Hallo an das Forum !
Ich wollte mich nach zwei ( in Sachen Wurmberg sehr interessanten) Jahren mal wieder zu Wort melden. Falls sich noch jemand erinnert, ich war gegen den Ausbau und habe mich insbesondere mit der (nach meiner Meinung fehlenden ) Schneesicherheit am Wurmberg sowie dem dazu beigebrachten "Gutachten" :
"
Gutachten zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung des Projekts im Hinblick auf die Befreiung aus dem Wasserschutzgebiet"
beschäftigt.
Der Auslöser für meinen jetzigen Beitrag ist ein kleines Posting von "aletsch". Darin schreibt er/sie u. a. :
"Ist ja klar, dass sich genau jetzt der gute Herr Knolle wieder zu Wort meldet, um mit dem Klimawandel gegen den Wintersport im Harz Stimmung zu machen"
Dieser Satz spiegelt eine Haltung wider, die ich rational nicht mehr nachvollziehen kann. Es gibt wirklich viele Gründe den Wintersport im Harz kritisch zu betrachten, wohlgemerkt kritisch zu betrachten, nicht abzulehnen. Der "gute Herr Knolle" war immer gegen den Ausbau und hat dies auch immer kundgetan, jetzt hat er sich halt mit einem, wie ich finde, sachlichen Beitrag wieder zu Wort gemeldet. Ich kann nichts in diesem Beitrag finden das irgendwie polemisch wäre. Viele Befürworter des Ausbaues sehen Kritik immer noch als etwas Böses an, dabei gibt es wirklich viele kritische Fragen die zu stellen wären. Wenn ihr mal eure Erwartungen die ihr vor dem Ausbau hattet mit der Realität abgleicht, müssen doch wirklich einige ziemlich grosse Widersprüche zu Tage kommen. All die Erwartungen in Bezug auf Schneesicherheit, ökonomischen Nutzen für die Kommune sowie touristische Entwicklung sind doch bis jetzt nicht in dem versprochenem Umfang erfüllt worden. Sicherlich würde von Befürwortern jetzt ein Hinweis auf die aktuellen Investitionen in Braunlage kommen, aber wenn in Braunlage Investitionen durchgeführt wurden und werden, dann doch immer in Erwartung von 110 Tagen Skibetrieb durchschnittlich, Schaffung von 200 zusätzlichen Jobs, Sicherung von 250 bestehenden Arbeitsverhältnissen ( alles aktuell zu lesen auf der Webseite der WSB und im Vorfeld des Ausbaues immer wieder kommuniziert ). Wenn sich diese Erwartungen nicht erfüllen sollten (wonach es meiner Meinung nach ganz klar aussieht ), werden sich auch die Erwartungen der jetzt in Braunlage aktiven Investoren auch nicht erfüllen. Natürlich kann man noch keine endgültige Einschätzung des Ausbaues treffen aber die Tendenz geht doch ziemlich deutlich in eine Richtung ( im Verhältnis zu den Erwartungen
vor dem Ausbau ).
Die vom Investor versprochene/erwartete weitgehende Unabhängigkeit vom Wetter ( sonst hätte man keine 110 Tage Skibetrieb im Durchschnitt kommunizieren können ) ist ja nun definitiv nicht eigetreten. Das ist übrigens nicht die Schuld derjenigen die das vorher schon so eingeschätzt haben. Das sage ich deshalb, weil ich manchmal den Eindruck habe, dass die Überbringer von schlechten Nachrichten mit den Verursachern derselben gleichgestellt werden. Sternengucker hat ja in einem Beitrag mal deutlich gesagt, dass die Gegner des Ausbaues keine Touristenfeinde sind sondern das Konzept "Stärkung des alpinen Skisportes im Harz" im lichte des Klimawandels für schlichtweg untauglich halten. Dass bei Naturschützern ( wie Herrn Knolle ) ausser der ökonomischen auch eine starke ökologische Komponente eine Rolle spielt liegt in der Natur der Sache. Man muss mit Naturschützern ( wie mit allen anderen ) nicht immer einer Meinung sein, aber dass sie der Ökologie den Vorrang vor der Ökonomie geben ist völlig in Ordnung. Über die Gewichtung der beiden Komponenten können alle Parteien dann herzhaft streiten.
Ich möchte noch einmal klarstellen, dass ich nicht gegen Tourismus im Harz bin oder irgendjemandem (den Wurmberginvestoren z. Bsp. ) etwas Schlechtes will, aber das Konzept des Wurmbergausbaues halte ich für ökonomisch grundfalsch. . Dies ist jedoch nur meine Meinung die ich auch gerne ändere wenn sich die Erwartungen aller Beteiligten doch noch voll erfüllen sollten.