...also was den weiteren Ausbau am Wurmberg angeht - bzw. allgemein in den nördlichen Mittelgebirgen, so neige ich immer mehr dazu, eine skeptische Ansicht zu vertreten aus folgendem Grund:
1. Zurückschauend war ich vor 5-7 Jahren ein Befürworter, da ich seinerzeit bei zügigen Ausbaumaßnahmen die Meinung vertreten habe, dass sich diese trotz nahendem Klimawandel noch einspielen lassen, denn solche Investitionen werden i.d.R. auf 10 Jahre kalkuliert.
2. Nun haben wir jedoch 5-7 Jahre später und die letzten Winter haben uns ziemlich drastisch vor Augen geführt, das der Klimawandel da ist.
Im Sauerland waren die letzten Weihnachtferien die 5. in Folge ohne gescheiten Skibetrieb. Das sind keine normalen Klimaschwankungen mehr. Vom Buschfunk hört man in Winterberg derzeit großes Gejammer seitens der Liftbetreiber in Zusammenhang mit den hohen Investitionen allein in dieser Saison.
In Willingen würde man den für kommenden Sommer geplanten Bau der 6KSB Köhlerhagen wohl nicht mehr realisieren, wenn man den Lift nicht für den Bikepark brauchen würde, um die Seilbahn am Wochenende zu entlasten.
Sogar in Oberstdorf, wo ich derzeit weile, werden die Stimmen immer lauter, dass wir uns in den nächsten Jahren darauf einstellen müssen, dass es zunehmend öfters in den Weihnachtsferien schlechte Schneesituationen geben wird, wie in den letzten zwei Jahren.
In den Weihnachtsferien waren im ganzen Allgäu 6 Pisten am Fellhorn befahrbar, 2 am Nebelhorn, eine im Kwt, 2 in Bolsterlang - allesamt bei meist ziemlich mäßigen Schneeverhältnissen, auf denen wir normalerweile nicht rumrutschen würden.
Zur Zeit ist es im Allgäu wie im April - ich bin diese Woche bis rauf auf 2000m meist auf weichem Schnee und Sulz gefahren ohne Nachtfrost.
3. Ich komme daher immer mehr für den Harz zu dem Ergebnis, dass man lediglich noch in die unbedingt notwendigen Ski-Infrastrukturmaßnahmen investieren sollte und nicht mehr darüber hinaus.
Dazu gehört für mich die EUB Schierke-Wurmberg in der geplanten Form inkl. aller Pisten.. Schierke braucht die Maßnahme, damit der Ort touristisch überhaupt eine Zukunft hat.
Eine KSB am Hexenritt - kann aber auch eine 4KSB sein, dann braucht es nur erweiterte Stationen, was Geld spart. Schon eine 4KSB wird die Warteschlangen deutlich verringern, denn die ständigen Stopps und Langsamschaltungen würden sich reduzieren, so das dann endlich mal eine Kap. von 2000 Personen/Sdt. annähernd realisiert werden kann.
Derzeit schätze ich die realistische Kap. bei unter 1500 Personen bei all den Stopps.
Es braucht unbedingt einen Entlastungsschlepplift für die obere Sektion der Wurmbergseilbahn als Minimalmaßnahme. Das würde die unzumutbare Situation an der Mittelstation deutlich entspannen.
Die Flutlichtanlage am Hexenritt - kostet realiv wenig und bringt zusätzliche nicht zu unterschätzende Einnahmen.
Beschneiung der alten oberen Bratwurstabfahrt wie einen weiteren Ausbau der Beschneiung
Winterberg und Ofterschwang /Allgäu zeigen, was eine leistungsstarke Beschneiung (die beiden Skigebiet haben die stärksten Beschneiungsanlagen in D) bringt, wenn die Schneifenster zunehmend kleiner werden.
Während gegenwärtig in Willingen de Pisten schon wieder in einem naja Zustand sind (dito Wurmberg) so sind sie in Winterberg trotz des Regens augenscheinlich der Webcams und Forumsberichte meist noch in gutem Zustand.
Gleiches Resultat zeigt Ofterschwang im Allgäu im Kontrast zu Oberjoch, Balderschwang oder dem Steibis/Oberstaufen, die allesamt eine deutlich schwächere Beschneiung haben. Bei den gegenwärtigen April-Temperaturen im Allgäu sieht Ofterschwang immer noch sehr gut aus, im Gegensatz zu den anderen niedrigeren Skigebieten, wo es viel Braun, Löcher und unbefahrbare Pisten gibt.
Skeptisch bin ich angesichts der letzten Klimajahre mittlerweile hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit eines Westhang, einer 6KSB am Hexenritt und einer leistungsstärkeren WSB, da letztere im Sommer ausreichen würde, wenn man den Hexenritt-Sessel auch für Mountainbiker m Sommer öffnen würde.
Der richtige frühzeitige Zeitpunkt für solche Ausbauten ist im Harz m.E. verpasst worden (u.a. an der Harzer Trägheit) aber auch an den Verzögerungsmaßnahmen der Gegner. Dass sich aber solche Investitionen gerechnet hätten belegt der Aufschwung, den Braunlage derzeit erlebt.
Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass die Klimatische Wintersituation im Harz in 2025 nicht besser sondern eher deutlich schlechter ist, als jetzt, deshalb sollte man den bestehenden Status Quo sichern und festigen und es damit gut sein lassen.