Ich habe ja nun schon viel gelesen, über die eher gemächlich getroffenen Entscheidungen im Harz, aber das setzt allem die Krone auf. Laut diesem Bericht scheint es tatsächlich so zu sein, dass die Seilbahn an sich das Projekt so schnell wie möglich eintüten und beginnen möchte und nun fangen die Kommunalpolitiker wieder damit an die Sache aufgrund von Kleinigkeiten in Frage zu stellen.
Sicher, eine Million Euro mehr ist für Braunlage mit Sicherheit nicht unerheblich, aber sollte diese Chance mit dem Ausbau des Wintersportangebots nicht genutzt werden wage ich stark zu bezweifeln, dass sich weitere Investoren finden lassen werden, die gerne viel Geld nach Braunlage bringen würden angesichts der bürokratischen Probleme und der nicht vorhandenen Entschlossenheit.
Torfhaus ist da meiner Meinung nach auch ein vollkommen anderes Beispiel — zwar gibt es dort einen kleinen Skihang, aber auch direkt dort gibt es einen wenn auch kleinen Parkplatz und wer die Strecke vom Hauptparkplatz oben bei der Bavaria Alm mal bis zu dem Skihang gelaufen ist, der müsste wissen, dass dieser gerade für Skifahrer nicht unbedingt gut gelegen ist. Bequemlichkeit ist hier wohl das treffendste Stichwort und mal abgesehen davon ist der Parkplatz an der Wurmbergseilbahn ja auch jetzt schon immer voll, sobald ein wenig Schnee auf den Pisten liegt oder um was genau geht es hier?
Dass Eile Geboten ist und man sich mit der Umsetzung und Finanzierung nun seitens der Seilbahngesellschaft nicht unbegrenzt viel Zeit lassen möchte ehe das Projekt wieder in den Schubladen verschwindet halte ich für großartig, denn genau diese Entschlossenheit muss man auch zeigen, wenn man tatsächlich den Willen zum Ausbau des Wurmbergs hat — daher ist meiner Meinung nach das Ausbremsen des Vorhabens durch Politiker ein vollkommen falsches Signal, das Braunlage unter Umständen auf lange Sicht durchaus schaden könnte.
Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn aufgrund der Verzögerung die komplette Finanzierung nicht mehr gewährleistet werden könnte und das ganze Projekt scheitert. Mein Eindruck ist, dass die lokalen Politiker generell nicht unbedingt hinter dem Wintersporttourismus bzw. der Erweiterung dessen stehen oder gar mit der aktuellen Situation zufrieden sind — das könnte man jedenfalls vermuten, wenn man die Begründungen liest.
Aber mal abgesehen davon, warum müssen denn die Unterlagen unbedingt bis zum 1. August eingereicht sein? Hat das etwas mit Fördergeldern zu tun oder ist das eher ein interner Zeitrahmen, weil versucht wird Teile der Projekte bereits zur kommenden Wintersaison zu realisieren?