Ich denke hier gibt es verschiedene Meinungen zu — einig sein kann man sich sicherlich darüber, dass die letzten 3 Wochen schon ungewöhnlich warm waren, aber auch hier hatten wir mit der Wetterlage etwas Pech, denn wenn es nur Tauwetter, aber nicht Dauerregen gegeben hätte, dann sähe es beispielsweise in Winterberg noch recht annehmbar aus angesichts der Schneemengen Anfang Dezember und der leistungsfähigen technischen Beschneiung.
Die Kombination aus Dauerregen und Tauwetter über Wochen hingegen kann keine Skipiste heil überstehen, aber es kommt vor, genau wie es vorkommt, dass die letzten Winter im Schnitt zu kalt waren und dass es Anfang Dezember 2012 massive Schneefälle im Harz gab.
Auch wenn es mich zur Zeit schon ziemlich stört, dass Wintersport nicht möglich ist bei uns, so habe ich die Hoffnung dennoch nicht aufgegeben. Das aktuelle Wetter hat weniger mit einem globalen Phänomen zu tun, sondern viel mehr mit der aktuellen meteorologischen Lage, die zugegeben etwas ungünstig ist und sich hartnäckig hier bei uns hält. Es kann allerdings auch genauso gut sein, dass wir uns Anfang April noch einmal sprechen und wir dann noch immer auf einer der Harzer Pisten unterwegs sind — oder eben auch nicht.
Die Beschneiungsanlage in St. Andreasberg ist sicherlich vorhanden, aber auch hier ist sie meines Wissens nach nicht allzu leistungsfähig und man hat die kalte Zeit Anfang / Mitte Dezember auch nicht konsequent genutzt um ausreichende Vorräte für die nächsten Wochen zu produzieren, vielleicht auch weil die Vorsaison finanziell nicht besonders interessant zu sein scheint.
Wie gesagt, das Wetter ist zur Zeit schon sehr schlecht und auch andere Skigebiete — wie beispielsweise Winterberg — konnten nicht genügend Schnee vorbereiten, um dieses Mal den Betrieb komplett aufrecht erhalten zu können. Sie haben es aber zumindest über die wichtigen Feiertage geschafft und in den letzten Jahren auch eine recht gute und lange Saison mit mindestens ausreichenden Bedingungen anbieten können.
Technische Beschneiung bedeutet ja nicht ausschließlich, dass sie nur dazu da ist um Wintersport überhaupt zu ermöglichen — sie ist auch hilfreich um die Pistenqualität halbwegs sicherstellen zu können. Auch in guten Wintern und insgesamt sehr kalten Wintern waren beispielsweise die Pisten am Wurmberg nach 2-3 Wochen Betrieb größtenteils reine Eisbahnen und auch hier kann ein wenig Kunstschnee die Bedingungen soweit verbessern, dass sie wieder etwas besser sind als zuvor, was im Sinne der Qualitätssicherung auch ein Ziel sein sollte, nicht zuletzt weil die Gäste das für ihr Geld erwarten können.
Übrigens spricht doch auch gar nichts dagegen parallel dazu weiterhin in die Infrastruktur für das Winterwandern und den Langlauf zu investieren — ganz im Gegenteil, jede Wintersportregion sollte hier möglichst vielfältig aufgestellt sein, dazu gehört aber auch der alpine Skisport als wesentliches Standbein.