[...], hätte ich erstmal Geld ins Servicepersonal und Küche gesteckt. [...]
Aus meiner Sicht ist es für so ein Lokal der Garant für Erfolg, dass leckeres Essen und Getränke schnell und freundlich beim Gast sind. Ich muss lange zurückdenken, wann lecker, schnell und freundlich bei der Wurmberg-Alm gleichzeitig geklappt hat. Die aktuelle Karte sieht für mich zu sehr nach Fritteuse aus. Viel hängt aber auch von den äußeren Zwängen ab. Im Harz ist es aktuell sehr schwer Personal im Gastgeberbereich zu finden. Man muss daher schauen, was mit dem vorhandenen Personal möglich ist. Es zeichnet sich ab, dass wir in wenigen Jahren am Berg nur noch SB-Gaststätten haben und von Pizza-, Pommes- und Schnitzel-Automaten bedient werden.
Und wer meint in den Städten gäbe es weniger Personalmangel... da habe ich gerade meine eigenen Erfahrungen mit Braunschweiger Dienstleistern, wo ich meine Erwartungshaltung ganz weit nach unten anpasse, damit ich nicht enttäuscht werde.
Ich denke, der Personalmangel, insbesondere in der Gastronomie, ist unbestreitbar. Dennoch gibt es selbst am Wurmberg mehrere Beispiele, die zeigen, dass es trotz dieser Herausforderung gut funktionieren kann. Ob es anderswo ausschließlich an den Löhnen liegt, oder ob auch andere Faktoren eine Rolle spielen – wie ein gutes Arbeitsklima, freundliche Gäste, von denen man aufgrund guter Qualität positive Resonanz erwarten kann, oder eine solide Betriebsführung, die das Personal nicht „verheizt“ – sei dahingestellt.
Fertiggerichte, Getränke aus dem Automaten und Selbstbedienungsbereiche, bestenfalls noch zu Höchstpreisen, sind jedoch nicht die Lösung. Das habe ich diesen Sommer bei mehreren Besuchen in der Fränkischen Schweiz erlebt. Wo immer dieses Konzept angewandt wurde, sind die Gäste häufig einfach wieder aufgestanden und weitergezogen.
Niemand sieht ein, volle Gastronomiepreise zu zahlen, ohne eine entsprechende Gegenleistung zu erhalten. In einer Gegend wie dem Harz ergibt es da oft mehr Sinn, Essen und Getränke gleich selbst mit auf die Wanderung zu nehmen, sollte sich diese Praxis flächendeckend durchsetzen.
Der „Gipfelstürmer“ ist meiner Meinung nach übrigens eine Besonderheit. Im Prinzip lebt der Betrieb von der Freundlichkeit und dem Engagement einer einzigen Mitarbeiterin, die jedoch glücklicherweise fast immer dort anzutreffen ist. Daher ist dieses Beispiel schwer mit den anderen Gaststätten am Berg zu vergleichen. Das „Rodelhaus“ und die „Hexenritt Alm“ sind jedoch zwei sehr gute Beispiele, die zeigen, dass es deutlich besser geht, als das, was auf den höchsten Gipfeln des Harzes derzeit geboten wird.