Autor Thema: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2  (Gelesen 1278624 mal)

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3165 am: Januar 04, 2025, 10:19:26 Vormittag »
[...] die Spirale nicht mehr aufzuhalten. Und das gilt auch für die Stadt. [...]

Das Problem ist leider nicht auf Braunlage begrenzt. Wir befinden uns in einer Rezession.

Man sollte aber auch das Positive sehen: Die Pressemeldung der Wurmbergseilbahn zum Winterstart ist überall in den Medien eingeschlagen wie eine Bombe. Das generiert Buchungen für den Ort. Gerne mehr davon.

Schneefuchs

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Pistenbully

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3167 am: Januar 04, 2025, 11:45:11 Vormittag »
Mich macht die Tendenz traurig, denn ich glaube, sollte sich am Verhalten am Berg nichts ändern, ist die Spirale nicht mehr aufzuhalten. Und das gilt auch für die Stadt. Man sollte sich mal zusammen setzen und einen Plan für die nächsten Jahre haben, aber bei 23 Millionen wird da von der Stadt oder vom Land nichts an Unterstützung kommen.

Ich glaube das Hauptproblem (und vielleicht steckt darin ja auch ein Lösungsansatz) ist die Tatsache, dass das klassische Modell (Seilbahngesellschaft kümmert sich um Bahnen, Pisten und Kunstschnee ... der Ort um Kurpark und Kurverwaltung) in niedrigen Lagen so nicht mehr funktioniert. In dem Augenblick, wo einem die "Grundbeschneiung" mehrfach während der Saison in den Gulli läuft rechnet sich das für die Liftgesellschaften nicht mehr. Braunlage ist da ja kein Einzelfall: Thüringer Wald (Steibis) ... insolvent, Jungholz ... insolvent, Berchtesgaden (Jenner) ... kein Skibetrieb mehr.

Es müsste alle, also jeder Vermieter, jeder Ladenbesitzer, jedes Restaurant, jeder Skiverleih, jede Tankstelle, jede Skischule ... und zwar nicht nur in Braunlage selbst sondern auch in den Nachbarorten welche von der Wertschöpfung profitieren an den Betriebskosten zur Aufrechterhaltung des Wintersportbetriebes beteiligt werden. Keine Ahnung wie man sowas praktisch oder rechtlich umsetzen kann, eine Art "Schnee-Kurtaxe". Man kann das Problem der immer milderen Winter nicht alleine der Seilbahngesellschaft überlassen. Wenn alle (auch finanziell) an einem Strang ziehen würden, könnte man den Wurmberg vermutlich mit Snowmakern und einer Armada von Schneekanonen der neuesten Generation pflastern. Aber ich habe echt keine Idee, wie man ein solch gemeinschaftliches Vorgehen organisieren sollte. Der Deutsche fühlt sich ja gerne ungerecht behandelt, und da würden dann schnell Diskussionen im Sinne von "in meinem Restaurant essen nur Langläufer" aufkommen. Die Alternative ist, dass der ganze Ort (und die Nachbarorte) gemeinsam beim Sterben des Wintertourismus zuschauen.

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3168 am: Januar 04, 2025, 01:42:06 Nachmittag »
[...] Keine Ahnung wie man sowas praktisch oder rechtlich umsetzen kann, eine Art "Schnee-Kurtaxe". Man kann das Problem der immer milderen Winter nicht alleine der Seilbahngesellschaft überlassen. Wenn alle (auch finanziell) an einem Strang ziehen würden, könnte man den Wurmberg vermutlich mit Snowmakern und einer Armada von Schneekanonen der neuesten Generation pflastern. Aber ich habe echt keine Idee, wie man ein solch gemeinschaftliches Vorgehen organisieren sollte. [...]

Das geht nur privat organisiert, da die Stadt das nicht darf. D.h. Crowd-Funding oder besser gemeinnütziger Verein. Imho müssten, das ein paar Interessierte so einen "Schneefreunde e.V." vor Ort organisieren. Spenden sind steuerlich absetzbar. 700 Gastgeber * 300 Euro Spende dürfte eine Beschneiung sein. Ich würde sofort mitmachen.

Harzterix

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3169 am: Januar 05, 2025, 09:05:34 Vormittag »
Im Gebiet Serfaus, Fiss-Ladis geht für jeden Übernachtungsgast ein Euro an die Liftgesellschaft um die Infrastruktur zuerhalten/verbessern und den Skibetrieb zu fördern!
Laut Auskunft des BL von Fiss sind das mehrere Hunderttausend im Jahr

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3170 am: Januar 05, 2025, 09:43:59 Vormittag »
Im Gebiet Serfaus, Fiss-Ladis geht für jeden Übernachtungsgast ein Euro an die Liftgesellschaft um die Infrastruktur zuerhalten/verbessern und den Skibetrieb zu fördern!
Laut Auskunft des BL von Fiss sind das mehrere Hunderttausend im Jahr

Gerne. 6 Wohnungen * 2 Erwachsene = 12 * 63 Tage Belegung im Winter * 1 Euro/Tag = 756 Euro/Jahr. Die Tourist Info und die Stadt Braunlage kriegen mehr von mir und tragen weniger zu meinem Vermiet-Erfolg bei. Die eine Meldung in Bild Zeitung mit dem Interview von Herrn Brockschmidt hat mir mehr Buchungen gebracht als die Tourist Info das ganze Jahr über.

Die Stadt darf das scheinbar nicht organisieren. Die WSB hat vielleicht nicht genügend positive Resonanz gekriegt, um das zu organisieren. Wenn das passieren soll, müssen sich 5 Leute finden, die einen Förderverein gründen.
« Letzte Änderung: Januar 05, 2025, 09:47:45 Vormittag von playjam »

Pistenbully

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3171 am: Januar 05, 2025, 04:02:24 Nachmittag »
Im Gebiet Serfaus, Fiss-Ladis geht für jeden Übernachtungsgast ein Euro an die Liftgesellschaft um die Infrastruktur zuerhalten/verbessern und den Skibetrieb zu fördern!
Laut Auskunft des BL von Fiss sind das mehrere Hunderttausend im Jahr

Gerne. 6 Wohnungen * 2 Erwachsene = 12 * 63 Tage Belegung im Winter * 1 Euro/Tag = 756 Euro/Jahr. Die Tourist Info und die Stadt Braunlage kriegen mehr von mir und tragen weniger zu meinem Vermiet-Erfolg bei. Die eine Meldung in Bild Zeitung mit dem Interview von Herrn Brockschmidt hat mir mehr Buchungen gebracht als die Tourist Info das ganze Jahr über.

Die Stadt darf das scheinbar nicht organisieren. Die WSB hat vielleicht nicht genügend positive Resonanz gekriegt, um das zu organisieren. Wenn das passieren soll, müssen sich 5 Leute finden, die einen Förderverein gründen.

Man müsste das im Rahmen einer innovativen (elektronischen) Gästekarte realisieren und verrechnen. Da bestimmt nicht alle Vermieter und Gastronomen bei einem  Förderverein mitmachen würden (sondern nur als Trittbrettfahrer nutznießen würden), müsste der Gast durch eine interne Verrechnung einen Vorteil davon haben, bei einem Mitglied des Fördervereins zu nächtigen bzw. zu essen bzw. seine Ski auszuleihen oder anders ausgedrückt: Nicht Mitglieder müssten einen Wettbewerbsnachteil haben.

Das könnte man z.B. im Rahmen eines Rabattangebotes realisieren: Gäste die bei einem "Schneefreunde Vermieter" übernachten, bekommen X Euro Rabatt auf den Skipass, Skipassinhaber die bei einem "Schneefreunde Gastronomen" essen, bekommen X Euro Rabatt auf das Essen. Die Kosten könnten durch ein volldigitales System intern wieder verrechnet werden. Nur so eine Idee.

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3172 am: Januar 05, 2025, 04:23:51 Nachmittag »
Man müsste das im Rahmen einer innovativen (elektronischen) Gästekarte realisieren und verrechnen.

Prinzipiell eine gute Idee, aber nicht der erste Schritt. Zunächst geht es darum Interessierte vor Ort zu finden, die bereit sind den ersten Schritt zu machen. Da scheint es im Ort niemanden zu geben. Solange es kein Zug gibt auf den alle aufspringen können, ist es schwierig...

Offtopic: Laut Verlautbarung in der Goslarschen kommt demnächst die tolle volldigitale Gästekarte. Die ist aber von der Stadt und da darf nichts in Richtung Seilbahn fließen.

Pistenbully

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3173 am: Januar 06, 2025, 10:46:17 Vormittag »
Man müsste das im Rahmen einer innovativen (elektronischen) Gästekarte realisieren und verrechnen.

Prinzipiell eine gute Idee, aber nicht der erste Schritt. Zunächst geht es darum Interessierte vor Ort zu finden, die bereit sind den ersten Schritt zu machen. Da scheint es im Ort niemanden zu geben. Solange es kein Zug gibt auf den alle aufspringen können, ist es schwierig...

Offtopic: Laut Verlautbarung in der Goslarschen kommt demnächst die tolle volldigitale Gästekarte. Die ist aber von der Stadt und da darf nichts in Richtung Seilbahn fließen.

Da hast Du sicher Recht, einen Schritt nach dem anderen. Ich habe ehrlich gesagt kein Gefühl dafür, wie engagiert oder nicht engagiert die örtlichen Gastronomen und Vermieter sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade bei den Vermietern auch viele gibt, welche die FeWo von Oma geerbt haben und die Bude (mit den ockerbraunen Kacheln im Badezimmer) lieber heute als morgen loswerden wollen. Die ärgern sich wahrscheinlich jeden Monat schon über das Hausgeld, wenn man dann noch mit einer Schneeumlage kommt ist der Ofen bei denen ganz aus.
« Letzte Änderung: Januar 06, 2025, 10:48:22 Vormittag von Pistenbully »

Max

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3174 am: Januar 06, 2025, 11:35:08 Vormittag »
Man müsste das im Rahmen einer innovativen (elektronischen) Gästekarte realisieren und verrechnen.

Prinzipiell eine gute Idee, aber nicht der erste Schritt. Zunächst geht es darum Interessierte vor Ort zu finden, die bereit sind den ersten Schritt zu machen. Da scheint es im Ort niemanden zu geben. Solange es kein Zug gibt auf den alle aufspringen können, ist es schwierig...

Offtopic: Laut Verlautbarung in der Goslarschen kommt demnächst die tolle volldigitale Gästekarte. Die ist aber von der Stadt und da darf nichts in Richtung Seilbahn fließen.

Da hast Du sicher Recht, einen Schritt nach dem anderen. Ich habe ehrlich gesagt kein Gefühl dafür, wie engagiert oder nicht engagiert die örtlichen Gastronomen und Vermieter sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade bei den Vermietern auch viele gibt, welche die FeWo von Oma geerbt haben und die Bude (mit den ockerbraunen Kacheln im Badezimmer) lieber heute als morgen loswerden wollen. Die ärgern sich wahrscheinlich jeden Monat schon über das Hausgeld, wenn man dann noch mit einer Schneeumlage kommt ist der Ofen bei denen ganz aus.

Ich kann tatsächlich nicht so recht einschätzen, wie viele dieser FeWos es noch gibt. Bei uns im Haus habe ich aber eher den Eindruck, dass viele sich in den letzten Jahren von diesen, dann auch kaum genutzten Wohnungen getrennt haben, als die Immobilienpreise gerade vergleichsweise hoch waren. So sind auch bei uns so einige frisch renovierte und aktiv vermietete FeWos im Haus entstanden, welche vorher meistens leer standen.

Eine Umlage für Vermieter wäre vielleicht keine verkehrte Idee, wobei ich glaube, dass das nur auf freiwilliger Basis möglich sein wird. Sollte dies der Fall sein wäre es vielleicht ein Anreiz, wenn Gäste, deren Vermieter sich daran beteiligen, bestimmte, speziell auf den Winter bezogene Vorteile genießen würden.

Ein Rabatt auf Tickets und Gastronomie wäre eine Idee, sofern es technisch möglich wäre könnte man aber auch überlegen, dass diese Übernachtungsgäste bspw. an Wochenenden und Feiertagen das Skigebiet eine Stunde früher bzw. die erste Stunde Morgens exklusiv nutzen können.

Wie gesagt, ich weiß nicht, inwieweit so etwas technisch und hinsichtlich des Aufwands möglich wäre. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass Übernachtungsgäste bei der Buchung das schon als Anreiz nehmen könnten, um bei einem teilnehmendem Vermieter zu buchen, sofern sie dafür an den vollen Tagen am Berg eine Stunde extra bekommen, in der die Pisten frisch und das Skigebiet leer ist.
« Letzte Änderung: Januar 06, 2025, 11:40:51 Vormittag von Max »

x86

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3175 am: Januar 06, 2025, 10:14:50 Nachmittag »
Irgendwie frage ich mich bei dieser ganzen Diskussion ein wenig, wie es die anderen Betreiber im Sauerland, Thüringer Wald, Erzgebirge etc. schaffen, ihre Beschneiung zu finanzieren. Derlei Quersubventionen, wie ihr sie hier skizziert habt, gibt es da nicht.
Sind diese finanziell freier, da inhabergeführt und ohne hohe Renditeforderungen vom Eigentümer?
Oder gelingt es dort, die Kosten besser hereinzuholen, weil die Gebiete eine hohe Anziehungskraft haben und an mehr Tagen gut ausgelastet sind und mehr Leute aufnehmen können?
Oder gibt es ein gut laufendes Sommerangebot?

playjam

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3176 am: Januar 06, 2025, 10:47:28 Nachmittag »
Irgendwie frage ich mich bei dieser ganzen Diskussion ein wenig, wie es die anderen Betreiber im Sauerland, Thüringer Wald, Erzgebirge etc. schaffen, ihre Beschneiung zu finanzieren. Derlei Quersubventionen, wie ihr sie hier skizziert habt, gibt es da nicht.
Sind diese finanziell freier, da inhabergeführt und ohne hohe Renditeforderungen vom Eigentümer?
Oder gelingt es dort, die Kosten besser hereinzuholen, weil die Gebiete eine hohe Anziehungskraft haben und an mehr Tagen gut ausgelastet sind und mehr Leute aufnehmen können?
Oder gibt es ein gut laufendes Sommerangebot?

Ich sehe das nicht als Quersubvention, sondern als Einflussnahme. Aber hier ist definitiv Mani um seine Meinung gefragt, obwohl er ja schon viel über den Unterschied Winterberg/Willingen/Wurmberg hier geschrieben hat.

Pistenbully

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3177 am: Januar 06, 2025, 11:14:33 Nachmittag »
Irgendwie frage ich mich bei dieser ganzen Diskussion ein wenig, wie es die anderen Betreiber im Sauerland, Thüringer Wald, Erzgebirge etc. schaffen, ihre Beschneiung zu finanzieren. Derlei Quersubventionen, wie ihr sie hier skizziert habt, gibt es da nicht.
Sind diese finanziell freier, da inhabergeführt und ohne hohe Renditeforderungen vom Eigentümer?
Oder gelingt es dort, die Kosten besser hereinzuholen, weil die Gebiete eine hohe Anziehungskraft haben und an mehr Tagen gut ausgelastet sind und mehr Leute aufnehmen können?
Oder gibt es ein gut laufendes Sommerangebot?

Das Problem ist, dass - bedingt durch den Klimawandel - die Interessen der verschiedenen touristischen Akteure nicht mehr zwangsläufig die gleichen sind. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht kann es für eine Seilbahn ja durchaus Sinn ergeben, ausschließlich Sommerbetrieb anzubieten. Aus Sicht eines Skiverleihs wäre das natürlich eine Katastrophe. Außerdem haben wir es nicht mit einer rein marktwirtschaftlichen Situation zu tun, da im Grunde kein alternatives Angebot geschaffen werden kann (Monopolstellung am Berg).
Zu den von Dir erwähnten Betreibern: Der auch hier im Forum immer wieder für seine Bemühungen gelobte Thüringer Wald (Steibis) ist pleite, der Betrieb wird derzeit übergangsweise von der Gemeinde sichergestellt. Auch im Sauerland hat sich das Angebot an Skigebieten schon deutlich ausgedünnt, und selbst in Winterberg gab es ja schon erste Betreiberwechsel. Ich glaube was in Winterberg ansonsten zum Erfolg beiträgt ist die Tatsache, dass die Betreiber die volle Wertschöpfung mitnehmen (Skilift, Skiverleih, Gastronomie ... alles aus einer Hand). Da kann der Poppenberg Lift ruhig mal defizitär laufen, wenn die Kohle bei "Möppis" am Zapfhahn wieder reinkommt. In dieser Hinsicht lässt die Wurmberg-Seilbahn meines Erachtens viel Geld liegen.

Ein interessantes Modell finde den Skibetrieb in Oberjoch. Die haben ihr veraltetes Skigebiet (welches auch eher Mittelgebirgscharakter hat) vor einigen Jahren komplett durchsaniert und eine all inclusive Gästekarte eingeführt, mit welcher der Skipass für die Gäste teilnehmender Beherbergungsbetriebe komplett kostenfrei ist.  (https://www.badhindelang.de/urlaubs-upgrade/bad-hindelang-plus-karte). Das muss aber kein Allheilmittel sein. Im Allgäu gibt es mit der Königscard ein ähnliches Angebot und trotzdem hat das Skigebiet Jungholz eine zünftige Insolvenz aufs Parkett gelegt. Das ganze Skigebiet steht für 1,8 Millionen Euro zum Verkauf, im Ort ist Totentanz angesagt (gib mal in der ARD Mediathek den Titel "Krise am Berg" ein).
« Letzte Änderung: Januar 06, 2025, 11:17:13 Nachmittag von Pistenbully »

x86

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3178 am: Januar 07, 2025, 12:13:30 Vormittag »
Zu den von Dir erwähnten Betreibern: Der auch hier im Forum immer wieder für seine Bemühungen gelobte Thüringer Wald (Steibis) ist pleite, der Betrieb wird derzeit übergangsweise von der Gemeinde sichergestellt.
Steibis ist im Allgäu, du meinst Steinach. Der Thüringer Wald ist wohl in mehrererlei Hinsicht keine gute Referenz muss ich zugeben. Zum einen sind die Hänge weniger exponiert und durch die Lage weiter von der Küste weg mit etwas kontinentalerem Klima gesegnet und zum anderen sind sowohl Steinach, als auch Schmiedefeld und Oberhof öffentlich betrieben oder zumindest gehören die Lifte der Stadt/Gemeinde und nicht privaten Unternehmen, wie im Sauerland oder Harz. Bei Heubach weiß ich es nicht so richtig, aber mehr als diese 4 Gebiete werden ja auch nicht beschneit.   

Auch im Sauerland hat sich das Angebot an Skigebieten schon deutlich ausgedünnt, und selbst in Winterberg gab es ja schon erste Betreiberwechsel.
Das stimmt. Wobei es bisher ein eher schleichender Prozess ist. Züschen scheint final geschlossen zu sein, Hunau wird nun zumindest diese Saison als Verein am Leben gehalten, die Zukunft ist noch offen. Aber viele kleinere Gebiete sind nur noch sporadisch in Betrieb. Das meiste läuft in den größeren 4, Winterberg, Willingen, Neuastenberg, Altastenberg. Wobei die beiden letzteren auch keine Sommernutzung haben und nicht unbedingt auf Rosen gebettet sind.

Pistenbully

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Re: Ausbau des Skigebietes Wurmberg 2
« Antwort #3179 am: Januar 07, 2025, 12:37:19 Vormittag »
Zu den von Dir erwähnten Betreibern: Der auch hier im Forum immer wieder für seine Bemühungen gelobte Thüringer Wald (Steibis) ist pleite, der Betrieb wird derzeit übergangsweise von der Gemeinde sichergestellt.
Steibis ist im Allgäu, du meinst Steinach. Der Thüringer Wald ist wohl in mehrererlei Hinsicht keine gute Referenz muss ich zugeben. Zum einen sind die Hänge weniger exponiert und durch die Lage weiter von der Küste weg mit etwas kontinentalerem Klima gesegnet und zum anderen sind sowohl Steinach, als auch Schmiedefeld und Oberhof öffentlich betrieben oder zumindest gehören die Lifte der Stadt/Gemeinde und nicht privaten Unternehmen, wie im Sauerland oder Harz. Bei Heubach weiß ich es nicht so richtig, aber mehr als diese 4 Gebiete werden ja auch nicht beschneit.   

Auch im Sauerland hat sich das Angebot an Skigebieten schon deutlich ausgedünnt, und selbst in Winterberg gab es ja schon erste Betreiberwechsel.
Das stimmt. Wobei es bisher ein eher schleichender Prozess ist. Züschen scheint final geschlossen zu sein, Hunau wird nun zumindest diese Saison als Verein am Leben gehalten, die Zukunft ist noch offen. Aber viele kleinere Gebiete sind nur noch sporadisch in Betrieb. Das meiste läuft in den größeren 4, Winterberg, Willingen, Neuastenberg, Altastenberg. Wobei die beiden letzteren auch keine Sommernutzung haben und nicht unbedingt auf Rosen gebettet sind.
Stimmt, Steinach, nicht Steibis ... allerdings geht es in Steibis skitechnisch auch langsam bergab (Teilgebiet Thalkirchdorf ist de facto auch schon dicht). Ja, Altastenberg hat sich ja zur letzten Saison noch einen neuen 4er Sessel gegönnt. Der hatte bisher auch noch nicht viele Betriebstage. Keine Ahnung wie da die Finanzierung läuft, auf Rosen gebettet sind die aber bestimmt nicht.