"mit Blick auf das Vorjahr ist man zufrieden mit der Entwicklung"... pfeifen im Wald. Es bringt ja nichts, sich alarmistisch vor die Kameras zu stellen und wegen des drohenden Untergangs des Harzer Tourismusgewerbes um Hilfen aus Hannover/Brüssel zu jammern. Das würde nur zukünftige Gäste abschrecken.
Ohne den Artikel komplett zu kennen, empfinde ich die Zitatschnipsel ebenfalls eher als Schöngerede.
Mit Blick auf den Winter2021/22 sind wir für 2022/23 auch im Sauerland sogar sehr sehr zufrieden, auch wenn es wettertechnisch ein auf und ab war - und die vielen von den Medien auch noch aufgeblähten Krisen nicht unbedingt tourismusförderlich gewesen sind. Wir hatten im Jan. ein Plus von 10% und im Feb von 40% (letzen Winter konnte NL wg. Kinderquarantäne nicht kommen, daher hatten wir den schlechtesten Feb überhaupt) sind aber immer noch ca. 15% hinter dem Vor-Corona-Niveau.
Das mag im Harz vielleicht statistisch etwas positiver ausfalle, da ja BRL aufschwungbedingt in den Jahren vor Corona jedes Jahr seine Zahlen steigern konnte.
Fakt ist jedoch, dass die Leute im Winter zunehmend auf Sicht buchen - wenn Schnee da ist. Unser Seilbahnchef hat die Saison mit der Note 3+ bewertet - hat aber auch geäußert dass die Beschneiung diesen Winter so teuer wie noch nie ausfiel, weil 3x komplett neu angefangen werden musste - und das bei gestiegenen Strompreisen. Dieses Engagement der Seilbahn hat der Beherbergung und dem ganzen Ort jedoch den Winter gerettet (bzw. einen ingesamt guten beschert), denn die Buchungslage sah lange mau aus und kam überwiegend kurzfristig.
Rein subjektiv würde ich auch sagen, dass in Braunlage inzwischen bei schlechtem Wetter / kein Schnee im Winter erheblich viel mehr los ist als noch vor 5 oder gar 10 Jahren, ...
Wer behauptet, dass Schnee nicht nennenswert dazu beiträgt Gäste in den Harz zu locken hat offenbar noch nie versucht an einem schneereichen Wochenende einen Parkplatz dort oben zu bekommen.
Sicherlich ist in BRL viel mehr los als vor 10 Jahren - das zeigt ja auch die Statistik. Man erinnere sich, wie es 2012/13 da noch ausgesehen hat. Der Modernisierungsboom setzte ja erst ungefähr ab diesem Zeitpunkt ein. Nichtsdestotrotz siehst Du völlig richtig hinsichtlich der Frequenterung bei guter Schneelage - die Tourismusverband will medial die Gäste einfach auf den Klimawandel einstimmen und den Harz als nicht schneeabhängig deklarieren, was auch richtig und berechtigt ist. Für den betroffenen Gastgeber liesst es sich emotional jedoch anders.
Hätte Brockschmidt im Herbst nicht so sehr medial rumgejammert, dann gäbe es keinen Grund zur Beschwerde. Wieviel er daduch jedoch touristisch kaputt gemacht hat, obwohl das Skigebiet doch beschneit und an vielen Tagen befahrbar gewesen ist, könnt nur Ihr Harzer Gastgeber einschätzen und entscheiden. Ein Schaden ist m.E. jedoch auf jeden Fall entstanden.
Daher nun meine Frage: Wie ist es bei Euch insgesamt gelaufen?!