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Schierke 2000

Begonnen von playjam, 22 Jul 2009, 16:52

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Widex

Was willst Du denn - es wird immer das Argument gezogen welches gerade passt. Siehe Windkraftanlagen im Wald. Mit einem mal ist es gar nicht mehr schlimm Zufahrtsschneisen zu schlagen...
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum

playjam

BUND/NaBu/Grüne argumentieren häufig auf emotionaler Ebene. Das soll aber nicht heißen, dass emotionale Argumentation immer falsch ist. Denn wenn die Argumente auf echten Emotionen basieren, wenn diese Emotionen legitim sind und wenn die daraus entstehende Handlungsanweisung plausibel ist, dann kann emotionale Argumentation auch wertvoll sein. Bisher (d.h. die letzten 30 Jahre) hatte ich aber eher den Eindruck, dass BUND/NaBu/Grüne diese Argumentationstechnik verwenden, weil sie zu faul sind, bei jedem Thema eine tiefgreifende Analyse zu machen, um die echten Schwächen angreifen zu können. Daher ... ob die was sagen oder nicht ... irrelevant, Emotionen sind nicht vor Gericht verwendbar und die politische Stimmung läßt sich dadurch auch nicht beeinflussen.

Eumel153

Dazu passt ein wenig ein aktueller Spiegel Artikel. Eigentlich zu einem etwas anderen Thema. Ich wußte jetzt keinen besseren Ort.

Polen droht wegen Abholzung in Urwald Niederlage vor dem EuGH
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/polen-droht-niederlage-vor-eugh-wegen-abholzung-in-urwald-bialowieza-a-1194425.html

Polen ist im Augenblick nicht gerade als großer EU Freund bekannt. Daher muss man auch etwas zwischen den Zeilen lesen.

Ein Absatz das Artikels war für mich dabei interessant :
ZitatIn jedem Fall hätten negative Folgen geprüft und abgewogen und Alternativen gesucht werden müssen, meint der Gutachter.

Ich schließe daraus folgendes:
1.) Abholzung kann eine Lösung sein

aber wichtiger

2.) Es scheint auch Alternativen zu geben.

Jetzt frage ich mich natürlich, warum die grüne Umweltministerin (stellvertretend auch für andere Beteiligten) sich nicht mit gleicher Entschlossenheit um den Schutz des Waldes kümmert (Frasschaden großer Waldbereiche), wie sie Entschlossenheit gegen touristische Nutzung und gegen das Abholzen von ein paar Schneisen zeigt ?

Da wundert man sich doch etwas über die Prioritäten. Etwas mehr Einsatz hätte ich mir schon gewünscht, wo bei ihr doch "alles" unter dem Vorwand des Umweltschutzes läuft.

VG

manitou

Es gibt eine Männerweisheit, die da heisst:

Widersprich nie einer Frau - warte bis sie es selbst tut! - das können wir auch auf Naturschützer erweitern...  ;D

manitou

Hab grad einen interessanten Beitrag hinsichtlich Energieverbrauch Bergbahnen Schweiz gefunden, was man den Naturschützern um die Ohren hauen kann, wen sie der Harzer Skiwirtschaft weiterhin Engergieverschwendung vorwerfen möchten:
http://www.seilbahn.net/snn/konfig/uploads/pdf/414.pdf

Selbst wenn wir annehmen, dass dieser Artikel etwas ideologisch gefärbt ist und wir 10-15% oben drauf packen, dann sollten sich die Naturfreaks ab nächster Woche immer noch eher in der Lüneburger Heide positionieren und zwar vor der Skihalle Bispingen und vor dem Heidepark oder jeder Großtherme. Zudem müssen die sich dafür einsetzen, dass der gesamte Mittelmeer-Flugtourismus und Kreuzfahrten unter dem Aspekt Energieverschwendung gestoppt werden.

Leider ist das Wort Schneekanone bzw. künstliche Schneeproduktion für die Umweltfreaks ein verblendetes Reizwort und folglich eine neurotische Projektionsfläche - weil es etwas unatürliches suggeriert - und das lässt die offensichtlich nicht grün sondern rot sehen!

nif

@Manitou Sehr interessant bitte an das Umweltministerium Weiterleiten

dynastary

#2766
Mal diesen ganzen Diskusionen mal etwas prajtisches, s. Anlage ein Bericht oder eine Bestandsaufnahme an alle Gegner von Skigebieten/ künstlicher Beschneiung in Mittelgebirgen. ( aus Ski Magazin 12/17).
Nach dem Outen der eigenen Meinung des H. Gaffert zum Skihallenprojekt. Er erinnert an seine grüne Vergangenheit als Nationalparkchef, auch unter ihm wurde damals das moderne Skigebiet am Hohnekopf geopfert, für den Ausbau des Winterberges. Heute vergessen, viel Geld wurde trotzdem schon ausgegeben für nichts, zur Zeit wird über Pistenvarianten gesprochen, die sind schon meilenweit vom Gipfel entfernt und eigentlich schon nur noch im ungeeigneten Gelände liegen aber gestritten wird immer noch. Das zeigt einfach immer wieder, die Leute haben gar keine Ahnung von dem, was sie reden.
Mit solchen Leuten an der Spitze die das eine annehmen, Hohnekopf, aber dann nicht in der Lage sind auch das dafür versprochenen umzusetzen, kann man nichts gewinnen.
Siehe mal wieder Sauerland= es geht auch anders aber nicht mit diesen Köpfen.

Usul

Komischerweise werden Spaßbäder sehr gerne gefördert und auch grün geduldet.
Kosten mehr, brauchen mehr Energie, der Eingriff in die Natur ist insgesamt deutlich stärker (Bodenversiegelung etc.) und sind nur sehr selten wirtschaftlich selbst tragend.

Viele verstehen einfach nicht, dass eine Investition in Skigebiete nichts mit Ideologie, sondern wirtschaftlichen Berechnungen zu tun hat. Wenn ich hier mit Zahlenbeispielen aufwarte, rechne ich ja bewußt eine Abschreibung der Investition auf 10 Jahre. Wenn dann ein Gebiet 15-20 Jahre nach Investition profitabel ist, ist es ein gutes Geschäft. Man muss hier nicht 50 Jahre weit in die Zukunft schauen.
Die Umweltfaktoren sind eng begrenzt, hier bei uns absterbende Fichtenmonokulturen (von harzuntypischen Fichten) und selbst in den Alpen ist weniger als 3% der Fläche menschenberührt.

Ich sehe Schierke kritisch, aber nur aus der wirtschaftlichen Sicht, weil sie meines Erachtens in Ihren Plänen zu sehr beschnitten wurden.

Max

Zitat von: Usul in 24 Feb 2018, 15:30
Komischerweise werden Spaßbäder sehr gerne gefördert und auch grün geduldet.

Aufgefallen ist auch mir das ehrlich gesagt schon häufiger, die Erklärung dafür könnte aber vergleichsweise einfach sein: Die meisten Menschen in Deutschland finden Thermen, Wellness usw. vermutlich angenehm und assoziieren damit erst einmal auch nichts Negatives, zumal die eigentliche Energiebilanz wahrscheinlich in den meisten Fällen gar nicht bekannt sein dürfte.

Wintersport betreiben zwar auch sehr viele Menschen in Deutschland, die überwiegende Mehrheit hat dennoch keinerlei Verbindung dazu und ihnen ist das Thema bestenfalls egal. Hinzu kommt, dass Wintersport inzwischen seit Jahren totgeredet und einem regelrecht eingeredet wird, dass man aufgrund des massiven Energieverbrauchs in nahezu unverantwortlicher Weise handeln würde, was m.M.n. völliger Quatsch ist.

Dass ein Mitglied der Grünen dann im Zweifelsfall nicht unbedingt gegen die Therme in der Nachbarschaft vorgeht, in die er wahrscheinlich gerne auch mit seiner Familie geht, sollte eigentlich nicht weiter verwunderlich sein, zumal es auch so gesellschaftlich keine breite Front gegen Thermen im Allgemeinen gibt (was auch Quatsch wäre, bei Mittelgebirgsskigebieten allerdings Gang und Gäbe ist).

Machen wir uns nichts vor, es handelt sich dabei immer um Doppelmoral und in gewisser Weise auch um Egoismus. Diejenigen, die jährlich versuchen dem Winter zu entfliehen, um etwas Sonne im Süden (oder besser direkt in der Karibik) zu tanken, brauchen uns nun wirklich nicht zu erzählen, dass Skifahren auf Kunstschnee am Wurmberg die Wurzel allen Übels ist.

Beides ist nicht gut für das Klima — ohne Frage — aber in Sachen Energiebilanz und Umweltverträglichkeit braucht sich niemand von uns schuldig zu fühlen, immerhin.

PS: Sind Thermen nicht auch vom Klimawandel betroffen? Wer braucht schon energieintensive Badeanstalten, wenn es ohnehin irgendwann nicht mehr richtig kalt wird, reichen da eiskalte Bergseen plötzlich nicht mehr aus? Und überhaupt, ist das nicht unnatürlich, wenn die Temperaturen ohnehin schon steigen und man versucht diese Erwärmung noch doch künstliches Anheizen des Wassers zu übertreffen? ;)

Eumel153

Zitat von: Max in 24 Feb 2018, 22:07
Zitat von: Usul in 24 Feb 2018, 15:30
Komischerweise werden Spaßbäder sehr gerne gefördert und auch grün geduldet.

Aufgefallen ist auch mir das ehrlich gesagt schon häufiger, die Erklärung dafür könnte aber vergleichsweise einfach sein: Die meisten Menschen in Deutschland finden Thermen, Wellness usw. vermutlich angenehm und assoziieren damit erst einmal auch nichts Negatives, zumal die eigentliche Energiebilanz wahrscheinlich in den meisten Fällen gar nicht bekannt sein dürfte.
Dieses Problem wird regelmäßig in den Print Medien thematisiert.

Das Problem sind hier wohl die Regionalfürsten, vor allem von CDU und SPD. Viele wollen sichtbar etwas geleistet haben und etwas vorzeigen können. Man will sich beim Bürgder der Region mit etwas schmücken können und es muss noch vörderungsfähig sein, weil sich diese Regionen solche Thermen sonst gar nicht leisten könnten.

Damit kommen wir zu den Problemen :

1.) Die Gutachten und die Prognosen für die Besucherzahlen werden so lange angepasst, bis sie vörderungsfähig sind.

2.) Die Prognosen für die Auslastung sind dann häufig viel zu hoch angesetzt. Nach ein paar Jahren bemerkt man, dass so eine Therme nur zu 30-60 % (fiktiv) ausgelastet ist. DIe Kosten laufen aber für 80-100 % weiter. Je nachdem, bei welcher Besucherzahl die Gewinnschwelle liegt. Das führt dann viele Komunen an den Rand des Ruins.

3.) Es geht aber noch weiter. So einen Zirkus zieht dann nicht nur ein Regionalfürst ab. Mit etwas "Glück" gibt es in näherer Umgebung noch ein oder zwei Regionen, die auch so eine Therme aus gleichen Gründen bauen. Die ohnehin schon schwache Auslastung der anderen Thermen wird dadurch weiter geschwächt und es findet zusätzliche Kanibalisierung statt.

Was soll man dazu noch sagen.

VG

Nordharzer

Zitat von: Eumel153 in 25 Feb 2018, 09:58
Zitat von: Max in 24 Feb 2018, 22:07
Zitat von: Usul in 24 Feb 2018, 15:30
Komischerweise werden Spaßbäder sehr gerne gefördert und auch grün geduldet.

Aufgefallen ist auch mir das ehrlich gesagt schon häufiger, die Erklärung dafür könnte aber vergleichsweise einfach sein: Die meisten Menschen in Deutschland finden Thermen, Wellness usw. vermutlich angenehm und assoziieren damit erst einmal auch nichts Negatives, zumal die eigentliche Energiebilanz wahrscheinlich in den meisten Fällen gar nicht bekannt sein dürfte.
Dieses Problem wird regelmäßig in den Print Medien thematisiert.

Das Problem sind hier wohl die Regionalfürsten, vor allem von CDU und SPD. Viele wollen sichtbar etwas geleistet haben und etwas vorzeigen können. Man will sich beim Bürgder der Region mit etwas schmücken können und es muss noch vörderungsfähig sein, weil sich diese Regionen solche Thermen sonst gar nicht leisten könnten.

Damit kommen wir zu den Problemen :

1.) Die Gutachten und die Prognosen für die Besucherzahlen werden so lange angepasst, bis sie vörderungsfähig sind.

2.) Die Prognosen für die Auslastung sind dann häufig viel zu hoch angesetzt. Nach ein paar Jahren bemerkt man, dass so eine Therme nur zu 30-60 % (fiktiv) ausgelastet ist. DIe Kosten laufen aber für 80-100 % weiter. Je nachdem, bei welcher Besucherzahl die Gewinnschwelle liegt. Das führt dann viele Komunen an den Rand des Ruins.

3.) Es geht aber noch weiter. So einen Zirkus zieht dann nicht nur ein Regionalfürst ab. Mit etwas "Glück" gibt es in näherer Umgebung noch ein oder zwei Regionen, die auch so eine Therme aus gleichen Gründen bauen. Die ohnehin schon schwache Auslastung der anderen Thermen wird dadurch weiter geschwächt und es findet zusätzliche Kanibalisierung statt.

Was soll man dazu noch sagen.

VG

Bestes Beispiel ist die Wasserwelt in Braunschweig!

manitou

Zitat von: Max in 24 Feb 2018, 22:07
PS: Sind Thermen nicht auch vom Klimawandel betroffen? Wer braucht schon energieintensive Badeanstalten, wenn es ohnehin irgendwann nicht mehr richtig kalt wird, reichen da eiskalte Bergseen plötzlich nicht mehr aus? Und überhaupt, ist das nicht unnatürlich, wenn die Temperaturen ohnehin schon steigen und man versucht diese Erwärmung noch doch künstliches Anheizen des Wassers zu übertreffen? ;)

...in Südafrika haben sie die Schwimmbäder alle schon geschlossen - die gehen mit gutem Beispiel voran!  ;)

Usul

...nur das sie dort nicht über die Energie diskutieren.

playjam

Winterberg-Investor fordert klares "Ja" (volksstimme.de, 10.3.2018):
Zitat
,,Wenn wir loslegen, sind wir in sieben Monaten fertig – vom Roden des ersten Baumes bis die Gondeln fahren." Das sagt Investor Gerhard Bürger über sein Seilbahn-Projekt in Schierke.
[...]
,,Wir erwarten mehr Wohlwollen und ein klares Bekenntnis der Stadt", sagt der Kopf der Winterberg-Investorengruppe.
[...]
Wie er dafür die Wernigeröder begeistert, wisse Gerhard Bürger nicht. Aber spüre die Rückensicherung der Schierker. ,,Ohne viel Idealismus als begeisterter Skifahrer wäre ich schon lange abgesprungen."

Schneefreund

Zitat von: playjam in 10 Mär 2018, 15:52
Winterberg-Investor fordert klares "Ja" (volksstimme.de, 10.3.2018):
Zitat
,,Wenn wir loslegen, sind wir in sieben Monaten fertig – vom Roden des ersten Baumes bis die Gondeln fahren." Das sagt Investor Gerhard Bürger über sein Seilbahn-Projekt in Schierke.
[...]
,,Wir erwarten mehr Wohlwollen und ein klares Bekenntnis der Stadt", sagt der Kopf der Winterberg-Investorengruppe.
[...]
Wie er dafür die Wernigeröder begeistert, wisse Gerhard Bürger nicht. Aber spüre die Rückensicherung der Schierker. ,,Ohne viel Idealismus als begeisterter Skifahrer wäre ich schon lange abgesprungen."
Vielleicht sollte er einfach den Bocksberg kaufen. Da müsste man keine Bäume fällen, sondern nur die Technik aufrüsten...
Das ginge in weniger als 7 Monaten ;)