Bin mal gespannt was sich in Österreich und hier dann speziell in Tirol tun wird.
Aber leider wird es nicht nur Tirol treffen, sondern auch kleinere Winterskigebiete und vor allem diese.
Mir könnts eigentlich egal sein, gehöre nicht unbedingt zu den Wintersportlern, aber diesen Winter wird einiges anders.
Dejavu - das sagte ich schonmal vor 3 Jahren als ich in Tirol war und in ISCHGL da irgendwas begonnen hat....
Und mal ehrlich, Skifahren ist ein Luxussport (geworden) - also der traditionelle. Am besten nur mehr Tourengehen - ist auch harmonischer mit der Natur.
Grundsätzlich gebe ich Dir da recht, allerdings halte ich Tourengehen aus verschiedenen Gründen nicht für die Lösung.
Im Harz ist es so, dass es ohnehin kaum Möglichkeiten gibt (legal) mit Tourenski unterwegs zu sein, da selbst die historischen Pisten im Harz nicht so ohne Weiteres betreten werden dürfen und es insgesamt so auch eher wenige Abfahrten gibt, bei denen es sich lohnen würde die Felle aufzuziehen und dann hochzuwandern (bei einer 400m Abfahrt bspw. macht es keinen Spaß unten am Start und oben angekommen jeweils 10 Min. alles umzubauen).
In den Alpen hingegen gibt es sehr viele Möglichkeiten zum Tourengehen, man sollte sich aber auch über die Gefahren bewusst sein und ich würde einem durchschnittlichen Skifahrer, der 2 Mal im Jahr zum Skiurlaub in die Alpen fährt, nicht unbedingt empfehlen dort ins ungesicherte, freie Gelände auszuweichen. Hier gehört neben den eigentlichen Fähigkeiten beim Skifahren noch eine ganze Menge mehr dazu und ich wage zu behaupten, dass man hier mehr und vor allem regelmäßiger Erfahrungen im alpinen Gelände sammeln muss, um das einigermaßen sicher machen zu können.
Bleibt noch das Pistentourengehen in den Alpen, was dem Vernehmen nach in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt hat. Aufgrund der steigenden Anzahl von Tourengehern, die am Rand der Piste aufsteigen, kam es schon zu einigen Konflikten mit den Betreibern von Skigebieten, die um die Sicherheit der sich entgegenkommenden Abfahrer und Aufsteiger fürchten. Infolgedessen bieten inzwischen mehr und mehr Skigebiete gesonderte Aufstiegsspuren und sogar Tourenabende an, was tatsächlich eine schöne Alternative ist. Man sollte sich aber auch hier bewusst sein, dass man im Prinzip die Infrastruktur der Bergbahnen nutzt und sofern diese bspw. in Folge von zu hohen Energiepreisen ihr normales Angebot nicht mehr aufrecht erhalten können, es diese Aufstiegsspuren bzw. dann auch die gesicherten und präparierten Abfahrten nicht mehr geben würde.
Zuletzt, das ist allerdings ein ganz eigenes Thema, nehmen es die Hersteller von Splitboards & Tourenski gefühlt preislich ganz bewusst von den Lebenden. Ich weiß nicht, ob die Herstellung tatsächlich so viel teurer ist als bspw. bei normalen Ski oder Snowboards oder ob die Hersteller nicht doch die Preise so hoch ansetzen, weil sie davon ausgehen, dass potentielle Käufer ja auf der Skiticket-Seite Einsparungen einkalkulieren, aber die Erstanschaffung einer kompletten Ausrüstung (in den Alpen dann auch gleich inkl. Lawinen-Equipment) schlägt ordentlich zu buche und ist keinesfalls ein preiswertes Vergnügen.
Zusammenfassend kann ich aus Erfahrung sagen, dass Tourenski oder in meinem Fall ein Splitboard sich für den Harz nur sehr bedingt lohnen. Während der Lockdowns war es natürlich unbezahlbar damit dennoch den vielen Schnee in den Wintern nutzen zu können, ansonsten nutze ich es im Harz eigentlich nur bei besonderen Veranstaltungen oder wenn der Harz aufgrund bester Bedingungen völlig überlaufen ist und es somit dennoch die Möglichkeit gibt ohne ewige Wartezeiten die eine oder andere Abfahrt mitzunehmen.
Dass das Pistentourengehen in den Alpen derart im Kommen ist kann ich hingegen gut nachvollziehen. Man schafft zwar am Tag nicht allzu viele Abfahrten, aber es ist ein schönes Gefühl sich diese dann quasi auch selber zu erarbeiten und die Natur in Ruhe genießen zu können, da ja die Aufstiege teils auch auf verschneiten Forstwegen und abseits der Mengen möglich sind.
Im Harz hingegen stelle ich seit ein paar Jahren mehr und mehr fest, dass die Gegend eigentlich sehr viel besser zum Langlaufen geeignet ist, zumal mehr und mehr Skigebiete die Winter ja inzwischen (nahezu) komplett abgeschrieben haben und nicht mehr allzu viele Möglichkeiten gegeben sind. Die Erkenntnis ist einerseits schon bitter, da Langlaufen natürlich nicht mit Snowboarden oder alpinem Skifahren vergleichbar ist und ich es sehr schade finde, dass der Harz sich offenbar schleichend davon verabschiedet.
Auf der anderen Seite hat auch das Langlaufen seinen ganz eigenen Reiz und macht durchaus Spaß, wenngleich das am Ende dann auch nur ein schwacher Trost wäre, sofern man irgendwann für die Ausübung von alpinem Wintersport dann ggf. mindestens bis ins Sauerland fahren müsste.