Ich habe ursprünglich ebenfalls geglaubt, der BUND habe hauptsächlich deshalb Klage erhoben, weil die Rodungsarbeiten am Wurmberg völlig unsensibel vorzeitig, also außerhalb des kommunizierten Zeitplans, gestartet wurden. Mittlerweile glaube ich das nicht mehr. Der Haupthintergrund ist, dass es über die kategorische Ablehnung des Projekts hinaus keine wahrnehmbaren Versuche der Naturschutzverbände gab, die Planungen im Sinne der Teilerhaltung von Lebensraum zu beeinflussen (z.B. Ort oder Gestaltung des geplanten Schneiteichs, Trassenführung der neuen Pisten, Reduzierung der Bodenplanierungen, Waldinseln auf den verbreiterten Pisten, Art der Pistenbegrünung, Bewuchs des Parkplatzterrains usw., obwohl es da viel Gestaltungsspielraum gibt (das Thema Flutlicht lasse ich hier bewusst außen vor). Für mich persönlich leite ich daraus ab, dass die Strategie des organisierten Naturschutzes von vornherein diejenige war, die dem Verhalten in den vom NDR reporteten Projekten entspricht: Das Fußvolk vor Ort pro Forma demonstrieren zu lassen, ansonsten bewusst keine Energie in Mitgestaltung zu stecken und stattdessen zu versuchen, per Klage finanziell von etwas zu profitieren, was man höchstwahrscheinlich sowieso nicht verhindern kann. Ich selbst bin enttäuscht, dass der organisierte Naturschutz an einer Mitgestaltung des Projekts kein Interesse hatte. Nun kommt tatsächlich die befürchtete Planierungswüste ohne jegliche Umweltsensibilität und 100% Umsetzung nach den Vorstellungen von Klenkhart & Partner. Ich wette, dass spätestens im Sommer 2013, wenn der Projektdruck für die Installation der Liftanlage allmählich steigt, "plötzlich" eine außergerichtliche Einigung zwischen Kläger und Wurmbergbahn gefunden wird. Lasst uns das Geschehen im Auge behalten.