Das ist doch aber noch lange kein Grund, hier allgemein solche Panik zu verbreiten.
Eine "Panikmache" kann ich hier nirgendwo erkennen. Ich habe mehr als einmal miterlebt, wie Frau de Jong öffentlich als Lügnerin beschimpft wurde, weil sie Fotos von Speicherteich-Bauarbeiten gezeigt hat, die sich im Nachhinein nun mal als verdammt realitätsnah erwiesen haben. Ich selbst bin für die Vermutung übel angegangen worden, dass die Stadt Braunlage u.a. in die Parkplatzanlage weit über die eigentlich angekündigte Summe hinaus investieren müssen wird - auch diese Vermutung hat sich inzwischen als korrekt herausgestellt. Und vor diesem Hintergrund bin ich es in der Diskussion mit Tourismusvertretern schlicht leid, mir irgendwelche Vorwürfe und Behauptungen um die Ohren hauen lassen zu müssen, die sich ad hoc nicht entkräften lassen, im Nachhinein (wenn alle Messen gesungen sind) aber wieder in sich zusammenfallen.
Bei Ihnen hat man als aufgeklärter Bürger sowieso nur das Gefühl, dass es um Ihre eigene Medienpräsenz und Ihr Harzverdunklungsinteresse geht. Wenn es nach Ihnen geht Herr Reinboth, dann soll der Harz doch möglichst entvölkert werden, damit alles dunkel ist wie im Kuhhintern und sie Sterne gucken können an 10 Tagen im Jahr mit guten Bedingungen (kein Mondschein und keine Wolken).
Völliger Unfug. Was habe ich denn von einer Medienpräsenz zu Umweltthemen, solange ich nicht für die Grünen kandidiere? Wo steht geschrieben, dass Astronomen sich einen "entvölkerten" Harz, und eben nicht nur situativ angemessene Beleuchtung wünschen? Und wie kommen Sie darauf, dass der Harz wetterbedingt nur an 10 Tagen im Jahr gute astronomische Beobachtungsbedingungen böte? Nichts davon stimmt - und eben diesen Umgang mit Kritik an touristischen Vorhaben im Harz durch das Aufstellen von wilden ad hoc-Behauptungen habe ich inzwischen wirklich mehr als satt.
Und gegen den lärmenden und die Tierwelt störenden Motorradkrachwahnsinn im Harz und dem NP-Gebiet habt ihr auch nichts. Verbringen Sie mal einen Samstag bei schönem Wetter auf Torfhaus oder an schönen Gefällestrecken im Harz. Nehmen Sie sich lieber Oropax mit. Und das es bei jedem Schönwetterwochenende im Harz in letzter Zeit zwischen ein und drei tote Motorradfahrer gab, ist wohl ein viel größeres Problem für die Gesellschaft.
Ein Verbot von Motorradkorsos in Nationalparknähe würde ich persönlich sofort unterstützen. Wenn man mit den Motorradfreunden diskutiert, fällt die Reaktion allerdings äußerst ähnlich wie bei den Skifreunden aus, nur dass mit dem Finger in die andere Richtung gezeigt wird ("Die dürfen hier den halben Berg abholzen und wir sollen nicht mal Motorradfahren?" sowie "Denkt eigentlich auch jemand an das viele, viele Geld, dass wir Motorradfahrer in den Harz tragen?"), da natürlich jede touristische Interessengruppe für sich beansprucht, Umweltschäden in begrenztem Umfang anrichten zu dürfen, solange andere dies auch tun. Für die Summe der Schäden ist dann selbstverständlich niemand verantwortlich.