Auch wenn der Beitrag von Herrn Adrian interessant zu lesen ist und einmal mehr die PR des NP Harz als irreführend enttarnt, ist doch eines festzuhalten: Eine kurz- bis mittelfristige Lösungsidee für das Problem Rotwild-Überpopulation und Jungbaumverbiss scheint Herr Adrian nicht einmal andenken zu wollen, wenn man mal vom Einstellen der Winterfütterung absieht. Und da sind wir dann wieder bei dem bei Umweltschützern häufig anzutreffenden Phänomen, dass zwar die Vorgehensweisen der selbstgewählten "Gegner" in der Luft zerrissen und ihre Argumentation bis ins letzte Detail widerlegt wird, aber keine eigene Strategie geliefert wird, wie man es besser machen könnte. Was außer kurz- bis mittelfristiger, massiver Ausdehnung der Rotwild-Bejagung sollte der NP Harz denn unternehmen, um seine Jungbäume vor der Vervielfachung ihrer Fressfeinde zu schützen? Natürlich ist das nicht gut fürs Image, aber eine Alternative sehe ich auch nicht. Ein Nationalpark ist in Deutschland eben meistens keine wirkliche "Natur", sondern nur ein anders tickendes Umweltorganisations-Artefakt, das Fehler begeht und neue Probleme generiert. Und so werden wir uns wohl an eine wachsende Zahl von Großjagden im NP Harz in den nächsten Jahren gewöhnen müssen. Es täte dem NP Harz gut, mit der Notwendigkeit massiver Rotwildbejagung ehrlich und offensiv umzugehen, um wenigstens die eigene Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden.