Wurmberg Montag 3.2.2014:
Pünklich um 8.55 Uhr stand ich heute (nach 5 Jahren Wurmberg Ski-Abstinenz) an der Talstation und kaufte ein 4 Std. Ticket. Oben ausgestiegen, die ersten rollende Augen.
Die zuvor geschilderte Steinesituation war immer noch gegenwärtig und man hat nichts unternommen, um dem Abhilfe zu schaffen, dabei steht dort eine riesen Kanone und eine Lanze.
Es war heut Nacht kalt genug, zwar mit relativ hoher Luftfeuchte, aber für ein bisschen Ausbesserungsschnee hätte es reichen müssen. Warum hat man mit der Kanone nicht schon in der letzten Woche ein riesiges Depot angelegt, von dem man jeden Abend hätte die ersten 50m Piste ausbessern können.
Die WSB nimmt billigend in Kauf, das sich jeder Besucher die Skier runiniert. Trotz sehr vorsichtiger Fahrweise habe ich zwei tiefe Belagschäden unter den Hufen, denn wie andere hier schon geschildert haben, man muss da durch... Die erste Stunde war das noch halbwegs o.k., doch mit zunehmender Zeit wurden immer mehr Steine aufgewühlt. Allerdings lagen bereits um 9.10h (ich war einer der Ersten oben) viele faustdicke Steine auf der Piste. Die hätte das Personal wenigsten zuvor mal einsammeln können.
Zuerst bin ich die Talabfahrt zwei mal komplett runter, zwar alles sehr seichte Piste aber 3km Abfahrt sind trotzdem nett. In der unteren Sektion oberhalb des Felsens war die Piste auf ca. 200m Länge jedoch ebenfalls in sehr kritischen Zustand. Auch hier für mich unverständlich, warum man von den existierenden Depots nicht Schnee auf die Piste geschoben hat?!
Anschließend bin ich den Sonnenhang runter und dann den Hexenritt. Auf letzterem ebenfalls viele Steine (teilweise 2fach Faustgroß). Daher hat die Piste keinen Spaß bereitet, da man vorsichtig Slalom um die Steine fahren musste. Vom Lift waren regelmäßig Stürze zu sehen, von Leuten, die mit Schmackes auf einem Stein kleben geblieben sind. Die einzige Abfahrt, die man ohne Steineobacht genussvoll fahren konnte, war die Panoramaabfahrt bis Mittelstation.
Das es keinerlei Beschilderungen für die Pisten gibt ist ebenfalls ein NoGo! Aus dem Sessel habe ich ein ca. 10jähriges Mädchen hilfeschreiend im Schneepflug den Hexenritt runtersausen sehen mit Sturz. Man kann von oben nicht sehen, dass die Piste steil wird und dies nicht zu beschildern ist grob fahrlässig! Wer kann davon ausgehen, wenn alle anderen Pisten seicht sind?!
Der Ziehweg von der Panoramapiste zum Kaffeehorst ist nicht abgesperrt gewesen, sondern war sogar präpariert. Wer kann ahnen, dass da irgendwann im Wald Schluss ist mit Schnee, weil die Raupe diesen zerfahren hat. Ich fuhr folglich in der Annahme einer geöffneten Piste dort lang und musste auf Steinen bremsen und abschnallen - toll für die Beläge.
Gegen 10.30h wurd es voller und ab 11Uhr Betrug die Wartezeit am Sessel knapp 10 Min.; Zunehmend zog Nebel auf und die Sicht wurde oberhalb 800m schlechter! Mittelstation um 12 Uhr ca. 20 Min. Wartezeit, um dies zu umgehen bin ich in Hoffnung auf geringere Wartezeit ins Tal gefahren, doch dort betrug die Wartezeit ca. 30 Min., deshalb hab ich Feierabend gemacht - als ich dann die unglaubliche Schlange an der Kasse gesehen habe, war ich etwas fassungslos.
Um 13 Uhr war ich mit dem PKW nochmal hoch zum Kaffeehorst gefahren. Da war die Warteschlange 4SB dann fast komplett weg, doch der Nebel oberhalb Kaffeehorst wurd immer dichter, weshalb viele wahrscheinlich Schluss gemacht haben.
Was mir noch extrem negativ auffiel war die Handhabung am SL: Es waren viele Kinder (Winterferien in McPom, BB, SA und B) und Anfänger da, die nicht klarkamen. Da war kein Personal, welche den Bügel anreichte, was in Willingen an jedem SL zumindest bei stärkerem Betrieb gemacht wird. Schlimmer noch, der Lifter hat oftmals gar nicht gesehen, wenn die sich verfangen haben und gestürzt sind (folglich den Lift auch nicht angehalten), da er gleichzeitig eine Kasse bedient. So was hab ich noch nirgends gesehen - unglaublich!
Ich hab den Lifter angesprochen und gesagt, dass es wünschenswert wäre, wenn ein Mann zum Bügel anreichen abgestellt werden könne, weil die Kinder und Anfänger vielfach nicht klarkommen... Seine Antwort war die absolute Krönung: "Kinder dürfen gar nicht allein fahren!"
Fazit: Der Wurmberg ist im Vergleich zu anderen großen Mittelgebirgsskigebieten und erst recht zu den Alpen eine Servicewüste. Die müssen noch viel lernen!
Mich wird der Wurmberg diese Saison nur noch mal sehen, wenn dort wirklich steinfreie Schneeverhältnisse sind. Eine Alternative zu Willingen ist der Wurmberg für mich nicht, denn bis auf die 500m Hexenritt sind die Pisten zwar lang aber langweilig und der hängende Sonnenhang ist kein Brüller. Am meisten Spaß hat mir heute die verbreiterte Panoramaabfahrt bereitet.
Willingen bietet da doch etwas mehr Abwechslung und man hat trotz mehrerer Flachstücke ein doch vorwiegend rotes Abfahrtsniveau.
Der jetzige Wurmberg ist für Norddeutschland dennoch ein Gewinn und ein hoffnungsvoller Anfang...
Mit dem heutigen Betrieb ist der Berg an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Mehr packt er nicht...