Im Nationalpark hat der Tourismus nicht die höchste Priorität. Er ist eigentlich das komplette Gegenteil davon, da man die Natur möglich großräumig ohne menschlichen Einfluss (was Wanderwege etc. einschließt) sich selbst überlassen will. Dem Borkenkäfer freien Lauf zu lassen gehört dazu. Da dieser die künstlich angelegten Fichtenmonokulturen absterben lässt, ist er sogar willkommen, weil damit Platz für die Entwicklung von ökologisch wertvollerem biodiverserem Wald frei wird.
Der Prozess bis man wieder einen wirklichen Wald hat, wird jedoch etliche Jahre dauern. Der Anblick ist während dieser langen Zeit nicht besonders schön. Allerdings handelt es sich auch nicht um komplett tote Flächen, da wieder neue Pflanzen nachwachsen. Da die abgestorbenen Bäume jedoch das Erscheinungsbild prägen, was für den Tourismus fraglos alles andere als förderlich ist, bringt das auf absehbare Zeit nicht viel. Es ist aber nicht möglich die Zeit zurück zu drehen und somit muss man damit leben.
Man könnte jetzt einen nicht ganz passenden Vergleich mit dem Wurmbergausbau machen. Vorher hatte man Fichtenforst, der dann von Harvestern bzw. Borkenkäfern “vernichtet“ wurde. Aus den unschönen “zerstörten“ Flächen ist dann mit menschlichem Zutun eine Bergwiese bzw. ohne Menschen ein natürlicherer Wald geworden. Die beiden großen Unterschiede sind der Zeitraum in dem die “zerstörten“ Flächen vorhanden sind und der Nutzen bzw. Antinutzen für den Tourismus.
Was passiert, wenn man dem Borkenkäfer freien Lauf lässt, hat man im bayerischen Wald gesehen. Es sollte also nicht überraschen, was jetzt im Harz passiert, wenn der Nationalpark entsprechend klar gemacht hat, wir er mit dem Borkenkäfer umgeht.