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Schierke 2000

Begonnen von playjam, 22 Jul 2009, 16:52

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Sternengucker

Dieses Parkhaus-Gutachten wird für Projektkritiker und Pressevertreter mit jedem Tag interessanter, an dem es nicht veröffentlicht wird. Eine öffentliche Vorstellung der Schlussfolgerungen durch den Autor ist sicher eine gute Idee - dass sich der von vielen Seiten geäußerte Wunsch nach einer völligen Freigabe des Gutachtens dadurch erledigt hat, wage ich jedoch zu bezweifeln. Abgesehen davon gibt es aus Schierke ja derzeit ohnehin eher bedrückende Nachrichten zu vermelden...

playjam

Zitat von: Sternengucker in 29 Okt 2012, 14:40
Dieses Parkhaus-Gutachten wird für Projektkritiker und Pressevertreter mit jedem Tag interessanter, an dem es nicht veröffentlicht wird. Eine öffentliche Vorstellung der Schlussfolgerungen durch den Autor ist sicher eine gute Idee [...]

@Sternengucker: Warst Du anwesend? Gibt es neue Erkenntnisse?

Harzwinter

Zitat von: Sternengucker in 29 Okt 2012, 14:40
[...] Abgesehen davon gibt es aus Schierke ja derzeit ohnehin eher bedrückende Nachrichten zu vermelden...

Und schon wird die Schierker Brandruine des Hotels König verkauft. Schweizer Investoren (!) wollen ein Viersterne-Wellnesshotel (!) bauen ... ja, richtig gelesen - in Schierke. Das geht mir sehr merkwürdig schnell ... siehe http://www.goslarsche.de/Home/startseite/harzticker_arid,303888.html

Max

An sich natürlich eine gute Nachricht, dass die Schweizer dort ein Wellnesshotel bauen wollen, aber anderthalb Wochen nach einem Brand kommt das schon recht kurzfristig.

playjam

Das sind hervorragende Nachrichten für Schierke! Ich vermute, die "Schweizer Investoren" waren sowieso schon auf der Suche nach einem geeigneten Objekt in Schierke.

Es ist schon beachtlich, wie viele ausländische Investoren aufgrund der Investitionen in die Wintersportinfrastruktur plötzlich in den Harz investieren. In Hahnenklee Russen, in Schierke Schweizer und in Braunlage Briten...

Harzwinter

Vorsicht mit potenziellen Investoren aus dem entfernten Nicht-EU-Ausland! Damit hat der Nordschwarzwald bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Mehrfach schon wurden dort sanierungsbedürftige Großimmobilien von solcher Klientel übernommen, die dann die groß angekündigten Investitionspläne nicht umgesetzt hat. Beispiele mit Herkunft des "Investors": Hotel Bühlerhöhe (Ukraine), Kurhaus Hundseck (Türkei), Gasthaus Hundseck (Russland) an der Schwarzwaldhochstraße, Neues Schloss (Kuwait) in Baden-Baden.


Harzwinter

Prima, ich wusste nicht, dass es schon fertig saniert ist. Herr Parfiriev kann gleich im Schwarzwald weiter machen.  :D

Harzwinter

Laut GZ-Bericht standen die Verkaufspläne für das Schierker Hotel König schon Wochen vor dem Brand fest. Das Hotel brannte in der Nacht vor dem Besichtigungstermin durch die Investoren.

Harzwinter

Im Wernigeröder Rathaus wurde das Wirtschalftlichkeits-Gutachten zum Schierker Parkhaus vorgestellt - war jemand da?

ZitatGeheimpapier gelüftet: Gutachter erklärt Schierker Parkhaus für wirtschaftlich

Das Geheimpapier ist gelüftet: Das Schierker Parkhaus ist zwar keine Goldgrube, wohl aber wirtschaftlich. Das bescheinigte ein Berliner Gutachter in einem Vortrag vor Verwaltung, Stadträten und Bürgern im Wernigeröder Neuen Rathaus.

Wernigerode/Schierke l "Das Parkhaus an der Sandbrinkstraße in Schierke wird kein Millionengrab." So lautet das Urteil des Wirtschaftsgutachters Immo Klaus Drobnik von der nymoen-Strategieberatung aus Berlin. Er hat vor Gästen, Stadträten und Verwaltungsmitarbeitern am Dienstagabend im Neuen Rathaus in Wernigerode das lange als "Geheimpapier" betitelte Wirtschaftlichkeitsgutachten seines Unternehmens vorgestellt.

Sein Fazit: "Über einen Betrachtungszeitraum von 15 Jahren wird mit dem Parkhaus zwar kein Geld verdient, aber am Ende steht eine schwarze Null." Seine sogenannte "Cash-Flow-Rechnung" hatte die Verwaltung im Juli in Auftrag gegeben. Das Gutachten war auch Entscheidungsgrundlage für die Fördermittelzusage der Investitionsbank über 6,6 Millionen Euro. Der Politologe hat Faktoren wie die Auslastung, die zu erwartenden Einnahmen aus Parktickets den über die Jahre anfallenden Kosten gegenüber gestellt.

Am Ende des Betrachtungszeitraumes 2029 steht zwar ein negativer Betrag von minus 11228 Euro. "Kommunen verdienen mit Parkhäusern aber nie Geld - außer vielleicht in der Münchner Innenstadt oder am Kurfürstendamm in Berlin", so Drobnik. "Das ist auch nicht das Ziel der Wernigeröder Verwaltung, sondern die Steigerung der Lebensqualität in Schierke, die Lösung des Parkproblems und Verbesserung der Infrastruktur." Das bestehende Parkchaos hatte Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) zuvor anhand von aktuellen Fotos aus dem 600-Seelen-Ortsteil belegt.

Nicht enthalten in Drobniks Rechnung ist die Abschreibung des Gebäudes von etwa 300000 Euro pro Jahr, die sich als Kosten in den nächsten 35 Jahren im Haushalt niederschlagen werden. "Die Abschreibung einzubeziehen, war aber auch nicht von der Investitionsbank gefordert", so Drobnik.

Gutachten kann im Bauamt von Stadträten eingesehen werden

Das Original-Gutachten hat an dem Abend zwar niemand zu sehen bekommen, sondern lediglich eine übersichtlich gestaltete Powerpoint-Präsentation. Das Schriftstück selbst können sich die Stadträte aber im Bauamt vorlegen lassen, sicherte Pressesprecher der Verwaltung, Andreas Meling, zu.

Im unteren Bereich mit Holzlamellen verkleidet und samt einem begrünten Dach: So könnte das Schierker Parkhaus aussehen. Dass so ein Gutachten auf Druck der Öffentlichkeit überhaupt vorgestellt werde, ist laut Immo Klaus Drobnik nicht häufig der Fall: "Für mich ist diese Präsentation ein seltenes Vergnügen. So viel Transparenz lässt nicht jede Kommune zu."

In einer anschließenden Diskussion kam auch die Frage auf, was aus dem Parkhaus werde, sollte das Skisportgebiet am Winterbergtor entgegen aller Pläne nicht entstehen. "Auch ohne Skihang wäre es keine Bauruine, denn der Bedarf an Parkplätzen ist in Schierke da", so Drobnik. "Für den Haushalt wäre es nicht gut, aber verkraftbar."

Das Schierker Parkhaus werde keine Goldgrube, aber auch keine Investruine, versprach Gutachter Immo Drobnik.

Quelle: Volksstimme 9. November 2012

playjam

Nun ja, minus 11228 Euro nach 25 Jahren, inflationsbereinigt sind das Peanuts... die Gegenrechnung wäre interessant, was eine große ebene Parkfläche mit derselben Kapazität an Gewinn erwirtschaftet hätte.

playjam

Leider ist die Parkhaus-Lösung das Ergebnis der Umstände: Eine größere Fläche zur Bebauung steht nicht zur Verfügung. Sicherlich könnte man versuchen gegen den Widerstand von BUND/NaBu etc eine entsprechend große Fläche als Bauland umzuwidmen. Aber um für den Parkplatz noch eine 75% Förderung zu erhalten, muss der Bau innerhalb von 2 Jahren abgeschlossen sein (die Infrastrukturförderung für Sachsen-Anhalt wird in den nächsten Jahren schrittweise auf Westniveau gesenkt). Ohne vernünftige Zufahrt und ausreichend dimensionierten Parkplatz wird sich aber garantiert kein Investor für ein Skigebiet am kleinen und großen Winterberg finden.

Man hätte viel früher mit der Erschließung der Zufahrt und des Parkplatzes sowie der konkreten Planung des Skigebietes anfangen müssen, um nicht dieses Zeitproblem zu haben. OB Gaffert ist aber erst seit kurzem verantwortlich für Schierke und hat sofort ein sehr beherztes Tempo vorgelegt. Ich gehe fest davon aus, das Herr Gaffert es schafft und wir in den nächsten Jahren ein Skigebiet am kleinen und großen Winterberg haben werden.

skifreund

Hinsichtlich der Einschätzung von Playjam zum Thema "Parkhaus und kein Parkplatz" kann ich mich nur anschließen. Wenn man die letzten "Baum"-Diskussionen unter den Skigebietsplanungsgegnern sich anschaut, dann kommt nur die Variante auf möglichst kleinster Fläche viel Parkplatz in Frage. Nackte Betonbauten in einem Touristenort im Harz halte ich für ungeeignet, dies eher was für Großstädte. Das alles muss in die Landschaft passen.

Den Optimismus von Playjam finde ich richtig gut. Die beschriebenen Tendenz ist zwar da, aber ich glaube erst dran, wenn genehmigungsfähige Planungen zum Skigebiet auf dem Tisch. Offentlich klappt es, weil dann ist das Skigebiet südlich vom Brocken was besonderes.  ;)

nif

Alle Freunde des Skisports sollten OB Gaffert feste die Daumen drücken damit er ein wunderschönes Skigebiet
für den Harz entstehen lässt.Mit dem Wurmberg zusammen natürlich

skifreund

@ nif: Das hätte man nicht besser ausdrücken können!