Hallo,
bisher habe ich spontan immer mal ins Forum geschaut. Jetzt will ich endlich mal selbst einen Kommentar geben:-).
Also erst einmal: Ich finde es richtig toll, dass am Wurmberg etwas passieren soll. Wenn ich mich in manchen anderen Mittelgebirgen umschaue, dann haben wir im Harz ganz schön den Anschluss verloren. Ich denke, es liegt oft an den Akteuren vor Ort (mangelnde Pflege der Pisten, warum hat z. Bsp. Hahnenklee in den vergangenen Wochen Schnee für die Pisten gemacht und St. Andreasberg nicht?), aber nicht nur: Speziell in Sachsen-Anhalt wurde der Harz äußerst stiefmütterlich behandelt. Jahrelang galt der Tourimus hier bei der Landesregierung ganz offiziell als "nicht förderwürdig". In anderen Ländern wurde da ganz anders agiert (Thüringen, Sachsen, NRW). Dass nun Wernigerode für Schierke ein Konzept macht, es auch in Angriff nimmt und auch das Land bereit ist mit sehr viel Geld zu helfen, ist ein echter Lichtblick. Es ist übrigens im Gegensatz zu Braunlage ein Konzept, das den ganzen Ort umkrempeln soll, also so sicher noch eher als in Braunlage "allen" zugute kommt. Ob alles so kommt, wie gewünscht, sei natürlich dahingestellt. Aber schon ein Teil wäre ein Erfolg.
Und jetzt muss ich einigen meiner Vorschreiber hier widersprechen: Der heutige Bürgermeister Peter Gaffert hat as Nationalparkleiter eine eher positive Rolle bei der Herauslösung der Flächen für die geplanten Schierker Skipisten gespielt. Es gab damals eine Menge Hardliner in Magdeburg, die jedweden Kompomiss in Richtung Skisport verhindert wollten. Das Projekt hieß damals noch Schierke 2000 und in allen Unterlagen, die ich kenne, ging es immer nur um den kleinen Winterberg. Dass also Peter Gaffert da etwas verhindert hat, ist eher unwahrscheinlich. Die Schierker waren damals gut auf ihn zu sprechen, und die fanden ja den Nationalpark nicht gerade toll damals. Es lag immer am Geld, dass aus den geplanten Skipisten und Liften bisher nichts wurde.
Jedenfalls ist in das Schierke-Projekt mit der Eingemeindung nach Wernigerode wieder Bewegung gekommen (ohne Gaffert wäre das übrigens bei weitem nicht so). Braunlages Vorhaben am Wurmberg übt jetzt auch einen gewissen Druck aus, dass man im Osten in die Pötte kommt. Das finde ich richtig gut! Wenn überhaupt, dann besteht JEZT die Möglichkeit, da richtig was auf die Beine zu stellen. Was mir Sorge bereitet, sind allerdings schon wieder gehörte Vorbehalte auf Seiten Braunlages gegen eine Bergstation der Schierker Seilbahn auf dem Wurmberg. Im Braunlager Rathaus wurde allen Ernstes erklärt, dafür wäre auf dem Gipfel kein Platz, und die Schierker Bahn könnte doch am Winterberg enden. Was soll das?
Noch ein paar Worte zum so sehr gescholtenen Bobbahn-Vorhaben: Ich finde es überheblich, das Vorhaben so zu diskreditieren. Wir Skifahrer sind nicht die einzigen Wintersportler. Im Ostharz gibt es mehrere sehr rege und recht erfolgreich arbeitende Rodel- und Bobvereine. Die fahren zu jedem echten Training über 200km!. Trozdem kommen die aktuelle Rennrodel-Weltmeisterin und ein Weltcupfahrer bei den Doppelsitzern aus dem Harz. Unser Gebirge hat eine lange Rodel- und Bobtradtition, von der schon viel kaputt gemacht wurde in den vergangenen Jahrzehnten. Das Leistungszentrum Sonnenberg zeigt, was man machen kann, wenn man gute Bedingungen hat. Seit langen schon plant der Bob- und Rodel-Landesverband S/A in Schierke den Bau einer Bahn zum Trainieren, und zwar so ähnlich wie in Oberwiesenthal, die auch im Sommer von Touristen genutzt werden kann. Im Eingemeindungsvertrag zwischen Schierke und Wernigerode steht übrgens drin, dass Wernigeode den Bau einer solchen Bahn unterstützen will, ebenso wie übrigens eine Renovierung/Erneuerung des Eisstadions. Beides finde ich gut und wichtig für den Ort!
Und natürlich hoffe ich, dass die Anlage de Skipisten endlich in Angriff genommen wird - in Braunlage und Schierke.