kauf nehmen als den Wintersport an sich. Natürlich war absehbar, dass Investitionen in eine Sprungschanze, Biathlonanlagen oder beispielsweise auch in den Kunstschnee in Hahnenklee nicht unbedingt wahnsinnig viele Touristen anlocken würden — dafür sind zumindest Skispringen und Biathlon auch gar nicht ausgelegt. Dies jedoch mit dem jetzt geplanten Ausbau des Skigebiets in Verbindung zu bringen bzw. aus den Investitionen Schlüsse für den anstehenden Ausbau ziehen zu wollen halte ich doch für sehr gewagt.

Und selbst wenn es so kommen sollte, so wäre größtenteils Privatkapital der Betreibergesellschaft gefährdet und nicht unbedingt öffentliche Mittel.

Schön hingegen die Aussagen regionaler Gastronomen und natürlich des Bürgermeisters, die sich ganz klar für einen Ausbau ausgesprochen haben. Braunlage muss einfach wieder auf dem Radar jüngerer Leute und Familien erscheinen, denn sonst gehen in gar nicht mehr allzu ferner Zukunft tatsächlich die Lichter aus und genau das lässt sich mit etwas angestaubter Gastronomie und mittelmäßig interessanten Angeboten nicht erreichen.

Harzwinter

So viel Unkommentiertes und Unqualifiziertes in so wenigen Minuten Interview.

Millionen von Brockenplatttretern als Modell des Naturtourismus darzustellen bedarf wohl keiner weiteren Kommentierung, sondern disqualifiziert sich von selbst. Als NDR-Reporter wäre mir da vor Lachen das Mikro aus der Hand gefallen ... Von Zuständigkeit und Nichtzuständigkeit spricht der Pressesprecher des NP. Wo war denn die Zuständigkeit des NP, wo waren die Naturschutzverbände, als ca. 2002 auf Sachsen-Anhaltiner Seite der ehemaligen Zonengrenze mitten im "Grünen Band" der Wanderweg "Wurmbergstieg" im Bereich des Winterbergs zu Wettkampfloipen ausgerodet und verbreitert wurde? Kein Wort des Protestes dazu; fein geschwiegen haben sie alle. Für mich ein typischer Fall von "auf einem Auge blind".

Leistungssportanlagen wie Biathlonanlage und Wurmbergschanze vermögen bestenfalls punktuell zu Veranstaltungs-Highlights Tages- oder Übernachtungsgäste anzuziehen, sonst nicht. Das ist nun wirklich nicht neu. Wer Leistungssportanlagen mit öffentlichen Alpinski-Einrichtungen gleichstellt, hat Grundlegendes nicht verstanden. Wer Wintersporteinrichtungen im Harz mit Naturzerstörung gleichsetzt, ist nie im Sommer Harzer Skipisten mit ihren Blumen und ihrem Panoramablick abgewandert. Wer den Bau eines Teiches am Wurmberg kritisiert, vergisst dabei die anderen 143 zu kommerziellen Zwecken in die Harzer Natur geklotzten Teiche, die heute unter dem Namen "Harzer Wasserregal" Touristen anziehen und die kein Naturschützer abschaffen und renaturieren will.

Richtig ist, dass die Beschneiung in Hahnenklee den Übernachtungsrückgang dort nicht aufgehalten hat. Und warum? Weil sie nicht effektiv genug genutzt wird, weil nur eine Piste beschneit wird und weil die Uralt-EUB mit ihren Wartezeiten die Zielgruppe vergrault.

Der NDR hält bloß das Mikro hin und fängt unkommentiert oberflächlichste Meinungen ein anstatt sich thematisch vorzubereiten und im Rahmen von Moderation nach wichtigen Details zu fragen. Interviews dieser Art sind wahrlich keine journalistische Glanzleistung.

Harzwinter

Zu der bereits auf S. 19 des Topics verlinkten Info zum Planfeststellungsverfahren Wurmberg wurde eine Zusatzinfo zu einem neuen Termin angehängt:

ZitatDer Erörterungstermin findet am 15. Mai 2012 ab 10 Uhr im Rathaus in Braunlage statt. Die Teilnahme ist jedem, dessen Belange durch die Planung berührt werden, freigestellt. Der Termin ist nicht öffentlich.

Quelle: http://www.strassenbau.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=21073&article_id=100275&_psmand=135

playjam

Mehr zum Erörterungstermin hier:
Planfeststellungsverfahren nach dem Niedersächsischen Gesetz über Eisenbahnen und Seilbahnen (stadt-braunlage.de):
Zitat
[...]
Die in dem Planfeststellungsverfahren vorliegenden Einwendungen bzw. Stellungnahmen werden von der
Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr -Anhörungsbehörde

am    15.05.2012, 10.00 Uhr
in der    Stadt Braunlage, großer Ratssaal, Herzog-Johann-Albrecht-Str. 2, 38700 Braunlage

erörtert.
[...]


manitou

Was mich am meisten sorgt ist, dass sich das Genehmigungsverfahren hinzieht und ich stark befürchte, dass es mit der Fertigstellung des Ausbaus zur kommenden Wintersaison nichts wird!!! Ursprünglich wollten die im Mai mit dem Bau beginnen.

skifreund

Zitat Manitou:
ZitatWas mich am meisten sorgt ist, dass sich das Genehmigungsverfahren hinzieht ...

Das habe ich mir auch schon ein paar Tagen gedacht:
- Mitte Mai: die Anhörungen
- Auswerten der Einsprüche/Meldungen und Anfertigen eines Beschlusses: Mitte Juli
- Veröffentlichen des Beschlusses: August

So wenn weitere Gutachten von der Planfeststellungsbehörde verlangt werden oder gewisse Interessenvertretungen Einspruch erheben, dauert es noch länger.
Vermutlich stehen die Baufirmen noch nicht parat. Die Feinplanung für die Baumaßnahmen werden ja erst dann ausgelöst, wenn Planungssicherheit da ist.
Na ja, vielleicht sieht man schon kleinere Veränderungen im nächsten Winter....

Harzwinter

Auch der Harzklub beschäftigt sich mit dem Wurmbergprojekt:

ZitatKeine abschließende Stellungnahme gab es zu den Wintersport-Projekten für den Wurmberg. Laut Harzklubchef werden die Pläne nicht mit fundamentaler Ablehnung oder gar endgültig negativ betrachtet. Allerdings geht es um die Frage, wie der momentan vorgesehene Verbrauch von Flächen minimiert werden kann.

Endlich mal eine Organisation, die sich a) konstruktiv einbringen will und b) vom Diskussionsgegenstand auch fundierte Ahnung hat!

Sehr interessant übrigens die Information im selben Artikel, dass der Harzklub vom Nationalpark Harz öffentlich die Einrichtung eines zusätzlichen Gipfelwanderwegs zum Brocken abseits der Brockenstraße fordert, weil der NP in der Vergangenheit sämtliche historischen Wanderwege ersatzlos gesperrt hat. Darauf warte ich seit 20 Jahren.

Quelle: Volksstimme 23. April 2012
http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/808612_Harzklub-fordert-Wanderweg-fuer-letzte-1000-Meter-zum-Brocken.html

playjam

Braunlage: Initiative kämpft mit Unterschriften für Wurmberg-Projekt (Goslarsche.de 30.04.2012):
Zitat
BRAUNLAGE. Das Ziel ist ehrgeizig: ,,Wir wollen 3.000 Unterschriften für das Wurmberg-Projekt sammeln", sagt Joachim Klaeden. Gemeinsam mit Simone Reul und Wolfgang Langer hat der Ratsherr eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Bis Ende des Monats liegen die Listen in den Braunlager Geschäften aus.