Neuigkeiten:

Harzer Skigebiete auf der Startseite ergänzt (Danke Schneemann!).

Hauptmenü

Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2

Begonnen von playjam, 08 Dez 2013, 13:10

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

playjam

#570
Das letzte mal gab es Ärger, weil die Forststraße beschädigt wurde. Aufgrund des Regenwetters blieben die Gäste aus. Die Sportler erwarten einen Lift, da Ihnen der Aufstieg zur Schanze zu mühevoll ist (viel Frühstücken tun die ja nicht...).

Diejenigen, die jetzt wieder solche Veranstaltungen fordern, sollten bedenken, dass dann das Wochenende am Wurmberg für Skifahren gelaufen und die Schneeauflage der "Großen Wurmberg Abfahrt" ruiniert wäre.

Pistenbully

Zitat von: Doppelmayr in 12 Mai 2014, 18:57
Vielleicht könnte man im gleichen Atemzug, wenn schon einmal ein Gerüst steht, die Schanze so herrichten, dass sie wieder den heutigen "wettkampftauglichen" Ansprüchen/Anforderungen genüge tut. Wenn man schon einmal Geld in die Hand nimmt, dann wenigstens richtig und Braunlage so die Chance geben, wieder Springen austragen zu dürfen.

Nach meinem Kenntnisstand ist Continental Cup der Herren der Internationalisierung der Veranstaltung zum Opfer gefallen. Es wird jetzt auch in Japan und in den USA gesprungen, so dass es nur noch wenige Veranstaltungen in Deutschland gibt. Braunlage wurden von der FIS wohl Ersatzveranstaltungen angeboten und auch durchgeführt (so z.B. der FIS-Weltcup der Damen). Das Publikumsinteresse war aber gering und Sponsoren sind abgesprungen (z.B. NDR 2). Im Gegenzug scheint aufgrund fehlender Infrastruktur der Aufwand dafür, die Schanze wettkampftauglich zu machen, immer sehr hoch gewesen zu sein (ist klar, man wird von der Sprungmessanlage bis zu den Tribünen, von der der Wurstbude bis zum Toilettenwagen alles extra auf den Berg geschafft haben). Dadurch finden letztendlich aus finanziellen Gründen keine Springen mehr dort statt. Erschwerend kommt wahrscheinlich auch hinzu, dass die Schanze mit der Anlage am Brockenweg konkurriert, welche ja regelmäßig benutzt wird.

Mehr zum Thema: http://www.coc-ski.com/aktuelles.php?seite=1

manitou

Die infrastrukturelle und topografische Situation der Wurmbergschanze ist für Wettkämpfe mehr als ungünstig - der Sinn einer Sanierungsinvestition daher mehr als fraglich...

1. Die Schanze genügt nicht modernen Ansprüchen - eine Sanierung ist teuer
2. Hohe Sanierungskosten lohnen nur für Weltcups, nicht für COC, da nur WC im TV übertragen werden und daher dem Ort Publicity bringen.
3. Gerade für WC sind sehr teure Auflagen gefordert - auch für Damen-WC, der seit Olympia-Erfolgen deutlich an Popularität gewonnen hat.
Willingen musste 2 Mio€ in eine Flutlichtanlage und einen modernen Kampfrichterturm investieren, sonst hätte man den WC verloren. In Braunlage müsste alles neu entstehen (Flutlicht, Aufzug, Kampfrichterturm, neue Schanze, Stadioninfrastruktur) , d.h. Inestitionen von ca. 8-10 Mio.€, ohne Gewissheit bei dem starken internationalen Wettbewerb (andere traditionsorte haben eine viel stärkere Lobby)in diese Liga auf Dauer einsteigen zu können. Die Windsituation auf dem Wurmberg ist nämlich zusätzlich sehr ungünstig.
Für die Besucheranreise braucht es dann zwingend die Seilbahn aus Schierke, da die Besucherwege/Transportmöglichkeiten aus Braunlage für moderne Ansprüche irreparabel unzureichend sind. Damit wäre jedoch eigentlich Schierke und nicht Braunlage als "eigentlicher Austragungsort" in den Medien zu nennen, obwohl die Anlage in Braunlage ist.

Fazit: Ich denke, dass es sinnvoller ist, den Turm als reinen Aussichtsturm zu sanieren und die Schanze als ein "Wahrzeichen" des Wurmbergs als "historisches Denkmal" herzurichten. Für Skifahrer gäbe es dann eine zusätzliche sehr schwarze Piste, die auch beschneiungstechnisch relativ einfach herzurichten wäre.


Harzwinter

#573
Wenn man sich beispielsweise die Fotos vom Springen 2005 ansieht, ist der Wegfall des Continental Cup ein wahrhaft schmerzlicher Verlust für Braunlage. Aber man muss ehrlich sein: Vorbei sind die Zeiten, in denen die Springer ihre schweren Ski selbst zum Absprungplatz hinaufschleppten, in der Mittagspause Mitgebrachtes auspackten und bei Bedarf in den Wald pinkelten. Die Wurmbergschanze dürfte heute eine der abgelegensten Großschanzen Europas sein, und außer der Schanze selbst und der Wurmbergalm gibt es für die Springer und Veranstaltungsbesucher keine Infrastruktur. Wo andere Veranstaltungsorte ein komplettes Schanzenensemble samt fester Infrastrukur bequem zugänglich im Tal direkt an der Straße stehen haben, muss für jeden Skisprungwettbewerb am Wurmberg ein halbes Volksfest auf den Berg gekarrt und aufgebaut werden, und das auch noch ohne adäquate Zufahrtsstraße, von LKW-Tauglichkeit ganz zu schweigen. Das ist weder finanzierbar noch wirtschaftlich und somit nicht zukunftsfähig. Hier erweist sich die Abgelegenheit der Schanze als finaler Showstopper für ihre Wettbewerbsfähigkeit.

In Braunlage wird man eine Entscheidung treffen müssen, wie es weiter gehen soll. Ambitionen, Wettkampf-Skispringen weiter auf dem Wurmberg durchführen zu wollen wie früher, halte ich für fehl am Platz. Ideen, die sich teils gegenseitig ausschließen:

- Abriss aller Skisprunganlagen, Verzicht auf jegliche Weiternutzung.
- Schanzenhang als Buckelpiste.
- Umbau Schanzenturm zum reinen Aussichtsturm.
- Anlegen eines Alpengartens am oberen Aufsprunghang.
- Umbau unterer Aufsprunghang z.B. zu einem Freestyle-Sprunggelände analog Nine Knights.
- Dafür Schaffung einer Mindest-Infrastruktur am Schanzenfuß (WC, Lift, Schneekanone).

Standard-Nachfolge eines Skisprunghangs scheinen wahlweise Renaturierung oder Nutzung als Alpinski-Steilhang zu sein (Beispiele Fahl, Le Tanet, Bad Herrenalb/Gaistal).

nif

Wenn Ich mir das Bild so anschaue bin ich für eine Schanze als Denkmal mit Aussichtsturm unf für eine sehr schöne schwarze
Piste mit Beschneiung und ein paar netten Buckeln

playjam

Nichts gegen den Skisprung-Sport ... ab und zu mal ein Show-Springen am Wochenende wäre schon nett, um für Unterhaltung zu sorgen. Aber solche Großveranstaltungen im Winter wie in der Vergangenheit, braucht das Skigebiet Wurmberg genauso wenig wie ein Kropf am Bein.

Mwiggi

Wird der Skisprungsport denn noch am Wurmberg ausgeübt, also zu Trainingszwecken etc.?

mfg Marc

playjam

Das ist mir noch nie aufgefallen. Wettbewerbe und Training finden regelmäßig an den Brockenwegschanzen statt. Die Wurmbergschanze scheint mir nicht genutzt zu werden, obwohl zur Bürgermeister Baumanns Zeiten noch 750 KEUR aus der Stadtkasse zur Modernierung geflossen ist.

manitou

...Wurmbergschanze ist auch zu Zeiten des COC keine Trainingsschanze gewesen. Mittlerweile lässt auch der Zustand der Brockenwegschanzen sehr zu wünschen übrig - ich war vor 3 Wochen mal dort.

Doppelmayr

Sofern die Wurmbergschanze tatsächlich nicht mehr genutzt werden sollte, könnte man sie im Grunde genommen bis auf den Turm zurückbauen und stattdessen vielleicht den Hang als zusätzliche Abfahrtspiste anbieten und direkt daneben einen Schlepplift aufstellen...

playjam

Zitat von: manitou in 15 Mai 2014, 11:10
...Wurmbergschanze ist auch zu Zeiten des COC keine Trainingsschanze gewesen. [...]

... wäre trotzdem schön, wenn die an einem Samstag ein paar Kunst-Springer organisieren könnten, die da für eine Stunde zur Gaudi der Gäste herunterpurzeln.

Harzwinter

Dafür muss man Aufsprunghang und Schanzenauslauf präparieren. Für eine Stunde Benutzung lohnt sich das nicht.
Ich vermute, dass der Auslauf der Wurmbergschanze früher per Pistenraupe präpariert wurde (gesehen habe ich es nicht). Der Aufsprunghang wurde per Ski von Mitgliedern des WSV Braunlage glattgetreten (selbst gesehen).

skifreund

Ich bin zwar kein richtiger Skisprung-Fan, aber da es in die Gattung des Skisportes fällt, habe ich eine Sympathie für den Sport (ganz davon abgesehen den Respekt vor den Schanzenspringer). Daher finde ich es auch schade, wenn solche Anlagen sang- und klanglos verschwinden. Für die Vermarktung eines Wintersportortes macht so eine Anlage auch Sinn. Wenn an der Anlage nichts gemacht wird, geht wieder eine Wintersporttradition (vermutlich unwiderruflich) verloren. Das wäre auch aus diesem Grund Schade.
Sollte die Schanze verloren gehen, dann muss m.E. sichergestellt werden, dass diesen Fläche weiterhin in einer sportlichen Nutzung bleiben darf und nicht einer Widmung für den Naturschutz! Als Abfahrtshang o. ä. wäre sie sicherlich geeignet (auch wenn es sehr steil ist).

Doppelmayr

Zitat von: skifreund in 16 Mai 2014, 13:29
Sollte die Schanze verloren gehen, dann muss m.E. sichergestellt werden, dass diesen Fläche weiterhin in einer sportlichen Nutzung bleiben darf und nicht einer Widmung für den Naturschutz! Als Abfahrtshang o. ä. wäre sie sicherlich geeignet (auch wenn es sehr steil ist).

Das sehe ich ganz genauso und da man im Grunde genommen nur noch einen Lift (Schlepper oder fixen 2er Sessel) von der NP Grenze bis hinauf neben dem Sprungturm aufstellen müsste und die Piste als solche schon vorhanden wäre, dürfte dies sogar (auch von den Kosten her) wesentlich schneller umsetzbar sein, als eine mögliche Wurmberg-Westhangerschliessung.

Harzwinter

Zitat von: skifreund in 16 Mai 2014, 13:29
Wenn an der Anlage nichts gemacht wird, geht wieder eine Wintersporttradition (vermutlich unwiderruflich) verloren. Das wäre auch aus diesem Grund Schade.

Die Tradition des Skispringens wird in Braunlage durch einen eventuellen Wegfall der Wurmbergschanze nicht verloren gehen, weil an den Brockenwegschanzen ja weiterhin gesprungen wird. Und die Tradition des Continental Cup-Springens ist bereits verloren gegangen.

Dass Schanzen verschwinden, ist nicht ungewöhnlich: Das Archiv von www.skisprungschanzen.com listet eine Gesamtzahl von 3922 bekannten Sprungschanzen. Davon sind bereits 1931 außer Betrieb bzw. abgerissen. Das sind mehr als noch in Betrieb sind, nämlich 1911. (Der Rest sind projektierte bzw. im Bau befindliche Schanzen.)

Man muss auch mal andersherum fragen: Welcher deutsche Wintersportort außer Braunlage leistet sich mehrere Schanzenanlagen an verschiedenen Standorten? Hier kann man das nachschauen - viele sind es nicht.