Problematisch sehe ich allerdings nach wie vor die Berichterstattung von NDR & Co., die sich noch immer fast ausschließlich auf den Wurmberg konzentriert. Abgesehen davon, dass es in meinen Augen eben keine gute Werbung für den Harz ist, wenn jedes Wochenende Menschenschlangen gezeigt werden, die 2 Stunden und mehr an der Seilbahn stehen, ist es auch so, dass alle anderen Skigebiete im Harz völlig in Vergessenheit geraten.
Völlige Zustimmung!
...das Skigebiet liegt zu tief, um dort noch ofensiv nachhaltig investieren zu können.
Würde ich so auch nicht unbedingt unterschreiben. Die Lifte und Kapazitäten am MSB sind völlig i.O., das Flutlichtangebot passt, es gibt genügend Parkplätze direkt vor der Tür — das Einzige was tatsächlich fehlt wäre eine wirklich leistungsfähige Beschneiungsanlage, die auch die schwarze Piste innerhalb kürzester Zeit betriebsbereit macht.
hüstel... Winterberg... hüstel.
Die skigebietsfreundlichen Klimastudien von Anfang 2000, auf deren Grundlage die meisten Beschneiungskonzepte der Mittelgebirge basieren, kamen zu dem Ergebnis, dass eine mittelfristige bis langfristige Schneesicherheit unterhalb 600m auch bei Beschneiung nicht gewährtleistet ist, und das Investitionen nur oberhalb eine Nachhaltigkeit versprechen.
Aufgrund dieser Studien haben z.Bsp. im Sauerland nur Skigebiet oberhalb 600m eine Beschneiungsförderung erhalten. Vormals so beliebte Skigebiete wie die Wilde Wiese sind dadurch hinten runter gefallen, weil sie mit 530-660m zu niedrig waren. Gleiches gilt für Schmallenberger Höhenlift, Hohes Lied u.a., die in Präbeschneiungszeiten noch Wettbewerbsfähihg waren.
MSB mit 540-660m liegt ähnlich niedrig wie die Wilde Wiese und hätte vom Land NRW keine Beschneiungsförderung bekommen.
Ich kann Playjam da nicht zustimmen - auch Dein Hüsteln bez. Winterberg ist verfehlt, denn dort geht nur der Slalomhang Kappe bis auf 600m runter. Alle anderen bewegen sich oberhalb von 660m und da hört der MSB auf. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Es macht auch einen Unterschied, ob Du der Marktführer der Mittelgebirge bis mit Millionen Einnahmen und der zweitstärksten Beschneiungsanlage der Welt oder ein Kleinskigebiet MSB, welches gegen die WSB kämpft und immer mehr Gäste verliert.
In Willingen (590-838m) zeigen sich auch immer öfters Probleme unterhalb 670m (die Ebene wo der Kö2, Sonnenhang, oberer Wilddieb und der einstige Ettelsberg-SL beginnen). Während oben beschneit werden kann, müssen die Kanonen unterhalb aus bleiben.
Heute siedelt die Ski-Branche die beschneiungssichere Grenze bei 700m an. Da fallen nun alle Harzer bis auf Sonnenberg und Wurmberg durchs Raster. Zudem muss die Beschneiung verstärkt werden. WSB hat für ca. 115 Schneeerzeuger mit 140l/s eine viel zu niedrige Pumpleistung. Die Planung in Schierke hat bereits eine knapp doppelt so hohe Schneileistung/ha wie der Wurmberg kalkuliert.
(ich kann derzeit das letzte überarbeitete Schierke-Konzept nicht finden - ich dachte ich hätte es abgespeichert - war aber nicht so- wer kann mir sagen, wo ich es im netz finde? Dort stehen nämlich die technischen Daten der Beschneiung drinne)
Eine Beschneiung am MSB, welche auch noch genug Schnee für eine schwarze Piste produzieren soll (braucht ca, 2,5x mehr Schnee als blau) bei zunehmend weniger Beschneiungsfenstern muss so stark sein, dass sich das für den MSB nicht rechnen wird. Schwarz fahren nur wenige. In Winterberg sind auch die schwarzen Pisten immer wieder diejenigen, die als erstes wackeln bzw. die St. georg-Schanze wird mit letzter Priorität beschneit.
So hart es klingen mag, aber der MSB ist für mich ein Auslaufmodell - es mag vielleicht Sinn ergeben, die Beschneiung noch einmal zu verdoppeln für die leichten Pisten, damit dürfte denn aber auch Ende sein.
Die Zukunft liegt nur noch am Wurmberg und die müssen endlich aufwachen und das Gebiet dem wachsenden Besucheransturm anpassen. Es wird ja immer schlimmer und das Image leidet (s.o.). Ich bin gespannt, auf den diesjährigen Februar! Und wenn Schierke kommt, verdoppelt sich die Besucherzahl. Dem sind beide in keinster Weise gewachsen.