Ohne die Party verderben zu wollen: Ich hab jetzt bereits einige Crowdfundingaktionen verfolgt bzw. unterstützt, und dabei haben sich Verlaufsmuster ergeben. Die typische Kampagne ist 1:1:1, will sagen, 1/3 kommt im ersten Schwung rein (erste 48h, +/-), 1/3 über die Laufzeit, 1/3 im Schlußspurt (letzte 48h). Man kann also schon ziemlich früh sehen, wohin sich das Ganze bewegt: In diesem Fall momentan klar und deutlich gescheitert.
Man kann natürlich gegensteuern bzw. das versuchen. Das grundsätzliche Problem (hier besonders) ist, dass es bestimmt prinzipiell genügend Unterstützer geben würde, diese aber nicht erreicht werden. Die haben schlicht keine Ahnung von der Existenz der Aktion. Also geht es um maximale Aufmerksamkeit. Es müssen Artikel und Berichte in (großen) Zeitungen her (und zwar nicht einmal, sondern mehrmals, Anlässe könnten z.B. Übergaben von Großspenden sein, Interviews mit bekannten Persönlichkeiten, ...), zielgerichtete Werbung an (Internet-)Orten wo man Ski- und Skispungbegeisterte Menschen vermuten würde, und natürlich über Social Media. Dass die Organisatoren da einige DSV Topathleten im Boot haben ist unbezahlbar, muss aber auch sinnvoll genutzt werden.
Daher hoffe ich inständig, dass der WSV wenigstens einen erfahrenen Crowdfundprofi im Team hat, der sich Vollzeit nur mit oben beschriebenem beschäftigt. Das ist ein Haufen Arbeit. Von selber geht da gar nichts. Es gibt mittlerweile spezialisierte Agenturen, die lassen sich das gut bezahlen.
Was der WSV selber tun kann ist die Standortgebundenheit auszunutzen. Im Gegensatz zu Elektronik oder Computerspielen geht's hier ja um Braunlage. Und das heißt ganz altmodisch: Klinken putzen. So groß ist Braunlage nicht, eigentlich sollte im Verlauf der Kampagne irgendwann einmal an jede Tür geklopft worden sein. Dazu ein Info-Stand zentral im Ort, am besten täglich, der Flyer u.ä. verteilt. Und dann muss natürlich versucht werden, direkt Großspenden anzuwerben. Von Unternehmern und Investoren im Ort oder auch im Harz allgemein. Ich bezweifle, dass es ohne mehrere fünfstellige Spenden reichen wird.
Alles in allem: 375k ist eine gewaltige Hausnummer für Kleinspender. Ein paar tausend Leute erreicht man nicht eben mal so. Und wie Max erwähnte, gilt das alles-oder-nichts Prinzip, z.B. 150k am Ende hilft also nicht. Da würde ich mir vermutlich schon mal Gedanken für Alternativpläne machen -- ob man nicht z.B. die Hälfte der Summe irgendwo anders aufgetrieben kriegt, und dann dazu geben könnte, um die hypothetischen 150k mitzunehmen. Unterstützung vom Ort wäre da natürlich der erste Gedanke, aber das ist wohl utopisch.
Von daher: Wenn die Aktion nicht noch mal richtig Gas gibt, sehe ich das Ziel leider in weiter Ferne. Was wirklich schade ist, weil ich gerne nach Braunlage auch für kleinere Wettkämpfe kommen würde (Damenweltcup o.ä.).