Ich finde es sehr unsachlich, wenn Sternengucker in das gleiche Horn bläst und behauptet dass sich Braunlage weiterhin gegen eine Zusammenarbeit sperrt. Wie steht denn Sternegucker dazu, dass die Wirtschaftlichkeit der W-Bahn gefährdet ist, wenn in Folge einer Schierker Bahn event. 30% der Fußgänger am Wurmberg auf die Schierker Seite wechseln? Schau Dir mal die Bilanzen der Bahn an - sie ist kein Goldesel.
Der Ausbau in Braunlage wird zu etwa 50% (eine genaue Angabe findet sich ja nirgendwo) durch die öffentliche Hand (Land, Kreis, Stadt) gefördert, der Ausbau in Schierke derzeit sogar noch zu 100% (Land, Stadt). Die Interessen der öffentlichen Hand sind aus diesem Grund beim Ausbau klar mitzuberücksichtigen. Der Harz wird durch die Mehrzahl der Urlauber bekanntlich als eine einheitliche Destination wahrgenommen, d.h. man fährt in den Harz und eben nicht nach Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt. Eine Verstärkung der gemeinsamen touristischen Entwicklung wird daher bereits seit Jahren in beiden Ländern und über alle politischen Ebenen hinweg gefordert, gewünscht und angemahnt. Vor diesem Hintergrund fehlt mir das Verständnis dafür, dass die Stadt Braunlage, der Kreis Goslar und das Land Niedersachsen sich die Bedingungen einer Infrastrukturinvestition, die sie mindestens zur Hälfte mittragen, in diesem Punkt vollständig von einem privaten Investor diktieren lassen.
Sternengucker ignoriert auch die jahrelangen vergeblichen Bemühungen der Braunlager, Lifte und Pisten in Richtung Schierke zu bauen (allerdings anders als die Schierker sie haben wollen). Hier finden die Vorstellungen beider Seiten einfach nicht zusammen und Schierke bewegt sich ja immer noch nicht. Stattdessen finden sie weiterhin keinen Investor, den sie mit den Wurmbergbetreibern längst hätten haben können.
Fakt ist, dass sich zur Zeit Braunlage nicht bewegt. Seitens der Wernigeröder Verwaltung gab es jetzt mehrere Initiativen, die der Stadt Braunlage und dem Investor durchaus die Möglichkeit gegeben hätten, eigene Wünsche und Forderungen zu formulieren. Selbst ein HSB-Anschluss lag schon auf dem Verhandlungstisch, dennoch sind alle Vorstöße am Widerstand des privaten Investors gescheitert. Bedenkt man, wie viele öffentliche Mittel auf beiden Seiten des Wurmbergs in den Ausbau fließen, finde ich es als Steuerzahler schwer zu akzeptieren, dass man bewusst eine weniger sinnvolle, geteilte und sich gegenseitig kannibalisierende Lösung anstrebt, anstatt ein auch im Sinne der öffentlichen Hand möglichst positives Ergebnis zu forcieren.
Wird ein Parkhaus nicht jetzt gebaut, bekommt es später keine Fördergelder - daher ist die Gefahr des Phantomparkhauses groß.
Genau dieses Problem sehe ich auch, bin aber - wie so schön im Beitrag formuliert - hier vor Ort natürlich der "Nestbeschmutzer", wenn ich das offen anspreche.
Auch die Beiträge von Sternengucker beinhalten eine gewisse schizoide Position. Einerseits versucht er das Wurmberg-Projekt mit allen Mitteln zu torpedieren, wenn es jedoch um den Konflikt Braunlage/Schierke geht, positioniert er sich geschickt auf die Seite von Schierke, was unausgesprochen eigentlich eine Befürwortung des Wurmbergprojektes unumgänglich macht. Andernfalls könnte/ müsste er sich genauso konsequent gegen das Schierker Projekt aussprechen, wie gegen den Wurmberg, denn Schierke kann überhaupt nur als "Wurmfortsatz" des Braunlager Projektes bestehen. Schierke offen zu torpedieren kann er jedoch nicht, da er als Mitglied des Wirtschaftsausschusses der Stadt Wernigerode sonst Gefahr läuft als "Nestbeschmutzer" intern politisch Probleme zu bekommen. Ich beobachte diese geschickte Taktierung in all seinen Statements.
Das ist nun wirklich völliger Unfug. Man kann
hier,
hier,
hier oder auch
hier nachlesen, dass ich die Unwägbarkeiten des Wernigeröder Projektes ebenso offen anspreche wie die Probleme, die ich beim Braunlager Vorhaben sehe. Auch wer glaubt, dass ich für diese Kritik hier keinen Gegenwind ernte, ist schlicht auf dem Holzweg, siehe z.B. diesen
Artikel in der Neuen Wernigeröder Zeitung. Allein der Vorwurf offenbart, dass man von der politischen Debatte in Wernigerode hier im Forum schlicht wenig Ahnung hat.