Autor Thema: Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel  (Gelesen 52718 mal)

Bergfex

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Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« am: September 22, 2009, 11:47:08 Nachmittag »
Im Februar 2009 war ich seit langer Zeit wieder mal im Skigebiet Bocksberg. Seit 2 Jahren sollte der lange Schlepplift II am Gipfel an einem Samstag wieder mal in Betrieb sein: Grund genug, dem Bocksberg einen Besuch abzustatten. Nach dem Kartenkauf der Schock: Die Warteschlange reicht bis nach draußen. Nach locker 50 min Anstehzeit merkt man ganz klar, dass die Bahn dem Ansturm überhaupt nicht gewachsen ist, außerdem sitzt man in der Gondel wie eine Ölsardine. Ich mag ja alte Liftanlagen, aber das hier macht keinen Spaß. Viele Skifahrer, auch Anfänger, sind daher frustriert auf den steilen Schlepplift 2 am Gipfel ausgewichen. Der stand daraufhin mehr, als das er lief. Die Schleppliftspur im Einstiegsbereich bot ein tiefes Loch, für jeden schlechteren Skifahrer ein unüberwindbares Hindernis. Das Liftpersonal stand aber lieber in der Hütte und hielt per Sprechfunkgerät Kontakt mit der Bergstation, wann denn die Maschine wieder kurzzeitig angeworfen werden könne. Anstatt in der Hütte zu stehen, hätte hier ohne weiteres im Einstieg geholfen werden können. Außerdem bequemte man sich erst nach mehreren Stunden, das Loch in der Schleppliftspur zuzuschaufeln.

Ferner war der Eingangsbereich von Lift 2 durch die Vegetation schon so zugewachsen, dass man sich ducken musste, um überhaupt durchzukommen. Einige Snowboarder sind über die Holzabsperrung geklettert und haben sich vorgedrängelt. Auch das wurde vom Liftpersonal ignoriert. Selbstverständlich wurde Punkt 16 Uhr Feierabend gemacht, auf die Idee, als Entschädigung für die langen Wartezeiten 15 Minuten länger zu fahren, kam leider niemand. Neben einer lieblosen Pistenpräparierung am Lift 2 (vereiste Kettenspuren) fiel außerdem das unfreundliche Personal an der Talstation der Gondelbahn auf. Es ist mir klar, dass man nach 8 Stunden Gondeln schieben genervt ist, aber muss das auch jeder Fahrgast, der wenigstens eine Bergfahrt noch schaffen möchte, hautnah durch griesgrämige Gesichter und lautstarke Kommentare wie "Wann ist endlich Feierabend" mitbekommen? Ich habe mit der Nachmittagskarte gerade mal 2 Seilbahnfahrten und 4 Schleppliftfahrten geschafft - kein gutes Geschäft, jedenfalls für mich.

Besonders ärgerlich ist es, dass die Betreiber Lift 2 während der Woche auch bei guter Schneelage nicht einschalten. Damit kann man als guter Skifahrer eigentlich gar nicht mehr zum Bocksberg fahren: Am Wochenende nerven die langen Wartezeiten und während der Woche steht nur die relativ langweilige Hauptpiste an der Seilbahn zur Verfügung. Bei allem Respekt für die Investition der Beschneiungsanlage und für die Schwierigkeiten durch milde Winter: Das geht bestimmt besser! Liebe Verantwortlichen der Bocksbergseilbahn, statt dem neu angeschafften Großbildfernseher wäre ein anständiger Betrieb am Lift 2 deutlich sinnvoller gewesen. Das Konzept mit den 2 Warteschlangeneingängen sorgt übrigens dafür, dass sich viele vordrängeln und somit die Wartezeiten noch länger werden, wenn man die Warteschlange von der Piste nutzt.

So, nun würde ich gerne Eure Erfahrungen hier lesen. :)

playjam

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #1 am: September 24, 2009, 11:11:17 Nachmittag »
Da ich noch nie zum Skifahren in Hahnenklee war, kann ich hier leider keinen positiven Erfahrungsbericht dagegen stellen, zumal ich wegen der schlechten Erfahrungsberichte in früheren Jahren Hahnenklee gemieden hatte.
Seit dem Besitzerwechsel - die stadteigene Hahnenkleer Seilbahngesellschaft mbH i.G betreibt seit Ende 2006 die Seilbahn - wollte ich mir das Skigebiet mal anschauen. Da in den beiden nachfolgenden Jahren der Winter im Harz ausgefallen ist, bin ich dazu noch nicht gekommen...

Das die Harzer Skigebiete an einem Wochenende im Februar massiv überfüllt sein können, dürfte zu mindestens den Leuten aus dem Umland bekannt sein. Ich saß selber schon ein paar mal in einem Stau der kurz hinter Bad Harzburg anfing und vermutlich erst in Braunlage aufhörte. Daher meide ich die Samstage und Sonntage im Februar, insbesondere wenn die Braunschweiger Zeitung einen großen Aufmacher über optimale Wintersportbedingungen im Harz bringt. Morgens und in der Woche ist es immer recht leer - ohne Schneesicherheit (d.h. intensive maschinelle Beschneiung) gibt es halt nur Tages- und Wochenendgäste.

Gerade dieser Ansturm zeigt aber was für ein Erfolgspotential Hahnenklee haben könnte.  Stattdessen droht seit der Übernahme stets die Schließung des Seilbahnbetriebes (z.B. wegen lächerlichen Finanzierungslücken von €20.000!!!).  Eventuell ist die HSG noch ein wenig unerfahren und der Ansturm zu groß gewesen. Trotzdem geht das von Dir beschriebene Verhalten des Personals gar nicht. Meiner Meinung nach solltest Du Dich freundlich aber bestimmt an die Hahnenkleer Seilbahngesellschaft wenden, damit diese die Chance haben an entsprechender Stelle zu optimieren.
« Letzte Änderung: September 25, 2009, 07:50:02 Vormittag von playjam »

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #2 am: September 28, 2009, 03:49:41 Nachmittag »
Am Hahnenkleer Bocksberg war ich zwischen 2000 und 2005 mehrfach zum Skifahren, anschließend nicht mehr (weil seitdem 500 km entfernt). An meinen ca. 10 Skibesuchstagen war der Schlepplift 2 kein einziges Mal in Betrieb, wenn auch stets aufgebügelt. Lediglich im Februar 2005 habe ich ihn einmal am Wochenende in Betrieb gesehen, als ich dort bei dickstem Nebel zum Winterwandern war. Ehrlich gesagt habe ich ihn zuerst gehört, denn seine Gehänge quietschten fürchterlich.

Die Angaben meiner Vorredner muss ich aus der Erfahrung der damaligen Zeit bestätigen. Bei mehr Betreiberengagement könnte man am Bocksberg wesentlich besser skifahren. Ein Grundstein, nämlich die Beschneiung der Krähennestabfahrt, ist dafür bereits gelegt. Ich bin bereits auf Hahnenkleer Kunstschnee gefahren. Der war richtig gut und von Naturschnee nicht zu unterscheiden - großes Kompliment an den Schneimeister. Es geht also durchaus, wenn man am Bocksberg denn nur will. Und das Beispiel der Braunlager Rathauswiese macht's vor: Harzer Pisten sind durchaus mit Lanzen beschneibar. Der Bocksberg hat den Bonus, dass er nicht im Nationalpark liegt, d.h es gibt keine entsprechenden Beschränkungen. Warum also nicht auch die Abfahrt von Lift 2 beschneien? Ideen solcher Art gab's am Bocksberg schon; sie wurden bloß nie umgesetzt (Investitionsangst?).

Warum wird Lift 2 also nicht regelmäßiger betrieben? Einen nachvollziehbaren Grund dafür finde ich außer zeitweisem Schneemangel nicht, wenn man von den Harz-typischen "Gründen" (mangelnde Bereitschaft zu Dienstleistung und Personalaufwand; unnötige Investition in Gäste, die sowieso kommen) absieht. Das ist schade, denn seit dem Overkill des vormals mit 990 Metern längsten Harzer Skilifts in Drei Annen-Hohne im Jahr 2001 ist der Skilift 2 am Bocksberg mit 530 Metern nun der längste Harzer Schlepplift. Das Ergebnis ist das bereits beschriebene: Unter der Woche lohnt sich ein Skibesuch am Bocksberg mangels Lift 2 nicht, und am Wochenende lohnt er sich wegen der entsetzlichen Wartezeiten an der veralteten Seilbahn nicht (und Lift 2 ist meistens trotzdem nicht in Betrieb). Also fährt man gar nicht erst zum Skifahren nach Hahnenklee.

Wie gerade erwähnt: Am meisten spricht gegen das Skifahren am Bocksberg neben dem regelmäßigen Nichtbetrieb von Lift 2 die museumsreife PHB-Gondelbahn. Wer bitteschön zahlt denn am Wochenende freiwillig Geld dafür, für drei Minuten Skiabfahrt mehr als 45 Minuten anzustehen und zusätzlich 10 Minuten hinaufzufahren? D.h. Zeitverhältnis Warten + Bergfahrt zu Abfahrt = 20:1? Schon oft haben wir in den Harzer Diskussionsforen Lösungsmöglichkeiten angesprochen, z.B. den Ersatz der alten Seilbahn durch einen gebrauchten, kuppelbaren Bubble-Sessellift. Die Überkapazität könnte man auf der Piste durch Anlage einer zusätzlichen Talabfahrtsvariante auffangen. Die Erneuerung der Seilbahn wird aber seitens der Betreiber m.W. bislang nicht diskutiert. Zumindest dieses "Trauerspiel" bleibt Hahnenklee also weiter erhalten. Auch das Thema Flutlichtskilauf wird am Bocksberg nicht diskutiert, dabei wäre die Krähennestabfahrt dafür ideal. Langweilig finde ich die Krähennestabfahrt übrigens nicht unbedingt. Klar, sie ist blau, aber für Harzer Verhältnisse phänomenale 1,5 Kilometer lang - nach Neuschnee und frisch präpariert ein kleiner Traum.

Freundlichkeitspreise vermochte das Personal der Bocksbergseilbahn auch früher nicht zu gewinnen. Dem Besucher muss aber klar sein, dass Erwartungen an Gästeservice und Freundlichkeit im Harz traditionell fehl am Platz sind. Ich erinnere mich an die telefonische Auskunft der Kassendame auf meine Anfrage "ja - Lift 2 geht heute in Betrieb", was sich vor Ort nach 1:15 h Anfahrt als krasse und - basierend auf den vorliegenden Erfahrungen - wohl bewusste Falschinformation erwies. Damals bin ich wieder weggefahren.

Ich habe es zuletzt so gehalten, dass ich am Bocksberg unter der Woche nur nachmittags oder am Wochenende von 8:45 bis 10:30 Uhr Ski gefahren bin. Letzteres bietet sich aber auch nicht wirklich an, denn es gibt am Bocksberg keine Vormittags-Liftkarten, d.h. man muss trotzdem eine Tageskarte kaufen, denn die Punktekarte ist noch teurer. Irgendwo ist am Bocksberg halt immer der Wurm drin.

Generell lohnt sich aus meiner Sicht übrigens in keinem Harzer Skigebiet ein ganztägiger Aufenthalt, wenn man mal vom Braunlager Wurmberg bei Bestverhältnissen absieht. Folglich habe ich einen Besuch am Bocksberg zuletzt immer mit dem Besuch eines anderen Gebiets kombiniert. Für die Kombination mit Hahnenklee bietet sich ein halber Skitag in Schulenberg an, wenn das Skialpinum denn mal in Betrieb ist. Oder man lässt es bei dem halben Skitag am Bocksberg und geht davor/danach Winterwandern, Langlaufen oder Rodeln. Dafür ist der Harz ohnehin besser geeignet als fürs Alpinskifahren.
« Letzte Änderung: September 28, 2009, 04:44:36 Nachmittag von Harzwinter.de »

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #3 am: Oktober 29, 2009, 11:03:54 Vormittag »
Neue Hoffnung für die Bocksbergseilbahn in Hahnenklee:

Zitat
HAHNENKLEE. „Ich gehe davon aus, dass wir in Kürze zu einem positiven Ergebnis kommen.“ Was die Zukunft der Bocksbergseilbahn angeht, ist Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies nicht bange.

Als Peter Pütz, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Hahnenklee-Bockswiese, nach möglichen Schließungsfristen fragte („Ist sicher, dass sie den Winter übersteht?“), verwies Binnewies jetzt auf „aussichtsreiche Verhandlungen“ mit einem Investoren-Trio in der Vorwoche. Bis zu einer Entscheidung sei der Vollzug des ursprünglichen Ratsbeschlusses – ein Seilbahn-Aus zum 31. Oktober – ausgesetzt.

Die Pläne für einen „Erlebnis-Sportpark Hahnenklee“, die die GZ schon vor Monatsfrist vorgestellt hatte, werden unter anderem vom Goslarer Unternehmer Heiko Rataj verfolgt. „Es könnte sich tatsächlich etwas tun“, bestätigte er am Mittwoch die Binnewies-Vorlage. Er warnte aber auch vor vorschnellen Schlüssen: „Es sind noch einige Hürden zu überspringen.“ Letztlich geht es auch um Fördersummen, die für das Fünf-Millionen-Euro-Projekt inklusive Sommerrodelbahn eingeworben werden können.

Quelle: GZ 28.10.2009 / Frank Heine

Weiß jemand, was die zitierten 5 Mio EUR genau beinhalten sollen? Für einen Ersatz der Bahn plus Sommerrodelbahn reichen sie jedenfalls nicht ...

playjam

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #4 am: Oktober 29, 2009, 09:03:42 Nachmittag »
Weiß jemand, was die zitierten 5 Mio EUR genau beinhalten sollen? Für einen Ersatz der Bahn plus Sommerrodelbahn reichen sie jedenfalls nicht ...

Konkretes zum Konzept "Erlebnis-Sportpark Hahnenklee" habe ich leider nicht gefunden.

Auf den Seiten der FDP und CDU (bei der SPD habe ich gesucht aber nichts gefunden) ist folgendes zur Seilbahn-Situation zu lesen:

http://www.fdp-gs.de/index.php?go_target=texte&text_id=288
Zitat
Das tagespolitische Thema schlechthin ist die Seilbahn. Diese wird seit knapp 40 Jahren privatwirtschaftlich mit unterschiedlichem Erfolg betrieben. Nur aus der Not heraus kaufte die Stadt GS Ende 2006 dieses Objekt mit der politischen Vorgabe, den Betrieb nach 2 Jahren wieder einzustellen, wenn die jährlichen Verluste mehr als 50.000 € betragen. Neben dem Kaufpreis (500.000 €) wurden auch die in den Jahren 2007 u. 2008 aufgelaufenen Gesamtverluste (223.000 €) mit städtischen Haushaltsmitteln finanziert. Erfreulicherweise konnten in diesem Winter (bis Ende Januar 2009) bei der Seilbahn rd. 150.000 € vereinnahmt werden. Über eine mögliche Kostendeckung existiert z.Z. keine verbindliche Aussage.
Die Seilbahn ist die Herzkammer Hahnenklees und zwingender Bestandteil des sogn.
"Lindenthaler-Gutachtens", das als ersten Schritt zusätzliche Investitionen in Höhe von 350.000 € am Bocksberg vorsieht. Stichworte in diesem Zusammenhang sind u.a. Pistenverbreiterung samt Beleuchtung sowie Erweiterung der Beschneiungsanlage.
Die Idee, probeweise eine auf- und abbaubare Sommerrrodelbahn zu mieten, wird derzeit geprüft.

[...]
Der augenblickliche Winter [Anm.: 2008/2009] zeigt, dass auch eine Seilbahn im Harz erforderlich und attraktiv sein kann.

http://www.cdu-fraktion-goslar.de/index.php?ka=1&ska=1&idn=188
Zitat
CDU-Mitgliederversammlung Hahnenklee-Bockswiese 15. Juli 2008 - So soll die Lebensader Bocksbergseilbahn wegen der geringen Defizite geschlossen werden. Das wäre für Hahnenklee ein Todesstoß und würde die vielen bisher geleisteten Fördergelder zur Farce werden lassen. Das Goslarer Hallenbad Aquantic darf über eine Million Euro im Jahr Defizite einfahren. Beim Hahnenkleer Hallenbad reichten 60.000 Euro für die Schließung. Die Seilbahn soll wegen eines ähnlich geringen Betrages geschlossen werden. Bleibt hier die Verhältnismäßigkeit gewahrt?
Ohne die Bocksbergseilbahn wären die bisherigen Millionen Fördergeld-Investitionen nutzlos herausgeschmissenes Geld gewesen. Das wäre ein fatales Zeichen an die Niedersächsische Landesregierung.
Nur zur Erinnerung:
700.000 EUR Fördergelder wurden in die Beschneiungsanlage investiert.
180.000 EUR Fördergelder wurden in den Fun&Bikepark investiert.
650.000 EUR Fördergelder wurden in den Parkplatz an der Stabkirche investiert.
500.000 EUR Fördergelder wurden in den Kauf der Seilbahn investiert.
185,000 EUR Fördergelder wurden in den Liebesbankweg investiert.
Insgesamt wurden also 2.215.000 EUR in den liebenswürdigen Goslarer Oberharzer Kurort Hahnenklee investiert.

Was hat die Stadt daraus gemacht:
Das Hallenschwimmbad wurde geschlossen. Das Gebäude ist geschlossen worden,aber die versprochene touristische Nachnutzung z.B. als Spielhaus, ist vergessen worden?
Das Kurhaus hat den Charme der 60er Jahre – Renovierung??
Der Kurpark ist von ausufernden Strauchwuchs entstellt. Die aus Hahnenklee beantragte Fällung der inzwischen zu Bäumen gewachsenen Hecken wurde von der Mutterstadt Goslar hochnäsig abgelehnt.
Die eingesparten 60.000 EUR für das Hallenbad könnten gut in Hahnenklee investiert werden. Stattdessen werden diese Einsparungen in das unersättliche Goslarer Haushaltsloch gestopft.
Ist dem Goslarer Oberbürgermeister bekannt, dass fast alle Zweitwohnungssteuergelder der Stadt, ein Betrag deutlich über 200.000 EUR, aus Hahnenklee kommen?


650.000 EUR Fördergelder wurden in den Parkplatz an der Stabkirche investiert.
185,000 EUR Fördergelder wurden in den Liebesbankweg investiert. (siehe http://www.liebesbankweg.de/ )
Diese Investitionen werden bestimmt wahnsinnig viel zum wirtschaftlichem Erfolg des Seilbahnbetriebes beigetragen haben.  :P

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #5 am: Oktober 30, 2009, 12:02:58 Vormittag »
Aha ...

 :o
...

Nach einigem Sickernlassen der o.g. Infos komme ich zu dem Schluss, dass der Parkplatz der Stabkirche wohl mit Carraramarmor belegt sein muss. Und wenn sooo viel Geld in die Liebesbänke des Liebesbankwegs investiert wurde, muss ich deren Qualität wohl mal nachts mit meiner Freundin testen ...  ;D  ;D  ;D ... nur bestimmt nicht im Winter. Spaß beiseite - andernorts werden Einzelobjekte wie Bänke etc. von Sponsoren finanziert, nicht von der Stadt.

Klar, Hahnenklee heißt nicht nur Wintersport - im Gegenteil. Aber bei diesen Zahlen wird mir als Steuerzahler noch mehr denn als Wintersportler mal wieder schlecht. Doch Politik gehört nicht unbedingt in dieses Forum ...

Danke für die Infos. Angesichts der Zahlen habe ich fast übersehen, dass da jemand die Idee mit Flutlichtskilauf am Bocksberg aufgegriffen hat. Vielleicht wird das ja wirklich mal realisiert, das wäre toll.
« Letzte Änderung: Oktober 30, 2009, 11:24:45 Vormittag von Harzwinter.de »

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #6 am: November 07, 2009, 11:54:01 Nachmittag »
Neues aus Hahnenklee:

Zitat
Einschienenbahn auf den Bocksberg geplant

HAHNENKLEE. Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen soll der Goslarer Ortsteil Hahnenklee-Bockswiese wieder auf die Erfolgspur gebracht werden. Eine Einschienenbahn auf den Bocksberg gehört ebenso dazu wie die vollständige Beleuchtung der Rodelbahn. Die Vorhaben nannte Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies.

Quelle: Goslarsche Zeitung 06.11.2009

Zitat
Mit der Schienenbahn bald auf den Bocksberg?

HAHNENKLEE. Ideen und Vorschläge gibt es reichlich. Werden sie verwirklicht, könnte der Luftkurort Hahnenklee-Bockswiese bei Touristen und Urlaubern ganz gewaltig punkten.

In der jüngsten Sitzung des Ratsausschusses für Stadtkonzeption und Wirtschaftsförderung nannte Oberbürgermeister Henning Binnewies entsprechende Vorhaben, nachdem die CDU-Ratsfraktion darum gebeten hatte.

Die entscheidende Frage für Binnewies: „Wie stellen wir das touristische Angebot über das ganze Jahr sicher?“ Positive Ansätze, machte er deutlich, gebe es. Um vor allem im Winter mehr Skisportler auf den Bocksberg zu bringen, sei eine so genannte Schienenbahn geplant, die unterhalb der Seilbahn angelegt werden und mit dieser im Wechsel auf den Hahnenkleer Hausberg fahren soll.

Quelle: Goslarsche Zeitung 06.11.2009

Ich fürchte, da fehlt das technische Verständnis für die Lösung von Kapazitäts-Anforderungen ... wenn dieses Konzept irgendeinen Sinn machen würde, gäbe es eine entsprechende Lösung andernorts bereits. Wozu das Rad neu erfinden? Wenn die Seilbahn stehenbleiben und eine Anlage für den Transport von Skisportlern halbwegs kostengünstig untendruntergebaut werden soll, macht dort nur ein (gebrauchter) Schlepplift Sinn. Als Zweitanlage wäre sogar eine Sesselbahn zu teuer.

playjam

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #7 am: November 10, 2009, 01:02:57 Nachmittag »
Das sieht in der Tat nach einem etwas merkwürdigen Vorschlag aus:



Der von Dir vorgeschlagene Schlepplift wäre allerdings für die ganzjährige Nutzung nicht geeignet.

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #8 am: November 11, 2009, 01:20:29 Nachmittag »
Macht nix. Es gibt bei der Beförderung auf den Bocksberg (bislang) ja auch kein ganzjähriges Kapazitätsproblem. Oder kennt jemand Internet-Foreninfos über MTB-Fahrer, die an der Talstation der Bocksbergseilbahn eine Dreiviertelstunde lang auf ihre Beförderung warten?  :-)

Außerdem steht in der GZ:
Zitat
Um vor allem im Winter mehr Skisportler auf den Bocksberg zu bringen, sei eine so genannte Schienenbahn geplant, die unterhalb der Seilbahn angelegt werden und mit dieser im Wechsel auf den Hahnenkleer Hausberg fahren soll.

Warum sich nun ausgerechnet die Wintersportler samt Equipment für die Bergfahrt in ein Autoscooter-ähnliches Gefährt quetschen sollen, wenn es für diesen Beförderungszweck eigens entwickelte Anlagentypen (Skilifte) gibt, die in den Alpen vielerorts abgebaut werden und gebraucht erhältlich sind, erschließt sich mir nun mal nicht.

Und wie soll eigentlich eine Schienenbahn mit einer Umlaufseilbahn im Wechsel fahren? Eine Vierpersonengondel und eine Schienen-Seifenkiste fahren im Tal im Wechsel los, oder wie?  :-)

playjam

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #9 am: November 11, 2009, 02:44:41 Nachmittag »
Macht nix. Es gibt bei der Beförderung auf den Bocksberg (bislang) ja auch kein ganzjähriges Kapazitätsproblem. Oder kennt jemand Internet-Foreninfos über MTB-Fahrer, die an der Talstation der Bocksbergseilbahn eine Dreiviertelstunde lang auf ihre Beförderung warten?  :-)

http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=95

 ;D

Lies mal den Thread über Braunlage, die MTB-Fahrer beschweren sich schon wenn Sie ein paar Minuten auf ihr Bike warten müssen...  ::)

Zurück zum Thema:
Vielleicht ist das Bild auch nur irreführend und die wollen eine wesentlich größere Schienenbahn bauen. In den Alpen bin ich mit solchen Gefährten für 80 Personen auch schon gefahren. Da würden auch die nordischen Flachländler mit Höhenangst einsteigen.

Wenn das aber mit dem winzigen Gokart ernst gemeint ist, dann plädiere ich dafür, das einer der etablierten und erfolgreichen Liftbetreiber aus dem Harz den Betrieb übernehmen.
« Letzte Änderung: November 11, 2009, 02:55:40 Nachmittag von playjam »

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #10 am: November 12, 2009, 05:17:56 Nachmittag »
Zitat
http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=95 
Lies mal den Thread über Braunlage, ...

Dieses Topic hat 69 Seiten, und die Suchfunktion hat mir auch nicht geholfen ... könntest Du bitte den entsprechenden Auszug zitieren?

playjam

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #11 am: November 12, 2009, 08:02:23 Nachmittag »
Gerne, das bezieht sich allerdings alles auf den Bikepark Braunlage:

Zitat
Ich war bisher zweimal in Braunlage und musste nur selten etwas länger (ca. 5 Minuten) auf mein Bike warten.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=6214942&highlight=warten#post6214942

Zitat
Sagt mal hat sich der Biketransport inzwischen verbessert?

Bei meinem letzten Besuch musste man ne Ewigkeit oben warten bis das Bike dann mal oben ankam.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=6370863&highlight=warten#post6370863

Später wird
Zitat
'ne viertelstunde später
als dramatische Wartezeit dargestellt.

Die meisten Biker in diesem Thread scheinen aber nicht warten zu müssen, oder empfinden es nicht so.

Hier geht es wohlgemerkt um Wartezeiten am Wochenende.
 
Im Winter bei guter Schneelage am Wochenende nur 15 Minuten Wartezeit... das wäre schon nett  ;D

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #12 am: November 13, 2009, 09:20:45 Vormittag »
Dankeschön. Daran gemessen, dass die Wurmbergseilbahn die zwei- bis dreifache Beförderungskapazität der Bocksbergseilbahn hat, wird es wohl in der Tat künftig auch in Hahnenklee zu Wartezeiten für den Biketransport kommen. Ich plädiere trotzdem für einen Schlepplift unter der Bocksbergseilbahn. Den kann man nämlich auch für die Bergfahrt mit dem MTB nutzen. In anderen Bikeparks (Schulenberg oder z.B. Wildbad im Schwarzwald) funktioniert das schließlich auch. Ich selbst bin noch nicht mit dem MTB Schlepper gefahren, aber mit einem Skibob, was nicht unähnlich ist -> kein Problem.

playjam

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #13 am: Dezember 19, 2009, 12:51:12 Vormittag »
Goslarsche.de vom 18.12.2009:



Zitat
HAHNENKLEE. Die gute Nachricht: Die Seilbahn läuft, der Ski-Betrieb ist gesichert. Die schlechte Nachricht: Die Verhandlungen mit den potenziellen Investoren für den „Erlebnis-Sportpark“ am Bocksberg hinken dem Zeitplan hinterher. „Noch ist nichts spruchreif“, erklärte Pamela Groll.

[...]

Aber wie lange darf die zuletzt als Zuschuss-Geschäft eingestufte Seilbahn überhaupt noch fahren? Die bisherige Sprachregelung hieß: Solange die Verhandlungen mit den Investoren laufen. „Wenn es einen neuen Sachstand gibt, müssen wir ihn an die Politik weitermelden“, sagte Rathaus-Sprecherin Susanne Roßdeutscher.

Ursprünglich hatte eine Frist bis zum 31. Oktober 2009 gegolten, die stillschweigend von den politischen Gremien – ohne Beschluss, aber mit Billigung – verlängert wurde, als die Verwaltung um Aufschub bis zum 30. April 2010 gebeten hatte.

Harzwinter

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Re:Bocksbergseilbahn - ein Trauerspiel
« Antwort #14 am: Dezember 19, 2009, 01:07:59 Vormittag »
Zitat
Aber wie lange darf die zuletzt als Zuschuss-Geschäft eingestufte Seilbahn überhaupt noch fahren? Die bisherige Sprachregelung hieß: Solange die Verhandlungen mit den Investoren laufen.

Damit ist zumindest schon mal sichergestellt, dass die Verhandlungen mit den Investoren auf jeden Fall bis Ende März weiter geführt werden.  ;)  Prima!