Braunlages Bürgermeister will die Skisaison retten
Trotz hoher Energiekosten plant Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer, die diesjährige Skisaison zu retten. Im Oktober möchte er zusammen mit der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft und Hoteliers nach Lösungen suchen. Erste Ideen gibt es schon jetzt
Bürgermeister Wolfgang Langer will die Skisaison am Wurmberg trotz hoher Energiekosten retten. Dazu plant er, im Oktober Vertreter der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft und Hoteliers einzuladen, um nach Lösungen zu suchen. Keinesfalls dürfe jetzt das Signal nach draußen gehen, dass im Winter 2022/2023 am Wurmberg kein Skisport möglich ist.
Fabian Brockschmidt, der Leiter der Seilbahngesellschaft betont auf Anfrage, sein Unternehmen könne die angekündigten Erhöhungen der Stromkosten, die derzeit im Raum stünden, keinesfalls an die Wintersportler weitergeben. „Dann ist ein Skipass nicht mehr finanzierbar“, erklärt er. Deshalb sei die Gesellschaft derzeit dabei, nach Lösungen zu suchen. „Wir wollen uns deshalb im Winter, Stand jetzt, auf den Hexenritt konzentrieren“, sagt er.
Kapazitäten begrenzt
In dem Bereich gebe es einige Aufstiegshilfen, zudem wolle das Unternehmen einen hundert Meter langen sogenannten Zauberteppich kaufen, mit dem die Rodler den Hang hinauf gelangen können. „Dann ist Ski- und Schlittenfahren fast nebeneinander möglich“, erklärt Fabian Brockschmidt. Der Bereich Hexenritt könne auch beschneit werden, zudem sei Flutlichtfahren möglich, „da haben wir auf LED umgestellt, das verbraucht ganz wenig Strom“, berichtet der Betriebsleiter.
Allerdings sind die Kapazitäten in diesem Bereich Hexenritt begrenzt. „Wenn an schönen Wintertagen nach zwei Stunden kein Platz mehr frei ist, müssen wir den Bereich halt absperren“, sagt Fabian Brockschmidt. Anders werde es nicht zu machen sein, bittet er schon jetzt um Verständnis.
Die anderen Bereiche des Wurmbergs wie Nordhang oder Talabfahrt könnten nach der jetzigen Planung nur genutzt werden, wenn Naturschnee liegt. „Vielleicht bekommen wir ja mal wieder einen guten Winter“, hofft der Betriebsleiter.
Doch auch bei einem schlechteren Winter möchte Bürgermeister Wolfgang Langer versuchen, Wintersport am Wurmberg anzubieten, auch wenn er wisse, dass es Einschränkungen wegen der Energiekosten geben werde. Er wolle diese nur so gering wie möglich halten. Deshalb wolle er das Gespräch mit den Hoteliers und der Seilbahn-Gesellschaft suchen. „Und das im Oktober, weil dann schon mehr absehbar ist“, sagt er. Und weiter: „Wir sind als Stadt mit unserem Eisstadion ja auch von den höheren Energiekosten betroffen“, sagt er. Die günstigeren Strompreise gelten für die Einrichtung nur noch bis Ende des Jahres.
Die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft hat zudem schwierige Jahre hinter sich. Zunächst konnte sie wegen der Corona-Pandemie eine tolle Wintersaison mit viel Naturschnee nicht nutzen, dann im vergangenen Winter waren die Kapazitäten wegen der Corona-Pandemie begrenzt, zudem spielte das Wetter nicht mit, wegen Sturms konnten Seilbahn und Sessellift an Dutzenden Tagen nicht fahren. Das Unternehmen habe also wenig Erspartes.
Probleme beim Langlauf
Und auch in der Richard-Schulze-Arena, dem Landesleistungszentrum Sonnenberg, ist derzeit unsicher, wie sich die hohen Energiekosten auf die Wintersaison auswirken. „Wir wissen nicht, ob wir beschneien können, ob wir wie gewohnt mit Einbruch der Dunkelheit für unsere Leistungssportler Skilanglauf unter Flutlicht anbieten können“, sagt Leiter Frank Spengler.
Stellvertretender Landrat Hans-Peter Dreß kündigte an, er werde die Sorgen der Leistungssportler in Goslar weiterleiten. Er betonte, dass der Landkreis das Landesleistungszentrum, das dem Niedersächsischen Skiverband gehört, in der Vergangenheit regelmäßig unterstützt habe.
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